RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.4.2017

Tagesmeldungen vom 21.4.2017

- AfD: Kirche unterstützt Gegendemos -
- Kairo: Papstmesse auf Militärgelände verlegt -
- „Islam in Europa nicht besonders stark“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

AfD-Parteitag in Köln: Kirche unterstützt Gegendemos
Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich über die geplanten Gegendemonstrationen zum AfD-Parteitag am Wochenende in Köln positiv geäußert. Die Demonstrationen stellten sich „gegen Rassismus“ und träten „für Weltoffenheit, Toleranz und Solidarität“ ein, sagte er am Donnerstag. Der AfD-Parteitag findet am Samstag und Sonntag unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Angekündigt sind sechs große Demonstrationen mit mehreren zehntausend Teilnehmern. (kna/domradio)
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Kairo: Papstmesse auf Militärgelände verlegt
Offenbar aus Sicherheitsgründen ist der geplante Gottesdienst von Papst Franziskus in Kairo auf das Gelände eines Militärflugplatzes außerhalb der ägyptischen Hauptstadt verlegt worden. Ursprünglich war die Messe in einem Stadion geplant. Der Papst reist vom 28. bis 29. April nach Ägypten. Nach den jüngsten Anschlägen in Ägypten hatte der Vatikan mitgeteilt, die Reise von Franziskus finde wie geplant statt. (kna)
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„Islam in Europa nicht besonders stark“
Dass der Islam in Europa erstarkt, hängt mit einem „Schwächeln“ des christlichen Glaubens zusammen. Davon ist der Bischof für Südarabien, Paul Hinder, überzeugt. „Wären wir im Westen selber ausreichend geistig gestärkt, dann müssten wir eigentlich weniger Angst haben.“ Das sagte der in Abu Dhabi residierende, aus der Schweiz stammende Bischof der deutschen Zeitung „Die Tagespost“. Er habe gar nicht den Eindruck, dass der Islam in Europa „besonders stark sei“, so Hinder. Dieser Eindruck entstehe lediglich, weil „wir seit Jahrzehnten darauf hingearbeitet haben, unseren Glauben unsichtbar zu machen“, sagte der Bischof. (kap)

Venezuela: Sorge über Eskalation der Lage
Das Lateinamerika-Hilfswerk adveniat ist besorgt über die Eskalation der Lage in Venezuela. „Neuerdings sind etwa 400 Menschen ins Gefängnis gebracht worden“, sagt Reiner Wilhelm von adveniat im Interview mit uns. „Schlägergruppen wurden auf Demonstranten angesetzt und schrecken nicht davor zurück, auf diese Menschen zu schießen.“ (rv)
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Nigeria: Erzbischof Schick auf Solidaritätsreise
Zu Solidarität mit den Christen in Nigeria ruft der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick auf. Der Weltkirchen-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz besucht derzeit das westafrikanische Land, darunter auch das sogenannte „Boko-Haram-Gebiet“. „Wir waren auch in Lagern von Flüchtlingen, die von Boko Haram vertrieben wurden. Die Situation ist sehr traurig“, so Schick im Interview mit uns. (rv)
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Chur: Huonder bietet dem Papst seinen Rücktritt an
Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, ist an diesem Freitag 75 Jahre alt geworden und hat, wie es das Kirchenrecht vorsieht, Papst Franziskus seinen Amtsverzicht angeboten. Wer sein Nachfolger wird, ist unklar. Die Schweizer Medien spekulieren seit Wochen, ob der Papst sofort einen neuen Bischof bestimmen wird. Seit jeher gilt das Südostschweizer Bistum als „Problemfall“. (rv)
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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNG:

Papst auf der Tiberinsel: Gedenken an Märtyrer
Papst Franziskus wird an diesem Samstagnachmittag die Bartholomäus-Basilika auf der römischen Tiberinsel besuchen, um dort gemeinsam mit der Basisgemeinschaft Sant’Egidio für die Märtyrer des 20. und des 21. Jahrhunderts zu beten. Seit dem Heiligen Jahr 2000 ist die Kirche auf der Tiberinsel den Märtyrern der Kirche gewidmet. (rv)
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Live mit dabei
Radio Vatikan überträgt das Papstgebet auf der Tiberinsel live und mit deutschem Kommentar ab 17 Uhr – über Partnersender und in unsrem Livestream . (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus spricht im Oktober dreißig Katholiken heilig, die im 17. Jahrhundert von Protestanten ermordet wurden. Die Gruppe der Märtyrer wurde 1645 im nordbrasilianischen Sao Goncalo do Amarante während eines Gottesdienstes von calvinistischen Söldnern der niederländischen Kolonialherren getötet. Im Jahr 2000 sprach Johannes Paul II. (1978-2005) 30 der 69 Katholiken selig. Heiliggesprochen werden am 15. Oktober in Rom durch Papst Franziskus neben dem Jesuiten Andre de Soveral auch der in Portugal geborene Priester Ambrosio Francisco Ferro sowie 28 Laien. Ebenfalls spricht Franziskus am selben Tag die mexikanischen Jugendlichen Cristobal (+1527), Antonio und Juan (+1529) heilig, die sich geweigert hatten, einem Aztekengott Opfer zu bringen und in Polygamie zu leben, außerdem den spanischen Priester Faustino Miguez Gonzales (1831-1925), Gründer des Ordens der Kalasantinerinnen und eines Instituts zur Unterrichtung von Frauen sowie den Minoritenbruder und Missionaren Lucantonio Falcone (1669-1739). (kap)
Eine italienische Filmproduktionsgesellschaft hat sich die Rechte an zwei Enthüllungsbüchern gesichert. In den Büchern hatte der Journalist Gianluigi Nuzzi vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan veröffentlicht und damit den sogenannten Vatileaks-Skandal ausgelöst. Wegen Geheimnisverrats wurde ein aus Spanien stammender Kurienprälat von einem Vatikangericht zu einer Haftstrafe verurteilt, mittlerweile allerdings von Papst Franziskus begnadigt. Nach Angaben der Filmproduktionsgesellschaft arbeitet Nuzzi zusammen mit einem US-Drehbuchautor an einer TV-Serie über Vatileaks. (variety)
Papst Franziskus empfängt an diesem Samstag Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein in Audienz. Das Staatsoberhaupt des kleinen Fürstentums wird von seiner Frau Fürstin Marie und seinem Sohn, dem Erbprinzen Alois, und dessen Frau Sophie begleitet. Liechtenstein ist der viertkleinste Staat in Europa; die große Mehrheit der Bevölkerung ist katholisch. (zenit)

Europa

Deutschland
Ob sie überhaupt noch leben? Am 22. April jährt sich zum vierten Mal die Entführung von zwei syrischen Erzbischöfen, Mor Gregorius Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi. Der für das Weltkirchliche zuständige deutsche Erzbischof Ludwig Schick ruft in einem Appell von diesem Freitag zu ihrer Freilassung auf. Das wäre, so Schick, „inmitten des sinnlosen Blutvergießens in Syrien ein Zeichen der Mitmenschlichkeit“. Auch von dem italienischen Jesuiten Paolo dall’Oglio, der wenige Monate nach den Bischöfen in Syrien entführt wurde, fehlt weiter jede Spur. Erzbischof Schick hofft auch in seinem Fall auf Einsicht bei den Entführern und eine Freilassung des Priesters. (pm)
Bartholomaios kommt nach Deutschland. Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen besucht Ende Mai u.a. Tübingen und Berlin. Am 30. Mai erhält der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel die Ehrendoktor-Würde der Universität Tübingen. Bald darauf ist in Berlin eine Begegnung mit dem neuen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier geplant. (kap)

Russland
Russland verbietet die Zeugen Jehovas. Das Oberste Gericht kommt mit dem Verbot einem Antrag des Justizministeriums nach, das die religiösen Gruppierung als „extremistisch“ einstuft. Die Zeugen Jehovas bedrohten die Bürgerrechte sowie die öffentliche Ordnung und Sicherheit, sagte die Anwältin des Justizministeriums, Swetlana Borissowa. Medienberichten zufolge sollen nun die Zentrale der Zeugen Jehowas und ihre Regionalverbände geschlossen sowie ihr Vermögen beschlagnahmt werden. Die Gemeinschaft wies die Anschuldigungen zurück und will den Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bringen. Als schweren Schlag für die Religions- und Verbandsfreiheit in Russland wertete die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch die Gerichtsentscheidung. Sollte die Entscheidung in Kraft treten, müssten die Zeugen Jehovas mit Strafverfolgung, Geldstrafen oder gar Gefängnis rechnen. (reuters/interfax)

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