RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.4.2017

Tagesmeldungen vom 22.4.2017

Vatikan: Religionen sollen gegen Gewalt sein -
- Papst empfängt Liechtensteins Fürstenpaar -
Ägypten: Papstbesuch macht Katholiken Mut -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan fordert von Religionen die Absage an Gewalt
Eine knappe Woche vor der Ägyptenreise von Papst Franziskus fordert der Vatikan die großen Religionen eindringlich zu einem Bekenntnis zum Frieden auf. „Das Thema Religion findet sich derzeit immer wieder auf Seite eins der Zeitungen – leider oft im Zusammenhang mit Gewalt.“ Das schreibt der Präsident des päpstlichen Dialogrates, Kardinal Jean-Louis Tauran, in einer Botschaft, die an diesem Samstag veröffentlicht wurde. Das Schreiben aus dem Vatikan richtet sich an die Buddhisten, Anlass ist ihr Vesakh-Fest. (rv)
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Vatikan: Unkontrollierten Waffenhandel in Nahost stoppen
Der Vatikan hat Waffenlieferanten zur Einhaltung von internationalen Verträgen über Waffenverkauf gemahnt. „Das Blut unschuldiger Zivilisten klagt den unkontrollierten Fluss von Waffen in der Nahost-Region schwer an“, sagte der Botschafter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernadito Auza, bei einer am Samstag im Wortlaut verbreiteten Rede beim UN-Sicherheitsrat in New York. Die Missachtung internationaler Vereinbarungen zum Waffenhandel befeuere bewaffnete Konflikte, Verbrechen, Terroranschläge und die Vertreibung von Menschen, sagte Auza. (kna)
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Syrien: „Heute sagen wir: Es reicht!“
Vor genau vier Jahren sind in Syrien zwei Erzbischöfe von Aleppo spurlos verschwunden: Boulos und Youhanna. Bis heute fehlt von ihnen jede Spur; ob sie überhaupt noch leben, ist unklar. Zum vierten Jahrestag der Entführung haben der griechisch-orthodoxe Patriarch Yohanna X. und sein syrisch-orthodoxer Amtskollege Mar Ignatios Aphrem II. an diesem Samstag an die zwei Erzbischöfe erinnert. Dabei äußern sie auch scharfe Kritik an allen, die von außen zum syrischen Bürgerkrieg beitragen. (fides)
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Tschad-See: Besser nicht von Kindersoldaten sprechen
Es sind nicht die Champs-Elysées – diese Attentate finden fast jenseits der öffentlichen Aufmerksamkeit statt. Trotzdem, die Sache ist verstörend: Seit Jahresbeginn haben schon 27 Kinder in der Region des Tschad-Sees in Afrika Selbstmordattentate durchgeführt. Kinder mit Sprenggürteln, von der Islamistensekte Boko Haram in den Tod geschickt: Darüber ist Unicef alarmiert. Etwa 600 Jungen und Mädchen hat Boko Haram derzeit in seiner Gewalt – die Mädchen sind übrigens in der Mehrzahl. „Die Medien sprechen ja oft von Kindersoldaten“, erklärt uns Patrick Rose, UNICEF-Verantwortlicher für Mittel- und Westafrika. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Sankt Peter in Rom
Der Kunsthistoriker Horst Bredekamp zeichnet den irrlichternden Prozess um den Bau des Petersdomes kundig nach. Seine Schilderung liest sich wie die einer Operation am offenen Herzen, mit ständig neuen Überraschungen. Einstürzende Neubauten, Architekten, die sich verkalkulieren, Korruption und Intrigen in der Dombauhütte, eine Ablasskampagne in Deutschland zur Finanzierung der Arbeiten und ein verhängnisvoller Irrtum Berninis: Die Baugeschichte von St. Peter ist ein Krimi. (rv)
Horst Bredekamp, Sankt Peter in Rom und das Prinzip der produktiven Zerstörung, Verlag Klaus Wagenbach, ca. 13 Euro
Hier geht es zur kompletten Rezension von Stefan von Kempis

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Hans-Adam II., Fürst von Liechtenstein, und seine Gattin Marie sind am Samstag von Papst Franziskus zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen worden. Begleitet wurde das Fürstenpaar von seinem Sohn, dem Erbprinzen Alois, und dessen Frau Sophie sowie gut zwei Dutzend weiteren Familienangehörigen. Unter ihnen waren auch zwei wenige Monate alte Säuglinge. Franziskus sprach rund 20 Minuten mit dem Fürstenpaar. Laut Vatikan würdigten sie die guten Beziehungen zwischen Liechtenstein und dem Vatikan sowie den Beitrag der katholischen Kirche für das Land. Auch der Einsatz von Hans-Adam II. für die Menschenrechte sei in der Unterredung mit dem Papst und der anschließenden Begegnung mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin begrüßt worden, teilte das vatikanische Presseamt mit. (kna)
Justin Trudeau besucht den Papst: Der kanadische Premierminister wird Ende Mai von Franziskus im Vatikan empfangen. Das gab Trudeaus Büro am Freitag in Ottawa bekannt. Es ist Trudeaus erste Begegnung mit dem Papst; er kommt gleich nach dem G7-Gipfel von Taormina auf Sizilien in den Vatikan. (afp)

Europa

Deutschland
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat sich gegen ein Kopftuchverbot ausgesprochen. Der „Welt am Sonntag“ sagte Schuster: „Ich halte ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst für problematisch. Im Übrigen glaube ich nicht, dass es mit dem Grundgesetz vereinbar ist.“ Schusters Nein für ein Kopftuchverbot gilt auch für Staatsvertreter. Beamte sollten „die Zeichen ihrer Religion so lange tragen dürfen, so lange sie ihre Entscheidungen neutral fällen und sich neutral verhalten“, sagte er. Auch von einem Islamgesetz, dessen Verabschiedung einige CDU-Politiker fordern, hält der Repräsentant der Juden in Deutschland nichts. (kna)

 

Italien
Ein Bischof aus Süditalien tritt von seinem Amt zurück, um noch einmal als Missionar nach Mittelamerika zu gehen. Das berichtet die italienische Tageszeitung „La Repubblica“. Nach ihren Angaben hat Bischof Gianfranco Todisco von Melfi beim Papst seinen Rücktritt eingereicht, weil er noch einmal als Missionar in Honduras arbeiten will. Der 71-jährige Ordensmann hatte etwa zwanzig Jahre als Missionar gewirkt – bis er 2002 von Benedikt XVI. zum Bischof ernannt wurde. Bei seinem Bistum hat Todisco schriftlich um Verständnis für seinen Schritt gebeten. Der Vatikan hat den Rücktritt des Bischofs am Freitag angenommen, ohne näher auf die Gründe einzugehen. (la repubblica)

 

Frankreich
Zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags von den Champs-Elysées wird am Sonntag in der Pariser Kathedrale Notre-Dame eine Messe gefeiert. Das kündigte das Erzbistum der französischen Hauptstadt an. Kardinal André Vingt-Trois wird die Messe zelebrieren. Am Sonntag findet auch die erste Runde der französischen Präsidentenwahlen statt. Ein Attentäter hatte am Donnerstag in der Nähe des „Arc de Triomphe“ einen Polizisten erschossen und zwei weitere verletzt. Auch eine Touristin trug Verletzungen davon. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrorgruppe Islamischer Staat. Kardinal Vingt-Trois versprach sein Gebet für den ermordeten Polizisten; er sprach von einer „brutalen Prüfung“ für die Familie des Getöteten. (cath.ch)

Afrika

Ägypten
Der Papst-Botschafter in Ägypten erwartet sich von Franziskus Besuch vor allem „eine Ermutigung der kleinen katholischen Gemeinschaft“ am Nil. Das sagte Erzbischof Bruno Musaro’ dem Pressedienst der italienischen Bischofskonferenz. Zwar wird Franziskus in knapp einer Woche in Kairo auch Präsident Fatah al-Sisi, die islamischen Gelehrten der Azhar-Universität und den koptischen Patriarchen Tawadros II. treffen, doch aus der Sicht des Nuntius ist das Treffen mit den Katholiken „der wichtigste Aspekt der Reise“. „Es gibt in ganz Ägypten überhaupt nur 250- bis 300.000 Katholiken“, so Musaro’. (agi)

Asien

Nepal/Österreich
Zwei Jahre nach den Erdstößen kämpfe der Himalaya-Staat mit seinen 27 Millionen Einwohnern weiterhin mit den Folgen der Katastrophe, machte der österreichische Caritas-Präsident Michael Landau am Wochenende aufmerksam. In einer Presseaussendung bat er um Spenden für Caritasprojekte, die tausende Familien in Nepal beim Wiederaufbau ihrer Häuser und Lebensgrundlagen unterstützen. Der Wiederaufbau stelle die Menschen vor zahlreiche Herausforderungen, schilderte Landau. Viele der von den Beben am stärksten betroffenen Regionen seien nach wie vor nur schwer erreichbar, etliche Straßen etwa in der mehrmonatigen Monsunzeit unpassierbar. Die Caritas helfe bei der Wiedererrichtung von Wohnhäusern, Schulen, Gesundheitsstationen und Trinkwassersystemen. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Migrantin und Menschenrechtsaktivistin Jeanette Vizguerra, die seit Februar in einer Kirche Schutz vor ihrer Abschiebung sucht, ist vom „Time“-Magazin unter die 100 einflussreichsten Persönlichkeiten gereiht worden. Die US-Regierung mache die Einwanderer zu Sündenböcken und lasse die Bevölkerung glauben, Migranten ohne gültige Papiere seien Kriminelle, so das US-Magazin in der Beschreibung. Die vierfache Mutter Vizguerra zeige beispielhaft das Gegenteil auf: Sie habe Blut, Schweiß und Tränen geopfert, um eine Firma zu gründen und für ihre Familie bessere Chancen zu schaffen, was „nicht ein Verbrechen, sondern der amerikanische Traum“ sei. (kap)

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