RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.4.2017

Tagesmeldungen vom 23.4.2017

- „Wie Konzentrationslager“: Deutliche Papstkritik -
- „Immer Kirche der Märtyrer“: Gedenken in Rom -
- „Barmherzigkeit macht Auferstehung sichtbar“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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MÄRTYRER-GEDENKEN:

Papst: „Verträge scheinen wichtiger als Menschenrechte"
Internationale Verträge zählen heute mehr als Menschenrechte: harte Worte fand Papst Franziskus an diesem Samstag zur Situation der Flüchtlinge, vor allem in Europa. „Menschen kommen hier an, in den großzügigen Ländern wie Italien und Griechenland, die sie aufnehmen, aber dann lassen die internationalen Verträge nicht mehr zu“, sagte der Papst zum Abschluss einer Liturgie zum Gedenken an die Märtyrer der letzten Jahrzehnte in der Kirche Sankt Bartholomäus auf der Tiberinsel in Rom. Er verglich viele Flüchtlingslager mit Konzentrationslagern. (rv)
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Moderne Glaubenszeugen: Kirche war immer Kirche der Märtyrer
Glaubenszeugen lehren die Kirche heute, dass Frieden wirklich möglich ist. Papst Franziskus gedachte an diesem Samstag der neuen Märtyrer, der wegen des Glaubens verfolgten und getöteten Christen verschiedenster Konfessionen. „Wir sind als Pilger hier in diese Basilika des heiligen Bartholomäus auf die Tiberinsel gekommen, wo die alte Geschichte des Martyriums sich verbindet mit dem Gedenken der neuen Märtyrer, der vielen von den unsinnigen Ideologien getöteten Christen des vergangenen Jahrhunderts, getötet nur weil sie Jünger Jesu waren.“ (rv)
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Christenverfolgung?
Wenn von Christenverfolgung gesprochen wird, meinen immer wieder Christen hier im deutschsprachigen Raum, diese auch bei uns zu sehen. Mit dem Blick auf die Leiden der wirklichen Opfer ist das zynisch. Gedanken von Pater Bernd Hagenkord. (rv)

Konzentrationslager?
Papst Franziskus hat auf der Tiberinsel einen sensiblen Begriff benutzt, als er von Flüchtlingslagern sprach: er verglich sie mit Konzentrationslagern. Damit sind aber nicht NS-Vernichtungslager gemeint. Eine Klarstellung. (rv)

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MITTAGSGEBET AUF DEM PETERSPLATZ:

Papst: Barmherzigkeit lässt Auferstehung sichtbar werden
Es ist der Tag, die weißen Gewänder der Osternacht abzulegen: Der Weiße Sonntag, oder auch lateinisch „in albis”, wird von der Kirche immer eine Woche nach dem Osterfest selber gefeiert. Papst Franziskus griff aber auch das zweite Fest des Tages auf, den Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit: „Die Barmherzigkeit macht das Herz sensibel für die Bedürfnisse unserer Schwestern und Brüder, und zwar durch Teilen und Teilhabe. Sie lässt alle zu Instrumenten der Gerechtigkeit werden, der Versöhnung und des Friedens. Vergessen wir niemals, dass die Barmherzigkeit der Schlüssel im Glaubensleben ist und die konkrete Form, in der wir die Auferstehung Jesu sichtbar werden lassen.“ (rv)
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Aus dem „Ich“ wird ein „Wir“ - Der Friedenslauf von Rom 2017
Der Papst persönlich grüßte und verabschiedete sie vom Petersplatz: Unter dem Motto „Für Frieden, Demokratie und Toleranz, gegen Fremdenfeindlichkeit“ startet an diesem Sonntag der „Friedenslauf von Rom 2017“ vom Vatikan nach Wittenberg. Etwa 50 Sportler und Betreuer werden dann am 8. Mai am Zielort erwartet. Eine Gruppe von begeisterten Sportlerinnen und Sportlern aus aller Herren Ländern und aus den unterschiedlichen Konfessionen sowie Glaubensrichtungen haben sich erneut zusammengetan, um mit einem Spendenlauf ein Zeichen des Friedens zu setzen. Vor sieben Jahren zum Beginn der Luther-Dekade im Jahr 2010 machten sich bereits 25 Läufer und 15 Begleiter aus Deutschland, Kenia, Kasachstan und Polen auf, um gemeinnützige Projekte mit ihren Spendengeldern zu unterstützen.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Woche mit dem Papst: Von Kurienreform bis Ägypten
Highlight der nächsten Woche: Der Besuch des Papstes in Kairo am Freitag und Samstag. Eine Reise im Zeichen des Friedens, die unter enormen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet. Franziskus will damit einerseits der verfolgten christlichen Minderheit Ägyptens Mut zusprechen und zugleich den interkonfessionellen und interreligiösen Dialog vorantreiben. Eingeladen wurde er vom ägyptischen Präsidenten, dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche sowie dem Großimam der sunnitischen Al-Azhar-Universität. Details zum Reiseprogramm stellt der Vatikan am Montag um 13.00 Uhr im vatikanischen Pressesaal vor. (rv)
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Kardinal Attilo Nicora ist tot. Der ehemalige Leiter der Päpstlichen Güterverwaltung APSA und der Finanzaufsichtsbehörde des Vatikan Aif starb an diesem Samstag in einer Klinik in Rom, wie der Vatikan bekannt gab. Papst Franziskus kondolierte der Familie des Kardinals in einem Telegramm. Mit seinen über 80 Jahren war Nicora nicht mehr wahlberechtigt. Der Papst hatte ihn nach seiner Emeritierung zum Legaten der beiden Basiliken in Assisi, San Francesco und Santa Maria degli Angeli, ernannt. Damit hat die Kirche insgesamt 222 Kardinäle, 117 von ihnen sind wahlberechtigt. (rv)

Europa

Deutschland
Die AfD will die Bezahlung von Seelsorgern und Bischöfen der beiden großen Kirchen „aus allgemeinen Steuermitteln“ abschaffen. Einen Antrag auf Aufnahme ins Programm zur Bundestagswahl verabschiedeten die Delegierten am Sonntag auf dem Bundesparteitag in Köln mit großer Mehrheit. Zur Begründung hieß es, die Vertreter der christlichen Kirchen hätten „durch ihre einseitigen, demokratiefeindlichen Stellungnahmen und Handlungen gegen die legitimen Positionen der AfD“ jegliches Anrecht auf Unterstützung durch ein demokratisch organisiertes Gemeinwesen verwirkt. Ein Antrag zur Abschaffung der Kirchensteuer war zuvor am Votum der Delegierten gescheitert. (kna)

Naher Osten

Heiliges Land
Mit einem Gottesdienst haben Katholiken in Galiläa am Samstag das Patronatsfest des neuen Heiligtums „Duc in Altum" in Magdala am See Genezareth begangen. Rund 200 Gläubige aus der Region sowie Ordensleute aus Jerusalem nahmen an der von Erzbischof Pierbattista Pizzaballa gefeierten Messe in der Heimatstadt der Maria Magdalena teil. Das neue Heiligtum ist dem öffentlichen Wirken Jesu gewidmet. Zur Kirche gehören eine Maria-Magdalena-Kapelle und ein eigenes Frauen-Atrium. Angrenzend entstehen derzeit noch Studien- und Tagungsräume. (kap)

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