RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.4.2017

Tagesmeldungen vom 24.4.2017

Papst: „Wort ist Fleisch geworden, nicht Idee“ -
- Wo steht der Papst theologisch? Eine Spurensuche -
Frankreich: Keine Wahlempfehlung, aber... -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstmesse: „Wort ist Fleisch geworden, nicht Idee“
Franziskus hat den Reigen seiner Frühmessen in der Casa Santa Marta im Vatikan wieder aufgenommen. An diesem Montag waren die Mitglieder seines Kardinalsrates, des sogenannten C-9, bei der Messe dabei, unter ihnen Kardinal Reinhard Marx von München-Freising. In der Predigt des Papstes ging es um die Freiheit, die der Heilige Geist uns gibt – und dass das Evangelium ohne Kompromisse, aber auch ohne Härte verkündet werden sollte. Ausgangspunkt der Predigt war die Tageslesung aus der Apostelgeschichte. Der Text berichtet von einem Dankgebet der Apostel Petrus und Johannes, die beiden Zeugen Jesu hätten vor den misstrauischen Schriftgelehrten freimütig und „mit Einfachheit“ geredet, so Papst Franziskus; sie hätten sich nicht auf „irgendeinen Handel“ eingelassen. Der Heilige Geist habe ihnen die Freiheit der Rede gegeben. (rv)
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Dem Papst geht es darum, dass die Armen ernst genommen werden
Seit vier Jahren ist Franziskus nun Bischof von Rom, und immer noch fragen sich manche: Wo steht er eigentlich theologisch? Neigt er zur Befreiungstheologie, die lange von Rom misstrauisch beäugt wurde und jetzt teilweise rehabilitiert erscheint, oder ist er eigentlich ein Konservativer? Weder noch, würde darauf wohl Rafael Luciani antworten. Der venezolanische Theologe lehrt am „Boston College“ in den USA und sieht im lateinamerikanischen Papst einen typischen Vertreter einer „Theologie des Volkes“. „Die Theologie des Volkes ist ein Zweig der Befreiungstheologie, er wurde in Argentinien von den Theologen Lucio Gera und Rafael Tello entwickelt“, erklärt Luciani in einem Beitrag für Radio Vatikan. „Sie bezog den Begriff „Volk“ auf eine gemeinsame Kultur, verwurzelt in einer gemeinsamen Geschichte und ausgerichtet auf das Gemeinwohl.“ (rv)
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Ägypten: Papst ohne gepanzertes Auto
Der Vatikan ist vor der Ägyptenreise des Papstes „nicht besorgt“. Das sagte Vatikansprecher Greg Burke an diesem Montag bei der Vorstellung der Einzelheiten der Reise vor Journalisten. Die Reise finde ungeachtet der jüngsten Anschläge wie geplant statt, so Burke. Der Papst werde während seines zweitägigen Besuchs in Kairo ein „normales Auto ohne Panzerung
verwenden. (kna)
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Frankreich: Bischöfe geben keine Wahlempfehlung, aber...
Macron oder Le Pen: Zwischen diesen beiden Namen entscheidet sich in zwei Wochen das Rennen um die französische Präsidentschaft. Die Bischöfe des Landes geben in einer Erklärung vom Sonntagabend – kurz nach dem Ende der ersten Wahlrunde – keine Empfehlung für den einen oder die andere Kandidatin ab. Sie erinnern aber daran, „was auf dem Spiel steht“. Die Bischöfe betonen „die Wichtigkeit der Wahl“: Sie sei „ein verantwortungsvoller Akt in einer Demokratie“. „Damit sich unsere Demokratie nicht in eine Gesellschaft der Gewalt verwandelt, müssen wir eine echte nationale Debatte ohne Verstellung und ohne Phrasen fördern“, schreiben sie. (rv)
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Brasilien: Bischöfe rufen zu Straßenprotesten auf
Die Krise in Venezuela drängt das Thema Brasilien in den Hintergrund. Dabei läuft auch in Brasilien schon lange nichts mehr rund; Rezession und Korruption lassen die politische und soziale Krise immer weiter schlingern. Mitte April haben Hunderttausende von Brasilianern in 23 Großstädten gegen die von der Regierung geplante Arbeitsrechts- und Rentenreform demonstriert. Am nächsten Freitag soll erneut demonstriert werden – und zwei Erzbischöfe rufen die Menschen zur Teilnahme an den Protesten auf. (cath.ch/rv)
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LIVE BEI UNS:

Live-Übertragungen zur Papstreise nach Kairo
Radio Vatikan überträgt folgende Stationen der Papstreise in Kairo live und mit deutschsprachigem Kommentar über den Vatikan-Player.

Freitag 28.04.
15.50-16.20 Papstansprache auf der Internationalen Friedenskonferenz
16.30-17.00 Papst trifft Politiker
17.10-18.20 Papstes trifft koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II.

Samstag 29.04.
9.50-11.30 Heilige Messe
15.05-16.00 Gebetstreffen mit Priestern, Seminaristen und Ordensleuten (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Italien
Papst Franziskus pilgert zu den Gräbern der Priester Primo Mazzolari (1890-1959) und Lorenzo Milani (1923-1967), die für ihr Friedens- und Sozialengagement bekannt sind. Wie der Vatikan am Montag bekanntgab, will Franziskus am 20. Juni „in diskreter und nichtöffentlicher Form“ an den Gräbern der Geistlichen in Bozzolo bei Mantua und Barbiana bei Florenz beten. Primo Mazzolari geriet 1925 mit den italienischen Faschisten in Konflikt, Lorenzo Milani trat besonders für die Bildung armer Schichten ein und unternahm in Barbiana Versuche mit einer Ganztagsschule, um den Kindern der verstreuten Berghöfe Unterricht zu ermöglichen. (kna)

Vatikan/Argentinien
Papst Franziskus will bis zu den Parlamentswahlen in Argentinien keine Politiker mehr aus seinem Heimatland empfangen. Das erklärte nach Angaben des Portals „Perfil“ Argentiniens Außenministerin Susana Malcorra nach einem Gespräch mit dem Kirchenoberhaupt im Vatikan am Wochenende. Es gebe eine Einladung an Franziskus und es komme der Moment, an dem ein Besuch möglich werde, so Malcorra. Seit seiner Wahl zum Papst im März 2013 hat Franziskus sein Heimatland Argentinien noch nicht besucht. Einen Besuchstermin für eine erste Visite gibt es bislang nicht. (kna)

Europa

Deutschland
Holger Zaborowski, Professor für Geschichte der Philosophie und philosophische Ethik, ist neuer Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) der Pallottiner. Der 43-jährige Dozent wurde jetzt im Rahmen einer Feierstunde in das Amt eingeführt, das er bereits seit dem 1. April ausübt. Zaborowski folgt auf Paul Rheinbay, der zwischen 2000 und 2017 mit kurzzeitiger Unterbrechung fast vier Amtsperioden die kirchlich und staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule leitete. An ihr sind derzeit rund 430 Studierende in den Fakultäten Theologie und Pflegewissenschaft eingeschrieben. (kna)
Als erstes katholisches Bistum in Deutschland hat Augsburg den Umgang kirchlicher Mitarbeiter mit Sozialen Medien verbindlich geregelt. Betroffen seien rund 14.000 Personen aus allen Berufsgruppen, sagte der Datenschutzbeauftragte der Diözese, Stefan Frühwald, am Montag der KNA in Augsburg. Verstöße können arbeitsrechtliche Folgen haben. Der „Social Media Codex“ wurde vor kurzem im diözesanen Amtsblatt veröffentlicht und den Mitarbeitern mit dem jüngsten Gehaltszettel bekanntgemacht. Die Regeln gelten für jeden Account, der in einem dienstlichen Kontext genutzt wird. Dazu genügt bereits der Hinweis auf die Kirche als Arbeitgeberin im Nutzerprofil. (kna)
Mehrere muslimische Wissenschaftler haben sich für ein Islamgesetz nach österreichischem Vorbild ausgesprochen, um damit einen modernen, reformorientierten Islam zu fördern. Der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide und der Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad sehen darin die Möglichkeit, den Einfluss konservativer muslimischer Verbände und ausländischer Geldgeber in deutschen Moscheen einzudämmen, wie der Berliner „Tagesspiegel“ am Montag berichtet. Mehrere CDU-Politiker um die Präsidiumsmitglieder Jens Spahn und Julia Klöckner hatten ein solches Islamgesetz gefordert. Dies war bei Bundesregierung, Kirche und parteiintern auf Kritik gestoßen. (kna)

Amerika

Venezuela
In Venezuela sind während der aktuellen Massenproteste gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro laut Angaben der Bürgerrechtsorganisation „Foro Penal Venezolano“ (FPV) in den vergangenen Tagen 777 Menschen verhaftet worden. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum vom 4. bis 22. April, sagte ein Sprecher der Gruppe lokalen Medienvertretern. Venezuela wird seit mehr als drei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Die Opposition wirft der Regierung vor, für die katastrophale Versorgungslage und die Unterdrückung von demokratischen Grundrechten verantwortlich zu sein. Bei der jüngsten Protestwelle kamen bislang über 20 Menschen ums Leben. (kna)

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

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