RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.4.2017

Tagesmeldungen vom 25.4.2017

- Papst vor Kairo-Reise: Persönliche Geste des Trostes -
- Rolf Lohmann ist neuer Weihbischof in Münster -
- Franziskus zahlt Badestrand für Behinderte -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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VOR DEM PAPSTBESUCH IN ÄGYPTEN:

Papst über seine Ägyptenreise: „Geste des Friedens“
Wenige Tage vor seiner Abreise nach Kairo hat Papst Franziskus in einer Videobotschaft an seine ägyptischen Gastgeber auf die Bedeutung des Besuches hingewiesen. In dem vierminütigen Videobeitrag begrüßt der Papst das „geschätzte ägyptische Volk“. Er besuche Kairo als „Freund, Friedensbotschafter und Pilger“ fasst Franziskus das Motiv seiner Reise zusammen. Es sei für ihn eine Ehre, jenes Land zu betreten, welches „Fluchtort der Heiligen Familie“ war. Namentlich bedankt sich der Papst beim Präsidenten Fattah al-Sisi sowie dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Tawadros II., für die Einladung. Auch dem Großimam der Al-Azhar-Universität dankt Franziskus im Vorhinein. (rv)
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Ägypten: „Der wahre Freund kommt in der Not“
Dass der Papst ein Freund Ägyptens ist, merke man daran, dass er – wie es bei Freunden üblich ist – „in Notsituationen zu Besuch kommt“. Das sagt der Patriarch der koptisch-katholischen Kirche Ägyptens, Ibrahim Isaak Sidrak, im Gespräch mit Radio Vatikan. Papst Franziskus wird am 28. und 29. April in Kairo erwartet, auch Patriarch Sidrak wird ihn dort persönlich begrüßen. Die Katholiken des Landes erwarteten den Gast aus Rom mit Freude, es sei ein wichtiger Moment, denn nach den jüngsten Anschlägen bräuchten alle Christen am Nil konkrete Unterstützung - die Solidarität des Papstes sei deshalb „sehr willkommen“, erklärt Sidrak. (rv)
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Deutschland/Ägypten: „Aggressionen gegen Kopten nehmen zu“
Rund 6.000 koptische Christen sind den vergangenen drei Jahren in die Bundesrepublik geflohen, während in Ägypten Gewalt und Aggression von Islamisten gegen Christen wieder zunehmen. Das sagte der koptische Bischof in Deutschland, Anba Damian, der in Freiburg erscheinenden Zeitschrift „Herder Korrespondenz“. Der Bischof mahnt eine Reform der islamischen Lehre in Ägypten zu mehr Toleranz gegenüber anderen Religionen an. Im Zusammenleben von Muslimen und Christen in Ägypten gebe es keine Probleme mit Menschen, sondern mit Ideologien. (kna)
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WEITERE THEMEN DES TAGES

Deutschland/Vatikan: Neuer Weihbischof für Bistum Münster
Papst Franziskus hat den Priester Rolf Lohmann zum neuen Weihbischof von Münster ernannt. Das teilten der Vatikan und das Bistum gleichzeitig an diesem Dienstagmittag mit. Lohmann war bisher Pfarrer von St. Marien in Kevelaer und Rektor des Marienheiligtums sowie nicht-residierender Kanoniker des Domkapitels. Geboren wurde Lohmann 1963 in Hamm im Bistum Paderborn, er studierte Philosophie und Theologie in Münster und München und wurde am 14. Mai 1989 zum Priester geweiht. Felix Genn ist der Bischof von Münster. (rv)
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Venezuela: Konfliktparteien berufen sich auf die Religion
Die Rolle der Kirche spielt eine größere Rolle im derzeitigen Konflikt zwischen Opposition und Regierung als bisher angenommen. Denn in der politischen Krise in Venezuela berufen sich sowohl die Regierung als auch die Opposition auf die Religion. Während sich die Demonstranten den Schutz der Kirche erhoffen, inszeniert sich Präsident Nicolás Maduro als Hüter des Glaubens. Die venezolanischen Bischöfe stellten sich jüngst auf die Seite derjenigen, die für freie Wahlen und für demokratische Grundrechte auf die Straße gehen. „Die Menschenrechte zu verteidigen, ist die Pflicht aller“, wandte sich der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa, am Wochenende an seine Landsleute. (kna)
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„Mit Bescheidenheit die Frohe Botschaft verkünden“
Die Frohe Botschaft soll man „mit Bescheidenheit“ verkünden und nicht mit Überheblichkeit. Das war der Aufruf des Papstes an diesem Dienstag bei der Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Ausgehend vom Tagesheiligen, dem Evangelisten Markus, sagte der Papst, dass die Christen das Bedürfnis verspürten, „hinaus zu gehen, um das Evangelium zu verkünden“. Vor den Mitgliedern des K9-Rates, die ebenfalls an der Morgenmesse teilnahmen, führte Franziskus aus, dass es bei der Verkündigung nicht um eine „Lebensversicherung“ für den Verkünder gehe. Wer das Evangelium verkünde, müsse immer unterwegs sein, so der Papst. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus übernimmt die Jahresmiete für einen barrierefreien Badestrand bei Rom, an dem viele Menschen mit Handicap und ihre Familien ausspannen. Das hat der vatikanische Pressesaal am Dienstag mitgeteilt. Der päpstliche Almosenmeister Erzbischof Konrad Krajewski habe dem Freiwilligenverein, der den Strand „La Madonnina“ in Fiumicino betreibt, eine entsprechende Summe vorbeigebracht. Der Badebetrieb für die Menschen mit Handicap wird durchgängig von freiwilligen Helfern gewährleistet. Dauernd anwesend sind ein Arzt sowie Helfer der italienischen Föderation für paralympisches Schwimmen, die auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Badegastes eingehen, heißt es in der Aussendung. (rv)
Papst Franziskus hat an diesem Dienstag wieder Bischöfe getroffen, die zu ihrem Ad-Limina-Besuch in den Vatikan kamen. Diesmal handelte es sich um die Oberhirten aus Kanada, genauer aus Toronto und der Region Ontario. Insgesamt 22 Bischöfe, darunter auch Weihbischöfe und emeritierte Bischöfe, waren bei der Begegnung mittags im Vatikan anwesend. In Kanada gibt es 17 Bistümer und das Militärordinariat. Über 40 Prozent der Kanadier sind Katholiken. Die größte Diözese ist das Bistum Montréal. (rv)

Europa

Deutschland
Die jüdische Bevölkerung in Deutschland nimmt laut dem Unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus wachsende antisemitische Tendenzen wahr und fürchtet eine Zunahme in den kommenden Jahren. Repräsentativen Umfragen zufolge nehmen „klassisch-antisemitische“ Haltungen seit Jahren ab und wurden im vergangenen Jahr von rund fünf Prozent der Bevölkerung vertreten. Damit sind Stereotypen gemeint wie jenes, dass Juden zu viel Einfluss hätten. Auch der „sekundäre Antisemitismus“ – etwa Vorbehalte gegenüber der Aufarbeitung des Holocaust – sinkt laut Bericht und wird von 26 Prozent vertreten. (kna)

Österreich/Heiliges Land
Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern hat während seiner aktuellen Nahostreise am Montagabend in Jerusalem das kirchliche Österreichische Hospiz in der Via Dolorosa besucht. Hospiz-Rektor Markus Bugnyar und Vizerektorin Sr. Bernadette Schwarz begrüßten den österreichischen Regierungschef und führten ihn durch das historische Gebäude im Herzen der Jerusalemer Altstadt. Neben Treffen mit zahlreichen Spitzenpolitikern in Jerusalem und Ramallah besuchte Bundeskanzler Kern unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und traf Überlebende der Shoah. Am Sonntag nahm Kern als erster österreichischer Regierungschef am israelischen Staatsakt zum Holocaust-Gedenken teil. (kap)

Italien
Die Bischöfe des Landes haben die Vorwürfe gegen Nichtregierungsorganisationen zurückgewiesen, die sich um Flüchtlinge auf dem Mittelmeer kümmern. In den vergangenen Tagen hatten mehrere italienische Politiker die Organisationen kritisiert und sie sogar strafrechtlich angezeigt. Ein Vorwurf lautet, die Organisationen kurbelten das Geschäft der Schlepper an, die mit dem Transport von Migranten über das Mittelmeer Geld verdienen. Diese Vorwürfe seien „schändlich“, zitiert die Zeitung „Avvenire“ den Leiter der bischöflichen Stiftung „Migrantes“, Bischof Giancarlo Perego. Vielmehr bedürfe es der Einrichtung humanitärer Korridore, damit Migranten sicher einwandern könnten, so der italienische Kirchenmann. (avvenire/la stampa)
Der Patriarch von Venedig, Francesco Moraglia, will wegen Mangels an Gläubigen mehrere Kirchen in der Lagunenstadt schließen. Das berichtet die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Montag. In Venedig gibt es über 100 Kirchen. „Diese Zahl ist angesichts der sinkenden Zahl von Gläubigen und von Einwohnern in der Stadt zu hoch“, so Moraglia. „Wir überlegen, wie wir die Kirchen als Kulturtreffpunkte, als Orte der spirituellen Begleitung und der Unterkunft für Bedürftige nutzen können“, so Moraglia. Die Diözese suche auch nach Privatleuten, die zum Erhalt der Kirchen in Venedig beitragen wollen. (corriere della sera)

Zypern
Im türkisch besetzten Nordzypern mehren sich Schikanen gegen Christen. Zuletzt waren die Ostergottesdienste verboten worden. Der zyperngriechische Präsident der Inselrepublik, Nikos Anastasiadis, verurteilte das Verbot bereits Mitte April scharf. Beobachter in Nikosia führen den vor Ostern erfolgten Rückschlag für die zuletzt so guten interreligiösen Beziehungen zwischen beiden Teilen der Insel auf die fortschreitende Gleichschaltung von Türkisch-Zypern durch das Erdogan-Regime in Ankara zurück. (kap)

Afrika

Sambia
Die katholische Bischofskonferenz von Sambia hat der Regierung des Landes einen zunehmend autokratischen Führungsstil vorgeworfen. „Bis auf den offiziellen Namen deutet alles darauf hin, dass unser Land eine Diktatur ist“, zitierte die Onlinezeitung „Lusaka Times“ am Wochenende aus einer Mitteilung der Bischöfe. Hohe Regierungspolitiker hätten zuletzt verstärkt Einschüchterungen ausgesprochen und ließen die Sambier um ihre Zukunft fürchten, so der Erzbischof der Hauptstadt Lusaka, Telesphore Mpundu. Sorge äußerten die Bischöfe konkret über die Verhaftung und anschließende Anklage des Oppositionspolitikers Hakainde Hichilema. (kap)

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