RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.8.2017

Tagesmeldungen vom 2.8.2017

- Papst empfängt deutsche Top-Fußballer -
Vatikan für globales Anti-Mafia-Bündnis -
- D: Kirche profitiert von Zuwanderung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN AUS DEM VATIKAN:

Papst empfängt Fußballer von Borussia Mönchengladbach
Deutsche Bundesligisten beim Papst: Papst Franziskus hat die Spieler, Familien und Manager von Borussia Mönchengladbach in Privataudienz empfangen. Er ermunterte die Spitzensportler dazu, weiterhin „Athleten des Guten und des Friedens“ zu sein. „Der Puls geht ein Stück weit hoch“, sagte uns Teamkapitän Lars Stindl hinterher, und „Wir haben einen coolen Papst“ urteilte Mittelfeldspieler Christoph Kramer. (rv)
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Vatikan für globales Anti-Mafia-Bündnis
Der Vatikan ruft zum Kampf gegen internationale Korruption: Die für menschenrechtliche Belange zuständige Vatikanbehörde will ein weltweites Anti-Mafia- und Anti-Korruptions-Bündnis schmieden. Katholiken, die sich der Bestechung schuldig machen, droht künftig die Strafe der Exkommunikation. Das geht aus dem Abschlussdokument eines internationalen Forums über Korruption hervor, das Mitte Juni im Vatikan getagt hat. (rv)
Hier unser ausführlicher Bericht

Generalaudienz: „Wir sind keine Waisen“
In der Taufe werden Christen „geostet“, also auf ihre Sonne Christus ausgerichtet: Das sagte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz vom Mittwoch. Zwar seien auch Christen vor dem Dunkel nicht gefeit, doch mit ihrer Taufe sei ihr Leben auf Gott hin gedreht: „Wir sind diejenigen, die glauben, dass Gott Vater ist! Wir sind keine Waisen, wir haben einen Vater, und dieser Vater ist Gott... Das ist die Hoffnung, die uns jeden Morgen weckt.“ (rv)
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DIE BESONDERE GESCHICHTE:

Die Iuventa und der Minister
Ein paar junge Leute aus Berlin wollten etwas für Mittelmeerflüchtlinge tun. Darum haben sie 2015 ein Schiff gekauft, die Iuventa – eines der kleinsten aller Rettungsschiffe, die im Auftrag von NGOs zwischen Libyen und Italien kreuzen. Doch dem römischen Innenministerium ist das Projekt der Berliner und der anderen Helfer ein Dorn im Auge: Es will sie auf ein Regelwerk verpflichten, das ihre Flüchtlingsarbeit allerdings ziemlich erschweren würde... (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Die Kirchen in Europa mahnen zu mehr Einsatz gegen die Diskriminierung von Roma. Die Bevölkerungsgruppe erlebe auch heute „Ausgrenzung auf dem gesamten Kontinent“, heißt es in einer am Mittwoch in Brüssel veröffentlichten Mitteilung der Konferenz Europäischer Kirchen (CEC) und der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME). Anlass ist der Holocaust-Gedenktag für die Roma (2. August). Roma seien immer noch „Opfer von Hasstiraden und Straftaten“. Häufig würden sie ungerecht behandelt, etwa auf dem Arbeitsmarkt. - In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 waren fast 3.000 Roma - Männer, Frauen und Kinder - in den Gaskammern des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ermordet worden. Der Gedenktag am 2. August soll an die insgesamt 500.000 Roma erinnern, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. (kna)

Deutschland
Die katholische Kirche in Deutschland profitiert von der steigenden Zuwanderung. Die Zahl der fremdsprachigen Katholiken mit oder ohne deutschen Pass stieg zwischen 2015 und 2016 um rund 45.000 auf 3,36 Millionen. Das geht aus einer Statistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hervor. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Katholiken in Deutschland erhöhte sich von 13,4 auf 14 Prozent. Von dieser Entwicklung profitierten vor allem die Erzdiözesen Hamburg und Berlin mit einem Anteil fremdsprachiger Katholiken von 34,6 und 34 Prozent. Dabei lag Hamburg 2016 erstmals vor Berlin. Auf den weiteren Plätzen folgen Hildesheim mit 28,2 Prozent, Görlitz mit 24,9 und Limburg mit 22,8 Prozent. (kna)

Die Kirche sollte sich deutlich stärker für den Umweltschutz einsetzen. Das fordert der Benediktinerpater Andreas Schmidt im Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur. „Kirche müsste beim Umweltschutz Vorreiter sein“,  zum Beispiel auch bei der Wahl eines Autos, mahnt Schmidt anlässlich des Weltschöpfungstags am 2. August. Mit der Enzyklika Laudato Si' habe die Kirche einen wichtigen Hinweis darauf, dass die Erde in Gefahr sei, in Händen. Reagiere sie nicht darauf, dann verliere sie auch den Anschluss an eine „grüne“ Klientel. Schmidt frage sich etwa, „wo in der Heiligen Schrift steht, dass kirchliche Würdenträger große und teure Autos fahren sollen?“ Auch das Verpachten von Kirchenland an konventionelle Landwirte trage zur Schädigung der Böden bei. (kna)

Österreich
Fußballerin Lisa Makas, nach ihrer Knieverletzung „tragische Heldin“ des bei der Europameisterschaft in den Niederlanden groß aufspielenden ÖFB-Teams, schöpft aus dem Glauben große Kraft für ihr Leben. „Ich bete regelmäßig“, sagte die 25-jährige Stürmerin des MSV Duisburg im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“. Beim abendlichen Gebet sortiere sie gerne ihre Gedanken und bringe den abgelaufenen Tag vor Gott. „Das sind die Momente, wo ich wirklich mit Gott spreche. Mein Glaube bietet mir einen Rückzugsort.“ Für sie sei es „wichtig, einen Glauben zu haben, einen größeren Sinn hinter allem zu sehen“, betonte die Sportlerin. Die gebürtige Mödlingerin kommt aus einem religiösen Elternhaus und hilft bei Besuchen in ihrer Heimat immer noch in der Ortspfarre mit. Sie ist eine der Schlüsselspielerinnen in Österreichs erfolgreichem EM-Team.
(kap)

Italien
Der 2. August ist für die Franziskanergemeinschaft von Assisi ein besonderer Tag: An diesem jährt sich nämlich der „Portiunkula-Ablass“, den der heilige Franz vor nunmehr 801 Jahren dem damaligen Papst Honorius III. abgerungen hat. Anlässlich des 800-jährigen Jubiläums war Papst Franziskus 
im vergangenen Jahr in Assisi, dieses Jahr wird er dort durch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vertreten. In seiner Predigt vor zahlreichen Gläubigen erinnerte der Kardinal an den freudigen Ausruf, mit der der heilige Franz auf die Gewährung des vollkommenen Ablasses für alle Pilger an diesem speziellen Tag im Jahr reagiert habe und in dem er versprach, „alle ins Paradies“ zu schicken. „Das sind Worte, die uns auch die fundamentale Mission der Kirche nennen, nämlich die Begegnung zwischen Gott und den Menschen zu fördern, stabile Brücken zwischen Himmel und Erde zu bauen und einen Heilsweg zu zeigen, der allen offen steht und nicht kleinen gelehrten und wissenden Gruppen reserviert bleibt,“ so Kardinal Parolin. Diese Straße sei den Armen und Letzten zugänglich, breit und ohne Hindernisse, „wenn auch durch eine enge Tür wie die der Portiunkula, die Tür der authentischen Bekehrung des Herzens und des Lebens“. (rv)

Afrika

Nigeria
45 Menschen sind bei einem Überfall eines bewachten Konvois durch die Terrormiliz Boko Haram ums Leben gekommen. Unter den Toten sind auch Mitarbeiter der Universität Maiduguri. Die päpstliche Hilfsorganisation Kirche in Not nennt den blutigen Vorfall einen „schweren Rückschlag“; schließlich habe die Regierung doch behauptet, Boko Haram sei mittlerweile „militärisch geschlagen“. „Auch wenn das Morden aufhört – das Leid geht weiter“, sagt Bischof Oliver Dashe Doeme. Rund um seinen Sitz in Maiduguri befinden sich Flüchtlingslager. Dort leiden nach seiner Beobachtung vor allem die Frauen und Kinder: „Vor dem Terror waren die Männer oft die Alleinverdiener. Jetzt leben die Frauen von den Nothilfen des Bistums.“ Außerdem hätten viele Kinder noch nie eine richtige Schule besucht. (rv) 

Zentralafrikanische Republik
Waffen aus dem Kongo tragen zur Instabilität in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik bei. Das ergibt sich nach Angaben der Agentur Fides aus einem aktuellen UNO-Bericht. Viele der Waffen, mit denen verschiedene bewaffnete Gruppen in Zentralafrika wüten, stammen demnach aus der Fabrik MACC in Pointe-Noire, Kongo. Viele zentralafrikanische Regionen wegen der Umtriebe der Ex-Rebellengruppen Seleka und der Anti-Balaka-Miliz noch immer unsicher und instabil. In Bangassou haben seit mehreren Monaten 2.000 muslimische Flüchtlinge auf dem Gelände der katholischen Kathedrale Zuflucht gefunden.
(fides)

Naher Osten

Israel/Palästina
Ein Jerusalemer Bezirksgericht hat den Verkauf dreier Gebäude des griechisch-orthodoxen Patriarchats in Toplagen der Altstadt an eine ultraorthodoxe jüdische Organisation genehmigt. Nach Angaben der Presseagentur Kathpress handelt es sich um zwei Hotels unmittelbar am Jaffa-Tor, die ein Angestellter des Patriarchats 2004 an die Ateret-Cohanim-Vereinigung verkauft hatte. Das Patriarchat hatte den Vertrag gerichtlich angefochten, weil er seiner Darstellung nach ohne Genehmigung und durch Korruption zustande gekommen war. Ein Jahr danach musste Patriarch Irenaios wegen der Affäre zurücktreten. - Immer wieder kommt es in Israel zu Konflikten wegen des Verkaufs von Kirchenland. Erst kürzlich geriet auch Patriarch Teophilos III. wegen angeblicher Veräußerungen in die Kritik.
(kap)
In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der arbeitenden Kinder im Gaza-Streifen kontinuierlich gestiegen. Dies widerspricht dem globalen Trend, zitiert die Nachrichtenagentur Fides das palästinensische Statistikbüro. Weltweit hat sich die Kinderarbeit seit 2000 um ein Drittel reduziert. In den letzten fünf Jahren hat sich die Wirtschaftskrise in Gaza verstärkt. Rund 40% der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze, und 70% sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Um die Kinderarbeit einzudämmen, versuchen UNICEF, Familienberater und Sozialarbeiter, die gefährdetsten Kinder zu erreichen und wieder ins Bildungssystem zu integrieren. Sie bieten auch psychologische Hilfen an und helfen den Familien, Arbeit zu finden. (fides)

Asien

Indien
Die Dalit-Christen sollten „weiterhin ihre Stimme für alle Marginalisierten erheben“. Dies bekräftigte der Apostolische Administrator von Baroda, Stanislaus Fernandes, beim jährlichen Treffen des Nationalrats der Dalit-Christen. Diese Vereinigung umfasst alle christlichen Bewegungen, die sich für die Rechte von Dalits, also den Unberührbaren des indischen Kastensystems, einsetzen. „Wo Gräueltaten gegen Dalits begangen oder Minderheiten gelyncht werden, müssen wir unsere Solidarität zeigen“, erklärte Fernandes. Auch wenn die Regierungspartei den Dalit-Christen keinen Sonderstatus zugestehen wolle, müsse man weiter für das Recht eintreten, in die Liste der benachteiligten Kasten aufgenommen zu werden. - Bei dem Treffen, bei dem auch Vertreter der Bischofskonferenz anwesend waren, wurde ein Protesttag für den 7. Dezember geplant. Die Verfassung von 1950 gesteht hinduistischen, buddhistischen und Sikh-Dalits besondere Rechte zu; Christen und Muslime werden jedoch nicht erwähnt. (rv) 

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