RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.8.2017

Tagesmeldungen vom 4.8.2017

- Vatikan übt harsche Kritik an Venezuelas Regierung -
Nahost: Christen in Not – eine Bestandsaufnahme -
Papst lädt zum Gebet für die heutigen Künstler ein -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan übt harsche Kritik an Venezuelas Regierung
Die Vorgänge in Venezuela haben den Heiligen Stuhl zu einer seltenen Geste bewogen: In einer offiziellen Mitteilung ruft das vatikanische Staatssekretariat an diesem Freitag die Regierung unter dem sozialistischen Präsident Maduro dazu auf, das Vorhaben der Verfassungsgebenden Versammlung fallen zu lassen. Initiativen wie diese seien „zu vermeiden oder auszusetzen”, weil sie, „statt Versöhnung und Frieden zu fördern, ein Klima der Spannung und des Kampfes anheizen und die Zukunft belasten”, heißt es in der Mitteilung aus dem Vatikan. (rv)
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Naher Osten: Christen in Bedrängnis - eine Bestandsaufnahme
Das Leiden der christlichen Bevölkerung im Irak hat nun eine präzise Zahl: Während in den 1990er Jahren über eine Million Christen im Land lebten, sind es heute nur noch 300.000. Vertreibungen und Verfolgungen durch den selbst ernannten „Islamischen Staat” haben viele christliche Familien in die Flucht getrieben. Die Zahlen stehen im jüngsten Bericht der CNEWA (Catholic Near East Welfare Association), der die Lage der Christen im gesamten Nahen Osten ablichtet. (rv)
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Brasilien: Bischöfe kritisieren Begünstigung des Großkapitals
Der brasilianische Präsident Michel Temer bleibt trotz der gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe zunächst im Amt. Indessen veröffentlichen die Bischöfe des Landes eine Stellungnahme, in der sie heftige Kritik an den Machthabenden üben und Missstände anprangern: „die gigantische Arbeitslosenquote, den Bruch der demokratischen Ordnung und die Abschaffung von Arbeitsrechten und sozialer Gesetzgebung. Franziskus hatte erst am Dienstag Brasiliens Jugend darum gebeten, gegen Korruption im Land zu kämpfen. (rv)
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Ruanda: Erneuter Sieg Kagames so gut wie sicher
Er ließ sich feiern, als hätte er die Neuwahl schon gewonnen: der ruandische Präsident Paul Kagame. An diesem Freitag stimmt das Volk über den Präsidenten ab. Tatsächlich ist ein erneuter Sieg Kagames so gut wie sicher, bestätigt Gesine Ames vom Ökumenischen Netz Zentralafrika im Gespräch mit Radio Vatikan. Doch um die Demokratie in Ruanda ist es unter dem starken Mann Kagame nicht zum Besten bestellt. (rv)
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BETEN MIT FRANZISKUS:

Papst lädt zum Gebet für die heutigen Künstler ein
Für die zeitgenössischen Künstler betet Papst Franziskus in diesem Monat August. In dem Video zur Gebetsmeinung, das an diesem Freitag durch das päpstliche Gebetsnetzwerk veröffentlicht wurde, erinnert Franziskus an die enge Verbindung zwischen Glaube, Schönheit und Kunst, die seit jeher Künstler beflügelt hat. Und er bittet um Gebet für die zeitgenössischen Künstler: „dass sie uns mit ihrer Kreativität helfen, die Schönheit der Schöpfung zu entdecken.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Kirchliche Ordensgemeinschaften in Deutschland können ihren Gemeinnützigkeits-Status behalten und daher weiter von Steuervorteilen profitieren. Das geht aus einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs am Mittwoch hervor. In Deutschland können Vereine, die die „vom Grundgesetz geschützte wesensmäßige Gleichheit aller Menschen“ nicht fördern, weil sie beispielsweise keine weiblichen Mitglieder zulassen, eigentlich nicht als gemeinnützig eingestuft werden. Verfolgen die Vereinigungen allerdings ausschließlich mildtätige oder kirchliche Zwecke, ist die Anerkennung als gemeinnützig dennoch möglich. Das betrifft unter anderem Krankenpflegeorden oder Anbetungsschwestern. Freimaurern sprach Der Bundesfinanzhof die Gemeinnützigkeit ab, da sie Frauen ausschließen und nicht ausschließlich karitative Zwecke verfolgen. (kap)

Österreich
Vier mögliche Szenarien der religiösen Zusammensetzung der Bevölkerung in Österreich skizziert eine neue Studie im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Alle Modelle prognostizieren einen mehr oder weniger starken Anstieg der Muslime sowie der Konfessionslosen - je nach Zuwanderung. Auch ein weiterer Rückgang des Katholikenanteils in Österreich ist laut allen Szenarien zu erwarten. (kap)
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Afrika

Zentralafrikanische Republik
Wer an der Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik beteiligt ist, „wird für das vergossene Blut zur Verantwortung gezogen werden“. Das kündigte laut der Nachrichtenagentur Fides Imam Oumar Kobine Layama im Namen der Plattform der Religiösen Konfessionen Zentralafrikas an. Er betonte, die Krise sei nicht religiös, sondern politisch. Niemand solle dies behaupten, um politische oder persönliche Interessen durchzusetzen. Der Imam forderte alle Beteiligten auf, „im Namen Gottes und zum Wohle des Volkes die Waffen“ niederzulegen und kündigte einen Besuch von Vertretern der Interreligiösen Plattform an Orten der Gewalt an. Mehrere Gruppen bekämpfen sich und werden nach UNO-Berichten mit Waffen aus den Nachbarländern unterstützt. (fides)

Demokratische Republik Kongo
Mehr als 140 Kinder sind in den  vergangenen zwei Monaten infolge der bewaffneten Konflikte in der Region Kasai gestorben. Nach Angaben der Presseagentur Fides könnte die Zahl der Opfer sogar noch höher sein, man spreche von 500 registrierten Fällen, in denen die Miliz Kinder als menschliche Schutzschilde verwendet haben solle. Insgesamt starben in dem Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo über 3000 Menschen und 1.400.000 mussten ihre Häuser verlassen. Kasai ist besonders stark von der Gewalt betroffen. (fides)

Amerika

Venezuela
Zweieinhalb Millionen Venezolaner leben derzeit in einer „nie dagewesenen Diaspora“. Das geht aus einer aktuellen Studie der US-NGO „Asylum Access“ hervor. Als Reaktion auf den Bericht sprach das Lateinamerikanische und karibische Netzwerk für Migration, Flüchtlinge und Menschenhandel (Clamor), das unter dem Vorsitz des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM steht, dem venezolanischen Volk sein Mitgefühl aus. Es leide unter „Nahrungsmittel- und Medizinknappheit, der höchsten Inflation der Welt, zügelloser Gewalt und Menschenrechtsverletzungen, die hunderte Menschen das Leben gekostet haben“, erklärte das bischöfliche Netzwerk. Zu den Auswanderern kommen noch eine halbe Million Venezolaner mit doppelter Staatsbürgerschaft hinzu, die zumeist in Europa leben. (rv)

Ecuador
Angesichts der innenpolitischen Krise ruft die katholische Kirche in Ecuador zu Dialog und Einheit auf. Wie die katholische Nachrichten-Agentur KNA berichtet, fordern die Bischöfe des Landes in einem Schreiben vom Donnerstag Transparenz und Respekt vor den staatlichen Institutionen. Der neugewählte Staatspräsident Lenin Moreno hatte seinem Stellvertreter Jorge Glas am Donnerstag alle Vollmachten entzogen, weil er der Korruption verdächtigt wird. Glas soll in einen Skandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt sein. Zuvor hatte es bereits Spannungen innerhalb der Regierungsführung gegeben. Glas, ein Unterstützer des ehemaligen Präsidenten Rafael Correa, warf Moreno eine Abkehr vom sozialistischen Kurs und eine Hinwendung zur Opposition vor. (kna)

Mexiko
Der Priester, den ein Angreifer in der Kathedrale von Mexiko-Stadt mit einem Messer attackierte, ist seinen Verletzungen erlegen. Die Tat hatte sich am 15. Mai nach einer Messfeier direkt neben dem Altar ereignet. Obwohl die Kirche voll von Gläubigen und Touristen war, gelang dem Täter zunächst die Flucht. Er wurde aber kurz darauf festgenommen und war, wie sich herausstellte, ein psychisch kranker Zentralmexikaner, der seit Monaten als vermisst galt. Kardinal Norberto Rovera, der Erzbischof von Mexiko-Stadt, rief zum Gebet für den verstorbenen Priester José Miguel Machorro auf. (rv)

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