RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.8.2017

Tagesmeldungen vom 5.8.2017

- Venezuela: Bischof rät EU zu Waffenembargo -
- Italien: Kirche verteidigt Seenot-Retter -
- Kardinal Tettamanzi gestorben -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion:
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Venezuela: Bischof rät EU zu Waffenembargo
Der vom Regime durchgesetzte Verfassungskonvent tagt – doch die Kirche hält ihn nicht für legitim. „Er ist letzten Sonntag noch nicht einmal von fünfzehn Prozent der Wahlberechtigten gewählt worden“, sagte uns der venezolanische Bischof Mario Moronta; den Angaben des Nationalen Wahlrates über die Zahl der Wähler „kann man nicht trauen, die Zahlen und Ergebnisse sind manipuliert worden“. Moronta rät der EU und den USA zu einem Waffenembargo gegen Venezuela. (rv)
Hier lesen und hören Sie das ganze Interview

Italien: Kirche verteidigt Seenot-Retter
Die Flüchtlingsfachstelle der Italienischen Bischofskonferenz hat den Einsatz der privaten Seenotretter im Mittelmeer verteidigt. Diese glichen mit Freiwilligen aus, was eigentlich „Pflicht der europäischen Staaten" wäre, sagt der Generaldirektor der Migrantes-Stiftung, Gianni De Robertis, im RV-Interview. Er ist allerdings auch bestürzt über den Verdacht, der deutsche Verein „Jugend Rettet“ habe mit Schleppern zusammengearbeitet. „Das muss bestraft werden!“ (rv)
Hier lesen und hören Sie mehr

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Unser Buchtipp: Meine Hoffnung trug mich über das Meer
Viele, wenn nicht alle, sprechen über sie – doch kaum einer spricht mit ihnen: mit den Flüchtlingen, die tagtäglich ihr Leben riskieren, um auf gefährlichen Routen dem Leid in ihren Herkunftsstaaten zu entfliehen. Das junge Mädchen Doaa ist eine von ihnen. Die UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming hat die bewegende Geschichte der jungen Syrerin aufgeschrieben. (rv)
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Sommergespräch: Thomas Sautner
Thomas Sautner ist ein österreichischer Schriftsteller, seine Romane erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Frühjahr erschien sein jüngstes Werk - „Das Mädchen an der Grenze“ – für Thomas Sautner ist es sein bisher wichtigstes Buch. Oft geht es in Sautners Geschichten um große Themen wie den Sinn des Lebens oder die Frage, was Wirklichkeit und was Illusion ist. (rv)
Wenn Sie schon mal reinhören wollen...

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Kluft zwischen Spitzenverdienern im Sport und Normalverdienern ist zu groß, findet der deutsche „Sportbischof“ Jörg Michael Peters. Er sieht die Summe von 222 Millionen Euro, die der Verein Paris St. Germain für Barcelona-Spieler Neymar Jr. hinblättern will, ausgesprochen kritisch. „Ich stelle mir die Frage, ob es wirklich ncoh um den sportlichen oder nur noch um den wirtschaftlichen Zugewinn geht“, so Peters. Durch derartige Summen werde der Profisport „unberührbar und abgehoben“. Neymars Wechsel sei ein Beispiel für den "Tanz um das goldene Kalb“ Fußball.
(kap)
Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, sieht in Papst Franziskus einen „Trumpf“ für das Verhältnis zwischen Kirche und Medien. Bei den Salzburger Hochschulwochen lobte Kopp unter anderem Franziskus‘ geschickten Umgang mit Pressefotografen, etwa als er sich beim Besuch Donald Trumps im Vatikan mit „versteinerter Miene“ zeigte. Nach Kopps Ansicht hat sich die Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Kirche in den vergangenen Jahren verbessert. Er spricht sich für eine „offene, mutige und strategische“ Außendarstellung aus. Nur so könne man sich auch gegen Fake News über die Kirche wehren. (kap)

Italien
Kardinal Dionigi Tettamanzi ist tot. Der frühere Erzbischof von Mailand, einer der bekanntesten italienischen Kirchenführer, ist an diesem Samstag im Alter von 83 Jahren an Krebs gestorben. Tettamanzi stand von 2002 bis 2011 an der Spitze der Mailänder Kirche, die mit rund fünf Millionen Katholiken die größte Diözese Europas und eine der bedeutendsten der katholischen Welt ist. Mit seinem Tod zählt das Kardinalskollegium jetzt noch 223 Mitglieder. Von ihnen sind 121 jünger als 80 Jahre und dürften somit an einer Papstwahl teilnehmen. - Als Buchautor und mit Stellungnahmen zu aktuellen Fragen hat sich Tettamanzi über die Grenzen Italiens hinaus einen Namen gemacht. Seit 1989 war er Bischof – zunächst von Ancona, später von Genua, 2002 schließlich in Mailand. 1998 machte ihn der heilige Papst Johannes Paul II. zum Kardinal.
2011 war Tettamanzi in den Ruhestand gegangen. (rv)
Ein Jahr nach dem Erdbeben in Mittelitalien, das fast 300 Menschen das Leben gekostet hat, arbeitet die Caritas zusammen mit lokalen Organisationen am Wiederaufbau in der Region. Die Italienische Bischofskonferenz setzt sich dafür ein, die zerstörten Städte und Dörfer wieder bewohnbar zu machen. 2016 verfügte die Caritas über 26 Millionen Euro Spendengelder,  zwei Drittel davon wurden direkt für Nothilfe, Wiederaufbau oder soziale Projekte verwendet. Einzelne Caritasgruppen sind Partnerschaften mit Orten in der Region eingegangen. Unter anderem engagiert sich die Caritas für die Einrichtung von Multifunktionsräumen, die für religiöse Feiern, kulturelle Ereignisse oder Versammlungen genutzt werden können. In der Diözese Rieti wurden bereits 45 Wohneinheiten an Familien übergeben. (rv)

Afrika

Ruanda
Das ruandische Volk hat Paul Kagame zum Präsidenten wiedergewählt. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen ergab die Auszählung von 80% der Stimmen am Samstagmorgen, das 98,6 Prozent der Wähler eine dritte Amtszeit Kagames befürworten. Die zwei Gegenkandidaten – der parteilose Phillippe Mpayimana und Frank Habineza von der einzigen Oppositionspartei DGP – erzielten nur 0,72 und 0,45 Prozent. Alle anderen Gegenkandidaten waren bereits im Wahlkampf disqualifiziert worden. Kagame kündigte an, den wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre fortzusetzen. Er hatte 1994 als junger General den Völkermord beendet. Kritiker werfen ihm die Unterdrückung der Meinungsfreiheit und Demokratie sowie Menschenrechtsverletzungen vor. (reuters)

Asien

Sri Lanka
Als Folge der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren sind die Ernten in Sri Lanka dieses Jahr um fast die Hälfte reduziert. Wie UcaNews berichtet, sind viele Quellen ausgetrocknet, und Nutztiere sterben in großer Zahl. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen warnt, dass 900.000 Menschen bald hungern könnten. Die Armee verteilte Trinkwasser und Lebessmittelrationen in 18 Distrikten, in denen über eine Million Menschen betroffen seien. Bischof Kingsley Swamipillai aus Mannar zufolge ist die Regierung ratlos, wie sie auf die Krise reagieren solle. Caritas Sri Lanka bittet die internationalen Caritasverbände um Unterstützung. (ucan)

Myanmar
Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OCI) fordert die birmanische Regierung auf, die Menschenrechte der Rohingya zu schützen. Bei seinem Besuch in Bangladesch beklagte der Generalsekretär der Organisation, Yousef bin Ahmad al-Othaimeen, die Diskriminierungen gegen diese Volksgruppe. Die OCI setzt sich dafür ein, dass Myanmar, Bangladesch, Indonesien und Malaysia eine gemeinsame Lösung gegen die Verfolgung der Rohingya finden. „Myanmar darf die Rechte der Rohingya nicht länger ignorieren“, so der Politiker. (fides)

Indonesien
Am vorletzten Tag des Asiatischen Jugendtages hat der philippinische Bischof Joel Bayon die Teilnehmer aufgerufen, ihren „Optimismus in authentisch christliche Hoffnung zu verwandeln“. Im indonesischen Yogyakarta nehmen derzeit etwa 2.000 Jugendliche aus 22 asiatischen Ländern an dem von kirchlichen Jugendverbänden organisierten Treffen teil. Im Mittelpunkt steht die „Einheit trotz aller kulturellen und religiösen Unterschiede“, wie der indonesische Jesuitenpater Andreas Setyawan betont. Auch 160 junge Muslime sind unter den Teilnehmern. (fides)

Amerika

Chile
Abtreibung ist in Chile künftig unter bestimmten Bedingungen straffrei: Diese Entscheidung des Senats trifft erwartungsgemäß auf heftige Kritik der Bischöfe. Der Abbruch einer Schwangerschaft ist ab sofort erlaubt, wenn sie das Leben der Mutter gefährdet, beim Kind ein schwerwiegender Gendefekt vorliegt oder wenn die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung verursacht wurde. Der Senat stimmte mit 22 Stimmen für die neue Regelung, 13 waren dagegen. Die Bischöfe nennen dieses Gesetz eine „ungerechte Diskriminierung wehrloser menschlicher Wesen, deren Leben der Staat garantieren und schützen sollte“. Außerdem sehen sie in der Abtreibung keine „humanitäre Antwort auf die großen Dramen, die Frauen in Extremsituationen erleben“. (rv)

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