RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.8.2017

Tagesmeldungen vom 10.8.2017

- Korea/Vatikan: Atomwaffen inakzeptabel -
- Trauer um „Mutter der Leprakranken“ -
- Cholera im Jemen: Niemand ist unschuldig -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Korea/Vatikan: Atomwaffen in keiner Weise akzeptabel
Papst Franziskus verfolgt die Lage zwischen Nordkorea und den USA mit großer Sorge. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der ehemalige Vatikanmann bei der UNO, Erzbischof Silvano Tomasi. „Es ist unvorstellbar, dass es noch Menschen gibt, die den Einsatz dieser Waffe für möglich halten.“ Es brauche jetzt dringend Dialog und kein Säbelrasseln. „Es ist doch interessant, dass vor wenigen Wochen 123 Länder ein Anti-Atomwaffenabkommen unterzeichnet haben. Das zeigt, dass weltweit immer mehr Staaten gegen diese Waffen sind.“ (rv)
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Trauer um „Mutter der Leprakranken“ Sr. Ruth Pfau
Die international bekannte Lepra-Ärztin und katholische Ordensfrau Ruth Pfau ist tot. Sie starb in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 87 Jahren in Pakistan, wie die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Würzburg mitteilte. „Ruth Pfau hat Hunderttausenden Menschen ein Leben in Würde ermöglicht“, erklärte der Vorstand der deutschen Ruth-Pfau-Stiftung, Harald Meyer-Porzky. Bis zu ihrem Tod habe sich Pfau für Menschenrechte, Völkerverständigung und die Achtung aller Religionen eingesetzt. Pfau wird den Angaben zufolge ihrem eigenen Wunsch nach in Karachi bestattet. (kap)
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Jemen: „Niemand kann die Hände in Unschuld waschen“
Christliche Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Im Jemen breitet sich eine Cholera-Epidemie rasant aus. Der Krieg und die einsetzende Regenzeit verhindern mögliche Hilfsmaßnahmen. Der Apostolische Vikar für Südarabien, der Schweizer Kapuzinerpater Paul Hinder, informiert sich ständig über die Situation in dem gemarterten Land. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert er, dass das Gesundheitssysten zusammengebrochen ist. Er hält für möglich, dass ganz bewusst auf Destruktion hingearbeitet worden sei. (rv)
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Zentralafrika: Mindestens 60 Tote nach Unruhen
Trotz eines Waffenstillstands, der im Juni in Rom vereinbart wurde, gehen die Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik weiter. Mindestens 60 Menschen sind in den vergangenen Stunden getötet worden. Auch Papst Franziskus erinnerte bei der Generalaudienz am Mittwoch an den Konflikt in Zentralafrika. Karmelitermissionar Aurelio Gazzera spricht gegenüber Radio Vatikan vom Chaos im Land, es gebe derzeit einen komplizierten Machtkampf zwischen verschiedenen Gruppen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Eine Jugendausgabe der Bibel erhält den renommierten Designpreis „Red Dot Award“. Wie der Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH mitteilt, wurde ihre „Die Bibel. Mit Sonderseiten für junge Menschen“ unter über 8.000 Kreativarbeiten ausgewählt. Die Jury lobt besonders das Illustrations-, Farb- und Typografiekonzept der Sonderseiten. Diese sind in knalligen Farben mit großen Buchstaben im sogenannten Handlettering-Still gestaltet. Sie stellen mit Titeln wie „Beziehung/ Liebe“, „Gewalt/ Schuld“ oder „Glauben/Arbeit und Freizeit“  Bezüge zwischen den Bibeltexten und der Lebenswelt junger Menschen her. (rv)

Italien
Bei Ermittlungen gegen Seenotretter von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer ist nun auch ein katholischer Priester ins Visier der italienischen Justiz gerückt. Die Staatsanwaltschaft von Trapani ermittele gegen den aus Eritrea stammenden Pater Mussie Zerai wegen möglicher Beihilfe zur Förderung illegaler Einwanderung, berichten italienische Medien am Donnerstag. Der Ordensmann wies die Anschuldigungen zurück. Er helfe lediglich Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Folter auf der Flucht seien. „Das ist meine Aufgabe als Mensch und als Priester. Was für ein Verbrechen soll das sein?“, so Zerai, der sich seit 20 Jahren für die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot engagiert. (kna)

Asien

Indien
Der indische Jesuit und Menschenrechtsaktivist Cedric Prakash hat die Regierung seines Heimatlandes kritisiert. „Die Regierung um Premierminister Narendra Modi ist eine Bedrohung für alle Minderheiten im Land“, sagte der Ordensmann in einem Interview mit dem in München erscheinenden „Missio Magazin“. Als besonders gefährlich beurteilt der Jesuit den Einfluss der hindu-nationalistischen Regierungspartei BIP auf die gesellschaftliche Vielfalt des Landes. „Es wird öffentlich Stimmung gegen Christen und Muslime gemacht.“ Prakash verwies auf das sogenannte Heimkehr-Programm. Damit würden zum Islam oder Christentum konvertierte Menschen gezwungen, wieder zum Hinduismus zurückzukehren. (kna)

Nordkorea
Der kanadische Pastor Hyeon Soo Lim ist nach zweieinhalb Jahren Haft in Nordkorea frei. Wie die österreichische Nachrichtenagentur Kathpress berichtet, ist der Grund dafür der angeschlagene Gesundheitszustand des 62-jährigen. Kurz zuvor hatte sich eine kanadische Regierungsdelegation für Hyen Soo Lims Freilassung eingesetzt. Der Geistliche war 2015 wegen angeblicher „staatsfeindlicher Aktivitäten“ zu lebenslanger Haft und schwerer Zwangsarbeit verurteilt worden. Hyen Soo Lim stammt ursprünglich aus Nordkorea, wanderte aber 1986 nach Toronto aus. Immer wieder besuchte er sein Heimatland und errichtete dort unter anderem ein Waisenhaus und ein Seniorenheim. (kap)

Amerika

Uruguay
Die katholische Kirche in Uruguay ist besorgt über einen kürzlich veröffentlichten Plan für den Sexualkundeunterricht in Grundschulen. Wie der Erzbischof von Montevideo, Kardinal Daniel Sturla, kritisiert, basiere dieser „auf der Gender-Ideologie“. Als Gegenvorschlag habe die Kirche ein Unterrichtsprogramm mit dem Titel „Das Lieben lernen“ erstellt, der nun an einigen Schulen in Lateinamerika verteilt werde. Der Plan sei „christlich fundiert“ und diskriminiere niemanden. Sturla wirft der Nationalen Behörde für  Erziehung vor, mit dem Plan gegen das Recht der Eltern zu verstoßen, selbst über die Erziehung ihrer Kinder zu entscheiden. (rv)

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20.20 Uhr „Magazin“

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