RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.8.2017

Tagesmeldungen vom 12.8.2017

- Vatikan an Jugendliche: Wir brauchen euch! -
- Italien: Armut ist Grund für Mafiamorde in Apulien -
- Papstkollekte: 80 Projekte in der Ukraine unterstützt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan an Jugendliche: Wir brauchen euch!
Eine Papstbotschaft an junge Leute in einem Format für junge Leute: Per Tweet hat Franziskus an diesem Samstag die Jugendlichen – nicht nur die katholischen – dazu aufgerufen, sich in die Vorbereitungen zur nächsten Bischofssynode einzubringen. „Liebe Jugendliche, ihr seid die Hoffnung der Kirche. Was erhofft ihr euch für eure Zukunft? Seid dabei”, so der Tweet des Papstes. Und das ist ganz konkret gemeint: Der Tweet hat auch einen Link zum Fragebogen, der das Arbeitsdokument für die Synode vorbereiten soll, der Hashtag #sinodo18 soll die Kommunikation darüber im Internet verlinken. (rv)
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Italien: Armut ist Grund für Mafiamorde in Apulien
Apulien, Italiens beliebteste Ferienregion für einheimische wie ausländische Touristen, gerät immer stärker in die Fänge seiner lokalen Mafia. Die „Sacra Corona Unita“, wie die organisierte Kriminalität Apuliens heißt, verübte am Mittwoch einen vierfachen Mord am helllichten Tag, wenige Kilometer entfernt von Italiens größtem Wallfahrtsort, dem Pater-Pio-Heiligtum in San Giovanni Rotondo. Der Erzbischof von Foggia, Vincenzo Pelvi, sagt im Gespräch mit uns, im Grunde wüssten die kirchlichen und die staatlichen Institutionen in Apulien ganz genau, was die Wurzel des Problems Mafia dort sei: Armut und Arbeitslosigkeit. (rv)
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SOMMERGESPRÄCH:

Die Stuntfrau Cornelia Dworak
Die Wienerin Cornelia Dworak hat einen ungewöhnlichen Beruf: Sie ist Stuntfrau. Als solche übernimmt sie für Schauspielerinnen gefährliche Szenen – rasante Autofahrten, Verfolgungsjagden oder Stürze. Im Sommergespräch auf radio klassik Stephansdom erzählt Cornelia Dworak von blauen Flecken, vom Risiko und davon, was ihr Halt gibt. 
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UNSER BUCHTIPP:

Abbas Khider: „Ohrfeige“. Eine Besprechung von Johanna Mack
Der
Autor floh 1996 als politisch Verfolgter aus einem Gefängnis in Bagdad und lebte als Illegaler in verschiedenen Ländern. 2000 beantragte er in Deutschland Asyl. „Ich bin wie eine Kolonialmacht“, beschreibt Khider seine Beziehung zur deutschen Sprache. Er eroberte sie schnell, studierte Philosophie und Literaturwissenschaften und schrieb erfolgreich über „Die Orangen des Präsidenten“ oder „Briefe in die Auberginenrepublik“. 2016, im Jahre der sogenannten „Flüchtlingskrise“, verarbeitet Abbas Khider die Erfahrungen mit der deutschen Asylmaschinerie zu seinem vierten Roman „Ohrfeige". Er begleitet darin den irakischen Flüchtling Karim Mensey, der nur eins will: Dass ihm endlich einmal jemand zuhört. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat den ersten Apostolischen Nuntius für Myanmar berufen. Wie der Vatikan am Samstag bekanntgab, entsendet der Papst Erzbischof Paul Tschang In‑Nam in das südostasiatische Land. Der Heilige Stuhl und Myanmar hatten vergangenen Mai die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen vereinbart, als Außenministerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi den Papst in Audienz aufsuchte. Der aus Südkorea stammende Vatikandiplomat Tschang In‑Nam wirkte bisher bereits als Apostolischer Delegat für Myanmar, was einer Vorstufe voller diplomatischer Beziehungen entspricht. Er bleibt überdies Nuntius in Thailand und Kambodscha. (rv)
Ein neuer Nuntius in Panama wird den nächsten Weltjugendtag mit vorbereiten helfen: Papst Franziskus hat den polnischen Erzbischof Miroslaw Adamczyk zum neuen Nuntius in dem mittelamerikanischen Land ernannt. Das teilte der Vatikan am Samstag mit. Der katholische Weltjugendtag findet im Januar 2019 statt, die Organisatoren in Panama rechnen mit 375.000 Teilnehmern. Traditionell reist auch der Papst zum Weltjugendtag an. Seit der Gründung des Großevents durch Papst Johannes Paul II. sind die alle zwei bis drei Jahre stattfindenden Weltjugendtage die bestbesuchten katholischen Veranstaltungen auf Weltebene. (rv)

Vatikan/Ukraine
Mit der Sonderkollekte, zu der Papst Franziskus am 3. April 2016 europaweit aufgerufen hatte, wurden bisher 80 Projekte in der Ukraine finanziell unterstützt. Das teilten die Organisatoren der Hilfsinitiative am Freitag mit. So wurden Sommercamps für Kinder aus dem kriegsgeplagten Donbass finanziert oder Direkthilfen für Menschen in der Ostukraine bereit gestellt, teilten die Helfer mit. Bisher hatte die vatikanische Nuntiatur in Kiew die Hilfsprojekte, die unterstützt werden, begutachtet, ab dem 31. August wird ein eigens vom Heiligen Stuhl einberufenes Sekretariat diese Aufgabe übernehmen. Ziel der Hilfe ist es, den Menschen in der Ostukraine, die vom Krieg betroffen sind, zu unterstützen. (rv)

Europa

Deutschland
Es wird bis 2021 einen „Durchbruch“ beim gemeinsamen Abendmahl von Protestanten und Katholiken geben. Davon zeigt sich der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, überzeugt. Bis zum oder beim ökumenischen Kirchentag 2021 werde es soweit sein, sagte der an diesem Samstag 75. Jahre alt gewordene frühere evangelische Bischof von Berlin. Er könne sich den Kirchentag nicht ohne einen solchen Durchbruch vorstellen. Nach Hubers Einschätzung werden die nächsten Schritte in Sachen Eucharistie und Abendmahl „dezentral“ passieren. „Mein Gefühl ist, dass Papst Franziskus die Spielräume einzelner Bischofskonferenzen für ökumenisch relevante Entscheidungen erweitern möchte und diesen Weg für erfolgversprechender ansieht als einen zentralen Weg für die ganze Weltkirche und einen Durchbruch durch ein Machtwort des Papstes“, so Huber. (kna)

Österreich
Mit dem „
Gebetskreisel stellt die Katholische Jugend Österreichs online eine Sammlung für Jugendgebete im Internet zur Verfügung. Beinhaltet sind Gebete, Texte zum Nachdenken und Reflexionen auf Bibeltexte. Neben Klassikern finden sich Gebete zu Themen, die junge Menschen bewegen: Freundschaft, Familie, Liebe, Friede oder auch Krankheit und Leid. Zum Einsatz kommen soll die Sammlung vor allem in der Jugendarbeit. In Gruppenstunden verfasste Gebete könnten dann gleich gepostet und mit Gleichaltrigen geteilt werden, sagte Sophie Matkovits, Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich. (kap)

Frankreich
Der Lyoner Kardinal Philippe Barbarin hat Fehler im Umgang mit Anzeigen sexuellen Missbrauchs durch einen Priester der Erzdiözese eingeräumt. Sein Vorgehen sei der Schwere der Vorfälle „nicht angemessen gewesen“, sagte der französische Primas im Interview der Zeitung „Le Monde“ (Samstag). Heute dürfte der betreffende Priester nicht mehr weiter im Amt bleiben, „so würde man heute nicht mehr handeln". Dies sei ein Fehler gewesen, so Barbarin; auch und besonders gegenüber den Opfern. Deren Wunden seien auch damals keineswegs verheilt gewesen. Zugleich betonte der Kardinal, er habe „absolut nichts vertuscht". (kna)

Asien

Philippinen
Der philippinische Kongress hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der die Rechte der Armen stärken soll. Der Entwurf will den Zugang zu angemessener Ernährung und Unterkunft, Arbeit, medizinischer Versorgung, kostenloser Bildung und das Recht auf körperliche und psychische Gesundheit stärken. Den neuerlichen Vorstoß bezeichnet der Geschäftsführer der philippinischen Bischofskonferenz, Pater Edwin Gariguez, als eine gute Entwicklung. „Wir loben den Kongress dafür, diese längst überfällige Magna Carta für die Armen angenommen zu haben“, sagte der Pater und forderte Präsident Rodrigo Duterte dazu auf, diesem Beispiel zu folgen. (ucanews)

Amerika

Kanada
Kanadische Bergbaufirmen nutzen das Fehlen klarer Regelungen, um ethische Grundsätze ignorieren zu können. Das beklagt der Vorsitzende der kanadischen Bischofskonferenz, Bischof Douglas Crosby von Hamilton, in einem Brief an Premierminister Justin Trudeau. Crosby warnt vor allem vor den Gefahren kanadischer Bergbauaktivitäten in Lateinamerika. Dies schade auch indigenen Völkern in den betroffenen Regionen Lateinamerikas. Um dies zu beschränken, fordert Crosby Reformen des Wirtschaftsrechts, die eine stärkere Überwachung international agierender Unternehmen erlauben und klare Richtlinien schaffen. (kna)

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