RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.8.2017

Tagesmeldungen vom 13.8.2017

- Papst: „Nur der Glaube bewahrt vor Schiffbruch“ -
- Südkorea: Bischöfe verurteilen Provokationen -
- US-Bischöfe: „Abstoßendende Akte der Gewalt“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papst Franziskus: „Nur der Glaube bewahrt vor Schiffbruch“
Wer sich nicht „an den Worten des Herrn festklammert“, sondern auf Kartenleser und Horoskope vertraut, droht „unterzugehen“. Diese Mahnung gab Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet den Gläubigen mit auf den Weg. Er ging in seinen Überlegungen vom Tagesevangelium aus, in dem Jesus sich in einem Sturm mitten auf dem See den Jüngern nähert. Seine Jünger, in einem kleinen Boot zum Spielball der Wellen geworden, haben Angst, als sie die Gestalt auf dem Wasser auf sich zukommen sehen.  (rv)
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Durch die Woche mit Papst Franziskus
Die kommende Woche zeichnet sich gleich durch drei vatikanische Feiertage aus: Der Tag vor und nach dem Hochfest Mariä Himmelfahrt, das am 15. August gefeiert wird, sind im Vatikan traditionell Feiertage. Am Montag gedenken wir auch des Heiligen Maximilian Kolbe, der am 14. August 1941 sein Martyrium erlitten hat. Am Dienstag wird der Papst dann um 12 Uhr das Angelusgebet zum Hochfest Mariä Himmelfahrt sprechen. Dieses wird er nicht, wie die Päpste vor ihm, in Castel Gandolfo tun, sondern auf dem Petersplatz. Dafür wird am Mittwoch, den 16. August, keine Generalaudienz stattfinden. Bis zum Samstag sind in dieser Woche bislang keine weiteren Papsttermine bekannt. Am Sonntag hingegen wird er wie gewohnt um 12 Uhr die Pilger auf dem Petersplatz zum Mittagsgebet grüßen. (rv)

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NACHGEFRAGT:

Christen im Nahen Osten: „Statistiken sind schwierig“
Die aktuelle Situation der Christen im Nahen Osten hat der neueste Report von CNEWA, einer christlichen Wohlfahrtsorganisation in der Region, mithilfe der Auswertung zahlreicher Quellen abgelichtet. Die Zahlen zeigen: Die christliche Minderheit steht unter großem Druck. Doch zu Vorsicht mit derartigen Statistiken rät der Nahost-Experte Ulrich Sahm. Er war dreißig Jahre lang als Korrespondent für die Katholische Nachrichten-Agentur in Jerusalem tätig und lebt heute noch dort. Wir haben ihn darum gebeten, uns mit Blick auf das Heilige Land die Zahlen des Reports ein wenig besser aufzuschlüsseln. (rv)
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DIE EXKLUSIVE REPORTAGE:

Kolumbien: Ein Besuch bei entwaffneten Guerilleros
Kolumbien hat eine Riesenchance: die Chance auf Frieden nach mehr als 50 Jahren Bürgerkrieg. Eine Chance, die das Land nicht verspielen darf, und deshalb reist Papst Franziskus im September an, um den Kolumbianern ins Gewissen zu reden. Vergangenen August, vor einem Jahr, hatten die Regierung und die FARC-Guerilla in Havanna ihr Friedensabkommen unterzeichnet. Es hält, doch der Weg zum dauerhaften Frieden erweist sich als ausgesprochen mühsam. Warum das so ist, erschließt sich am anschaulichsten nicht in Kolumbiens Städten, sondern in den entlegenen, dünn besiedelten Landstrichen im Süden und Osten, dort, wo der Konflikt begann. Gudrun Sailer war mit dem bischöflichen Lateinamerika-Hilfswerk „Adveniat“ vor der Papstvisite zu Gast in Kolumbien und besuchte dort ein Gebiet, das für Zivilisten eigentlich tabu ist: eine Entwaffnungszone der FARC-Rebellen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) spricht sich bei Kirchenasyl für Flüchtlinge für „Humanität“ aus. Die Zahl der Schutzsuchenden in Bayern sei nicht so hoch, dass „radikale Schritte“ wie die Ermittlungen gegen Pfarrer gerechtfertigt wären, sagte Seehofer am Samstag zur Eröffnung der Allgäuer Festwoche in Kempten, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Evangelischen und katholischen Kirchenvertretern sicherte er Unterstützung zu. In Bayern hatten zuletzt mehrere Staatsanwaltschaften wegen Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt Ermittlungen gegen Pfarrer aufgenommen.
(kna)

Afrika

Südafrika
Nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen Südafrikas Staatspräsidenten Jacob Zuma hat dieser den Kirchen des Landes „politische Einmischung“ vorgeworfen. Zahlreiche Kirchenvertreter hatten die Parlamentsabgeordneten in Kapstadt aufgerufen, bei dem Votum in der vergangenen Woche gegen Zuma zu stimmen. Damit hätten die Religionsführer ihren eigentlichen Auftrag überschritten, so der Präsident am Wochenende beim Gottesdienst einer regierungsnahen Pfingstkirche in Johannesburg. Der von der Opposition eingebrachte Misstrauensantrag war im Parlament gescheitert. Er galt als bislang größte Gefahr für Zuma, der seit 2009 regiert. Zuletzt ist seine Amtszeit von Korruptionsskandalen überschattet. (kna)

Naher Osten

Libanon
Einen Hilferuf an Papst Franziskus haben die katholischen Patriarchen des Orients ausgesendet. Sie hofften nun auf den Papst, um die Mächtigen der Welt auf die Situation der Christen im Nahen Osten aufmerksam zu machen, heißt es in dem Appell der Kirchenführer, der vom Osservatore Romano verbreitet wurde. Sie hatten sich dieser Tage im Libanon getroffen, um über die Situation ihrer Kirchen im Nahen Osten zu beraten. Auch der Apostolische Nuntius im Libanon, Erzbischof Gabriele Caccia, war bei den Beratungen anwesend. Die Patriarchen beklagen in ihrer Abschlusserklärung auch den stetigen Schwund der Christen aus den Regionen des Nahen Ostens, dem die Internationale Gemeinschaft tatenlos zusehe. Es handele sich dabei um einen planmäßigen „Genozid“ und einen „Affront gegen die Menschlichkeit“, warnen die Patriarchen.
(or/rv)

Asien

Pakistan
Ein Staatsbegräbnis erhält die vor wenigen Tagen verstorbene Lepra-Ärztin und Ordensfrau Ruth Pfau in Pakistan. Die Beisetzung findet am Samstag auf dem christlichen Friedhof der Hafenstadt Karachi statt, wie pakistanische Medien am Wochenende berichteten. Zuvor werde die Totenmesse in der St.-Patrick's-Kathedrale gefeiert. Die international als „Mutter der Leprakranken“ bekannte katholische Ordensfrau war am Donnerstag mit 87 Jahren in Karachi gestorben. Es gebe auch Planungen, eine Straße oder ein öffentliches Gebäude nach Pfau zu benennen. Pfau hatte es in den vergangenen 55 Jahren geschafft, die Zahl der Lepra-Erkrankungen in der Islamischen Republik Pakistan drastisch zu verringern. (kap/kna)
Zu Besonnenheit und „politischer Reife” rufen die Bischöfe Pakistans die Entscheidungsträger ihres Landes auf. Das berichtet der Osservatore Romano in seiner Samstagsausgabe. Die nationale Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz zeigt sich in ihrem Statement besorgt über eine Verschärfung des Tons zwischen den politischen Lagern, die auch durch ein Klima zunehmender Gewalt nicht nur gegen Christen geprägt ist. Am vergangenen 28. Juni ist der Premierminister Nawaz Sharif durch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofe von seinem Amt suspendiert worden; ihm wird Korruption vorgeworfen. Erst an diesem Samstag sind in der Provinz Belutschistan, die nahe an Afghanistan liegt, bei einem Selbstmordattentat 15 Menschen ums Leben gekommen, darunter mehrere Soldaten. Auch in der Stadt Lahore hat es in den vergangenen Tagen mehrere Attentate gegeben, die Tote und Verletzte verursacht haben. (or)

Korea
Die Bischofskonferenz Südkoreas verurteilt die „unvorsichtigen Provokationen“, mit denen der nordkoreanische Nachbar derzeit weltweit Angst vor dem Ausbruch eines nuklearen Konfliktes schürt. „Nach dem Abfeuern der Hwasong-14-Rakete befindet sich die koreanische Halbinsel in einer spannungsvollen Lage, die ein großes Risiko birgt,“ schreiben die Bischöfe in einer Erklärung anlässlich des Nationalfeiertages am 15. August. „Der Test von Nuklearwaffen durch Nordkorea stellt eindeutig eine Verletzung der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen dar,“ unterstreichen sie weiter. Diese Tests seien ein ernsthaftes Risiko für den Frieden in der Region, denn Nachbarländer sähen sich gezwungen, ebenfalls nuklear aufzurüsten. Doch es sei eine Illusion, den Frieden mit Nuklearwaffen erzwingen zu können, warnen die Bischöfe in ihrer Stellungnahme. (rv)
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Amerika

Vereinigte Staaten
Entsetzt über den Hass und die Gewalt, die in der US-amerikanischen Stadt Charlottesville an diesem Samstag ein Todesopfer und rund zwanzig Verletzte hinterlassen haben, zeigten sich die Bischöfe des Landes. In einem Statement bezeichnete der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel Di Nardo, die „abstoßenden Akte der Gewalt“, zu denen es in Charlottesville gekommen sei, als „Angriff auf die Einheit unserer Nation“. Die Bischöfe versicherten ihre Unterstützung für all jene, „die von schändlichen Ideologien unterdrückt” würden und erklärten ihre Bereitschaft, mit allen Menschen guten Willens zusammen zu arbeiten, um rassistisch motivierter Gewalt ein Ende zu bereiten. Am Rande einer Kundgebung rechter Gruppierungen hatte ein 20-Jähriger offensichtlich bewusst sein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gesteuert, eine Frau wurde dabei getötet, mehrere Dutzend Menschen teils schwer verletzt.
Die Bundespolizei FBI hat die Ermittlungen aufgenommen.  (rv)

Kolumbien
Eine Kollekte für die Finanzierung des Papstbesuches in Kolumbien hat die dortige Bischofskonferenz für diesen Sonntag ausgerufen. Zwar seien die meisten Helfer bei den durch die Kirche ausgerichteten Veranstaltungen Freiwillige, betont ein Statement der kolumbianischen Bischofskonferenz CEC. Doch in der Verantwortung der Lokalkirche lägen vor allem die „spirituellen und pastoralen Aspekte des Papstbesuches, unter anderem der Empfang des Papstes selbst und seines Gefolges, die pastorale Ausbildung der Gläubigen im gesamten Land, die liturgischen Feiern und die anderen Treffen, die vom päpstlichen Programm vorgesehen sind sowie die Informationen für die Gläubigen“. All diese Aktivitäten sollten durch die Kollekte, die weniger als einen Monat vor dem geplanten Papstbesuch ausgerufen wurde, unterstützt werden. Papst Franziskus wird vom kommenden 6. bis 11. September als dritter Papst das lateinamerikanische Land bereisen. (rv)

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