RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.8.2017

Tagesmeldungen vom 15.8.2017

- Angelus: „Gott vollbringt Großes durch Kleine“ -
- Kurdistan: Christen unter Druck -
- 70 Jahre Unabhängigkeit Indiens: Hoffnungen -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Angelus: „Gott vollbringt große Taten durch kleine Menschen“
Zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel sprach Papst Franziskus an diesem Dienstag das Angelusgebet vom Fester des Apostolischen Palastes auf dem Petersplatz. Der Papst meditierte in seiner Ansprache das Tagesevangelium, in dem Lukas vom Besuch der schwangeren Maria bei ihrer Cousine Elisabet berichtet. „In der Tat,“ so die Überlegung des Papstes, „ist das größte Geschenk, das Maria Elisabet bringt – und der gesamten Welt – Jesus, der schon in ihr lebt; und er lebt nicht nur aus dem Glauben und in der Erwartung, so wie in vielen Frauen des Alten Testaments: Von der Jungfrau Maria hat er menschliches Fleisch erhalten, für seine Heilsmission.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Referendum zu Unabhängigkeit Kurdistans: Christen unter Druck
Das Referendum, mit dem am kommenden 25. September über die Unabhängigkeit der autonomen Region Kurdistan vom irakischen Staat entschieden werden soll, bereitet den Christen in der Region großes Kopfzerbrechen: denn wie auch immer sie sich positionieren, sie werden sich Feinde machen. Das betont im Interview mit Radio Vatikan Karin Maria Fenbert; die Geschäftsführerin von Kirche in Not Deutschland ist gerade von einer Reise durch den Nordirak und ins syrische Aleppo zurück gekommen. „Die Christen wollten sich zum Referendum aus verständlichen Gründen nicht äußern… Wenn sie mit ,Ja´ stimmen und es zu einer Abspaltung kommt, gibt es nicht nur Ärger mit der Regierung in Bagdad, sondern auch mit der Türkei, die nicht dabei zusehen wird, dass ein unabhängiges Kurdengebiet entsteht. Wenn hingegen mit ,Nein´ gestimmt wird, droht den Christen Ärger von kurdischer Seite, auf deren Territorium sie aber weitestgehend wohnen.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Irak/Syrien: Himmelfahrt gibt Hoffnungsschimmer
Das Hochfest Maria Himmelfahrt wird von den Christen im Nahen Osten mit großer Inbrunst und Hoffnung gefeiert. Das bezeugen im Interview mit Radio Vatikan der lateinische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, sowie der Apostolische Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari. Gezeichnet von den Kämpfen, die trotz einer relativen Befriedung vieler Zonen in den Kriegsgebieten weiter gehen, und mit der Angst vor einer unsicheren Zukunft begehen die Christen das Fest, an dem die Kirche der Gottesmutter gedenkt. „Die Furcht ist mittlerweile zu einer chronischen Krankheit geworden,“ erzählt Erzbischof Sleiman. Trotzdem besteht er darauf: „Das Fest stellt einen Hoffnungsschimmer dar, wo ein großer Teil der irakischen Christen und der Bevölkerung die Hoffnung auf die Zukunft verloren hat.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

70 Jahre Unabhängigkeit Indiens: Hoffnungen und Erwartungen
„Wir sind vor allem diesem großartigen Land, seiner Bevölkerung und seiner sehr toleranten Gemeinschaft sehr dankbar für den Raum, den sie der katholischen Kirche und den katholischen Gemeinden in den vergangenen 70 Jahren gegeben haben“: Die größte Demokratie der Welt, Indien, feiert an diesem Dienstag seinen Jahrestag der Unabhängigkeit und obwohl auch in religiöser Hinsicht nicht immer alles einfach ist für muslimische oder christliche Minderheiten, betont der Generalsekretär der Bischofskonferenz des Landes, Theodore Mascarenhas, gegenüber Radio Vatikan vor allem die positiven Seiten. „Unsere Hoffnungen und Erwartungen für dieses Land sind, dass dieser Geist der Toleranz, des Friedens und der auf Tradition fußenden Harmonie, den wir bislang haben genießen können, weiter geht“, so der Pater. Gerade hier hatte es in der Vergangenheit gehapert, die Harmonie wird vor allem durch Ausschreitungen immer wieder gestört, gegen Minderheiten etwa oder gegen Frauen. Auch basiert die Hindu-Gesellschaft immer noch zum Teil auf dem Kastenwesen, andere Religionen hingegen nicht. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

BENEDIKT XVI. ZUM HOCHFEST:

Mariä Aufnahme in den Himmel: „Der Himmel gehört zur Geographie des Herzens“
Der Himmel ist nicht eine weit entfernte und unbekannte Zone des Universums; er gehört in die Geographie des Herzens: Immer wieder hat Papst Benedikt XVI. während seines Pontifikates (2005-2014) am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel während des Angelusgebets einzelne Aspekte des Festes erläutert. Wir hören und schauen anlässlich des Feiertages zurück: „Dieser Festtag ist nicht nur ein Bekenntnis zu Maria, sondern ein Bekenntnis zum Menschen und zur Herrlichkeit des Himmels, zu der der Mensch berufen ist. An Maria wird sichtbar, dass Gott den Menschen mit Leib und Seele erlösen und ihn ganz bei sich haben möchte.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Afrika

Kenia
In der angespannten Lage nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Kenia haben die Bischöfe und die Vereinten Nationen zu Frieden aufgerufen. „Wir applaudieren dem kenianischen Volk für ihre Ruhe und Besonnenheit während des  Wahlprozesses“, schreibt die kenianische Bischofskonferenz und gratuliert dem Sieger Uhuru Kenyatta ebenso wie dessen Gegenkandidaten. Zugleich appellieren die Bischöfe an den Präsidenten, schnell für Frieden und Einheit zu sorgen, ohne bestimmte Gruppen aus ethnischen oder politischen Gründen auszuschließen. „Wir ermahnen alle Politiker, vorsichtig zu sein  mit ihrer Wortwahl Einheit, Frieden und Versöhnung zu kommunizieren“, so die Bischöfe. (rv)

Asien

Philippinen
Philippinische Kirchenführer rufen zu erneuten Friedensgesprächen mit den Rebellen auf. Wie die asiatische Nachrichtenagentur „Ucanews“ berichtet, wurde nach einem „Ökumenischen Gipfeltreffen der Kirchenführer für den Frieden“ ein Statement mit dem Titel „Frieden ist möglich“ veröffentlicht . Im Mai waren die Friedensgespräche gescheitert und Präsident Rodrigo Duterte hatte vom „totalen Krieg“ gegen die Rebellen gesprochen. Man habe Angst, dass die Erfolge der vorherigen Gespräche dadurch zunichte gemacht werden könnten. Die Kirchenführer appellierten an die Regierung, politische Gefangene freizulassen; aber auch an die Rebellen für die Freilassung ihrer Kriegsgefangenen. „Die Gewalt intensiviert sich und verbreitet sich in Gemeinschaften überall auf den Philippinen“, so das Statement. „Die Opfer sind unschuldige Zivilisten, vor allem Mitglieder der indigenen Gemeinschaften.“ (ucanews)

Ozeanien

Australien
Die katholische Erzdiözese Sydney gehört zu den Gründern der neuen australischen „Koalition für die Ehe“. Wie die Website sydneycatholic.org berichtet, setzt sich die Vereinigung aus Katholiken und Anglikanern für ein „Nein“ beim kommenden Referendum über die Ehe von Gleichgeschlechtlichen ein. Im Interview mit der Zeitung „The Australian“ erklärte der Erzbischof von Sydney, Anthony Fisher, man fürchte unter anderem, dass Lehrer in christlichen Schulen bald nicht mehr ihre Vorstellung der Ehe, sondern eine „politisch korrekte“ Version lehren müssten. (rv)

Amerika

Peru
Umweltschutz und Klimakatastrophen werden Schwerpunktthemen der Papstreise nach Peru im Januar 2018 sein. Wie der Generalsekretär der peruanischen Bischofskonferenz, Norberto Strotmann, mitteilt, wird Franziskus am 19. Januar zunächst den Regierungspalast besuchen und von dort aus weiter nach Puerto Maldonado reisen, wo er sich mit Vertretern der indigenen Völker des Amazonas-Gebiets treffen und ein Waisenhaus besuchen wolle. Außerdem wird der Papst auf die Opfer der jüngsten Flutkatastrophe im März eingehen, als über 100 Menschen durch das Wetterphänomen „El Niño“ ums Leben kamen. (rv)

Venezuela
Der venezolanische Kardinal Jorge Urosa Savino glaubt, eine militärische Einmischung der USA im aktuellen Konflikt würde nur ein weiteres Problem darstellen. „Die Krise, die wir Venezolaner im Moment erleiden, ist so ernst, dass jetzt noch ein externes Problem hinzukommt: Die Androhung einer militärischen Intervention durch Präsident Trump“, sagte der Erzbischof von Caracas nach Angaben der katholischen US-amerikanischen Zeitung Crux bei der Feier zum 150. Jubiläum seiner Erzdiözese. „Ich bin -  ebenso wie sicherlich alle venezolanischen Bischöfe – gegen jede ausländische militärische Einmischung, so wie die kubanische, die es einige Zeit in Venezuela gab.“ Am 11. August hatte US-Präsident Donald Trump bekannt gegeben, eine militärische Intervention in Venezuela sei „sicherlich etwas, dass wir verfolgen könnten. (rv)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va