RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.8.2017

Tagesmeldungen vom 16.8.2017

US-Katholiken: „Stimme gegen Rassismus“ -
Kenia: „Spannungen sind von Politik befeuert“ -
- Papstbesuch in Kolumbien: „Eine Revolution“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

US-Katholiken: „Wir erheben unsere Stimme gegen Rassismus“
Erst wollte US-Präsident Donald Trump die Gewalt durch Rassisten in Charlottesville nicht verurteilen, zwei Tage später schob er eine Verurteilung nach, um sie dann einen Tag später wieder zu relativieren: Der US-Präsident drückt sich um eine klare Verurteilung menschenverachtender Gewalt in seinem Land. Fast alle anderen Institutionen, Gruppen und Gemeinschaften sehen das anders, ob es Vertreter beider Parteien sind, Bürgerrechtler oder die katholische Kirche. Deren klares Statement kam schon am Samstag, gegenüber Radio Vatikan stellt der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Danilel DiNardo nun klar, dass es ein Problem ist, „wenn die guten Leute schweigen“ und fordert dazu auf, die Stimme zu erheben. (rv)
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Kenia: „Ethnische Spannungen sind von der Politik befeuert“
Kenia kommt auch acht Tage nach den Wahlen nicht zur Ruhe: Mehrere Dutzend Tote vermelden die Nachrichtenagenturen bislang im Zusammenhang mit den Unruhen, die das Land nach wie vor erschüttern, unter den Opfern sind auch Kinder. Die Bischöfe wie auch die Vereinten Nationen haben sich in Stellungnahmen vom Dienstag besorgt über die Situation gezeigt. Denn die Anhänger des unterlegenen Kandidaten Raila Odinga vermuten nach wie vor Wahlbetrug, Polizeikräfte schlagen deren Proteste teils gewaltsam nieder. Erinnerungen an die von schweren Unruhen überschatteten Präsidentenwahlen von 2007 werden wach: damals kamen rund 1.200 Menschen ums Leben, über eine halbe Millionen Menschen waren auf der Flucht. (rv)
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Papstbesuch in Kolumbien: „Botschaft wird sehr tief gehen“
In Kolumbien ist in den letzten Jahren mehr soziales Bewusstsein herangewachsen, sodass die Worte von Papst Franziskus dort auf fruchtbaren Boden fallen können. Das sagt Kardinal Rubén Salazar Gómez, Erzbischof von Bogotà und Präsident des lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM). Die Visite des Papstes steht in wenigen Wochen bevor, von 6. bis 11. September besucht Franziskus Bogotà, Villavicencio, Medellìn und Cartagena. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Kardinal, er halte es für „eine echte Revolution", dass die Botschaft von Franziskus weit über die Kirche hinausgehe. Bei seinem Kolumbienbesuch werde der Papst ein Land sehen, das sich in vielerlei Hinsicht gut entwickelt habe. (rv)
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Deutschland: „Bischof wird in Mainz positiv wahrgenommen“
Peter Kohlgraf ist Priester des Erzbistums Köln und wird am 27. August zum neuen Bischof von Mainz geweiht. „Das Reich Gottes ist euch nahegebracht“, ist der Spruch, den er als Bischof ausgewählt hat. In einem großen Interview mit unserem Partnersender Domradio spricht er über seine Gefühle vor der Weihe, die Aufgaben, die ihn seinem neuen Amt erwarten und Papst Franziskus. Die Fragen stellte Renardo Schlegelmilch. (domradio)
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Sudan: Christsein ist „eine kompromisslose Entscheidung“
Christen sind im Sudan eine verschwindend kleine Minderheit. Die Organisation Open Doors, die sich gegen Christenverfolgung engagiert, setzt den Sudan auf den fünften Platz unter den Ländern, in denen Christen am schlimmsten verfolgt werden. Seit der Abspaltung des Südsudans im Jahr 2013 ist der Norden hauptsächlich muslimisch, während die meisten Christen nun im Südsudan leben. Macram Max Gassis war bis 2013 Bischof der Diözese El Obeid. Inzwischen gilt er im Sudan als „Feind des Regimes“, weil er, auch international, über die Probleme in seiner Heimat sprach. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Träum was Schönes - Fai bei sogni
Ein Journalist denkt beim Ausräumen der Wohnung seines verstorbenen Vaters über seine Kindheit nach und erinnert sich daran, wie sehr der Tod seiner Mutter ihn in seiner Entwicklung gelähmt hat. Marco Bellocchios eindrucksvolle Tragödie fußt auf dem autobiografischen Roman von Massimo Gramellini. In virtuos konzipierten Rückblenden erzählt sie feinfühlig von der Traumatisierung eines Kindes und seines misslungenen Trauerprozesses. Dabei ist der Film zugleich Medienkritik und tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Beruf des Journalisten. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
Die vollständige Rezension lesen Sie hier

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus zeigt sich bestürzt über die Schlammlawine, die am Montag in Sierra Leone Hunderte Menschen in den Tod gerissen hat. In einem Telegramm an den Erzbischof von Freetown, Charles Edward Tamba, versicherte der Papst die Überlebenden seiner Nähe in diesen schwierigen Zeiten. Er bete für die Toten und erbitte göttlichen Segen, Stärke und Trost für deren trauernde Freunde und Familienangehörige. Des Weiteren verleihe der Papst seiner Solidarität mit den Nothelfern und all denen, die für die „dringend benötigte Unterstützung der Opfer dieses Desasters“ sorgten, Ausdruck. (rv)

Europa

Deutschland
„Gott im Abseits“ heißt ein neues Internet-Projekt der Deutschen Bischofskonferenz, das an diesem Mittwoch in Frankfurt gestartet ist. Junge, kirchenferne Journalisten treffen auf Menschen, die ihre Berufung zum Lebensinhalt machen und ihr persönliches Leben an ihrem Glauben ausrichten. Über den Zeitraum von zwei Jahren sollen in der Nachfolge von „Valerie und der Priester“ acht unterschiedliche Seelsorge-Portraits und Dokumentationen entstehen, die jeweils über einen Zeitraum von zwölf Wochen online gehen. Nachverfolgen lassen sich die Erfahrungen der jungen Journalisten in den Sozialen Netzwerken auf Facebook, in dem Blog, auf medium.com, Twitter und Youtube. (pm)

Portugal
Die Bischöfe Portugals sprechen den durch einen Baumsturz auf der Insel Madeira betroffenen Menschen ihr Beileid aus. In einer Note zeigte sich der Bischof der Ortschaft Funchal, in der bei einer Marienprozession dreizehn Menschen starben und mindestens 49 Menschen verletzt wurden, betroffen und versicherte die direkt und indirekt durch den Unfall Geschädigten seiner „tief empfundenen Solidarität und Nähe.“ Der umgestürzte Baum war den Angaben nach bereits knapp zwei Jahrhunderte alt und wurde durch Seile gegen einen Umsturz gesichert. (rv)

Afrika

Südafrika
Einen Gipfel zur desaströsen Arbeitsmarktsituation im Land fordert die Südafrikanische Bischofskonferenz von der Regierung. Nur wenige Tage nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen den südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma melden sich die Bischöfe an diesem Mittwoch mit einer Pressemitteilung zu Wort, in der sie ihrer „tiefen Sorge“ über die steigenden Arbeitslosenzahlen des Landes Ausdruck verleihen. Um der Abwärtsspirale auf dem Arbeitsmarkt Herr zu werden, sei „entschiedenes und strategisches Handeln“ nötig, mahnen die Bischöfe. (rv)

Sierra Leone
Nachdem eine verheerende Schlammlawine am Montag Außenbezirke von Sierra Leones Hauptstadt Freetown unter sich begrub, wurden inzwischen mehr als 400 Tote geborgen. Hunderte werden noch vermisst. Nach Angaben von Reuters handelt es sich um die schlimmste Naturkatastrophe auf dem afrikanischen Kontinent seit Jahren. Wegen starker Regenfälle brach ein Berghang zusammen und bedeckte den Vorort Regent mit Schutt und Erde. 3.000 Menschen sollen obdachlos und ohne Schutz oder gesicherte Nahrungsmittelversorgung sein. (reuters)

Ozeanien

Neuseeland
Die Synode der anglikanischen Diözese Christchurch überlegt, ihre zerstörte Kathedrale an die Landesregierung zu übergeben. Wie die KNA berichtet, war das Gotteshaus 2011 bei einem Erdbeben der Stärke 6,3, dass 185 Menschenleben forderte, stark beschädigt worden, dass die Diözese sich für den Abriss entschied. Eine Initiative aus Kirchenmitgliedern ging gerichtlich gegen den Abriss vor. Die Richter verfügten, dass im Fall eines Abrisses Pläne für einen Neubau vorgelegt werden müssen. Behelfsmäßig wurde eine wasserfeste Pappkathedrale aufgestellt , die bis zur Fertigstellung einer neuen Bischofskirche als Übergangslösung dient. (kna)

Vereinte Nationen

Die Vereinten Nationen sehen angesichts der jüngsten Ausschreitungen von Charlottesville eine Zunahme von Rassismus und Fremdenhass in den USA. „Wir sind schockiert über die Gewalt in Charlottesville und den Rassenhass von Rechtsextremisten, weißen Rassisten und Neonazi-Gruppen“, teilten mehrere UN-Experten in einer gemeinsamen Stellungnahme am Mittwoch in Genf mit. Diese Ereignisse seien beispielhaft dafür, dass Rassismus, Diskriminierung, rassistisch motivierte Gewalt und Fremdenhass bei Demonstrationen in den USA zunähmen. (kap/kna)

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20.20 Uhr „Magazin“

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