RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.8.2017

Tagesmeldungen vom 17.8.2017

- Aparecida: Was Bergoglio mit nach Rom brachte -
- Zentralafrika: Konflikt ist kein Religionskrieg -
- Sierra Leone: Der Regen kam im Schlaf -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Aparecida: Was Kardinal Bergoglio mit nach Rom brachte
Es war keine einfache Geburt: Das genau heute vor zehn Jahren vom Vatikan approbierte Schlussdokument der Bischofsversammlung Lateinamerikas war in langen und nicht einfachen Debatten und Auseinandersetzungen entstanden. Nicht zuletzt waren die Beziehungen zwischen der Leitung der Konferenz und dem Vatikan nicht immer einfach.

Verantwortlich für die Schlussredaktion auf Seiten der Bischöfe war 2007 der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, heute Papst Franziskus. Sein Assistent von damals, Guzman Carriquiry, erinnert sich: „Am Anfang waren die Gespräche sehr chaotisch. Kardinal Bergoglio sagte uns aber immer: wir müssen alles sammeln, was die Bischöfe sagen und immer vor Augen halten, wie uns der Heilige Geist führen will.“ (rv)
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Die „Dynamik des Samariters“ Das Schlussdokument der 5. Bischofsversammlung – nach seinem Abfassungsort ‚Aparecida’ genannt, hat große Bedeutung für das Pontifikat von Papst Franziskus. (rv)
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Zentralafrika: Konflikt ist kein Religionskrieg
Bei dem Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik handelt es sich nach Einschätzung des deutschen Ordensmannes Olaf Derenthal nicht um einen Religionskrieg. Es ärgere ihn, wenn die Anti-Balaka-Milizen als „christlich“ oder die Seleka-Rebellen als „muslimisch“ bezeichnet würden, sagte der Spiritanerpater am Mittwoch dem Portal weltkirche.katholisch.de in Bonn. „Die Leute, die Zivilisten umbringen, haben mit Religion überhaupt nichts zu tun“, so Pater Derenthal.

In diesen Tagen besucht der deutsche Weltkirche-Bischof Ludwig Schick die Zentralafrikanische Republik. Derenthal hält sich zurzeit in der Hauptstadt Bangui auf und trifft dort Schick und die Delegation der Deutschen Bischofskonferenz. (kna/weltkirche.katholisch.de)
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Sierra Leone: „Der Regen fiel, als wir noch schliefen“
Hunderte Menschen kamen ums Leben, als am Montag eine durch heftige Unwetter ausgelöste Schlammlawine alles mit sich riss. Sierra Leone trauert und auch der Papst betet für die Opfer und hat den Hinterbliebenen seine Solidarität bekundet. Unter den Toten sind vor allem viele Kinder. Das bestätigt im Gespräch mit Kindermissionswerk „Die Sternsinger”, Pater Michael Selenga Bassie aus Freetown. „Das war eine sehr schlimme Situation, denn der Regen fiel als die Menschen noch schliefen. Die Kräfte, die da ausgelöst wurden, waren so stark, dass viele Häuser weggefegt wurden. Hunderte Menschen wurden mit Schlamm überschüttet.“ (sternsinger/afp/pm)
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Island: Bischof Ackermann zu Besuch - „Kirche einfach leben“
So viele Katholiken wie in Deutschland eine einzige Pfarrei, und ganz an der Peripherie Europas: Island ist bei vielen ein unbekanntes Land. Klein aber fein, wenn man als katholischer Bischof auf der nordeuropäischen Insel zu Besuch ist, wie es in diesen Tagen der Trierer Bischof Stephan Ackermann erlebt hat. Im Gespräch mit unseren Kollegen vom Domradio sagt Ackermann, dass ihm die katholische Kirche vor Ort sehr stark beeindruckt habe: „Wenn ich mir ein Bistum wie Reykjavik anschaue, mit 13.000 Katholiken, entspricht das bei uns in Deutschland einer mittelgroßen bis großen Pfarrei“, so der heimgekehrte Urlauber. „Der Unterschied ist, dass die 13.000 Katholiken über das ganze Land verteilt sind und teilweise 700 Kilometer zwischen den einzelnen Pfarreien liegen.“ (domradio)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch fordert mehr Einsatz gegen jede Form von Antisemitismus. „Antijudaismus und Antisemitismus vergehen nicht und schon gar nicht dadurch, dass wir wegschauen und uns wegducken“, betonte Koch nach Angaben von Kathpress in einem Interview mit der Zeitung B.Z. Man dürfe nicht vergessen: „Von den Juden haben wir unseren Glauben gelernt. Sie sind die Wurzel, die uns trägt. Wegen ihrer Geschichte seien besonders die deutschen Christen in der Pflicht, sich einzusetzen. (kap)

Deutschland/Belgien
„Ja zur palliativen Begleitung - Nein zur aktiven Suizidhilfe“. Diese Haltung hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, in der Auseinandersetzung über aktive Sterbehilfe in psychiatrischen Kliniken des belgischen Ordens ‚Broeders van Liefde’ bekräftigt. Er kritisiert den ehemaligen Ministerpräsident und ehemaligen EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy, der in einem Tweet indirekt den Papst und seine Entscheidung, dem Orden Euthanasie zu verbieten, kritisiert hatte. „Die aktive Sterbehilfe, wie sie in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg praktiziert wird, ist und bleibt mit der katholischen Lehre nicht vereinbar“, betonte Sternberg. (rv)

Österreich/Italien
Die Ordensgemeinschaften der Redemptoristen in Indien und Österreich möchten künftig enger zusammenarbeiten. Gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur „Kathpress“ kündigte der Bischofsvikar des Ordens für die Diözese Eisenstadt, Pater Lorenz Voith, an, dass österreichische Jugendliche bald als Volontäre in Projekten in Indien arbeiten könnten. Der Orden unterstützt dort unter anderem ein Waisenhaus und eine Einrichtung für psychisch kranke Männer. (kap)

Türkei
Erstmals seit 95 Jahren haben armenische Katholiken in der Johanneskathedrale von Izmir einen Gottesdienst gefeiert. Wie die Agentur „Kathpress“ berichtet, haben 150 Armenier an der Messe mit dem Geistlichen Vartan Kazanciyan teilgenommen. Darunter sollen auch einige römisch-katholische Christen gewesen sein, Levantiner, die während der osmanischen Zeit in die Türkei kamen. Die Johanneskathedrale stammt aus den frühen Zeiten des Christentums. 50 Jahre lang hatte das türkische Militär die Kathedrale unter anderem als Quartier für Nato-Soldaten zweckentfremdet, später stand sie leer. (kap)

Naher Osten

Israel/Palästina
Das Oberste Gericht Israels hat am Donnerstag ein Siedlungsgesetz gestoppt, das international kritisiert worden war. Nach Angaben der Agentur Kathpress hätten mit dem „Formalisierungsgesetz“ Siedlungen im Westjordanland nachträglich legalisiert werden können. Etwa 4.000 bisher illegale israelische Wohnungen hätten als Regierungsbesitz deklariert und die ursprünglichen palästinensischen Besitzer mit alternativen Grundstücken entschädigt werden können. Dagegen klagten zwei Menschenrechtsorganisationen, auch die römisch-katholische Kirche in Israel hatte sich gegen das Gesetz ausgesprochen. (kap)

Asien

Südasien
Das christliche Hilfswerk „Misereor“ verspricht den Opfern von Überschwemmungen in Südasien schnelle finanzielle Unterstützung. Zunächst wurde eine Summe von 30.000 Euro für die betroffenen Regionen in Nepal, Bangladesch sowie weitere 50.000 Euro für zehn Dörfer im indischen Bundesstaat Assam bewilligt, teilt das Werk für Entwicklungszusammenarbeit mit. In den kommenden Tagen könne man nach Einschätzungen von Meteorologen mit 70 bis 80 Prozent der üblichen Regenmenge für ein ganzes Jahr rechnen. Als Folge verloren bereits 300 Menschen ihr Leben, alleine in Assam mussten 200.000 Zuflucht in Notunterkünften suchen. (rv)

Afghanistan
Drei Helfer der US-amerikanischen Caritas sind in Afghanistan aus einem Hinterhalt erschossen worden. Die österreichische Nachrichtenagentur „Kathpress“ zitiert Caritas International, nach deren Angaben der Angriff bei der Rückkehr von einem Einsatz in der Provinz Ghor passierte. „Über die Trauer hinaus ist besorgniserregend, dass diese furchtbare Tat kein Einzelfall ist“, sagte der Leiter von Caritas Internationalis, Oliver Müller. Immer häufiger würden auch humanitäre Helfer Opfer bewaffneter Attentäter. Innerhalb diesen Jahres seien in Afghanistan bereits zwölf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden. (kap)

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