RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.8.2017

Tagesmeldungen vom 23.8.2017

- Papst: Tod und Hass haben nie das letzte Wort -
Zentralafrika: „Der Papst soll wieder kommen“ -
- Parolin in Russland: Treffen mit Kyrill und Lawrow -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Papst: Ein Christ überlässt Tod und Hass nie letztes Wort
Ein Christ überlässt Tod und Hass nie das letzte Wort: „Wir glauben und wissen, dass der Tod und der Hass nicht die letzten Worte in der Parabel der menschlichen Existenz sind. Christ zu sein eröffnet eine neue Perspektive, einen Blick voll von Hoffnung", unterstrich der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in der Audienzhalle. „Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.“ In der Prophezeiung des Johannes sei von einem göttlichen Trost die Rede und einem Gott, der „jede Träne“ trockne. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Solidarität mit Zentralafrika: „Der Papst soll wieder kommen“
„Der Papst soll wieder kommen, das hat uns einen ganz wichtigen Schub gegeben“: Die Zentralafrikanische Republik versinkt wieder in Kämpfen zwischen den einzelnen Milizen, 2015 hatte es kurz so ausgesehen, dass ein von der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio vermittelter Frieden halten könnte, der Papst war im November des selben Jahres im Land, um das Heilige Jahr der Barmherzigkeit zu beginnen, aber die Kämpfe sind zurück in einem der ärmsten Länder der Erde. Trotzdem war der Besuch des Papstes nicht vergebens, berichtet der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. „Das allerwichtigste, was der Papst getan hat, war das Geben von Hoffnung. Er hat ermutigt. Das ist eine ganz wichtige Botschaft und mir haben einige wörtlich gesagt, der Papst soll doch wieder kommen.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

VATIKAN UND RUSSLAND:

Parolin trifft Lawrow und Putin: Vatikanische Vermittlung
Im Rahmen seines Russlandbesuchs hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Dienstagnachmittag den orthodoxen Patriarchen Kyrill I. getroffen; an diesem Mittwoch wird er in Sotchi Präsident Wladimir Putin sehen. Es sind die Höhepunkte im Reiseprogramm des päpstlichen Chefdiplomaten. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Parolin trifft Kyrill I.: Anknüpfung an Kuba
Es war nicht der Papst, aber immerhin sein ranghöchster Vertreter, der am Dienstag den russisch-orthodoxen Patriarchen getroffen hat. Viele hatten sich von der Begegnung Kardinal Pietro Parolins mit Kyrill I. am Sitz des Moskauer Patriarchats Neuigkeiten zu einer möglichen Papstreise nach Russland erhofft – die gab es vorerst nicht, dafür ging es um andere ökumenische Fragen und die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten. (rv/ria novosti/kna)
Hier mehr in Text und Ton

Katholische Kirche Russlands: Hoffnung auf Verbesserungen
Die Visite der Nummer Zwei des Vatikans ist zwar ein Staatsbesuch, Russlands katholische Kirche erhoffe sich davon aber auch Verbesserungen für ihre Lage in der Russischen Föderation. Das ließ der katholische Bischof Joseph Werth von Nowosibirsk im Interview mit Radio Vatikan durchblicken. „Wie schon in Medienberichten unterstrichen wurde, handelt es sich um einen Staatsbesuch. Für uns Katholiken ist jedoch wichtig, Parolin als Gesandten und Vertreter von Papst Franziskus zu treffen“, sagte der Bischof unseren russischen Kollegen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Western
Ein wortkarger Einzelgänger Ende 40 kommt mit einem Trupp deutscher Bauarbeiter in ein entlegenes Gebiet Bulgariens, um ein Wasserkraftwerk zu errichten, knüpft Freundschaften mit den Bewohnern eines nahe gelegenen Dorfs, was zu Annäherungen, aber auch zu Konflikten führt und ihn zwischen die Fronten geraten lässt. Ein intensives Drama um die tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit und einem Platz im Leben. (FilmDienst)
Hier lesen Sie die Filmkritik

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Nach der Entdeckung Fipronil-belasteter Eier in Italien führt auch der Vatikan entsprechende Kontrollen in seinem Lebensmittelmarkt durch. Bislang habe man keine mit dem Insektengift verunreinigten Eier oder eihaltige Produkte entdeckt, sagte der stellvertretende Leiter des Supermarkts Annona, Davide Carboni, am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die Überwachung werde engmaschig und kontinuierlich fortgesetzt. Der Vatikan orientiere sich an den EU-weit geltenden Richtlinien für Lebensmittelhygiene und Gefahrenanalyse, so Carboni. (kna)
Papst Franziskus hat zum Gebet für die Opfer des Erdbebens auf Ischia, deren Angehörige und die aufgrund der Naturkatastrophe obdachlos gewordenen Menschen aufgerufen. Er sei den Leidenden nahe, sagte der Papst an das italienische Publikum gerichtet bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz. Die italienischen Urlaubsinsel war am Montagabend von einem Erdstoß der Stärke vier heimgesucht worden, zwei Menschen starben, mehr als vierzig wurden verletzt. (rv)

Europa

Italien
Ein Jahr nach dem Erdbeben in Mittelitalien sind fast 17.000 Kunstwerke und Gegenstände von kulturhistorischem Wert geborgen worden. Einsatzkräfte und Helfer sicherten zudem mehr als 950 historische Gebäude und bargen rund 9.700 Bücher sowie 4.500 Regalmeter Archivalien aus eingestürzten oder gefährdeten Bauwerken. Weiterhin stehe die sichere Unterbringung und die Konservierung der geretteten Objekte im Vordergrund, sagte der Koordinator für Krisenintervention beim italienischen Kulturministerium, Fabio Carapezza Guttuso, am Mittwoch der KNA in Rom. (kna)

Afrika

Nigeria
Schluss mit der Kriegstrommel: unter diesem Motto rufen die nigerianischen Bischöfe die Gläubigen auf, für die nationale Einheit einzustehen. Die jüngsten Auseinandersetzungen, Gewaltausbrüche in etlichen Teile des Landes und sezessionistische Tendenzen müssten gestoppt werden, so der Appell der Bischöfe. Sie erinnern an den sogenannten Biafra-Krieg, der vor 50 Jahren das Land ins Elend brachte. Das Land müsse aus jener Tragödie des damaligen Bürgerkriegs lernen. (ndc)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der Erzbischof von Los Angeles José Gomez ist besorgt über den Anstieg von rassistischen Fällen in seinem Land. Er ging am Wochenende auf die jüngsten Vorfälle in Charlottesville ein, wo am 11. August ein Nazi-Treffen stattfand und bei einer Gegendemo eine Person ums Leben kam. Erzbischof Gomez rief die Gläubigen auf, gegen den wachsenden Rassismus und gegen Vorurteile einzustehen. Jegliche Ideologien, die gegen die Würde des Menschen seien, müsse man ablehnen, so der Erzbischof von LA. (ndc)

Venezuela
Kardinal Jorge Urosa Savino hat erneut klare Worte für den Machtmissbrauch von Staatspräsident Nikolas Maduro erhoben. Der Erzbischof von Caracas spricht über das jüngste Massaker an 37 Insassen des Gefängnisses Puerto Ayacucho im Bundesstaat Amazonas, das nach einem Häftlingsaufstand in der vergangenen Woche von Spezialeinheiten gestürmt worden war. Er verwies auch auf die Festsetzung von Oppositionsvertretern durch das Regime: „Viele von ihnen sind verhaftet, verurteilt, abgesetzt oder auf übertriebene Weise bestraft worden.“ (rv/sir/kna)
Die humanitäre Krise in Venezuela verschlimmert sich zusehends. Dies kritisiert Caritas Internationalis mit Hinweis auf den Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten und die alarmierenden Zahlen unterernährter Kinder, es geht unter anderem um Diabetes, um die Sterblichkeitsrate nach der Geburt und um AIDS. Nur 38 Prozent aller Apotheken verfügen noch über grundlegende Medikamente. Caritas Internationalis hatte sich schon Ende Juli um die Nahrungsmittelknappheit in Venezuela gesorgt. Derzeit könnte Venezuela nur 30 Prozent der benötigten Nahrungsmittel zur Verfügung stellen; die Inflation steige weiterhin. (rv)

Argentinien
Die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ befasst sich erneut mit der Debatte um das Papstschreiben „Amoris Laetitia“ zu Ehe und Familie. Die Zeitung berichtet über einen Aufsatz des argentinischen Erzbischofs Victor Manuel Fernandez: Es gehe darum, eine „neue Logik abseits von starren Schemata“ zu akzeptieren, so Fernandez laut „Osservatore“. Eine seelsorgliche Einzelfallentscheidung, die dem Gewissen der Person Rechnung trägt, könne praktische Konsequenzen für den Umgang mit Sakramenten haben, so der Erzbischof weiter. Dies stelle keinen „Bruch, sondern eine harmonische Entwicklung und eine kreative Kontinuität gemäß der Lehre vorhergehender Päpste“ dar. (kap)

Chile
In Chiles Hauptstadt Santiago ist erneut eine katholische Kirche Ziel eines Anschlags geworden. Wie lokale Medien berichten, warfen mehrere Täter Molotow-Cocktails in den Eingangsbereich der Iglesia de la Gratitud Nacional. Nach Angaben des Salesianerordens, der für das Gotteshaus zuständig ist, fand die Attacke nur wenige Minuten nach dem Frühgottesdienst statt. Menschen seien bei nicht verletzt worden; der Sachschaden sei aber erheblich. Die Hintergründe seien bislang unklar. (kna)

Kolumbien
Papst Franziskus will sich bei seiner bevorstehenden Kolumbien-Reise womöglich auch mit Bischöfen aus Venezuela treffen. Ein solches Treffen sei wichtig, um die Lage der Bevölkerung in dem Krisenland zu analysieren, zitiert der TV-Sender RCN (Dienstag Ortszeit) den Bischof von Pereira, Rigoberto Corredor. Unterdessen trafen sich am Dienstag Bischöfe aus der Grenzregion, Mario del Valle Moronta von San Cristobal (Venezuela) und Victor Manuel Ochoa Cadavid aus Cucuta (Kolumbien). Wie die Kolumbianische Bischofskonferenz auf ihrer Website berichtete, waren Hilfsmaßnahmen für vielen tausend venezolanischen Flüchtlinge Thema der Gespräche. (kna)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va