RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.8.2017

Tagesmeldungen vom 26.8.2017

- Papst an Polen: „Ihr habt eine Königin als Mutter“ -
- Katholische Parlamentarier treffen sich in Frascati-
Venezuela: „Die Zivilgesellschaft ist stark“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

„Keine Königin mit Distanz“: Videobotschaft nach Tschenstochau
Die Polen nennen den Ort Jasna Góra, den Hellen Berg, Papst Franziskus nennt ihn die spirituelle Hauptstadt Polens: In einer Videobotschaft spricht Papst Franziskus an diesem Samstag zu Pilgern, die nach Częstochowa (Tschenstochau) gekommen sind, um den 300. Jahrestag der Anerkennung des Wallfahrtsortes durch die Päpste zu feiern. „Es ist eine große Ehre, als Mutter eine Königin zu haben, aber schenkt noch größere Freude, als Königin eine Mutter zu haben“, so der Papst. Er erinnerte an seinen eigenen Besuch in Częstochowa vor einem Jahr, Anlass war die Feier des 1050 Jahrestages der Taufe Polens. (rv)
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Hier die Videobotschaft mit Untertiteln auf Deutsch

 

Als Gläubige in der Politik: Katholische Parlamentarier
In Frascati, in der Nähe Roms, haben sich an diesem Wochenende Parlamentarier aus der ganzen Welt versammelt, die auf ihren katholischen Glauben Wert legen und sich informell untereinander vernetzen wollen. Einmal im Jahr trifft sich das International Catholic Legislators Network hier in den Castelli Romani. „Sie wollen ganz bewusst als Gläubige in der Politik sein, als Gläubige ihren Weg im Parlament gehen“, beschreibt einer der Gründer der Initiative, Kardinal Christoph Schönborn, den Hintergrund der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Treffen. „Gemeinsam haben sie, dass sie in vielen Teilen der Welt in ihren Parlamenten in der Minderheit sind. Aber sie haben auch gemeinsam, dass sie Themen haben, die ihnen wichtig sind, für die sie einstehen du für die sie auch Ermutigung brauchen.“ (rv)
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Venezuela: „Die Zivilgesellschaft ist stark“
Es ist eine alarmierende Liste, welche Caritas Internationalis über Venezuela aufstellt: Die Menschen leiden unter Nahrungsmittelknappheit und haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. 54 Prozent der Kinder sind unterernährt. Hinzu kommt die Bedrohung durch die andauernden gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Regierung Nicholas Maduros und seinen politischen Gegnern. Und dabei bleibt es nicht, die Krise in Venezuela verschlimmert sich zusehends. Auch das diesjährige Katholikentreffen der Bewegung „Comunione e Liberazione“ in Rimini beschäftigt sich mit der aktuellen Situation in dem südamerikanischen Land. Die beiden venezolanischen Aktivisten Alejandro Marius und Sumito Estevez erläuterten die Lage aus der Perspektive der Bevölkerung. (rv)
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Sommergespräch: Günter Mayer - 18 Jahre in Ghana
Im letzten radio klassik Stephansdom-Sommergespräch der diesjährigen Reihe kommt am Montag, 28. August um 17 Uhr 30 Günter Mayer zu Wort. Der Ordensbruder der Salesianer Don Boscos ist Geschäftsführer der Missionsagenden des Ordens. Er war 18 Jahre in Ghana tätig und naturgemäß viel zu erzählen. Eine Vorschau unseres Kollegen Stefan Hauser können Sie hier hören. Das ganze Gespräch mit Bruder Günter Mayer strahlt radio klassik Stephansdom am Montag, 28. August um 17 Uhr 30 aus. Es ist auch im Podcastbereich zum Nachhören. (rks)
Hier ein Ausschnitt zum Hören

Unser Buchtipp: Gebrauchsanweisung für Populisten
Heribert Prantl: Gebrauchsanweisung für Populisten. Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Ein Papstzitat steht im Zentrum des Buches: Heribert Prantl beschreibt in seinem Buch „Gebrauchsanweisung für Populisten“ die Beweggründe, warum Menschen auf einfache Lösungen und Extremismen herein fallen und bemüht Franziskus: Es gehet nicht mehr nur darum, etwas zu haben oder nicht, also um ökonomische Teilhabe an der Gesellschaft, sondern um Ausschluss und damit die Zugehörigkeit zur Gesellschaft. „Menschlichen Abfall“ und „Wegwerfgesellschaft“ nennt das der Papst. Und wer das Gefühl habe, ausgeschlossen zu sein, der verliere dann auch Glauben und Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaat. Es ist ein engagiertes, deutliches und kluges Buch, das der Jurist und Journalist Prantl vorgelegt hat. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eine Drohne in Vatikannähe hat am Samstagmorgen für Terroralarm gesorgt. Wie das italienische Fernsehen berichtete, war das Fluggerät über dem historischen Zentrum Roms gesichtet worden und bewegte sich Richtung Vatikan. Die Drohne landete schließlich in einem Häuserviertel unmittelbar östlich der Vatikanmauern. Polizeipatrouillen durchkämmten die Straßen auf der Suche nach dem Objekt, aus der Luft unterstützt durch einen Hubschrauber. Den Angaben zufolge wurde die Drohne nicht gefunden. Es wird vermutet, dass sie auf einer Dachterrasse niedergegangen ist. Nach Aussage des vatikanischen Presseamtes ging man zu keiner Zeit von einer terroristischen Bedrohung aus. Rings um den Vatikan gelten seit dem Heiligen Jahr 2015/2016 erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Unter anderem kontrollieren Militärfahrzeuge die Zufahrtswege zum Vatikan, der Luftraum ist gesperrt. (kna)

Europa

Deutschland
Im ehemaligen Kloster Neuzelle in Brandenburg kehrt wieder mönchisches Leben ein: An diesem Wochenende ziehen vier Zisterzienser aus dem österreichischen Stift Heiligenkreuz in das katholische Pfarrhaus auf dem Klostergelände. Ab Montag verrichten die Ordensmänner in der barocken Stiftskirche täglich ihre Stundengebete und feiern lateinische Messen, wie Pater Kilian Müller, künftig Ökonom der kleinen Gemeinschaft in Neuzelle, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag sagte. Die Mönche sollen die für Herbst 2018 geplante Errichtung eines Priorats vorbereiten, das dem Stift Heiligenkreuz zugeordnet ist. Zudem wollen sich die Zisterzienser in der Gemeinde- und Wallfahrtsseelsorge und im katholischen Religionsunterricht engagieren. Im vergangenen November hatte die Abtei Heiligenkreuz entschieden, 2018 bis zu acht Mönche nach Neuzelle zu entsenden. (kna)

Polen
Die Bischöfe fordern, dass die Geschäfte an Sonntagen geschlossen bleiben. „Der freie Sonntag ist ein Grundrecht, auf das alle Menschen und jeder Mitarbeiter Anspruch haben", sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Kathpress der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, am Freitag. Er appellierte auch an die Gewerkschaft Solidarnosc, sich für den freien Sonntag einzusetzen. 2016 sammelte Solidarnosc bereits 500.000 Unterschriften für eine Volksinitiative, die sich für Sonntagsruhe sowie strenge Verkaufsverbote an Karfreitag und Heiligabend einsetzt. Sogar Gefängnisstrafen bei Widersetzung sind darin vorgesehen; dies lehnte die Regierung jedoch ab. Auch der Verband der Einkaufszentralen protestierte und fürchtete, dadurch könnten 20.000 Arbeitsplätze wegfallen. Laut Gadecki fehlt es bisher am „politischen Willen zur Lösung des Problems“. (kap)

Afrika

Zentralafrikanische Republik
Erneut werden Vorwürfe gegen die UNO-Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik laut. Sie sollen die Zivilbevölkerung in Dörfern im Südosten des Landes nicht vor Attacken der Miliz beschützt haben. Wie die vatikanische Nachrichtenagentur Fides berichtet, haben mehrere Priester aus angegriffenen Dörfern auf Facebook ihre Empörung über die Ereignisse geschrieben und um Hilfe gebeten. Priester äußerten die Vermutung, die Angreifer könnten aus dem Sudan stammen, da sie Turbane trugen und weder Französisch noch die lokale Sprache Sango sprachen. Den marokkanischen Blauhelmen, die die Bevölkerung vor der Gewalt durch die Rebellen der Seleka oder der verfeindeten Anti-Balaka schützen sollen, wird vorgeworfen, nicht nur ihre Aufgabe nicht zu erfüllen, sondern auch für Morde an unschuldigen Zivilisten verantwortlich zu sein. Die Plattform der Religionsgemeinschaften Zentralafrikas fordert deshalb ihren Abzug. (fides)

Asien

Philippinen
Die Beisetzung des von Polizisten erschossenen Schülers Kian Delos Santos in Manila haben die Trauergäste zu einer Demonstration gegen den „Drogenkrieg“ des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte genutzt. Begleitet von Priestern und mehr als tausend Teilnehmern wurde Delos Santos am Samstag auf dem katholischen Friedhof La Loma in der Hauptstadt beigesetzt, wie philippinische Medien berichteten. Auf dem Friedhof seien Rufe nach Gerechtigkeit für Santos und dem sofortigen Ende des Drogenkriegs laut geworden. Zuvor habe der Trauerzug mit dem Sarg von Santos auf der Strecke von Caloocan City zum Friedhof demonstrativ vor der Polizeiwache von Caloocan angehalten, in der die vier Polizisten Dienst taten, die Santos erschossen haben sollen. Der Schüler Kian Delos Santos war am 16. August während eines Polizeieinsatzes in Caloocan City erschossen worden. (kna)

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