RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.8.2017

Tagesmeldungen vom 27.8.2017

- Franziskus: „Kirche muss immer reformiert werden“ -
- Neuer Bischof von Mainz: Auf die Menschen hören -
- Brasilien: Amazonasgebiet „im Ausverkauf“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus: „Kirche muss immer reformiert werden“
Jeder Christ kann dazu beitragen, die Kirche zu befestigen und sie positiv zu verändern. Daran hat der Papst an diesem Sonntag erinnert. „Kirche muss immer reformiert und repariert werden“, unterstrich Franziskus ausgehend von der Berufung des Simon Petrus als Apostelfürst, von der das Matthäusevangelium erzählt (Mt 16, 13-20). „Auch heute will Jesus mit uns weiter seine Kirche aufbauen, dieses Haus mit soliden Fundamenten aber auch vielen Rissen, das stets repariert werden muss“, formulierte Franziskus beim Angelus-Gebet. (rv)
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Neuer Mainzer Bischof: Auf die Menschen hören
Das Bistum Mainz hat einen neuen Bischof. Der bisherige Theologieprofessor an der Katholischen Hochschule Mainz, Peter Kohlgraf, wurde am Sonntag im Mainzer Dom von seinem Vorgänger Kardinal Karl Lehmann zum Bischof geweiht und in sein Bischofsamt eingeführt. Zu dem Weihegottesdienst hatten sich in dem Gotteshaus und davor insgesamt weit über 3.000 Menschen versammelt. In seiner Predigt rief Lehmann die Gläubigen auf, den neuen Bischof frohen und dankbaren Herzens aufzunehmen. (kap/kna)
Hier der ausführliche Bericht

Brasiliens Kirche kritisiert: Amazonasgebiet im Ausverkauf
Per Dekret hat Brasiliens Präsident Michel Temer ein Sperrgebiet des Amazonas-Regenwaldes für den Bergbau freigegeben. Damit sind mehrere Naturschutzgebiete und der Lebensraum indigener Völker in dem riesigen Territorium nördlich des Amazonas akut bedroht; Wirtschaftsunternehmen sollen dort fortan begehrte Metalle abbauen können. Die Ortskirche kritisiert den Schritt, der für viele überraschend kam, und kündigte Widerstand an. (rv)
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DIE BESONDERE GESCHICHTE:

„Nur eine Welt entfernt“: Ein deutscher Lehrer in Kabul
„Afghanistan hatte ich nie auf dem Schirm“, gibt Tobias Kirschbaum zu. Und doch reiste der Lehrer aus Lünen in Nordrhein-Westfalen im Mai diesen Jahres genau dorthin, um im Rahmen eines Bildungsprojekts der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) afghanische Physiklehrer zu trainieren. Radio Vatikan hat mit dem Pädagogen gesprochen, der einige Dinge nach dem Auslandsaufenthalt mit anderen Augen sieht. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat seine Solidarität mit der muslimischen Minderheit der Rohingya erklärt. Beim Mittagsgebet am Sonntag in Rom bekundete er „ungeteilte Nähe“ zu dem Volk im Nordwesten Myanmars und rief zu Hilfe für diese Menschen auf. Die politisch Verantwortlichen müssten ihnen „ihre vollen Rechte“ geben, verlangte er. Katholiken lud er zum Gebet ein „für unsere Geschwister, die Rohingya“. In den vergangenen Tagen kam es in Myanmar erneut zu Gewalt zwischen Aufständischen der Rohingya und der Armee. (rv/kna)

Papst Franziskus betet für die Opfer der Überschwemmungen in Bangladesch, Nepal und im nördlichen Indien. Nach dem Angelusgebet an diesem Sonntag drückte er allen Betroffenen seine Nähe aus. Er bete für die Opfer und alle Menschen, die unter der Flut litten. Heftige Monsun-Regen hatten in Südasien in den letzten Tagen zu Überflutungen geführt, die über 1000 Menschen in den Tod rissen. Die Zahl der betroffenen Menschen in den drei Ländern geht laut offiziellen Angaben in die Millionen. (rv)

Gesetze müssen im Dienste des „Aufbaus einer menschlicheren und gerechteren Gesellschaft“ stehen. Das hat der Papst katholischen Parlamentariern des International Catholic Legislate Network (ICLN) an diesem Sonntag mit auf den Weg gegeben. „Die Gesetze, die ihr verabschiedet und in Kraft setzt, sollten Brücken des Dialoges zwischen verschiedenen politischen Perspektiven bilden“, so Franziskus. Dabei müssten gerade die verletzlichen und ausgegrenzten Glieder der Gesellschaft, vor allem Flüchtlinge, stärker Beachtung finden. (rv)

Europa

Deutschland
Der neue spirituell-psychologische Check
für angehende Priester und Ordensleute im Münsterschwarzacher Recollectio-Haus hat nach Angaben der Einrichtung einen ersten Praxistest bestanden. „Die bisherigen Rückmeldungen waren sehr positiv und die Erfahrung wurde von Teilnehmerinnen als sehr hilfreich erlebt“, sagte Psychotherapeutin Corinna Paeth am Wochenende. Neben drei Frauen nahmen auch sieben Männer das Anfang des Jahres neu geschaffene Angebot „psychologisch-spirituelle Einschätzung“ wahr, wie der Leiter Ruthard Ott sagte. Es solle dabei helfen, ob der ins Auge gefasste Weg als Priester oder in einem Orden der richtige sei. Wichtig sei, in den Gesprächen ein „konstruktives Klima zu schaffen“ und die Menschen nicht „durchzuanalysieren“, so Paeth. Beleuchtet würden etwa psychische Stabilität, die soziale Kompetenz, die Bindungsfähigkeit oder der Berufungsaspekt. (kap)
Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch hat sich zurückhaltend bei der Frage des Kommunionempfangs für konfessionsverschiedene Paare geäußert. „Das Eucharistieverständnis ist nun einmal unterschiedlich“, sagte Koch auf einer Podiumsdiskussion in der Dorfkirche im brandenburgischen Wustrau. Dies sei keine Belanglosigkeit und gelte auch für Paare, die verschiedenen Konfessionen angehörten. „Nach aller Objektivität können wir nicht sagen, hier geht das.“ Koch verwies auf die katholische Weltkirche. Man könne die Frage, wer Zugang zur Eucharistie habe, nicht in Hamburg und München anders als in New York sehen. „Wir können nicht als deutsche Kirche sagen, wir machen das jetzt so.“ Koch betonte: „Aber wir bringen uns mit unseren Positionen in der Weltkirche ein.“ (kna)

Afrika

Angola
Nach ersten Auszählungen der Nationalen Wahlkommission hat die Partei Volksbewegung für die Befreiung Angolas (MPLA) die Wahlen vom 23. August gewonnen. Wie Fides berichtet, erhielt die MPLA 64 Prozent der Stimmen; werden diese Ergebnisse bestätigt, hätte sie damit die absolute Mehrheit im Parlament mit 220 Sitzen und könnte ihren Kandidaten, den bisherigen Verteidigungsminister Joao Lourenco, als Staatschef einsetzen. Die MPLA ist bereits seit der Unabhängigkeit 1975 an der Macht. Die Oppositionsparteien UNITA und CASA-CE fechten das Wahlergebnis an. Die Bischofskonferenz von Angola und Sao Tomé (CEAST) ruft die Angolaner zu Ruhe auf, um den Frieden in dem Land zu bewahren, in dem gerade erst ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg zu Ende gegangen ist. (fides)

Naher Osten

Irak/Vatikan
Der einflussreiche irakisch-schiitische Geistliche Muktada al-Sadr plant offenbar einen Besuch bei Papst Franziskus. Das Treffen finde im Rahmen einer Europareise al-Sadrs statt, teilte ein leitendes Mitglied der von al-Sadr geführten Bewegung, Jaafar al-Musawi, laut irakischen Online-Medien am Samstag mit. Stationen seien Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien und der Vatikan. Der Papst spiele eine große Rolle in der westlichen Welt, begründete der Sprecher die Initiative. Von der Begegnung erwarte man sich positive Impulse für den Irak und seine Bevölkerung. Ziel der Europa-Mission sei unter anderem, für Unterstützung der irakischen Regierung im Kampf gegen den Terrorismus zu werben. Im Vatikan werde al-Sadr offiziell erwartet, so al-Musawi. Vom Presseamt des Heiligen Stuhls war am Samstagabend zunächst keine Bestätigung zu erhalten. (kap)

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