RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.8.2017

Tagesmeldungen vom 29.8.2017

- Myanmar: Kirche will Ethnien und Religionen einen -
- Italien: Alitalia will weiterhin den Papst fliegen -
- USA:  Kardinal entsetzt über Sheriff-Begnadigung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPTREISE NACH ASIEN IM NOVEMBER:

Myanmar: Kirche will Ethnien und Religionen einen
Dass der Papst als Botschafter des Friedens und der Versöhnung in ein Land reist, ist an sich nichts Neues. Im Fall Myanmar aber bekommt das eine ganz eigene Bedeutung: Tausende Mitglieder der muslimischen Minderheit sind aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen, andere haben sich bewaffnet und bekämpfen die Regierung, etwa 100 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Wir sprachen mit dem Priester Dario Paviša, er ist Sekretär der Nuntiatur im Land, der Heilige Stuhl hat überhaupt erst seit vierzehn Tagen einen Botschafter dort. (rv)
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Bangladesch: „Alle werden den Papst hier empfangen“
„Das Land ist bereit, die Bevölkerung ist bereit: Papst Franziskus wird von allen empfangen werden, nicht nur von Christen, sondern auch von Muslimen und Hindus“, sagt Kardinal Patrick D’Rozario, der Erzbischof von Dhaka und damit Gastgeber der Papstreise im November, die neben Myanmar auch Bangladesch zum Ziel haben wird. Der Kardinal ist zuversichtlich, dass es ein guter Besuch werden wird. Er spricht von einer kleinen, lebendigen, armen und mutigen Kirche in seinem Land. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Deutschland: Geistlicher Check-Up für angehende Priester und Ordensleute
Wer in einen Orden eintreten will oder ins Priesterseminar gehen will, der kann mit Hilfe des Recollectio-Hauses der Abtei Münsterschwarzach jetzt einen spirituell-psychologischen Check dazu machen. „Wir schauen vor allem darauf, inwieweit sie psychisch stabil sind, um mit den Klippen und Stolpersteinen, die es geben kann – ich denke an das Thema Einsamkeit oder den Umgang mit Sexualität – einigermaßen gut zurecht zu kommen“, sagte im Gespräch mit uns der Leiter des Hauses, Ruthard Ott. (rv)
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Brasilien: „Antidemokratisch und sehr schädlich“
Es ist ein Gebiet größer als Dänemark, das Brasiliens Präsident Michel Temer per Dekret für den Bergbau freigegeben hat. Damit sollen der Lebensraum von indigenen Völkern und mehrere Naturschutzgebiete Baggern und Sägen zum Opfer fallen. Gold, Mangan, Kuper und sehr seltener Metalle: Darum geht es im Kern. Das Dekret, das den Zugang dazu sicherstellen soll, nennen nun in einer ausführlichen Stellungnahme die Bischöfe des Amazonasgebietes „antidemokratisch“ und „sehr schädlich“. (rv/fides)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Peter Turkson vertritt den Heiligen Stuhl in den letzten Tagen der Expo 2017 in Kasachstan. Der Präsident des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen nimmt am Donnerstag an einer vom Vatikan organisierten interreligiösen Konferenz in Astana teil. Thema der Expo ist die Energie der Zukunft. Der Heilige Stuhl widmet sich mit seinem Pavillon auf der Ausstellung unter anderem dem missbräuchlichen Umgang mit Energie sowie deren Rolle für eine umfassende Entwicklung. (kna)
Das Verfahren zur Seligsprechung des „33-Tage-Papstes“ Johannes Paul I. ist auf gutem Weg. Das hat nun der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bestätigt. Der springende Punkt sei das Wunder, „ich glaube, es liegt schon eines vor“, sagte der Kardinal am Rand einer Buchvorstellung über Johannes Paul II. und Benedikt XVI. in der Provinz Padua. Zunächst brauche es im Fall Johannes Pauls I. die Zuerkennung des sogenannten heroischen Tugendgrades, eine Vorstufe zur Seligsprechung. Die Veröffentlichung des entsprechenden Dekrets steht bevor, sagte kürzlich die Vizepostulatorin des Verfahrens Stefania Falasca. Johannes Paul I. war im August 1978 zum Papst gewählt worden und nur 33 Tage später verstorben. (rv)

Europa

Italien
Auch nach einem möglichen Verkauf möchte die italienische Fluglinie Alitalia weiterhin den Papst bei seinen Auslandsreisen unterstützen. Eine Sprecherin sagte, die Situation der Airline sei trotz des derzeit laufenden Verkaufsverfahrens „nicht dramatisch“. Seit der Reise Papst Paul VI. nach Israel im Jahr 1964 nutzen die Päpste für ihre Auslandsreisen Maschinen des ehemaligen Staatsunternehmens Alitalia. Bereits vor der Privatisierung 2007 hatte die Fluglinie finanzielle Schwierigkeiten; der Insolvenzverwalter Augusto Fanozzi bat Benedikt XVI. damals um sein Gebet. „Ich bete schon lange für Sie“, entgegnete der Papst. (kap)

Zypern
Der Lehrerverband im türkisch besetzten Teil Zyperns kritisiert eine Islamisierung des Bildungswesens durch Präsident Recep Tayyip Erdogan. Wie „Kathpress“ berichtet, gebe es dort inzwischen 212 neue oder aus Kirchen umgewandelte Moscheen, aber nur noch 162 öffentliche Schulen, von denen zwei weitere in Kürze schließen müssten. Das Budget für das türkische Protektorat in Zypern für 2018 sehe mehr Gelder für Koranschulen als für das gesamte öffentliche Bildungswesen vor (kap)

Afrika

Senegal
Die Hilfsarbeit und das Wirken der Kirche in Afrika stehen im Mittelpunkt des zweiten Caritas-Treffens auf dem Kontinent, das dieses Mal im Senegal stattfindet. Afrikanische Bischöfe und Kardinäle kommen dafür vom 17. bis 21. September in der senegalesischen Hauptstadt Dakar unter dem Motto „Den Dienst der Nächstenliebe in Afrika organisieren: Die Rolle der Bischöfe“ mit Caritas-Vertretern zusammen. Von Vatikanseite nimmt der Präsident von Caritas Internationalis und Erzbischof von Manila, Kardinal Antonio Tagle, teil. (fides)

Sierra Leone
Die katholische Kirche in Westafrika ruft zu Hilfe für Sierra Leone auf. Wie „Fides“ berichtet, beläuft sich die Zahl der Opfer der Schlammlawine, die in der Nacht von 13. auf den 14. August Teile der Hauptstadt Freetown unter sich begrub, inzwischen auf über 1000. „Dies ist eine unglaubliche Tragödie für ein Land, das sich immer noch vom Desaster der Ebola-Epidemie erholen muss“, erklärte der Provinzial der nordwestafrikanischen jesuitischen Provinz, Pater Chukwuyenum Afiawari. Er bat um Spenden für den Wiederaufbau. (fides)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Begnadigung des umstrittenen Ex-Sheriffs Joe Arpaio durch Donald Trump sei „widerlich“ und untergrabe den Rechtsstaat: mit diesen deutlichen Worten kritisierte Kardinal Roger Michael Mahony, emeritierter Erzbischof von Los Angeles, eine der jüngsten Entscheidungen des US-Präsidenten. Die Begnadigung sende ein gefährliches Signal an Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land, dass auch sie Vorschriften ignorieren und Farbige schikanieren könnten, so Mahony weiter. Er warf Arpaio unter anderem vor, während seiner Amtszeit in Arizona unter Einwanderern „Angst und Schrecken“ verbreitet zu haben. (kna)
Mehrere tausend Religionsvertreter verschiedenster Glaubensgemeinschaften haben in Washington gegen die rassistische Gewalt von Charlottesville protestiert. Der alljährliche „Marsch auf Washington“ im Andenken an Martin Luther Kings berühmte „I have a dream“-Rede am Montag (Ortszeit) stand diesmal ganz im Zeichen der Kritik an Verharmlosung der rechten Gewalt von Charlottesville durch US-Präsident Donald Trump. Der Protestzug führte vom Martin-Luther-King-Denkmal zum Justizministerium. Das Land stecke in einer tiefen „moralischen Krise“, sagte der Organisator des Protestmarsches, der Pastor und Bürgerrechtler Al Sharpton. (kna)

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