RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.8.2017

Tagesmeldungen vom 30.8.2017

- Ökumenischer Aufruf zu Sorge um Schöpfung -
„Beim Pariser Flüchtlingsgipfel blieb vieles offen“ -
Caritas: Wahlrecht für Menschen mit Behinderung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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VATIKAN:

Papst und Bartholomaios I. rufen zu Sorge um Schöpfung auf
Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz angekündigt, dass er für den 1. September – den Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung – eine gemeinsame Botschaft mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios veröffentlichen wird. Sie hätten gemeinsam einen Text vorbereitet, so der Papst vor den tausenden Pilgern und Besuchern nach der Katechese. „Wir rufen auch alle Menschen in besonderer Verantwortung dazu auf, dem Schrei der Erde und dem Schrei der Armen zuzuhören, die am meisten aufgrund ökologischer Ungleichgewichte leiden“. (rv)
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Papst bei Generalaudienz: Junge Energie im Glauben bewahren
Junge Menschen, die nicht auf der Suche sind, sind wie „Frührentner“. Das sagte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz – der ersten nach der Sommerpause, die wieder auf dem Petersplatz abgehalten wurde. Es sei „traurig“, solche „Frührentner“-Jugendlichen zu sehen, so Franziskus vor tausenden Pilgern und Besuchern. Jeder „Ruf des Herrn“ beginne zuerst mit der Begegnung mit Jesus, so Franziskus. Diese „Treffen mit Jesus“ schenkten Freude und neue Hoffnung: Jesus wirke als „Flamme der Freude“. Gleichzeitig ermögliche die Begegnungen mit Jesus den Umgang mit Problemen und Hindernissen im Leben. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

„Beim Pariser Flüchtlingsgipfel blieb vieles offen“
Das Gipfeltreffen in Paris am Dienstag zur europäischen Flüchtlingspolitik hatte vor allem ein Ziel: Das Leid von Schutzbedürftigen und Migranten soll aus dem Blickfeld der Europäer verschwinden, indem die europäischen Außengrenzen de facto vollends nach Afrika verlagert werden. Das ist das kritische Fazit von Amnesty International. In der Tat will die Europäische Union die Ansprüche auf Asyl oder einen Flüchtlingsstatus künftig bereits in afrikanischen Staaten wie Niger oder Tschad prüfen lassen, wie auf dem Pariser Flüchtlingsgipfel bekannt wurde. Wir haben einen Fachmann nach seiner Einschätzung der Ergebnisse von Paris gefragt. (rv/pm)
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Italien: Zehnter humanitärer Korridor bringt 35 Flüchtlinge
Am römischen Flughafen Fiumicino ist am Dienstag die zehnte Gruppe syrischer Flüchtlinge über einen humanitären Korridor nach Italien eingereist. Die 35 Syrer, Familien mit Kindern, waren am Vormittag aus Beirut gekommen. Seit Beginn der Initiative im Februar 2016 sind mit dieser jüngsten Gruppe inzwischen 900 Kriegsflüchtlinge legal und sicher nach Italien gekommen. Angesichts teils heftiger Diskussionen und Polemik im Land warb Daniela Pompei, bei Sant’Egidio verantwortlich für die Arbeit mit Migranten, für humanitäre Korridore als einen „sinnvollen, legalen und inzwischen bewährten Weg, Flüchtlingen eine Zuflucht in Europa zu gewähren“. (kna/rv)
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Deutschland: Caritas fordert Wahlrecht für Menschen mit Behinderung
Etwa 80.000 Erwachsene in Deutschland dürfen Ende September nicht zur Bundestagswahl gehen, da sie aufgrund einer Behinderung in allen Angelegenheiten betreut werden. Doch die Gründe dafür sind viel zu vage, kritisiert die Caritas. Im Gespräch mit unseren Kollegen vom Kölner Domradio stellt der Geschäftsführer des Bundesfachverbandes Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V., Thorsten Hinz, sich die Frage, wer überhaupt darüber entscheiden soll, ob jemand nicht wählen kann oder nicht. „Das Wahlrecht ist so ein substantielles wichtiges Grundrecht, das nicht ohne weiteres entzogen werden darf.“ (domradio)
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UNSER FILMTIPP:

Als Paul über das Meer kam
Von einem Lager in Spanien aus begleitet der Dokumentarfilmer Jakob Preuss einen Kameruner über zwei Jahre bei dessen Versuch, Asyl in Europa zu bekommen. Anhand wichtiger Stationen zeichnet sein Film den schwierigen Weg des Flüchtlings nach und stellt die nicht immer übereinstimmenden Haltungen von Regisseur und Porträtiertem einander gegenüber. Dabei wirft er zwangsläufig Fragen nach der Verantwortung des Einzelnen auf und vermeidet durch ständige Reflexion und die sachliche Montage eine emotionale Ausschlachtung des Flüchtlingsschicksals. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Schöpfung und Ökologie sind keine „Themen von gestern“, sondern haben höchste Aktualität. Dies betont der Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christliche Kirchen in Deutschland, Bischof Karl-Heinz Wiesemann aus Speyer, mit Blick auf den kommenden Weltschöpfungstag am 1. September. Zum dritten Mal feiert die Weltkirche den Gedenktag, der im Sinne der Papst-Enzyklika Laudato Si den Wert und den Schutz der Schöpfung in den Mittelpunkt stellen soll. In Deutschland fällt er in diesem Jahr mit dem Ökumenischen Tag der Schöpfung zusammen, den evangelische und katholische Christen bereits seit 2010 gemeinsam begehen. (rv)

Österreich
Die sogenannte „Oma-Revolte“ erhält nun Unterstützung von der Erzdiözese Wien. Wie „Kathpress“ berichtet, schließt sich der Familienverband der Diözese der 74-jährigen Gertraud Burtscher an, die dagegen protestiert, dass familiäre Tätigkeiten bei den Pensionen für Frauen nicht berücksichtigt werden. „Wir Frauen haben viel zu lange in Demut hingenommen, dass unsere so wertvolle Arbeit der Kindererziehung und oft auch der Altenpflege absolut nichts wert sein soll“, stellte Burtscher klar - „während in der heutigen Zeit riesige Geldsummen für eben diese Tätigkeiten aufgewendet werden müssen". Sie selbst zog sieben Kinder groß und muss seit zweieinhalb Jahren wieder arbeiten, da ihre Rente sich noch immer unter dem Ausgleichszulagenrichtsatz liege. (kap)

Russland
Die katholische Bischofskonferenz in Russland hat den Staatsbesuch des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin als einen Erfolg bezeichnet. Der Gottesdienst des zweithöchsten Repräsentanten des Vatikan nach Papst Franziskus in der Moskauer Kathedrale habe die russischen Katholiken in ihrem Glauben bestärkt und ihnen „große Freude“ bereitet, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Clemens Pickel, der KNA am Dienstag. Die russischen Bischöfe hätten Parolin „einige unserer Nöte“ mitteilen können, „besonders Fragen der Aufenthaltsgenehmigungen für ausländische Priester und Ordensleute sowie das Thema der stockenden Rückgabe einiger Kirchen“. (kna)

Naher Osten

Heiliges Land
Der Patriarchalvikar für die hebräischsprachigen Katholiken in Israel, Jesuitenpater David Neuhaus, hat seinen Rücktritt eingereicht. Dies teilten das Lateinische Patriarchat und das Jakobus-Vikariat in Jerusalem am Dienstagnachmittag mit. In einem Schreiben vom 14. August begründete Neuhaus sein Rücktrittsgesuch mit Erschöpfung. Der Leiter des Lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, dankte Neuhaus für seinen Dienst und kündigte an, dessen Erbe insbesondere in der Migrantenpastoral zu erhalten und fortzuführen. (kna)

Asien

Indien
Die Kirche leistet „einen großen Beitrag zum Wachstum der Nation“. Mit diesen Worten hat Indiens Vizepräsident Venkaiah Naidu bei einem Treffen mit hohen Kirchenvertretern seine Wertschätzung für die Arbeit der Gläubigen ausgedrückt. Naidu betonte, ethnische und religiöse Spannungen im Land gingen von einzelnen Politikern aus, die mit den Themen Religion und Kasten Stimmen gewinnen wollten. Er wolle dafür Sorge tragen, dass die aktuellen Fälle von Gewalt gegen Christen, unter anderem in den Bundesstaaten Tamil Nadu und Goa, von den höchsten Ämtern untersucht würden. (rv)

Korea
Der Weg des Dialogs muss um jeden Preis weitergegangen werden. Dies fordert die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der koreanischen Bischofskonferenz einen Tag nach dem nordkoreanischer Raketentest im japanischen Luftraum. Die Bischofskonferenz zeigte sich „zutiefst besorgt“ über Südkoreas Ankündigung, das Abwehrsystem Thaad für Kurz- und Mittelstreckenraketen in Gebrauch zu nehmen. Dies könne nicht nur die Beziehung zu Nordkorea, sondern auch die internationalen Beziehungen schwer belasten. (rv)

Sri Lanka
Die Bischofskonferenz von Sri Lanka verurteilt ein neues Abtreibungsgesetz, das das Parlament in der vergangenen Woche entschieden hat. Nach der neuen Regelung sind Abtreibungen erlaubt, wenn die Schwangere zuvor vergewaltigt wurde oder wenn der Fötus schwere Fehlbildungen aufweist. Man könne nicht „die Rechte einer Personen schützen und zugleich die einer anderen verletzen“, formulieren die Kirchenvertreter. Die Bevölkerung Sri Lankas ist in ihrer Meinung zu dem neuen Gesetz gespalten. (rv)

Philippinen
Franziskaner-Missionare auf den Philippinen rufen zu Spenden für Flüchtlinge aus Mindanao auf. Wie „Ucanews“ berichtet, sind mehr als 6.000 Familien vor den Kämpfen auf der philippinischen Insel geflohen. Sie kämpfen gegen Arbeitslosigkeit und die daraus resultierende Armut. Die Flüchtlingsunterkunft der Franziskaner in Balo-i sei nach der Ankunft von über 4.000 Familien heillos überlastet, berichtet der Koordinator des Projekts „Franciscans One with Marawi“, Elton Viagedor. Über die Hälfte der betroffenen Kinder könne nicht mehr zur Schule gehen. (ucanews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die katholischen Pfarreien im Katastrophengebiet an der US-Golfküste sind von den Überflutungen infolge des Hurrikans „Harvey“ bislang größtenteils verschont geblieben und fungieren nun als wichtige Anlaufstelle für betroffene Menschen: Das hat der Erzbischof von Galveston-Houston, Kardinal Daniel DiNardo, im Interview mit der katholischen Nachrichtenplattform „Cruxnow“ am Dienstag dargelegt. Die meisten Pfarren der Region seien in ihren Sozialaktivitäten über die Vinzenzgemeinschaft miteinander vernetzt, was nun ein großer Vorteil sei. (kna)

Chile
Die Bischöfe haben Kritik an einer Gesetzesinitiative für die Anerkennung der „gleichgeschlechtlichen Ehe“ durch die scheidende Präsidentin Michelle Bachelet geübt. Ein wichtiges Ziel der Ehe sei die Zeugung von Kindern, zu der es in einer homosexuellen Verbindung per se nicht kommen könne, sagte der Bischof von Punta Arenas, Bernardo Bastres Florence, am Mittwoch gegenüber dem Portal elpinguino.com. Homosexuellen Beziehungen dürfe eine grundsätzliche Liebe nicht abgesprochen werden, doch sei fraglich, ob diese in einer vollkommenen Form gelebt werde, sagte Bastres weiter. (kap)

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20.20 Uhr „Magazin“

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