RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 1.12.2017

Tagesmeldungen vom 1.12.2017

- Friedenstreffen der Religionen: Papst empfängt Rohingya -
- An die Bischöfe: „Die Kultur des Konfliktes verwandeln“ -
- Franziskus weiht 16 neue Priester -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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DER PAPST IN BANGLADESCH:

Eine Messe mit der Priesterweihe von 16 Seminaristen, eine Begegnung mit den Bischöfen des Landes und ein Friedenstreffen der Religionen, an dessen Rande der Papst auch mit einer Gruppe von Rohingya-Flüchtlingen gesprochen hat – das sind die Höhepunkte am zweiten Tag der Bangladeschreise von Papst Franziskus. Einen Überblick über das Programm erhalten sie hier.

Friedenstreffen der Religionen: Papst empfängt Rohingya
Es war eine bunte und vielstimmige Begegnung in Dhaka: das Friedenstreffen der Religionen, Höhepunkt des zweiten Reisetages von Papst Franziskus in Bangladesch. Franziskus nahm sich bei der Begegnung auch Zeit, um drei Rohingya-Familien anzuhören, die aus einem Flüchtlingslager in die Hauptstadt gereist waren. Als „Freundschaftstreffen“ definierte Franziskus bei seiner Rede die interreligiöse Begegnung, und er schwor seine Zuhörer darauf ein, sich gemeinsam entschieden gegen Hass, Gewalt und Vorurteile im Namen der Religion zu stemmen. (rv/kna)
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Papst in Bangladesch: Die Kultur des Konfliktes verwandeln
Papst Franziskus hat Bangladeschs Kirche zur Friedensarbeit gemeinsam mit anderen Religionen ermutigt. Die Bischöfe sollten unablässig das Gespräch und den Kontakt mit anderen Religionsgemeinschaft suchen und mittels Bildungsarbeit zur interreligiösen Verständigung beitragen, sagte der Papst in einer Rede am Sitz des Erzbischofs von Dhaka. Außerdem forderte er sie auf, das Potential der Laien noch stärker auszuschöpfen, „auch durch kanonische Strukturen, die vorsehen, dass ihre Stimme gehört und ihre Erfahrungen gewürdigt werden“, so der Papst in seiner Ansprache, in die er immer wieder freie Einschübe einflocht. (rv)
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Papstmesse in Dhaka: Franziskus weiht 16 Priester
Es war die erste große Messe für Papst Franziskus in Bangladesch - im Suhrawardy Udyan Park von Dhaka weihte Franziskus 16 Priester; an der Feier auf Latein, Englisch und in der Landessprache Bangalisch nahmen knapp 100.000 Gläubige teil. Die angehenden Priester rief Franziskus in seiner Predigt (hier im Wortlaut) zum Einsatz für Bedürftige auf. Wie „gute Hirten“ sollten sie sich vor allem um diejenigen Menschen kümmern, die Hilfe bräuchten. An der Messe nahmen Tausende von Menschen teil - und das, obwohl es nur einige hunderttausend Katholiken in ganz Bangladesch gibt. Der Papst fuhr im Papamobil durch die Reihen und winkte in lachende Gesichter, viele erhobene Hände hießen ihn willkommen. (rv)
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HINTERGRÜNDE ZUR PAPSTREISE:

Papst in Bangladesch: „Er setzt die Peripherien ins Zentrum“
Mit seinem Besuch in Dakha rückt Papst Franziskus „die Peripherien wieder ins Zentrum der Welt“. So wertet Erzbischof Moses M. Costa von Chittagong die Papstreise nach Bangladesch. „Unserer Gemeinden bereiten sich seit zwei Monate darauf vor, insbesondere unter geistlichen Gesichtspunkten. Für uns ist es ein Segen, eine Ermutigung und eine Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit“, so der Erzbischof der im Süden von Bangladesch gelegenen Hafenstadt, die mit etwa 2,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Metropole des Landes ist. (fides)
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Presseschau: Medien in Bangladesch berichten rege über Papst
Die Medien des mehrheitlich islamischen Landes berichten ausführlich über die Visite und heben sich damit deutlich von der medialen Fastenkur der englischsprachigen Zeitungen und Nachrichtenportale in Myanmar ab, die nur verhalten über den ersten Teil dieser Papstvisite berichteten. Wie zuvor schon in Myanmar ist die Rohingyakrise auch während des Aufenthalts des Papstes in Dhaka ein dominierendes Thema. In Myanmar war der Papst gebeten worden, das Thema nicht direkt anzusprechen. (kna)
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Bangladesch: Entführter Priester wieder frei
Die Entführung eines katholischen Priesters in Bangladesch hat den Papstbesuch in Dhaka überschattet: William Walter Rozario, Kaplan der Gemeinde Bornimariabad und Leiter einer lokalen katholischen Schule, war seit dem vergangenen Montag vermisst worden, die Familie hatte Anzeige erstattet. An diesem Freitag wurde bekannt, er sei aus den Händen seiner Entführer entkommen. Einen islamistischen Hintergrund, wie zunächst befürchtet, habe die Tat nicht gehabt, berichtet die Zeitung „The Daily Star“ vom Freitag. (fides/kna)
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Der zweite Reisetag in Bangladesch: ein Überblick
Höhepunkte am zweiten Reisetag der Papstes in Bangladesch: ein Friedenstreffen der Religionen am Nachmittag in Dhaka. Dabei hörte Franziskus drei Rohingya-Familien zu, die dank der Caritas aus einem Flüchtlingslager nach Dhaka gereist waren. In seiner Rede an die versammelten Regionsvertreter, darunter Muslime, Buddhisten, Hindus und Christen verschiedener Konfessionen schwor der Papst seine Zuhörer darauf ein, sich gemeinsam entschieden gegen Hass, Gewalt und Vorurteile im Namen der Religion zu wenden.

Am Freitagmorgen hatte der Papst im Rahmen seiner ersten großen Messe in Bangladesch 16 Priester geweiht. (rv/kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat eine energische ökologische Wende verlangt. Die Umweltzerstörung zeige „dramatische“ Folgen für die Menschen. Eine „negationistische Haltung“ angesichts des weltweiten Problems sei nicht angebracht, erklärte der Papst in einer Videobotschaft an ein mehrtägiges Symposium zu Umweltthemen, das am Freitag in Costa Rica zu Ende geht. Franziskus rief zur Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf, aber auch zu Bildungsinitiativen. Technische Lösungen allein ohne eine persönliche Verhaltensänderung im Alltag könnten den Planeten nicht retten, so der Papst. Sein Lehrschreiben „Laudato Si“ sei ein Aufruf an jeden einzelnen, diese Botschaft im konkreten Leben umzusetzen, sagte Franziskus. Die von der Katholischen Universität Costa Rica und der „Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger - Benedikt XVI.“ ausgerichtete Tagung war am Mittwoch eröffnet worden. (rv/kap)

Nach der Renovierung des Campo Santo Teutonico werden auch Flüchtlinge dort eine Herberge finden. Der Gedanke eines sicheren Zufluchtsortes sei schon seit 500 Jahren prägend für das Areal, sagte Stefan Heid, der Direktor des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft, das seinen Sitz am deutschen Friedhof in der Nähe des Petersdomes hat. Zum Campo Santo gehören der deutsche Friedhof, einige angrenzende Gebäude sowie die Kirche Santa Maria della Pietà. Dort hat die Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes der Deutschen und Flamen ihren Sitz, auch das Päpstliche Kolleg Collegio Teutonico di Santa Maria und das Römische Institut der Görres-Gesellschaft befinden sich auf dem Gelände. (kap)

Europa

Schweiz
Die Schweizer Kirche begrüßt einen Vorschlag der Regierung, in Libyen gestrandeten Flüchtlingen einen sicheren Zugang in die Schweiz zu gewähren. Das geht aus einem gemeinsamen Statement der Kommission Justitia et Pax der Schweizer Bischofskonferenz, des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS Schweiz sowie der Gemeinschaft Sant´Egidio hervor. Doch auch wenn die Einrichtungen den Vorstoß von Bundesrätin Simonetta Sommaruga begrüßten, „besonders verletzliche Personen mit einem Resettlement-Programm aus Lagern in Libyen zu retten,“ so stünden doch auch Europa sowie die internationale Gemeinschaft insgesamt in der Pflicht, Fluchtursachen zu bekämpfen sowie „eine Strategie zu fördern, die den in Ländern wie Libyen, Türkei und im Balkan festgehaltenen oder gar misshandelten Flüchtlingen Überleben und eine Zukunft in Würde ermöglicht“. (pm)

Großbritannien
„Es ist zutiefst beunruhigend, dass sich der Präsident der Vereinigten Staaten entschieden hat, die Stimme rechter Extremisten zu verstärken." Das schreibt der anglikanische Primas, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, auf Facebook. Gott habe uns als Christen gerufen, unsere Nächsten zu lieben und das Gedeihen aller in unseren Gemeinschaften und Nationen zu suchen, betonte Welby. Trump müsse seine Tweets nicht nur löschen, sondern auch klarstellen, dass er gegen Rassismus und Hass in jeder Form einstehe. Der US-Präsident hatte am Mittwoch via Twitter drei hetzerische, antiislamische Videos der rechtsextremen Partei Britain First an seine 43,5 Millionen Follower weitergeleitet. (kap)

Afrika

Vor allem Mädchen in Schwarzafrika sind von HIV-Infektionen betroffen. Daher regt UNICEF an, Investitionen zur HIV-Bekämpfung dahingehend zu priorisieren. Außerdem müsse in neuartige HIV-Selbstdiagnosetests und neue pädiatrische Medikamente investiert werden. Pflegeprogramme müssen gefördert werden und Regierungen sollten darin gestärkt werden, verlässliche Daten für die Programme zur Kontrolle und Pflege zu erheben. Das sind Strategien, die UNICEF zur effektiveren HIV-Bekämpfung vorschlägt. 2016 starben 120.000 Kinder unter 14 Jahren an Aids-bedingten Krankheiten. Prognosen deuten bereits an, dass es bei anhaltender Tendenz bis 2030 3,5 Millionen neue Fälle von HIV–Infektionen unter Jugendlichen geben wird. (pm)

Naher Osten

Israel
Israel hat den Stopp des Verkaufs von Waffen an Myanmar bestätigt. Das israelische Außenministerium habe erklärt, den Waffenverkauf an Myanmar bereits vor einigen Monaten eingefroren zu haben, berichtete das in Rangun erscheinende Nachrichtenportal „Mizzima“ am Freitag unter Verweis auf israelische Quellen. Das Außenministerium habe mit der Bestätigung des Waffenlieferungsstopps auf ein Interview des Botschafters von Myanmar in Israel mit einem Militärradio reagiert. Darin hatte der Botschafter am Donnerstag gesagt, Israel liefere noch immer Waffen an Myanmar. (kna)

Asien

Sri Lanka
„Auch acht Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs gibt es keinen ernsthaften Versöhnungsprozess zwischen den beiden Volksgruppen der Singhalesen und Tamilen.“ Das beklagte Christian Noel Emmanuel, Bischof von Trincomalee, jetzt in einem Interview. Autonomiebestrebungen der Tamilen führten 1983 zu einem Bürgerkrieg, der 2009 nach einer Großoffensive der Armee ein Ende fand. Die Spaltung der Gesellschaft sei auch unter den Christen zu spüren, die sich sowohl aus Tamilen und Singhalesen zusammensetzen und rund sieben Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die Kirche sieht der Bischof besonders im Bildungsbereich gefordert. (pm)

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