RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.12.2017

Tagesmeldungen vom 2.12.2017

- Papst ermutigt Jugendliche zu Offenheit und Dialog -
- Rohingya reagieren bewegt auf Mitgefühl des Papstes -
- Österreich: Glettler zum neuen Innsbrucker Bischof geweiht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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ABSCHIED AUS BANGLADESCH:

Papst Franziskus hat an diesem Samstag seine Reise nach Myanmar und Bangladesch beendet. Am sechsten und letzten Tag stand in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka unter anderem ein Besuch eines Heims des Mutter-Teresa-Ordens auf dem Programm. Der Papst besuchte außerdem Priester und Schüler einer katholischen Schule sowie einen Friedhof. Am späten Nachmittag stand sein Rückflug nach Rom an. (rv) 

 

Papst ermutigt Jugendliche in Bangladesch zu Offenheit und Dialog
Die letzte Etappe der Papstreise nach Bangladesch vor seinem Rückflug nach Rom war ein Treffen mit Jugendlichen in Dhaka. Tausende junge Leute nahmen  an diesem Samstag im katholischen Notre-Dame-College an der Begegnung teil, die durch bunte Farben, Folklore und Fröhlichkeit geprägt war. Franziskus segnete bei seinem Besuch der Universität auch den Grundstein zur Errichtung eines neuen Gebäudes. In seiner Ansprache (hier in offizieller Übersetzung) lobte der Papst die Jugendlichen für ihren festen Willen, „ein Klima der Harmonie zu fördern“. (rv)
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Papsttipps an Priester und Ordensleute: Fürsorge, Harmonie, Freude
Drei Gedankengänge hat der Papst am letzten Tag seiner Reise nach Bangladesch mit den Priestern und Ordensleuten geteilt. In einer frei gehaltenen Rede sprach Franziskus am Samstagmorgen in Dhaka über den Glauben, das harmonische Leben in Ordensgemeinschaften und die Freude beim Dienst an Gott. Eigentlich hätte er eine acht Seiten langen Text vortragen sollen, begann der Papst seine Ansprache. Wie es auch bei Treffen mit Bischöfen im Vatikan mittlerweile üblich ist, legte er das Redemanuskript aber beiseite und sagte: „Ich will euch nun nicht langweilen. Der Text soll übersetzt und kopiert werden.“ Die Anwesenden quittierten dies mit Gelächter und Applaus.
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Papstansprache vor Priestern und Ordensleuten
Die Rede, die der Papst eigentlich vorbereitet, dann aber doch nicht gehalten hat, lesen Sie hier im vollen Wortlaut und in offizieller deutscher Übersetzung. (rv)

Papst besucht „Mutter-Teresa-Haus“ und Friedhof
Papst Franziskus hat am Samstagmorgen Ortszeit das „Mutter-Teresa-Haus“ im historischen Zentrum von Dhaka besucht. Dort begrüßten ihn Kinder und alte Menschen, die von Schwestern des Hauses unterstützt werden. Mutter Teresa (1910-1997) hatte diese Niederlassung ihres Ordens immer wieder besucht. Nach dem Treffen mit Priestern und Ordensleuten neben der benachbarten Rosenkranzkirche betete der Papst auf dem Friedhof vor der Kirche. Sie ist heute Bischofskirche des Erzbistums Chittagong und geht zurück auf eine der ältesten Kirchen der Region. Diese wurde Ende des 16. Jahrhunderts von Portugiesen erbaut und dient heute als Seitenkapelle des Neubaus. (kna)

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HINTERGRÜNDE ZUR PAPSTREISE:

Rohingya regieren bewegt auf Mitgefühl des Papstes
Es war eine unerwartete Geste, mit der Papst Franziskus muslimische Rohingya zu Tränen gerührt hat: Am Rande des interreligiösen Friedenstreffens in Dhaka an diesem Freitag bat er die Vertreter der Volksgruppe, die in ihrem Heimatland Myanmar schweren Repressalien ausgesetzt ist, „im Namen derer, die euch verfolgen, derer die euch weh getan haben, vor allem für die Gleichgültigkeit der Welt“ um Vergebung. Auch sie, so der Papst in seiner improvisierten Ansprache an die 16 Flüchtlinge, seien ein „Abbild des lebendigen Gottes“. In Gesprächen nach der Begegnung zeigten sich die Rohingya äußerst bewegt über das Verständnis und Mitgefühl des Papstes. (asianews)
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Myanmars Bischöfe zu Papstbesuch: „Historisches Ereignis“
Myanmars Bischöfe haben eine positive Bilanz des Papstbesuchs in ihrem Land gezogen. Es sei ein „historisches Ereignis“ gewesen, sagte der Sprecher der örtlichen Bischofskonferenz, Pater Mariano Soe Naing, laut katholischen italienischen Medien (Samstag). Die Öffentlichkeit habe besonders geschätzt, dass Franziskus, der als erster Papst das überwiegend buddhistische Land besuchte, dort nicht direkt auf die Rohingya-Krise eingegangen sei und in seiner Rede „Respekt gegenüber allen ethnischen Gruppen“ gefordert habe. (kap)
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Der Papst in Myanmar und Bangladesch: Was bleibt?
Am internationalen Flughafen von Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, verabschiedete sich der Papst an diesem Samstag von seinen Gastgebern. Die Rückreise dauert rund elf Stunden; während des Fluges ist wie üblich eine „Fliegende Pressekonferenz“ vorgesehen. In Rom wird er gegen 23.00 Uhr Ortszeit erwartet. Was bleibt aber von der Reise in die beiden asiatischen Länder Myanmar und Bangladesch? „Es ist sicher die heikelste Reise in der bisherigen Amtszeit des Papstes“, sagte Martina Dase von der Hilfsorganisation Save the Children, die auch in den Flüchtlingslagern in Bangladesch aktiv ist. (rv/kna/reuters)
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Presseschau zur Papstreise: Endlich das „R-Wort“
Von Bangladesch über Indien bis nach Großbritannien und die USA geht ein Aufatmen durch die Presse: „finally“ – „schließlich“ oder „endlich“ – ist an diesem Samstag das dominierende Wort in der Berichterstattung über die Asienreise von Papst Franziskus. Das englische Adverb bezieht sich auf das vielzitierte „R-Wort“, das der Papst bei seinem Besuch in Myanmar und zunächst auch in Bangladesch nicht ausgesprochen hatte: Rohingya. „Schließlich“ oder eben „endlich“ habe Franziskus nun den Begriff Rohingya verwendet, hieß es durchgängig. (kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die plötzliche Entlassung eines führenden IOR-Mitarbeiters sei ein „berechtigter“ und „normaler“ Vorgang gewesen. Das betonte die Geschäftsführung der Vatikanbank an diesem Freitag. Auf der Internetseite des Geldinstituts wurde ein Statement veröffentlicht, in dem die Verantwortlichen Spekulationen über die Gründe der Entlassung des beigeordneten Generaldirektors zurückweisen. Dass die Bank selbst keine Einzelheiten bekanntgegeben habe, diene einzig dem Schutz der Betroffenen. Vermutungen in den italienischen Medien, dass der Vatikan ein juristisches Verfahren gegen Mattietti wegen Dienstvergehen eingeleitet habe, wollte das päpstliche Presseamt weder bestätigen noch dementieren. (kap)

Europa

Österreich
Hermann Glettler ist zum neuen Bischof der Diözese Innsbruck geweiht worden. Hauptkonsekrator bei der Feier in der Innsbrucker Olympiahalle an diesem Samstag war der Salzburger Erzbischof und Metropolit der westösterreichischen Kirchenprovinz Franz Lackner. Ihm zur Seite standen Glettlers Amtsvorgänger und jetziger Linzer Bischof Manfred Scheuer und der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. Wie der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, am Rande der Bischofsweihe betonte, sei der neue Bischof „ganz im Profil von Papst Franziskus“. Er suche immer wieder die Nähe zu den Armen und zu den Menschen „und scheut nicht, an die Peripherien zu gehen“, wie es der Papst von den Bischöfen einfordert, so Schönborn. Zugleich zeigte sich der Wiener Erzbischof überzeugt, dass die „lange und schwere Wartezeit für Tirol“ durch dieses „Fest der Freude mehr als wett gemacht“ werde. (kap)

Italien
Der humanitäre Korridor aus Krisengebieten nach Italien ist weiter offen: An diesem Donnerstag sind die ersten 25 von insgesamt 500 Flüchtlingen aus äthiopischen Flüchtlingslagern in Rom angekommen. Die Familien aus Somalia, Eritrea und dem Südsudan seien nach ihrer Ankunft auf mehrere kirchliche Einrichtungen in Rom und der Umgebung verteilt worden, gab die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio bekannt. Sant’Egidio zählt zu den Vorreitern des Modells eines humanitären Korridors. Bisher seien 1.000 Syrer aus Flüchtlingslagern im Libanon legal nach Italien gelangt. Zudem sollten weitere 1.000 Syrer und insgesamt 500 Afrikaner, die bisher als Flüchtlinge in Äthiopien leben, nach Italien kommen. (rv/kap)

Niederlande
Das „vatikanische Tagesgeschäft“ geht auch dann weiter, wenn der Papst nicht in Rom ist: Franziskus hat den altersbedingten Rücktritt des Bischofs von Roermond, Frans Wiertz, angenommen, wie der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag bekannt gab. Wiertz, der an diesem Samstag 75 Jahre alt geworden ist, war seit 1993 Bischof des Bistums von Roermond im Südosten der Niederlande. Überschattet wurden die letzten Jahre seiner Amtszeit und die 450-Jahr-Feiern des Bistums Roermond durch das Bekanntwerden pädophiler Vergehen seines Amtsvorgängers Joannes Baptist Gijsen (1932-2013). Wiertz bedauerte öffentlich dessen Missbräuche „und das Leid, das den Opfern zugefügt wurde“. (rv/kna)

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