RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.12.2017

Tagesmeldungen vom 11.12.2017

- Papst warnt kath. Krankenhäuser vor Gewinnstreben -
- Frühmesse: „Nobelpreis für Gejammer“ -
- Fünf Jahre @Pontifex: Über 40 Millionen Follower -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst warnt katholische Krankenhäuser vor Gewinnstreben
Papst Franziskus warnt katholische Krankenhäuser vor einer Ausrichtung am Gewinnstreben. In seiner Botschaft zum kommenden Weltkrankentag schreibt er, eine „Betriebsmentalität“ versuche, „die Gesundheitspflege in den Bereich des Marktes eintreten zu lassen“. Doch „im Mittelpunkt des Behandlungsprozesses“ müsse der Kranke „in seiner Würde“ stehen. (rv)
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Frühmesse: „Nobelpreis für Gejammer“
Christen sollten nicht herumjammern und sich nicht „im Negativen“ einrichten, sondern „aufstehen“ und sich „von Gott trösten lassen“. Das sagte Papst Franziskus in seiner Frühmesse. Als Negativbeispiel diente ihm der mit Gott unzufriedene Prophet Jona – dieser sei geradezu ein „Träger des Nobelpreises für Gejammer“ gewesen. (rv)
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Fünf Jahre @Pontifex: Über 40 Millionen Follower auf Twitter
Vor genau fünf Jahren setzte der damalige Papst Benedikt XVI. den ersten Tweet auf @Pontifex ab. Eine kleine, doch historische Geste in der Geschichte der Evangelisierung. „Welches bessere Mittel könnte es geben, um Menschen zu erreichen und das Wort Gottes zu verbreiten!“, sagt Erzbischof Angelo Becciu vom vatikanischen Staatssekretariat in unserem Interview. (rv)
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HINTERGRUND:

Deutschland: Kongress zu Frauen in Kirchenämtern
Über Dienste und Ämter für Frauen in christlichen Kirchen haben sich in Osnabrück Theologinnen, Kirchenrechtlerinnen, Seelsorgerinnen und Verbandsangehörige ausgetauscht. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode will die Frage des Zugangs von Frauen zu kirchlichen Ämtern und Diensten in die Bischofskonferenz hineintragen – und eventuell auch in die Glaubenskongregation. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die chilenische Kirche hat Papst Franziskus im Vorfeld seines Besuches Mitte Januar ein Dossier über die Lage der indigenen Gemeinden der Mapuche in der Unruheprovinz La Araucania geschickt. Die Informationen sollen zur Vorbereitung des Papstbesuches vom 15. bis 18. Januar dienen. Am 17. Januar ist bei seinem Aufenthalt im chilenischen Temuco auch ein Treffen mit Mapuche-Vertretern vorgesehen. Eine kleine Änderung des bislang bekannten päpstlichen Reiseprogramms gab der Vatikan am Montag bekannt: So wird Franziskus am ersten Tag seines Peru-Aufenthaltes zunächst mit Vertretern der Amazonas-Völker sprechen, und erst danach mit Staats- und Regierungsvertretern. (kna/rv)

Europa

Deutschland
Mit einem Festgottesdienst im Liebfrauendom eröffnet der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx am kommenden Samstag zwei Seligsprechungsverfahren. Sie gelten dem Religionsphilosophen Romano Guardini (1885-1968) und dem NS-kritischen Publizisten Fritz Gerlich (1883-1934). In der diözesanen Phase der Prozesse werden Zeugen befragt, die über Persönlichkeit, Biografie und Wirken Guardinis und Gerlichs Auskunft geben können. Alle Gläubigen sind eingeladen, der Erzdiözese München-Freising entsprechende Informationen zukommen zu lassen. Danach schließt sich eine zweite Phase bei der Heiligsprechungskongregation im Vatikan an, bevor der Papst über die Seligsprechung entscheidet. (kna)

Österreich
Das erste orthodoxe Kloster Österreichs wird nun doch in St. Andrä am Zicksee errichtet. Dies teilte der orthodoxe Metropolit von Austria und Exarch von Ungarn, Arsenios Kardamakis, dem neuen Bürgermeister und der Gemeindevertretung des Ortes schriftlich mit. Vorangegangen war ein Schreiben des Bürgermeisters, Andreas Sattler, in dem dieser darum gebeten hatte, die Klosteransiedlung letztendlich doch zu verwirklichen. Arsenios hatte im April das Vorhaben gestoppt und als Grund Widerstände in der örtlichen Bevölkerung benannt. Die anschließende Volksabstimmung in St. Andrä hatte aber gezeigt, dass „die klar überwiegende Mehrheit“ dem orthodoxen Kloster zustimmte, unterstrich der Bürgermeister. (pm)

Schweden
In Södertälje ist eine chaldäisch-katholische Marienkirche geweiht worden. An dem Weihegottesdienst am 8. Dezember nahmen der chaldäisch-katholische Patriarch Mar Louis Raphael Sako und die Kardinäle Anders Arborelius aus Stockholm und Rainer Maria Woelki aus Köln teil. In dem skandinavischen Land leben zur Zeit rund 20.000 chaldäisch-katholische Christen, die vor allem aus dem Irak stammen. Schweden hat in den letzten Jahrzehnten bereitwilliger als andere europäische Länder christliche Immigranten aus dem Nahen Osten aufgenommen. (kap)

Asien

Indonesien
Auch in diesem Jahr fürchten Sicherheits-Experten in den Weihnachtstagen mögliche Anschläge von Terroristen auf Christen. Allein in der Hauptstadt Jakarta werden deswegen zwischen dem 23. Dezember und dem 1. Januar über 20.000 Polizisten aufgeboten, um christliche Gotteshäuser und ähnliche gefährdete Orte zu beschützen. Im Jahr 2000 hatten Angriffe auf elf Kirchen in verschiedenen Teilen des Landes 13 Todesopfer gefordert, etwa hundert Menschen wurden verletzt. Auch die zwei großen, moderaten Islamverbände Indonesiens beteiligen sich an Sicherheits-Initiativen für Christen in der Weihnachtszeit. Indonesien ist das Land mit der größten islamischen Bevölkerung der Welt. (asianews)

Indien
Vor ein paar Monaten noch in der Hand von Terroristen, jetzt mit einem Preis ausgezeichnet: Der indische Salesianer Tom Uzhunnalil hat in Mumbai den Mutter-Teresa-Preis entgegengenommen. Uzhunnalil war 2016 in der jemenitischen Hafenstadt Aden von Islamisten entführt und im September auf Vermittlung des Sultanats Oman freigelassen worden. Der Mutter-Teresa-Preis wird seit 2007 von einer Stiftung namens „Harmony Foundation“ vergeben. Uzhunnalil bekam ihn für seine mutige Arbeit „an gefährlicher Stelle“, seine „Menschlichkeit“ und sein „Mitgefühl“. Der aus Indien stammende Salesianer erklärte bei der Preisverleihung, Kriege seien „nie eine Lösung“ für irgendwelche Probleme. „Wir sind als Abbilder Gottes geschaffen und können den Herrn in allen Menschen sehen, die uns umgeben.“ (asianews)

Amerika

Uruguay
Kardinal Daniel Sturla findet die Debatte um das Papstschreiben „Amoris Laetitia“ zu Ehe- und Familienfragen „unverhältnismäßig“. Kirchliche Eheschließungen gingen zurück, Scheidungen nähmen zu, insofern gehe es um die Nähe zu Menschen in schwierigen Lebenssituationen, sagte der Erzbischof von Montevideo, der von Papst Franziskus 2015 in den Kardinalsstand berufen wurde, in einem Interview. Wenn man nun aus einer Fußnote des päpstlichen Dokuments einen Fall konstruiere, komme ein „Desaster“ heraus, so Sturla. Die Kirche müsse „mehr zum Kern der Botschaft Christi, der Barmherzigkeit“, kommen. (kna)

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