RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.12.2017

Tagesmeldungen vom 20.12.2017

Generalaudienz: „Die Heilige Messe ist eine betende Symphonie“ -
Papst Franziskus kondoliert zum Tod von Kardinal Law -
Israel/Palästina: „Wieder legitim über Jerusalem diskutieren“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Generalaudienz: „Die Heilige Messe ist eine betende Symphonie“
Papst Franziskus hat Messbesucher gerügt, die erst zur Predigt in der Kirche erscheinen. Bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch sprach er über die ersten Momente der Heiligen Messe, über das Kreuzzeichen, das man sich macht, über den Gruß: „Der Friede sei mit euch“.

 „Es ist keine gute Angewohnheit“, begann der Papst seine Katechese, „auf die Uhr zu gucken und zu sagen: Naja, ich hab‘ ja noch Zeit – ich komme direkt nach der Predigt, und so erfülle ich noch meine Sonntagspflicht. Nein, nein! Ein Kalkül… Die Messe fängt mit dem Kreuzzeichen an, mit den einführenden Riten – damit fangen wir als Gemeinschaft an, Gott anzubeten. Und darum ist es wichtig, nicht verspätet zu kommen, sondern sogar verfrüht, um das Herz auf diesen Ritus, auf diese Feier der Gemeinschaft vorzubereiten.“ (vatican news)
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Papst Franziskus kondoliert zum Tod von Kardinal Law
Kardinal Bernard Francis Law ist tot: Papst Franziskus hat mit einem Telegramm zum Tod des amerikanischen Kardinals kondoliert. Der US-Kardinal und frühere Erzbischof von Boston starb an diesem Mittwochmorgen nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren in Rom.

Law war eine kontroverse Gestalt: Im Jahr 2002 musste er die Leitung des Bistums Boston aufgeben, weil ihm vorgeworfen wurde, Fälle von Kindesmissbrauch durch Priester vertuscht zu haben. Johannes Paul II. machte ihn daraufhin 2004 zum Erzpriester der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Der US-Film „Spotlight“ aus dem Jahr 2015 schildert die Recherchen der Bostoner Zeitung „The Globe“ zum Thema Kirche und Kindesmissbrauch zu Beginn des Jahrhunderts. (vatican news)
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Israel/Palästina: „Wieder legitim über Jerusalem diskutieren“
Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der Apostolische Administrator des lateinischen Patriarchates von Jerusalem, erwartet sich, dass die Gewalt der vergangenen Tage komplett aufhört und „man wieder legitim über Jerusalem diskutieren kann, nicht nur auf politischer, sondern auch auf religiöser und kultureller Ebene".

Die Jerusalem-Entscheidung der Trump-Regierung schlägt weiter hohe Wellen. Am Montag hatten 14 der 15 Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen für die Verabschiedung einer Resolution gestimmt, die die im Alleingang getroffene Entscheidung der USA, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, verurteilen sollte. Die Resolution scheiterte am Veto der USA, die Isolation der Weltmacht auf dem internationalen Parkett wurde dennoch schmerzlich deutlich; die Frage wird nun in den kommenden Tagen weiter diskutiert. (vatican news)
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Rom: „Gerupftes Huhn“ versus „Prachttanne“
Die diesjährigen Christbäume sind in Rom ein bevorzugtes adventliches Streitthema. Zu Recht?

Der Römer ist bekannt dafür, dass er sich gerne aufregt und über alles Mögliche beschwert – Grund genug dazu hat er natürlich auch in dieser chaotischen Stadt, die weithin als unregierbar gilt. Doch die Polemik, die in diesen Tagen durch die Medien fegt, hat auch für römische Verhältnisse Übergröße. Sogar der renommierte britische „Guardian“ hat sich des Problems bereits angenommen. (vatican news)
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UNSER FILMTIPP:

Drei Zinnen

Ein Mann verbringt mit seiner Geliebten und deren Sohn aus einer vorherigen Beziehung einen Urlaub in den Tiroler Bergen. Sein Verhältnis zu dem Jungen ist ambivalent, da das Kind ihn mag und bewundert, aber auch an seinem leiblichen Vater hängt.

Eine gemeinsame Wanderung bei den „Drei Zinnen“ wird zur gefährlichen Zerreißprobe für die fragile Ersatzvater-Sohn-Beziehung. Spannungsvolles Drama, in dem das eindrucksvolle Bergpanorama neben den menschlichen Protagonisten eine zentrale Rolle spielt und nicht nur zur existenziellen Herausforderung, sondern auch zum Spiegel des komplizierten Familiengeflechts wird. - Ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eine ungewöhnliche Ausstellung wurde an diesem Dienstag durch Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin vor den Toren Roms eröffnet: 100 Zeichnungen von Kindern sollen dabei helfen, Spenden für die Behandlung von bedürftigen Kindern im renommierten Vatikankrankenhaus Bambin Gesu einzuwerben. Zeichnungen, die der Papst von Kindern aus allen Kontinenten erhalten hat, sollen auf seinen Wunsch zu einem „Geschenk für andere Kinder“ werden, so die Mitteilung des vatikanischen Pressesaals an diesem Mittwoch. Die Bilder können im Rahmen der Aktion „Lieber Papst Franziskus, ich schenke dir ein Bild“ (ital. Caro Papa Francesco, ti regalo un disegno) erworben werden, das Geld soll kleinen Patienten zugutekommen, die im Krankenhaus unentgeltlich behandelt werden. Oftmals handelt es sich dabei um Patienten aus den zahlreichen Krisengebieten der Welt. Wer die Kinderklinik unterstütze, so der Kardinalstaatssekretär in seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung, helfe dabei, Solidarität grenzenlos werden zu lassen. Dies drücke sich einerseits in der Aufnahme der kleinen Patienten aus verschiedenen Ländern der Welt und helfe andererseits dabei, Fachwissen zu verbreiten. Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Civilta Cattolica ins Leben gerufen, die vom Jesuitenpater Antonio Spadaro geleitet wird. (vatican news)

Vatikan/Peru
Wie der Osservatore Romano in seiner Mittwochsausgabe berichtete, handele es sich um eine Fläche von 1800 Hektar, das auf Wunsch der Indigenen aus dem Amazonasgebiet „Papst-Franziskus-Wald“ heißen soll. Sie werden den Papst während seiner Peru-Reise am 19. Januar in Puerto Maldonado begegnen. Das Waldstück befindet sich in Boca Pariamanu in der Region Madre de Dios. „Nihii Eupa Francisco”, also „Papst-Franziskus-Wald“, heißt es von nun an in der Sprache der dort ansässigen Ethnie Amahuaca. Mit dieser Geste möchten die Indigenen den Einsatz des Papstes für den Umweltschutz würdigen. Immer wieder macht Franziskus auf die Auswirkungen von Raubbau an der Natur und dem Klimawandel aufmerksam. Das nach ihm benannte Waldgebiet ist Lebensraum einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten und zählt sich zu den wichtigsten Zentren von Artenvielfalt in Peru. Papst Franziskus wird auf seiner Reise auch die Hauptstadt der Region Madre de Dios, Puerto Maldonado, besuchen. Bei dieser Gelegenheit wird die aus 180 Bewohnern bestehende Indigenengemeinschaft dem Papst ein Dokument zur Namensgebung überreichen. Auf diese Weise soll über die Grenzen des Amazonasgebietes hinaus Aufmerksamkeit für den Schutz und die Bewahrung der Wälder geweckt werden, für die sich die Indigenen seit Generationen einsetzen. (vatican news)

Europa

Großbritannien
Nach der angekündigten Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem hat Englands katholische Kirche zum Gewaltverzicht und zur Beibehaltung des Status Quo im Heiligen Land aufgerufen. In einem Solidaritätsschreiben an die christlichen Kirchen Jerusalems spricht der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales von einem „beunruhigenden Moment“ und einer „Bedrohung der Religionsfreiheit“. „Wir sind mit der Anerkennung Jerusalems als offizielle Hauptstadt des Staates Israel durch Präsident Trump und der damit verbundenen Ablehnung der Position der Vereinten Nationen nicht einverstanden“, zitiert die Nachrichtenagentur SIR den unterzeichnenden Kardinal Vincent Nichols. „Wir befürchten, dass die in der Stadt und Region bereits tief verwurzelten Spannungen damit zunehmen werden.“ Tief besorgt zeigt sich die Bischofskonferenz von England und Wales in dem Schreiben weiter über eine mögliche Einschränkung der Entscheidungsfreiheit der Kirchen über eigene Ländereien; ein entsprechender Gesetzesvorschlag wird derzeit im israelischen Parlament diskutiert. Sollte das Gesetz in Kraft treten, würde es dem Staat die Möglichkeit geben, kirchliche Güter zu konfiszieren, schreibt Nichols. Dies wäre „ein nicht zu tolerierender Verstoß gegen den Status Quo und die legitimen Rechte der Kirchen“. An Jerusalems Stadtverwaltung wendet sich der Kardinal mit dem Aufruf, „mit Entschiedenheit radikale Siedler zu stoppen, die Territorien Jerusalems unter ihre Kontrolle zu bringen und dabei nicht-jüdische Anwohner auszuschließen versuchen.“ (sir)
Afrika

Ägypten
Die koptische Kathedrale, die in der neuen ägyptischen Hauptstadt New Cairo gebaut wird, soll zum ostkirchlichen Weihnachtsfest am 6. Januar fertiggestellt werden. Während der orthodoxe Papst Tawadros II. sie weihen wird, hat Präsident Abd-el-Fattah al-Sisi bereits seine Anwesenheit angekündigt. Der Dom soll das größte christliche Gotteshaus im Nahen Osten werden. In der neuen ägyptischen Hauptstadt, die den vorläufigen Namen New Cairo trägt, soll auch die größte Moschee Ägyptens errichtet werden. Dort werden alle Regierungsämter und die wichtigen politischen Institutionen untergebracht sein. (kap)

Asien

Myanmar
Ein neuer Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen das Militär von Myanmar. Angehörige der staatlichen Streitmacht sollen systematisch Rohingya gemordet und vergewaltigt haben. Tula Toli war ein Massaker, das ein gesamtes Dorf verwüstete, heißt es in dem Bericht. Die Soldaten hätten die Tötungen und Vergewaltigungen von Hunderten Rohingya mit einer solchen Effizienz durchgeführt, dass sie im Voraus geplant gewesen sein mussten, sagte der Asien-Referent von Human Rights Watch Brad Adams. Der Bericht stützt sich auf Interviews von 19 Flüchtlingen aus Tula Toli sowie auf die Gruppen-Grenzuntersuchung, die Interviews mit mehr als 200 Flüchtlingen beinhaltet. (ucanews)

Pakistan
Freiwillige Sicherheitskräfte wurden nach einem Selbstmordanschlag im Bundesstaat Punjab aufgefordert, während der Weihnachtsfeiertage Feuerwaffen bereitzuhalten. Mehr als 100 Freiwillige wurden an diesem Dienstag in Lahore in „Kampf“ -Fähigkeiten ausgebildet. „Benutze Deine Waffe, wenn eine verdächtige Person versucht, in die Gebetsversammlung einzudringen“, sagte der Sicherheitsbeauftragte der Polizei Ibadat Nisar, als er sich an Freiwillige wandte. Das Sicherheitspersonal müsse die Abkürzungen in die Kirchen kennen.  Sobald die Gottesdienste beendet seien, sollen die Gemeindemitglieder die Kirche verlassen, erklärt er weiter. Freiwillige lernten auch, wie man mit Metalldetektoren nach Schusswaffen sucht. Laut dem Minister für Menschenrechte und Minderheiten in Punjab, Khalil Tapir Sindhu, werden allein in Lahore dieses Jahr 1.100 Polizisten für die Sicherheit der Kirchen eingesetzt werden. Eine im Oktober abgeschlossene Sicherheitsüberprüfung von 1077 Kirchen in Punjab hatte ergeben, dass 67 Prozent keinen eigenen Sicherheitsdienst hatten. Punjab ist die Heimat der meisten pakistanischen Christen, und es gab in den letzten zwei Jahrzehnten etliche Angriffe gegen Christen. Erst am letzten Sonntag fand ein Anschlag auf die Bethel Memorial Methodist Church in Quetta statt, der Hauptstadt der Provinz Belutschistan. Neun Gläubige wurden dabei getötet, mindestens 50 verletzt. (ucanews)

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