RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.2.2017

Tagesmeldungen vom 2.2.2017

Vatikan über Trump: Offenheit statt Isolation -
USA: Trump-Politik spiegelt Bürgerwut -
Gebetsmeinung des Papstes: Arme willkommen! -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan über Trump: Kultur der Offenheit statt Isolation
Integration statt Ausschluss: Das wünscht sich der Substitut im vatikanischen Staatssekretariat Erzbischof Angelo Becciu von der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Auf die Frage, was er von Trumps Einreiseverboten und dem Ausbau der Mauer an der Grenze zu Mexiko halte, sagte Becciu am Rande der Eröffnung des akademischen Jahres an der Katholischen Universität in Rom: „Natürlich gibt es Besorgnis.“ Christen seien „Botschafter einer anderen Kultur, einer Kultur der Offenheit“ und sollten sich nicht scheuen, diese Botschaft erneut zu bestärken. (afp/rv)
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USA: Trump-Politik spiegelt Bürgerwut
Trotz vieler Proteste gegen Donald Trump: Der Mann hat einen soliden Rückhalt, Millionen von Wählern haben ihm zu seinem Amt verholfen. Daran erinnert der US-amerikanische Jesuit und Publizist Thomas Reese im Interview mit Radio Vatikan. Dass die Mauer zwischen den USA und Mexiko ausgebaut werden soll, findet er nicht überraschend, das Verhältnis zwischen beiden Ländern sei schließlich seit Jahren angespannt. (rv)
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Neues Buch zu Vatileaks: Angst vor Imageschäden ist falscher Weg
„Es ist besser, in einem juristischem Verfahren die Wahrheit zu suchen, als ein Verfahren aus Angst vor möglichen Imageschäden abzubiegen.“ Mit diesen Worten resümiert der frühere Vatikansprecher Pater Frederico Lombardi das, was der Heilige Stuhl aus diversen Krisen der vergangenen Jahre gelernt hat. Der Jesuit assistierte auf päpstlichen Wunsch bei beiden Vatileaks-Prozessen am vatikanischen Tribunal und hat nun zusammen mit einem italienischen Radio Vatikan-Journalisten ein Buch darüber vorgelegt. (kap)
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Ukraine: Bischöfe rufen zu Gewaltstopp auf
Der Krieg im Osten der Ukraine eskaliert erneut: Es gibt zahlreiche Tote. Die Bischöfe des osteuropäischen Landes rufen zur Einstellung der Gefechte zwischen den von Russland unterstützten Separatisten und den Kiewer Regierungstruppen auf. „Die Ukraine braucht Frieden“, heißt es in einer am Mittwoch im westukrainischen Lviv (Lemberg) veröffentlichten Erklärung. (kap/rv/risu)
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Spenden für Ukraine: „Krieg lange nicht vorbei“
Caritas Ukraine hat mit Hilfe der Papstkollekte für die Ukraine in diesen Tagen tausenden Menschen in Awdijiwka im Donbass Hilfspakete ausgeliefert. Das berichtet gegenüber Radio Vatikan der Caritas-Leiter der Ukraine, Andrej Waskowitsch. Die Stadt wurde stark beschossen, es gab Tote und viele Verletzte. Viele Häuser können nicht ausreichend beheizt werden – bei täglichen Temperaturen unter Null: „Die Menschen dort brauchen schnell und dringend Hilfe.“ (rv)
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Deutschland: Amoris Laetitia gibt keine generelle Regelungen aus
Die deutschen Bischöfe haben mit ihrem Hirtenwort zum päpstlichen Schreiben „Amoris Laetitia“ über Ehe und Familie für Aufsehen gesorgt. Geht es wirklich um tiefgreifende Veränderungen beim Kommunionsempfang für wiederverheiratete Geschiedene? Der Trierer Bischof Stefan Ackermann erläutert, das Hirtenwort habe sich eng am Papsttext orientiert. „Die Unauflöslichkeit der Ehe gehört zum unverzichtbaren Glaubensgut der Kirche“, so Ackermann. „Amoris Laetitia lässt daran ebenso wenig Zweifel wie an der Notwendigkeit eines differenzierenden Blickes auf die jeweiligen Lebenssituationen der Menschen.“ (pm/rv)
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GEBETSMEINUNG FEBRUAR:

Gebetsmeinung Februar - Heißt die Bedürftigen willkommen
Dass alle Menschen in Schwierigkeiten, besonders Arme, Flüchtlinge und Ausgegrenzte, in unserer Gemeinschaft Aufnahme und Unterstützung finden mögen - dafür betet Papst Franziskus im Februar. Wir leben heute in Städten, „die Türme bauen, Einkaufszentren, die über Immobiliengeschäfte verfügen… die aber einen Teil von sich am Rand, an der Peripherie sitzen lassen“, erklärt Franziskus in seinem monatlichen Gebetsvideo. Große Teile der Bevölkerung seien mithin „ausgeschlossen und marginalisiert: ohne Arbeit, ohne Perspektive, ohne Ausgang. Schließe sie nicht aus“, wendet sich Papst Franziskus direkt an uns. „Bete mit mir für die, die überlastet sind, besonders für die Armen, die Flüchtlinge und die Marginalisierten, dass sie Aufnahme und Unterstützung in unseren Gemeinschaften finden.“ (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Um die 2.000 Ordensmänner und -frauen haben in den letzten zwei Jahren weltweit ihre Orden verlassen. Das hat Kardinal José Rodríguez Carballo bestätigt. Der Papst sei über diese Austritte besorgt, gab der Sekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens am Mittwoch laut der katholischen Nachrichtenseite „Catholic Culture“ an. Bei einer Audienz für die Vollversammlung der Kongregation für das Ordensleben hatte Papst Franziskus Ende Januar eine Kultur der Vorläufigkeit beim Ordensnachwuchs beklagt. Viele junge Leute seien nicht mehr bereit dazu, sich lebenslang an einen Orden zu binden. Nach Einschätzung des Papstes gehen viele Berufungen zudem durch den Mangel an guten Begleitern verloren. (cath.ch)

Europa

Österreich
Die Europäische Union steht heute zweifelsohne vor den größten Herausforderungen der vergangenen Jahrzehnte. Das hat der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen am Donnerstag in seiner Rede beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Alexander Van der Bellen für das Diplomatische Corps in der Wiener Hofburg betont. Als zentrale Herausforderungen nannte der Doyen des Diplomatischen Corps das geringe Wirtschaftswachstum im Weltvergleich, die ungelöste Flüchtlings-Thematik, bewaffnete Konflikte an Europas Grenzen oder das EU-Austritts-Votum der Briten. Österreich hat in diesem Jahr den Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) inne. Das sei eine „einmalige Chance, Konflikte und offene Fragen in Europa mit Mut, Beharrlichkeit und politischem Geschick und Fingerspitzengefühl anzugehen“, sagte der Nuntius. (kap)
In Österreich werden immer mehr Jugendliche von radikalen Islamisten rekrutiert. Das berichtet die Nahost-Expertin Karin Kneissl in einem Interview der Kooperationsredaktion österreichischer Kirchenzeitungen in der Ausgabe vom 5. Februar. Der früheren Diplomatin zufolge erfolgt die Rekrutierung über die sozialen Medien, aber auch in Moscheen oder Parkanlagen. „Junge Leute, die ihrem bedeutungslosen Leben Gewicht geben wollen, sind eine relativ leichte Beute für Verführer“, sagt sie. Dabei werde die Zielgruppe für die islamistische Radikalisierung immer jünger: Auch Kinder würden „immer häufiger aktiv angesprochen“. (kap)

Schweiz
Im Zeichen des interreligiösen Dialogs steht der Besuch von Schweizer Bischöfen in Benin. Die Delegation bereist das westafrikanische Land vom 3. bis 11. Februar auf Einladung der Genfer Stiftung „Espace Afrique“. Benin zeichnet sich durch ein friedliches Zusammenleben der Religionsgemeinschaften der Christen, Muslime und endogenen Religionen aus. Das Ziel der Reise ist es, das Benin-Modell der Toleranz und des Dialogs zwischen den Religionsgemeinschaften zu studieren, heißt es in einer Erklärung der Bischöfe. Im Mittelpunkt steht ein Symposium, das das „Zusammenleben der Anhänger verschiedener Religionsgemeinschaften in Benin und der Schweiz“ thematisiert. (pm)

Afrika

Madagaskar/Vatikan
Mit einem Besuch bei Müllsammlern in Antananarivo hat der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Mittwoch seinen Aufenthalt im südostafrikanischen Madagaskar beendet. Im Zentrum „Akamasoa“ („gute Freunde“), das 1989 von Pater Pedro Opeka gegründet wurde, traf Parolin Menschen, die auf Mülldeponien am Stadtrand der größten Metropole des Landes leben. Das Zentrum versorgt ungefähr 25.000 Arme und Bedürftige mit Unterkunft, medizinischer Hilfe und Lebensmitteln. Nächste Station der Afrika-Reise Parolins ist die Republik Kongo, danach Kenia. Auf Madagaskar gibt es fünf Priesterseminare mit 128 Seminaristen. (rv)

Sudan
Wegen eines Streits um Land plant die Regierung des Sudan 25 Kirchen abzureißen. Die christlichen Gotteshäuser sind nach Regierungsangaben auf Wohnbaugebiet errichtet, berichten lokale Medien. Kirchenvertreter sehen einen Trend bestätigt, wonach die Behörden des muslimisch geprägten Sudan das Christentum zunehmend unterdrückten. Bereits 2014 hatte die Regierung von Staatspräsident Omar al-Baschir den Bau neuer Kirchen untersagt. „Die Unterdrückung von Christen im Sudan ist nicht neu. Seit der Unabhängigkeit 1956 verfolgt die Regierung eine Islamisierung der Gesellschaft“, sagte Daniel Adwok, Weihbischof in Khartum, zuletzt der KNA im Interview. Dieses Streben habe sich seit der Unabhängigkeit des überwiegend christlichen Südsudan 2011 verstärkt. (kna)

Naher Osten

Irak
Die ersten Christen sind diese Woche in die Ninive-Ebene zurückgekehrt. Das berichtet der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako gegenüber der Nachrichtenagentur „Asianews“. Die Rückkehr sei ein „Zeichen der Hoffnung“ und mache anderen Christen Mut, so Sako. Christen waren seit 2014 vor der Gewalt der IS-Terroristen aus der Region geflohen. Nach der jüngsten Befreiung der Ninive-Ebene vom Islamischen Staat können sie nun in ihre großteils zerstörten Häuser zurückkehren. In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Christen im Irak von über 1,26 Millionen auf unter 500.000 gesunken. (asianews)

Asien

Japan
Für eine Erziehung zum Frieden hat sich in Japan der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Paul Gallagher, ausgesprochen. Friedensarbeit sei nicht nur Aufgabe der Politik und Diplomatie, sagte der Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten im vatikanischen Staatssekretariat beim Besuch der päpstlichen Sophia-Universität in Tokio. Universitäten seien Orte der Begegnung und hätten die Aufgabe, „den Weg für eine Zukunft des Friedens, eine erreichbare Zukunft, eine Zukunft für alle zu bereiten“, so Gallagher. Sein Besuch startete am 27. Januar und endet an diesem Donnerstag. Die Sophia-Universität wurde 1913 von Jesuiten in Tokio gegründet. (rv)

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