RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.2.2017

Tagesmeldungen vom 4.2.2017

Malteserorden: Papst ernennt Delegaten -
- Papst Franziskus: „Teilt Gewinne mit den Armen“ -
- Handlungsfähige libysche Regierung dringend gesucht -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Malteserorden: Papst Franziskus ernennt Delegaten
Erzbischof Giovanni Angelo Becciu vertritt Papst Franziskus als Delegat beim Malteserorden. Der Vatikan veröffentlichte an diesem Samstag ein Ernennungsschreiben von Papst Franziskus. Der Papst hatte einen solchen Delegaten angekündigt, nachdem er den Rücktritt des bisherigen Großmeisters des Ordens, Fra Matthew Festing, zunächst ‚empfohlen’ und dann angenommen hatte. Die Ernennung erfolgte mit Blick auf eine Neuwahl des Großmeisters und endet auch nach der Wahl. Becciu ist „der einzige Sprecher“ des Papstes in dieser Angelegenheit, heißt es im Ernennungsschreiben. Der Brief spricht auch von einer möglichen Erneuerung der Konstitutionen des Ordens. Bis zur Wahl eines Nachfolgers für den Briten Festing wird der Orden übergangsweise vom Österreicher Ludwig Hoffmann von Rumerstein geleitet. (rv)
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Papst an christliche Unternehmer: Teilt Gewinne mit den Armen
Geld soll niemals Gott ersetzen, davor warnte der Papst an diesem Samstag christliche Unternehmen. Rund 1.000 Vertreter der Initiative „Wirtschaft in Gemeinschaft“, die von der katholischen Fokolar-Bewegung vor 25 Jahren initiiert wurde, nahmen an dem Treffen mit dem Papst in der Audienzhalle teil. Bevor der Papst seine Rede hielt, stellten einige Unternehmen, Wirtschaftsstudenten und Start-Up-Engagierte ihre Projekte vor und berichteten von den Früchten ihres Engagements. Franziskus bedankte sich bei ihnen für das Engagement. Die Welt von heute brauche soziale Gerechtigkeit, eine solidarischere Wirtschaft und den Einsatz gegen menschenverachtende Auswüchse des Kapitalismus. (rv)
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Handlungsfähige libysche Regierung dringend gesucht
Die EU-Staats- und Regierungschefs, die sich am Freitag auf Malta getroffen haben, waren begeistert: Um stolze 98 Prozent ist die Zahl der Flüchtlinge, die letztes Jahr von der Türkei aus nach Europa übersetzten, zurückgegangen. Für die Politiker ein Zeichen, dass ihr Abkommen mit der Türkei vom letzten März wirkt. So etwas ähnliches hätten sie jetzt gerne auch mit Libyen. Mehr als 180.000 Migranten kamen 2016 von Nordafrika nach Europa, über 300.000 sollen dort gerade auf die Überfahrt warten, die meisten in Libyen. Die Crux ist allerdings, dass ein Abkommen mit Libyen schwere menschenrechtliche Bedenken aufwirft. Und dass es einen libyschen Staatsapparat, mit dem man handelseinig werden könnte, nur in Umrissen gibt. „Wir hatten doch in den letzten Jahren schon mehrfach den Versuch, Abkommen mit Ländern wie Libyen abzuschließen“, daran erinnert Oliviero Forti von der italienischen Caritas im Interview. (rv)
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Wo bleibt deine Barmherzigkeit?
In Rom tauchen papstkritische anonyme Plakate auf: Der Papst entlasse Ordensleitungen und Priester, wo sei da die Barmherzigkeit. Damit sind die Plakate Ausdruck einer Kritik, wie sie sonst vor allem auf traditionalistischen Webseiten vorkommt. Jetzt also auch in Roms Straßen. (rv)
Ein Kommentar von Pater Bernd Hagenkord

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UNSER CD-TIPP:

Auf dem Weg. Lieder und Impulse zur Erstkommunion. Eine Besprechung von Gudrun Sailer.
Kinder auf die Erstkommunion vorbereiten ist eine so anspruchsvolle wie schöne Aufgabe. Der Liedermacher Konrad Bönig trägt schon seit vielen Jahren dazu bei, dass Drittklässler Neugier auf die Begegnung mit Gott in der Eucharistie entwickeln. Nun hat Bönig seine Lieder zu einer CD gebündelt: „Auf dem Weg. Lieder und Impulse zur Erstkommunion“.„Mir geht es jedes Jahr beim Schreiben der Lieder wieder darum, den Kindern in erster Linie ein unbedingtes Ja zu sich selber und zum Leben zu vermitteln, eine positive Lebensgrundhaltung“, sagt Bönig, der mit Frau und zwei Töchtern in Vorarlberg lebt. „Da geht’s zum einen darum, ich darf sein wie ich bin, auch das Kind neben mir darf sein wie es ist, das Leben ist gut zu mir, ich bin geliebt.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat den Rücktritt des Weihbischofs des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Maroun Elias Lahham, angenommen. Der Jordanier ist 69 Jahre alt und ist auch Patriarchalvikar für Jordanien. Er war seit 2012 Weihbischof in Jerusalem. Zuvor war Lahham erster Bischof des 2010 zum Erzbistum aufgewerteten Tunis gewesen. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem ist eine Partikularkirche der römisch-katholischen Kirche. Ihr Oberhaupt ist der Lateinische Patriarch von Jerusalem. Derzeit wird es von einem Apostolischen Administrator, dem italienischen Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa, geleitet. (rv)
Der Papst will die Kardinalskommission, die für das vatikanische Geldinstitut IOR zuständig ist, stärken. Deshalb wird diese Kommission, der unter anderem der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn angehört ab diesem Jahr vom Aufsichtsrats getrennt tagen. Damit sollen die unterschiedlichen Funktionen der beiden Organe besser hervorgehoben werden, erläuterte Vatikan-Sprecher Greg Burke in einer Mitteilung von Freitag. Burke dementierte einen Bericht der römischen Zeitung „Il Messaggero“, in dem über einen Wechsel an der Führungsspitze der Vatikanbank IOR berichtet wurde. Der Papst habe lediglich die Rolle der Kardinalskommission als ein vom Aufsichtsrat getrenntes Organ stärken wollen, wie vom IOR-Statut vorgesehen, betonte Burke in der Aussendung. (rv)
Kardinal Gianfranco Ravasi ist zum Mitglied der französischen Ehrenlegion ernannt worden. Der französische Botschafter am Heiligen Stuhl, Philippe Zeller, hat am Donnerstag die Aufnahme vollzogen. Dabei würdigte er die Rolle Ravasis in der Initiative „Vorhof der Völker“, die den Dialog mit Nichtgläubigen zum Ziel hat. Sie war 2011 als eine kulturelle Initiative des Päpstlichen Rates neu gegründet worden. Kardinal Ravasi beherrscht ein dutzend Sprachen und ist Autor vieler Bücher. Nach eigenen Angaben hat die französische Literatur sein Denken stark beeinflusst. (cath.ch)

Europa

Deutschland
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat im Vorfeld seines Besuchs in den Vatikan das Wirken von Papst Franziskus gewürdigt. „Ich betrachte das Wirken dieses Papstes mit großer Dankbarkeit. Die Impulse, die er gibt, sind auch für die Ökumene eine große Chance“, so Bedford-Strohm gegenüber der „Heilbronner Stimme“ in der Samstagsausgabe. Der deutsche Landesbischof wird zusammen mit Kardinal Reinhard Marx am Montag den Papst besuchen. Der gemeinsame Besuch mit Kardinal Marx beim Papst sei ein Novum und „damit auch ein ökumenisches Signal“, so Bedford-Strohm. (kna)

Österreich
Die überarbeitete Ausgabe der Einheitsübersetzung lässt den Urtext der Bibel wieder mehr spüren. Das sagt der emeritierte Alttestamentler Johannes Marböck aus Linz, der selbst an der Revision der Einheitsübersetzung mitgearbeitet hat. Die überarbeitete Bibelübersetzung lasse mehr Raum und Offenheit zu. Als Beispiel nannte der Theologe die Übersetzung des Wortes für Gott mit „Ich bin, der ich bin“. „Wie und wer Gott ist, das ist seine Sache“, so Marböck. Aus Rücksicht auf die jüdische Tradition, ist der hebräische Gottesname, so wie in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, mit „Herr“ übersetzt. Angepasst wurde auch die Einbeziehung der Frauen an den Stellen, an denen der Text das inhaltlich so gemeint habe, zum Beispiel bei der Anrede in den Paulusbriefen. (kap)

Asien

Philippinen
Der philippinische Drogenkrieg schafft eine „Herrschaft des Terrors“ unter den Armen. Das werfen die Bischöfe dem Präsidenten Rodrigo Duterte in einem Hirtenwort vor, das am Wochenende in den Kirchen des Landes verlesen wird. Menschen umzubringen sei nicht die Antwort auf illegalen Drogenhandel. Die Bischöfe seien besorgt über die Gleichgültigkeit vieler gegenüber dem Blutvergießen. „Viele werden nicht wegen der Drogen umgebracht und diejenigen, die täten, werden nicht zur Rechenschaft gezogen“, so die Bischöfe. (reuters)

Ozeanien

Australien
Im australischen Outback ist der Bau eines Riesenkreuzes geplant. Das 22 Meter hohe Kreuz soll auf einem Hügel errichtet und beleuchtet werden. Wie der australische Sender „ABC“ am Freitag berichtete, wird es über 700.000 Euro kosten, inklusive der notwendigen Infrastruktur nahe einer Aborigines-Siedlung. Der Initiator ist der Landschaftsfotograf Ken Duncan mit seiner Stiftung „Walk a While“. Die Idee basiere auf dem Wunsch der örtlichen indigenen Gemeinde und solle ihren Glauben, ihre Kultur und Kreativität zum Ausdruck bringen, heißt es auf der Internetseite der Stiftung. Den Angaben zufolge unterstützt auch der Hollywood-Star Mel Gibson die Aktion. Großspender ab 44.000 Euro erhalten eine signierte Kopie seines Films „Die Passion Christi“, ab 71.000 Euro gibt es von Gibson signierte Requisiten des Films, heißt es auf der Website. (kap/kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die katholische Kirche ist solidarisch mit den Staatsbürgern der mehrheitlich muslimischen Ländern, denen die Einreise in die USA durch ein Dekret des US-Präsidenten verboten wurde. Als Zeichen für diese Solidarität hat Kardinal Sean O’Malley eine Gruppe muslimischer Religionsführer getroffen. Zu dem Treffen in O’Malleys Bischofskirche in Boston kamen auch der Gouverneur von Massachussets, Charlie Baker, die Bürgermeisterin von Boston, Mary Walsh, Polizeichef William Evans, sowie Vertreter anderer christlicher Konfessionen. Donald Trump hatte per Dekret ein Einreisestopp für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern verhängt. Bundesrichter blockierten das Verbot durch eine Einstweilige Verfügung, Präsident Trump kündigte danach eine Wiedervorlage an. (ansa)

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