RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.2.2017

Tagesmeldungen vom 7.2.2017

- Papst zur Fastenzeit: „Der andere ist Geschenk“ -
- EU-Libyen-Abkommen in der Kritik -
- Weltgebetstag gegen Menschenhandel -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst zur Fastenzeit: „Der andere ist Geschenk“
Sich nicht mit dem eigenen mittelmäßigen Leben zufrieden geben, unzufrieden sein, und deswegen umkehren: Das ist der Sinn der Fastenzeit, die auf das Osterfest vorbereitet, schreibt der Papst in seiner Botschaft zur diesjährigen Bußzeit. Der Vatikan stellte die Botschaft an diesem Dienstag vor. (rv)
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Wie kann Bekehrung laut Papst Franziskus gelingen? Zum Beispiel durch Fasten, Beten und Almosen geben. (rv)
Hier die ganze Botschaft im Wortlaut

Papstpredigt: Gott gab uns alles, doch kein Geld
Gott hat dem Mann und der Frau seine DNA gegeben, aber nicht das Geld. Das sagte Papst Franziskus am Dienstag bei seiner Morgenmesse in der Casa Santa Marta. Dabei ging er von der Tageslesung aus dem Buch Genesis über die Erschaffung des Menschen und dem Psalm Acht aus. (rv)
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CDU-Abgeordneter sieht mögliches Libyen-Abkommen skeptisch
Der CDU-Menschenrechtsexperte Michael Brand ist skeptisch, was die Ergebnisse des EU-Flüchtlingsgipfels von Malta letzte Woche betrifft. EU-Staats- und Regierungschefs, darunter CDU-Bundeskanzlerin Merkel, hatten sich auf ein Abkommen mit Libyen verständigt, um den Flüchtlingsstrom übers Mittelmeer zu drosseln. „Ein Land, das de facto nicht existiert oder wo jedenfalls die Regierung nach ein paar Kilometern keine Staatsgewalt mehr innehat - da habe ich große Fragezeichen, ob das funktionieren kann“, sagte Brand am Dienstag bei einem Besuch von Radio Vatikan. (rv)
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Neue Radioakademie: Die Schweizermacher
Die Schweiz feiert 2017 Niklaus von Flüe und Huldrych Zwingli. Bruder Klaus kam vor 600 Jahren auf die Welt, Zwingli wirkte vor 500 Jahren in Zürich. Die beiden „Männer des Glaubens“ prägten nicht nur die Eidgenossenschaft religiös, politisch und kulturell. Wer waren und was wollten sie? Weshalb sollten Schweizer sie heute gemeinsam feiern? Mario Galgano geht diesen Fragen in der Radioakademie im Monat Februar nach. Sie können die Reihe nach Ende der Reihe auf CD bestellen. (rv)

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BLICKPUNKT SKLAVEREI:

Weltgebetstag gegen Menschenhandel am 8. Februar
Gehandelte und versklavte Kinder sind „unsichtbar“, das globale Problem ist immer noch viel zu sehr unterbelichtet. Daran erinnert der Untersekretär der für Menschenrechtsfragen zuständigen Vatikanabteilung, Jesuitenpater Michael Czerny, im Interview mit Radio Vatikan. Anlass ist der „Internationale Tag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel“ an diesem Mittwoch unter dem Leitwort: „Sie sind Kinder, nicht Sklaven!“ Franziskus hatte den Weltgebetstag 2015 eingeführt. (rv)
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Vatikan mobilisiert gegen Organhandel und Menschenhandel
Der Vatikan verstärkt seine Bemühungen gegen internationalen Organhandel und Transplantationstourismus. Seit diesem Dienstag tagen auf Einladung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften Fachleute aus aller Welt in der vatikanischen Casina Pio IV. zum Thema Menschenhandel und Transplantationstourismus. Die Organisatoren der Tagung haben es sich zum Ziel gesetzt, die weite Verbreitung von Transplantationstourismus und illegalem Organhandel zu beschreiben und eine Handreichung für den Kampf gegen das Phänomen zu erstellen. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat Spekulationen über ein mögliches Treffen des amerikanischen Präsidenten Donald Trump mit Papst Franziskus im Mai als „verfrüht“ bezeichnet. Trump habe bisher bloß bestätigt, dass er zum G7-Gipfel nach Taormina auf Sizilien reisen werde; für einen Rom-Besuch gebe es noch keine Zusage, teilte der Sprecher des Vatikan, der US-Amerikaner Greg Burke, am Dienstag auf Anfrage mit. Das katholische Internetportal „Aleteia“ hatte unter Berufung auf diplomatische und vatikanische Quellen berichtet, im Umfeld des G7-Gipfels am 26. und 27. Mai werde es zu einer Begegnung der beiden kommen. (kap/rv)
Als Reaktion auf eine papstkritische Plakataktion in Rom, haben sich Italiens Bischöfe hinter Papst Franziskus und seine Reformen gestellt. „Wir bestätigen mit Nachdruck die Wertschätzung und Dankbarkeit für den Dienst, den der Papst für die universale Kirche leistet“, heißt es in dem Schreiben der Bischofskonferenz. Die angemessenere Antwort auf die Plakate sei das Schweigen, aber in heutiger Zeit sei es schwer, nicht auf eine „Verunglimpfung des Nachfolgers Petri“ zu reagieren. Unbekannte hatten 200 Plakate, die den Papst kritisieren, in Rom angebracht. Die Polizei hat die Plakate bereits am Samstag entfernt. (adnkronos)
Der Vatikan befürwortet Impfungen im Kampf gegen Krankheiten. Sie seien eine „soziale Pflicht“, sagte der Direktor des Bioethik-Instituts der katholischen Mailänder Universität Vom Heiligen Herzen, Antonio Sagnolo, am Montag im Vatikan. Häufiger Impfverzicht in Gesellschaften könne zu einer „großen Gefahr“ für Menschen werden, die sich aufgrund von Immunproblemen nicht impfen lassen könnten, so Spagnolo. Das Ansteckungsrisiko für diese Gruppe müsse durch Impfungen aller anderen auf ein Minimum reduziert werden, so der Mediziner. Spagnolo stellte die Neuausgabe der vatikanischen „Charta der im Gesundheitsdienst tätigen Personen“ vor. (kna)

Europa

Deutschland
Die Neuübersetzung der Heiligen Schrift zeigt jetzt auch Auswirkungen in der Liturgie; das erste Lektionar zur neuen Einheitsübersetzung soll zum 1. Advent 2018 erscheinen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz von diesem Dienstag hervor. Im Januar 2017 hat das „Forum Liturgie im deutschen Sprachgebiet“ über konkrete Schritte dieser Einführung und die hierfür notwendigen Vorbereitungen beraten. Das Gremium setzt sich aus liturgieverantwortlichen Vertretern der Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie aus weiteren Diözesen im deutschen Sprachgebiet zusammen. (pm)
Ein neues Online-Portal zur Kirchenmusik startet das Deutsche Musikinformationszentrum. Es solle umfassend und systematisch über die aktuelle Situation des kirchenmusikalischen Lebens in Deutschland informieren, teilte der Deutsche Musikrat an diesem Dienstag in Bonn mit. Über die Kirchenmusik in der evangelischen und katholischen Kirche hinaus werde auch die Musik in anderen Glaubensgemeinschaften in den Blick genommen. Das Deutsche Musikinformationszentrum ist eine Einrichtung des Deutschen Musikrats. (kna)

Afrika

Mali
Fünf mehrheitlich muslimische Länder der afrikanischen Sahel-Zone wollen eine Spezialtruppe zum Kampf gegen den Terrorismus ins Leben rufen. Dies gaben die Staatschefs von Mali, Niger, Tschad, Mauretanien und Burkina Faso nach Beratungen in der malischen Hauptstadt Bamako bekannt. Die neue Einsatztruppe soll verhindern, dass sich dschihadistische Gruppierungen wie Boko Haram in der Region weiter ausbreiten und von dort aus Terroranschläge planten. Angestrebt wird eine Finanzierung durch EU-Länder. (afp/dw)

Naher Osten

Israel
Das israelische Parlament hat ein umstrittenes Gesetz gebilligt, das die nachträgliche Enteignung palästinensischer Landbesitzer für jüdischen Siedlungsbau erlaubt. 60 Parlamentarier stimmten dafür, 52 dagegen. Die Enteignungen, die nach internationalem Recht illegal sind, könnten demnach mit einem Geldbetrag oder einem alternativen Grundstück abgegolten werden. Teile der israelischen Justiz haben bereits ihren Einspruch gegen das Gesetz angekündigt, das palästinensische Vertreter als verheerend für die stockenden Friedensbemühungen zwischen Israel und Palästina bezeichneten. (asianews)
Knapp 20 Monate nach dem verheerenden Anschlag jüdischer Extremisten auf die Brotvermehrungskirche und das Kloster in Tabgha ist es so weit: Das Atrium der Kirche wird am 12. Februar neu eingeweiht. Das gab der Deutsche Verein vom Heiligen Lande, in dessen Besitz sich die Brotvermehrungskirche befindet, in einer Pressemitteilung von diesem Dienstag bekannt. Den Angaben nach werde Kardinal Rainer Maria Woelki, der Präsident des Vereins, die Neueinweihung im Anschluss an die Heilige Messe um 10.30 Uhr vornehmen. (pm)

Syrien
Schwere Anschuldigungen gegen die syrische Regierung kommen von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International: Zwischen 5.000 und 13.000 Menschen seien in einem syrischen Militärgefängnis im Norden von Damaskus zwischen 2011 und 2015 widerrechtlich gefoltert und umgebracht worden. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste Amnesty-Bericht „Human slaughterhouse: Mass hangings and extermination at Saydnaya prison, Syria“. Die meisten Opfer seien demnach Zivilisten, denen Kritik an der Regierung vorgeworfen wurde; jede Woche seien etwa 50 Menschen bei Massenhinrichtungen gehängt worden. (pm)
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Ozeanien

Australien
„Zutiefst erschüttert und beschämt“ hat sich die Kirche Australiens über die Ergebnisse der „Royal Commission“ gezeigt, die mutmaßliche Missbrauchsfälle durch katholische Kleriker und Laien in dem Land dokumentiert hat. Das betont der Erzbischof von Sydney, Anthony Colin Fisher, in einem Pastoralbrief, den er in Reaktion auf die Untersuchung verfasst hat. Darin betont er gleichzeitig, dass die kommenden Wochen „traumatisch für alle betroffenen Personen sein werden, insbesondere für die Opfer.“ Auch der Vorsitzende der australischen Bischofskonferenz, Denis J. Hart, äußerte sich zu den Untersuchungsergebnissen. (or)

Amerika

Kolumbien
Paramilitärische Gruppen treten verstärkt im Land auf. Dabei geht es um Regionen, die zuvor von der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC dominiert wurden. Darauf weist ein kolumbianischer Bischof hin. Gegenüber dem Radiosender Santa Fe sagte Bischof Hugo Alberto Torres Marin, paramilitärische Gruppen und andere illegale Organisationen übernähmen zunehmend die Macht, weil der Staat nicht präsent sei. Die Folge seien neue Vertreibungen, Drogenhandel, Jugendbanden und Umweltzerstörung durch illegalen Bergbau. Der Bischof appellierte an Regierung und Sicherheitskräfte, die Kontrolle über die besetzten Gebiete zurückzuerlangen. Indessen haben in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito Friedensgespräche zwischen der Regierung und der Rebellengruppe ELN begonnen. (kna/afp)
Mitglieder des Salesianer-Ordens in Kolumbien haben am Montag in Brüssel ein Reintegrationsprojekt für Kindersoldaten vorgestellt. „Wir wollen dieses pädagogische Konzept mit anderen Regionen der Welt teilen“, sagte Jose Antonio Sanmartin, Direktor von „Misiones Salesianas“, bei einer Veranstaltung der EU-Bischofskommission COMECE. An dem Projekt von Don Bosco International werden in Kolumbien seit 15 Jahren Kinder, die zuvor Guerilla-Soldaten waren, psychologisch behandelt, ausgebildet und auf normales ein Leben vorbereitet. 2.300 Kinder haben das pädagogische Projekt der Salesianer bereits erfolgreich durchlaufen. (kna)

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