RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.2.2017

Tagesmeldungen vom 11.2.2017

- Medjugorje: Papst ernennt Sonderbeauftragten -
- Afghanistan: Niemand spricht über den Krieg -
- Vatikan ermittelt gegen falschen „Osservatore“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Medjugorje: Papst ernennt Sonderbeauftragten
Papst Franziskus möchte mehr über Medjugorje und die Pilgerreisen dorthin erfahren. Dazu hat er den polnischen Erzbischof von Warschau-Praga, Henryk Hoser, zu seinem Sonderbeauftragten ernannt, wie der Vatikan an diesem Samstag bekannt gab. Hoser soll genauer die pastorale Situation dort ansehen und vor allem die Bedürfnisse der dorthin reisenden Pilger in Erfahrung bringen, heißt es in der Vatikannote. Es sei vor allem anderen ein pastoraler Auftrag, den er habe, betont der Vatikan. (rv)
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China/Vatikan: Kommt der Durchbruch?
Über einen möglichen Durchbruch in den chinesisch-vatikanischen Beziehungen spekulieren internationale Medien schon länger. Auch der Hongkonger Kardinal hat sich zuletzt in diese Richtung geäußert, er schloss eine Einigung im großen Streitpunkt der Bischofsweihen nicht aus. Worum geht es dabei und wie wahrscheinlich ist so ein Übereinkommen heute? Dieser Frage geht Anne Preckel nach. (rv)
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„Franziskus fühlt sich von Benedikt XVI. unterstützt“
11. Februar 2013 – es sind schon vier Jahre vergangen – Benedikt XVI. verkündet seinen Amtsverzicht auf den Stuhl Petri. Der emeritierte Papst lebt zwar seitdem – und wie er auf eigenen Wunsch äußerte – abgeschieden „von der Welt“ und dient der „im Gebet“. Er unterstützt aber auch seinen Nachfolger, wie der ehemalige Papstsprecher Federico Lombardi gegenüber Radio Vatikan sagt. Diese Unterstützung für seinen Nachfolger gibt es in vielfältiger Weise. Pater Lombardi leitet seit einem halben Jahr die vatikanische Stiftung „Joseph Ratzinger - Benedikt XVI.“ (rv)
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Ein Jahr nach Kuba: Kyrill und Franziskus brachten „Neustart“
Das Treffen von Papst Franziskus mit dem russischen Patriarchen Kyrill vor einem Jahr auf Kuba war „keine isolierte Episode“ sondern ein „Neustart“ des Dialogs zwischen der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche. Das schreibt die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ in ihrer Samstagsausgabe. Vor genau einem Jahr trafen sich das katholische Kirchenoberhaupt mit dem Patriarchen des Moskauer Patriarchats in Havanna zusammen. Dazu findet an der Universität Fribourg ein Festakt statt, an der der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, und auch der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Kurt Koch, teilnehmen werden. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Afghanistan: Über 3.500 Tote und niemand spricht darüber
Syrien, Irak, Ostukraine: Wer an die heutigen Kriegsplätzen und Tote denkt, dem kommen wohl diese Länder in den Sinn. Ein von der Weltöffentlichkeit fast vergessener Konflikt spielt sich in Afghanistan ab. Die Vereinten Nationen haben jetzt einen Bericht veröffentlicht. Die Zahlen sind erschreckend: Über 3.500 Tote und über 8.000 Verletzte sind seit den Gefechten, die 2009 begonnen haben, zu verzeichnen. Die meisten dieser Opfer sind Kinder. (rv)
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Australien: Noch für Generationen erschütternd
Das Kapitel ‚Missbrauch und sexuelle Gewalt’ gehört zur Geschichte der Kirche dazu und darf nicht verdrängt werden: die furchtbaren Zahlen, welche von der ‚Royal Comission’ – einer staatlichen Untersuchungskommission – in der vergangenen Woche vorgelegt wurden, haben die Kirche erschüttert, erste Reaktionen sprachen von Scham und Trauma. Ganz direkt und nicht über einen Text oder Brief wendet sich jetzt der Bischof Wollongong in einer Video-Botschaft auf Facebook an die Gläubigen und die Gesellschaft Australiens. Bischof Peter Ingham spricht vom Schaden, der von Priestern und Ordensleuten in seinem Bistum angerichtet wurde. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Zu Tisch mit den Göttern
Kommunion und Abendmahl sind keine „Erfindung“ des Christentums: Im Alten Orient und auch im Palästina der Antike waren religiöse Mahlfeiern gang und gäbe. Das ergibt sich aus dem neuen Themenheft der Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“. „Zu Tisch mit den Göttern“, heißt diesmal der Titel, und darunter „Heiliges Mahl“. Das Heft aus dem Katholischen Bibelwerk belegt ausführlich und auf oft überraschende Weise, dass nicht nur Liebe, sondern auch Religion immer schon „durch den Magen“ ging. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Nach der Verbreitung einer gefälschten, papstkritischen Ausgabe der Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ hat der Vatikan Ermittlungen aufgenommen. Die Vatikan-Gendarmerie untersuche den Fall, wie italienische Medien am Samstag meldeten. Am Freitag hatte die Tageszeitung „Il Messaggero“ über die Fake-Ausgabe berichtet, die in den vergangenen Tagen per anonymer E-Mail an Kardinäle, Bischöfe und weitere Geistliche gesendet worden war. Auf dem Titel des falschen Osservatore: Ein Artikel, in dem Papst Franziskus auf die Fragen von vier Kardinälen zu seinem Schreiben „Amoris Laetitia“ antwortet – und zwar nicht mit „Ja“ oder „Nein“, wie gefordert, sondern mit der Antwort „Sic et non", „Ja und Nein“. (kna)
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25 Jahre, das ist auch der Anlass, einmal auf die Früchte zu blicken,
die der Welttag in den vergangenen Jahren erbracht hat. Jean-Marie Mupendawatu ist der für die Krankenpastoral beauftragte Sekretär des Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen; er hat bereits viele Ausgaben des Welttages selbst organisiert. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont er, der Welttag habe bereits auf allen Kontinenten der Welt stattgefunden und nicht nur in den katholischen Gläubigen das Bewusstsein für die Begegnung mit Kranken gestärkt. (rv)
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Vatikan/Frankreich
Die eigene Begrenztheit akzeptieren und nicht verstecken – dazu hat Kardinal Pietro Parolin an diesem Samstag anlässlich des Weltkrankentages ermutigt. Gott wolle „keine Superhelden“, unterstrich der vatikanische Kardinalstaatssekretär bei einer Messe am internationalen Wallfahrtsort Lourdes. Es gehe vielmehr darum, Schwierigkeiten und Hindernisse im Leben nicht zu leugnen und Einschränkungen zu akzeptieren. „Gott ruft uns auf, keine Angst zu haben, denn er kommt und ist uns nah“, so der Kardinal in seiner Predigt. An diesem Samstag begeht die Kirche die 25. Ausgabe des Weltkrankentages, den der heilige Papst Johannes Paul II. 1992 ins Leben rief. (rv)

Europa

Deutschland
Das Kopftuch-Urteil des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg wird von den großen christlichen Kirchen begrüßt. Der Generalvikar der Erzdiözese Berlin, Manfred Kollig, und der Konsistorialpräsident der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Oberlausitz, Jörg Antoine, haben die Entscheidung am Freitag als Aufforderung zu mehr religiöser Toleranz des Staates gewertet. Am Donnerstag hatte das Gericht einer muslimischen Lehramtsbewerberin bei einer Entschädigungsklage recht gegeben, die aufgrund ihres Kopftuchs abgelehnt worden war. (kna)

Afrika

Marokko
Der Oberste Rat der Ulama, die Religionsgelehrten des Landes, hat den Abfall vom Islam neu ausgelegt. Nach der Neuinterpretation soll Apostasie nicht mehr mit dem Tod bestraft werden. Aus dem Dokument über die Neuauslegung geht hervor, dass Apostasie in dem kriegerischen Kontext der damaligen Zeit als politischer und nicht religiöser Verrat an der Gemeinschaft verurteilt wird. Für den Jesuitenpater Samir Khalil Samir ist die Entscheidung ein „sehr wichtiger Schritt“. Das äußert der Professor für Islamwissenschaften am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Asia News“. Nach dem Obersten Rat werde Abfall vom Islam im Jenseits bestraft, nicht aber im diesseitigen Leben, verrät der Islamwissenschaftler. (cath.ch/rv)

Libyen
Missbrauch und Hunger, Folter und Kerker – so sieht der Alltag von Migranten in Libyen aus. Dass die Flüchtlinge derzeit die schwächsten Glieder in dem nordafrikanischen Krisenland sind und dass ihre Rechte mit Füßen getreten werden, daran hat das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen UNHCR an diesem Freitag in Genf erinnert. Darin wird vor allem das Schicksal der Opfer des Menschenhandels und das unrechtmäßige Einsperren der Migranten „ohne jeglichen legalen Prozess“ hervorgehoben. Vor Hintergrund dieses Skandals ruft die UNO gemeinsam mit der Weltmigrationsbehörde (IOM) zu internationaler Solidarität mit den Libyen-Flüchtlingen auf: Ursachen der Migrations- und Flüchtlingsbewegungen müssten verstanden und legale Fluchtwege geschaffen werden, halten sie in der Pressemeldung fest. (pm)

Naher Osten

Israel
Gegen die geplante Ausweisung von 14 philippinischer Jugendlicher aus Israel hat sich der Patriarchalvikar für die hebräisch-sprechenden Katholiken im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem gewandt. „Ihr habt entschieden, dass es keinen Platz im Staat Israel für diese Jugendlichen gibt“, schrieb Pater David Neuhaus in einem offenen Brief an den israelischen Innenminister Aryeh Deri. Die Großeltern der Kinder hätten „Juden auf den Philippinen aufgenommen, die vor der Schoah flohen“, schreibt der Jesuit. Die Jugendlichen sind Einwandererkinder, die seit elf Jahren in Israel leben. Ihre Eltern kümmern sich als Pfleger um israelische Rentner. Die Abschiebung der Jugendlichen samt ihrer Familien aus Israel droht aufgrund fehlender Aufenthaltsgenehmigung. (pm/rv)

 

Iran
Lob für den Papst aus iranischem Munde: „Die Welt braucht Führer, die auf Dialog und Barmherzigkeit, nicht auf Mauern und Ausschluss setzen“, schreibt der iranische Außenminister Mohammad Jayad Zarif auf Twitter. Angesichts des „durch US-Präsident Donald Trump verursachten globalen Chaos“ lade Papst Franziskus „die Völker dazu ein, Brücken und keine Mauern zu bauen“, schreibt er weiter. Dass Franziskus zuletzt das Wort für die in Myanmar diskriminierten muslimischen Rohingya ergriff, hat dem Außenminister gefallen. Der Papst habe „die gegen sie verübten Grausamkeit scharf kritisiert“ und „ihr Recht, ihren Glauben zu leben, verteidigt“, so Zarif.
(ansa/rv)

Asien

Indonesien
Einige muslimische Anführer rufen zur Wahl eines muslimischen Gouverneurs für Jakarta auf. Sie wollen die Wiederwahl des amtierenden Christen verhindern. An diesem Samstag haben sich tausende Indonesier an einer Moschee in der Hauptstadt versammelt, wo religiöse Anführer sie zur Unterstützung eines muslimischen Kandidaten drängten. Die Wahl eines neuen Gouverneurs für die Hauptstadt Jakarta wird am kommenden Mittwoch stattfinden. Der derzeit amtierende christliche Gouverneur Basuki Tjahaja Purnama muss in seiner Wahlkampagne wöchentlich vor Gericht erscheinen und sich gegen die Blasphemievorwürfe verteidigen. (reuters/fides/rv)

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