RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.2.2017

Tagesmeldungen vom 16.2.2017

- Papst: Krieg beginnt in unseren Herzen -
- Kardinal Burke: Nach Guam entsandt -
- Anglikaner: Streit um gleichgeschlechtliche Ehe -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN AUS DEM VATIKAN:

Frühmesse: Krieg beginnt in meinem eigenen Herzen
Krieg beginnt im Herzen des Menschen: Darum sind wir alle für die Bewahrung des Friedens verantwortlich. Das sagte Papst Franziskus am Donnerstag in seiner Frühmesse im Vatikan. „Ja, wir sind die Hüter unserer Brüder, und wenn Blut vergossen wird, dann wird Gott uns alle deswegen zur Rechenschaft ziehen!“ (rv)
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Papst segnet österreichische Athleten mit Handicap
Besonderer Besuch aus Österreich: An diesem Donnerstag empfing Franziskus im Vatikan acht Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung. Sie beteiligen sich im März, zusammen mit 2.700 weiteren Sportlern mit Handicap, an den Weltwinterspielen der Special Olympics, die in der Steiermark ausgetragen werden. „Wir können von Ihnen lernen, sich über die kleinen und einfachen Dinge zu freuen ”, sagte Franziskus (hier die Rede im Wortlaut) seinen Gästen. (rv)
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Kardinal Burke: Nach Guam entsandt
US-Kardinal Raymond L. Burke ist seit diesem Mittwoch auf die Pazifikinsel Guam entsandt, um dort einen Missbrauchsprozess gegen einen Bischof zu leiten. Das bestätigte Vatikansprecher Greg Burke indirekt auf Anfrage von Journalisten. Dem Erzbischof von Guam, Anthony Apuron, wird vorgeworfen, in den 1970er Jahren ein Kind missbraucht zu haben. Apuron beteuert seine Unschuld. Kardinal Burke wird Medienberichten zufolge wohl für mehrere Wochen auf Guam bleiben müssen. (agi)
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Papst besucht sozial engagierte Uni am Stadtrand von Rom
Die Aufmerksamkeit für die sozialen Probleme, an denen die Stadt Rom wahrhaft nicht arm ist, zeichnet die römische Universität Roma Tre besonders aus. Das sagte der Rektor der Universität, die an diesem Freitag Papst Franziskus empfangen wird. Franziskus kommt zum 25-jährigen Jubiläum der Universität, die an der südwestlichen Peripherie Roms liegt. (rv)
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RV-SPEZIAL:

Indonesien: Heikle Gouverneurswahl, Ahok muss in die Stichwahl
In vielen Provinzen Indonesiens wurde an diesem Mittwoch gewählt – unter anderem in der Hauptstadt Jakarta, wo es vor der Wahl zu einer beispiellosen Schlammschlacht gegen den bei großen Teilen der Bevölkerung beliebten christlichen Gouverneur Basuki Tjahaja Purnama, genannt Ahok, gekommen ist. Dem vorläufigen Wahlergebnis nach wird er sich einer Stichwahl stellen müssen. Eine Wahl mit starkem interreligiösem Problempotential... (rv)
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Flüchtlingspolitik: Was lässt sich aus Vergangenheit lernen?
Was lässt sich aus der Zeit des Holocaust für die aktuelle Flüchtlingskrise lernen? Dieser Frage geht eine internationale Konferenz ab diesem Donnerstag in Rom nach, die der Heilige Stuhl mitorganisiert hat. Historiker sowie Vertreter aus Politik, Kirche und von Hilfsorganisationen beleuchten dort Flüchtlingspolitiken weltweit ab 1933 und nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus unternimmt am Sonntag einen Pfarreibesuch in Ponte di Nona im Osten seines Bistums Rom. In der Kirche und den Räumlichkeiten von Santa Maria Josefa del Cuore di Gesu wird er mit den Gläubigen die Sonntagsmesse feiern. Zuvor sind Treffen mit Kindern und Jugendlichen, Kranken, Caritas-Mitarbeitern und Familien vorgesehen. Es handelt sich um Franziskus‘ 13. Pfarreibesuch. Die Gemeinde nahe dem Einkaufszentrum Rom-Ost zählt rund 20.000 Gläubige. (kna)

Europa

Deutschland
Die beiden großen Kirchen Deutschlands laden anlässlich des Reformationsjubiläums zu einem ökumenischen Fest ein. Unter dem Leitwort „Wie im Himmel, so auf Erden“ soll am 16. September in Bochum „ein Zeichen der Verbundenheit untereinander und der Sendung in der Welt“ gesetzt werden. Neben der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sind auch der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) sowie das Zentralkomitee der Katholiken in Deutschland (ZdK) an der Ausrichtung des Tages beteiligt. Informationen zum Programm und zur Teilnahme gibt es hier. (pm)
Der Katholische Deutsche Frauenbund lobt zum fünften Mal gemeinsam mit dem Deutschen Evangelischen Frauenbund den Ökumenischen Frauenpredigtpreis aus. Dessen Motto „Eins sein in Christus“ nimmt Bezug auf den Bibeltext Galater 3,26-28. Annette Schavan, deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, ist die Schirmfrau der Aktion. Bewerbungsschluss für den Wettbewerb ist der 30. Mai. Alle Unterlagen sind auf der Internetseite www.frauenbund.de zu finden. (pm)

Österreich
Von 21. bis 24. Februar kommen in Vöcklabruck die Leiterinnen der heimischen Frauenorden zu ihrer Jahrestagung zusammen. Auf dem Programm steht u.a. die Wahl des neuen Präsidiums der Vereinigung der Frauenorden Österreichs (VFÖ). Als VFÖ-Präsidentin fungiert seit 2013 Schwester Beatrix Mayrhofer von den Schulschwestern in Wien, Vizepräsidentin ist Schwester Franziska Bruckner von den Franziskanerinnen in Amstetten. Die Wahl findet im Rahmen der VFÖ-Generalversammlung statt, auf der unter anderem Themen wie Datenschutz, Finanzen, Opferschutz oder die künftig noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Frauen- und Männerorden behandelt werden. 105 Frauenorden sind derzeit Mitglieder der Vereinigung von Frauenorden in Österreich. (kap)

Schweiz
Der oberste Kapuziner der Schweiz, Provinzial Agostino Del Pietro, will den sexuellen Missbrauch an Daniel Pittet von einer unabhängigen juristischen Kommission aufarbeiten lassen. „Ziel ist es zu erkennen, wo unsere Fehler sind. Wenn wir Fehler gemacht haben, müssen wir zu diesen Fehlern stehen“, sagte Del Pietro im Interview des Internetportals kath.ch vom Donnerstag. Pittet, der aus Fribourg stammt, war als Kind vier Jahre lang von einem Kapuziner sexuell missbraucht worden und hat darüber ein Buch veröffentlicht. Papst Franziskus hatte ein Vorwort beigesteuert. Die Übergriffe geschahen Ende der 1960er Jahren. Provinzial Del Pietro bedauert, dass die Taten seines Mitbruders Pater Joël nach Bekanntwerden im Orden nicht direkt beim staatlichen Gericht angezeigt wurden. (kath.ch/kap)
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Großbritannien
Die Generalsynode der Anglikaner hat einen Bericht der Bischöfe, der das aktuelle Verbot der Eheschließung und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare bekräftigt, am Donnerstagabend überraschend abgelehnt. Die Bischöfe hatten in dem Bericht homosexuellen Christen eine „Kultur des Willkommens und der Unterstützung“ zugesagt, jedoch die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen zurückgewiesen. Gruppen, die für die Rechte Homosexueller eintraten, begrüßten die Ablehnung des Dokuments als einen „Sieg für Liebe und Gleichgestellung“. Der Bericht wurde von den Geistlichen im Kirchenparlament mit 93 zu 100 Stimmen abgelehnt, auch wenn er im Haus der Bischöfe und dem Haus der Laien die nötige Unterstützung erhielt. Für die Annahme des Berichts wäre jedoch eine Zustimmung in allen drei Häusern nötig gewesen. (kna)
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Afrika

Südsudan
Die Vertreibung von Menschen aus Amadi führt zu einer Lebensmittelknappheit im Südsudan. Das berichtet der Gouverneur des betroffenen Staates, Joseph Ngere Pachiko. Aufgrund des Einmarsches von Rebellen seien 200.000 Menschen aus seinem Bundesstaat geflohen. Die Rebellen der „Befreiungsarme der Sudanesischen Bevölkerung in Opposition“ (SPLA-IO) werden vom früheren Vize-Präsidenten Riek Machar angeführt. Den Bauern sei es in der jetzigen Lage nicht möglich, die Ernte einzufahren, so der Gouverneur. Er bat Hilfswerke um Unterstützung der Bevölkerung. Aufgrund des Bürgerkriegs im Südsudan sind mehr als 2,2 Millionen Menschen auf der Flucht im eigenen Land und den Nachbarländern. (fides)

Ägypten
Religiöse und moralische Werte sind mehr denn je notwendig für die nationale Einheit und den Kampf gegen Fundamentalismus und Terrorismus. Das sagten der Großimam von al-Azhar, Ahmed al-Tayyeb, und der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. zum Auftakt einer Konferenz zur gesellschaftlichen Bedeutung ethischer Werte in der Kairoer al-Azhar-Universität. Der Großimam, einer der ranghöchsten Gelehrten des sunnitischen Islams, unterstrich in seiner Eröffnungsrede, wie wichtig die Bildung der Jugend für die Entwicklung einer Gesellschaft sei. Auch das Oberhaupt der orthodoxen Kopten sprach von der Notwendigkeit, die Bildungsstruktur des Landes zu verbessern. Außerdem betonte er die entscheidende Rolle der Familie und ihrer Werte für das gesellschaftliche Leben. (or)
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Naher Osten

Irak
Racheandrohungen sind nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar und schüren Konflikte. Das steht in einer Erklärung des chaldäischen Patriarchats als Reaktion auf die Behauptung von Ryan Salem, einem chaldäischen Christen, christliche Milizen seien bereit, sich an den sunnitischen Muslimen zu rächen. Diese Aussage wurde im irakischen Fernsehen ausgestrahlt. „Herr Salem spricht nicht stellvertretend für die christliche Glaubensgemeinschaft“, so das Patriarchat. Eine Haltung der Rache sei nicht mit der christlichen Moral vereinbar, da „Christus uns Frieden, Liebe und Vergebung“ verkünde. Bei der Befreiung von Mossul sollten die Prinzipien der Ethik grundgelegt werden. Salem steht paramilitärischen Gruppen im Irak nahe. Das Patriarchat hatte sich schon mehrfach von sogenannten christlichen Milizen distanziert. (fides)

Amerika

Kuba
Die Bürgerrechtsbewegung „Frauen in Weiß“ erhält Rückendeckung durch den neuenErzbischof: Juan de la Caridad Garcia Rodriguez, Erzbischof von Havanna, hat sich mit Berta Soler, der Sprecherin der Bewegung, zum Gespräch getroffen. Nach Angaben des Senders Radio Marti ging es dabei um die jüngsten Repressionen gegen Dissidenten und Oppositionspolitiker auf der kommunistisch regierten Insel. „Wir haben unsere große Besorgnis zum Ausdruck gebracht“, sagte Soler dem Nachrichtenportal „Diario de Cuba“. Den Frauen werde inzwischen jeglicher Gottesdienstbesuch verweigert. Zudem seien die Überwachungsmaßnahmen des Staates verstärkt worden. Soler rief die katholische Kirche auf, Stellung gegen diese Menschenrechtsverletzungen, vor allem aber gegen die Einschränkung der Religionsfreiheit, zu beziehen. Der Erzbischof habe seine Unterstützung zugesagt, so die Menschenrechtlerin. Die „Frauen in Weiß“ sind ein Zusammenschluss von Frauen auf Kuba, deren Männer und Söhne wegen ihres Engagements für Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. (kna)
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Vereinigte Staaten/Mexiko
Den Schutz von Migrantenrechten haben mexikanische und US-amerikanische Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung eingefordert. Zuwanderer seien oft Gewalt, Kriminalität, unmenschlicher Politik und einer Gleichgültigkeit der Welt ausgesetzt, hieß es in einer Erklärung zum Abschluss des dreitägigen Bischofstreffens im texanischen Brownsville. Zugleich bekräftigten die 20 Bischöfe aus beiden Ländern, dass die Kirche Migranten weiterhin aktiv unterstützen werde. Während des Treffens besuchten die Bischöfe eine Flüchtlingsunterkunft. Der Kardinal von Mexiko-Stadt Norberto Rivera Carrera forderte die Regierungen beider Länder auf, ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Fluchtursachen zu verstärken. Ein Klima der Gewalt, Armut und Ungerechtigkeit zwinge zwahlreiche Menschen dazu, ihr Glück in der Flucht in die Vereinigten Staaten zu suchen. (kna)

Mexiko
Trotz eines gesetzlichen Verbots von Kinderarbeit müssen viele Minderjährige in Mexiko arbeiten. Das geht aus einer Statistik hervor, die die Arbeitsbehörde und Rentenstelle des Bundesstaats Zacatecas veröffentlichte. Fast 50.000 Jugendliche unter 15 Jahren müssen den Erhebungen zufolge arbeiten. 60 Prozent arbeiten in der Landwirtschaft, auch als Haushaltshilfe und in verschiedenen Geschäften werden Kinder beschäftigt. Der Kampagne „Mexiko ohne Kinderarbeit“ schlossen sich in Zacatecas nur 14 der insgesamt 4.000 Unternehmen an. (fides)

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