RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.2.2017

Tagesmeldungen vom 22.2.2017

- Papst: „Hunger in Südsudan lindern!“ -
- Afrika, Trump und die Blutmineralien -
- Armut in Griechenland: Tödliche Krise -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: „Hunger in Südsudan lindern!“
Papst Franziskus fordert die internationale Gemeinschaft zu rascher Lebensmittelhilfe für Hungernde im Südsudan auf: „Zu einem brudermörderischen Konflikt kommt noch eine schwere Hungerkrise am Horn von Afrika, die Millionen von Menschen, darunter viele Kinder, zum Hungertod verurteilt. In diesem Moment ist der Einsatz aller nötiger denn je, gebraucht werden konkrete Lebensmittelhilfen, die auch wirklich die leidende Bevölkerung erreichen müssen!“ (rv/kna)
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Generalaudienz: Alles mit den Augen von Ostern sehen
„Christliche Hoffnung besagt, dass wir schon erlöst sind, aber auf die Vollendung warten.“ Das sagte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz an diesem Mittwoch. Der Christ lebe „nicht außerhalb der Welt“: Er verstehe „in seinem Leben und dem, was ihn umgibt, die Zeichen des Bösen, des Egoismus und der Sünde zu erkennen“. (rv)
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Malteserorden: Papst-Beauftragter bittet um Gewissensprüfung
Der Sonderbeauftragte des Papstes für den Malteserorden, Erzbischof Angelo Becciu, will Reformschritte für den Orden prüfen und dabei alle Mitglieder einbinden. Das betont Becciu in einem Schreiben an die Mitglieder, das der Orden am 17. Februar auf seiner Website veröffentlichte. Erzbischof Becciu ruft alle leitenden Angehörigen des Ordens zu einer Gewissenserforschung auf: „Für uns alle in höchstem Maß segensreich wäre eine persönliche und gemeinschaftliche Erforschung des Gewissens, um festzustellen, ob wir fähig sind, individuelle oder gruppenspezifische Interessen hintanzustellen, so dass das größere Gut des Ordens im Vordergrund steht.“ (kap)
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HINTERGRÜNDE:

Afrika, Trump und die Blutmineralien
„Dodd Frank Act“: So heißt ein US-Gesetz gegen Blutmineralien, das 2010 unter Präsident Obama in Kraft getreten ist. Es verpflichtet Unternehmen zur Garantie, dass keines ihrer Produkte Mineralien aus dem Kongo und Nachbarländern enthält. Mit dem Verkauf dieser Mineralien finanzieren sich nämlich zahlreiche Rebellengruppen in dieser Konfliktregion. Der neue US-Präsident Donald Trump will dieses Gesetz jetzt kassieren, was viele Konflikte in Ländern der Region wieder anfachen könnte. (rv)
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Armut in Griechenland: Tödliche Krise
Die Griechenland-Krise geht in eine neue Etappe: mit neuen europäischen Sparforderungen an die Athener Regierung, weil sie sonst nicht an die nächste Tranche von Hilfen kommt. Die Finanzminister der Eurogruppe und der Internationale Währungsfonds geben noch kein grünes Licht für ein neues Hilfsprogramm, das Griechenland aber dringend braucht. Viele Griechen fühlen sich am Ende. „Der Staat hat kein Geld mehr, und wir werden jetzt alle Bettler“, sagt der katholische Erzbischof von Athen, Sevastianos Rossolatos. (rv)
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Keine Kriegsflüchtlinge in Osteuropa: Warum hat selbst Kirche Bedenken?
Sowohl die Slowakei als auch Tschechien haben bisher keine Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Die Tatsache, dass Europa „in den vergangenen Jahren eine Reihe brutaler Terroranschläge von islamistischen Attentätern erlebt“ hat, könne „logisch zur Schlussfolgerung führen, dass solche Gewalttaten wahrscheinlicher sind, je größer die muslimische Gemeinschaft ist“, ist der Erzbischof von Bratislava, Stanislav Zvolensky, überzeugt. Unterdessen wendet sich der Prager Kardinal Dominik Duka gegen eine „unvorbereitete und perspektivlose Migration“. Diese könne den „Zerfall der ganzen Gesellschaft“ zur Folge haben. (kna)
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UNSER FILMTIPP:

Neruda
Ende der 1940er-Jahre soll ein chilenischer Polizist den als Kommunisten in Ungnade gefallenen Dichter Pablo Neruda verhaften. Doch der Abgeordnete taucht unter und liefert sich mit seinem Verfolger eineinhalb Jahre lang ein illustres Katz- und Mausspiel. Der zwischen Kammerspiel und Kriminalfilm oszillierende Film arbeitet sich weniger an den biografischen Konturen als an der widersprüchlichen Persona des Schriftstellers ab, der volkstümlich und arrogant, sozial und grausam zugleich war. Eine brillante Bildgestaltung sowie die melodisch-atonale Musik erzeugen eine ambivalente Noir-Atmosphäre, in der das Genie des glänzend besetzten Poeten einen eigenwilligen Glanz entfaltet. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat erneut Angehörige von Terror-Opfern empfangen. Am Mittwoch vor der Generalaudienz traf er die Familien der Opfer von Dhaka. In Bangladeschs Hauptstadt hatte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ am 1. Juli 2016 in einem Restaurant ein Blutbad angerichtet, 28 Menschen starben, neun von ihnen Italiener. Zur Papstaudienz begleitet wurden die Angehörigen der Opfer vom Bischof der italienischen Stadt Alife, Valentino Di Cerbo. Papst Franziskus will 2017 eine Reise nach Indien und Bangladesch unternehmen, Details sind nicht bekannt. (rv)
Das Staatssekretariat will künftig genauer überwachen, wer für welche Zwecke ein Bild des Papstes oder das Logo bzw. Wappen des Heiligen Stuhls nutzt. Das kündigte es an diesem Mittwoch in einer kurzen Erklärung an. Wörtlich ist von „systematischen Prüfmaßnahmen“ die Rede. Man werde die üblichen Rechtsmittel zum Schutz der Wappen und Symbole anwenden, damit der Papst nicht instrumentalisiert werde. Ein konkreter Anlass für die Maßnahme wurde nicht genannt. (rv)
Die vatikanischen Museen und das jüdische Museum von Rom organisieren eine gemeinsame Ausstellung zum jüdischen Symbol der Menora, dem siebenarmigen Leuchter. Es ist die erste Ausstellung dieser Art. Mehr als 130 Ausstellungsstücke werden gleichzeitig im Vatikan und der römischen Synagoge gezeigt. Die Ausstellung findet zwischen dem 15. Mai und dem 23. Juli statt. (cath.ch)
Besucher der vatikanischen Museen können künftig auf ein verstärktes Erste-Hilfe-Netz zählen: Am 1. März nimmt der italienische Verein der „Misericordie“ eine Erstversorgungsstation in den Museen in Betrieb. Das gab der Vatikan am Dienstag bekannt. Darüber hinaus übernehmen die „Barmherzigkeitssanitäter“ auch den Transport von Notfällen in umliegende Krankenhäuser. Bisher hatten Vatikan-Sanitäter diese Art von Einsätzen in den Museen gewährleistet, sie mussten dazu aber jeweils aus der Zentrale ausrücken, was wertvolle Zeit kostete. (rv)

Vatikan/Irland
Papst Franziskus hat den verstorbenen irischen Kardinal Desmond Connell gewürdigt. „Mit Dankbarkeit rufe ich Kardinal Connells Jahre des großherzigen priesterlichen und bischöflichen Dienstes für das Erzbistum Dublin in Erinnerung sowie seine zahlreichen Beiträge für die Kirche in Irland, vor allem auf dem Gebiet der philosophischen Studien“, heißt es in einem päpstlichen Beileidstelegramm. Connell, von 1988 bis 2004 Erzbischof von Dublin, war in der Nacht zum Dienstag im Alter von 90 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Die letzten Jahre von Connells Amtszeit wurden vom Missbrauchsskandal in der irischen Kirche überschattet. (kna)

Afrika

Ägypten
Vier koptische Christen sind in den vergangenen drei Wochen im Nordsinai von radikalen Islamisten ermordet worden. Das teilt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) an diesem Mittwoch mit. Eine „unbekannte Zahl“ von Christen sei demnach vertrieben worden. Die IGFM berichtet außerdem von einem 20-minütigen Video, in dem die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ dazu aufrufe, ägyptische Christen zu töten. Sie seien nicht länger „Schutzbefohlene (Dhimmis)“, sondern „Ungläubige (Kufar)“ und Gott habe befohlen, diese zu töten. Die Regierung Ägyptens müsse sich den Ursachen extremistischer Gewalt stellen und anerkennen, dass der Terror eine religiöse Komponente habe, so ein Sprecher der IGMF. (pm)

Naher Osten

Heiliges Land
Die Restauration der Grabkapelle in der Jerusalemer Grabeskirche ist ein Zeichen für die Zusammenarbeit von Christen verschiedener Konfessionen. Das sagte der Franziskanerkustos Francesco Patton, der von katholischer Seite für die Stätten im Heiligen Land zuständig ist, am Mittwoch. Drei von sechs Konfessionen, die an der Kapelle tätig sind, haben die Instandsetzungsarbeiten zum ersten Mal gemeinsam getragen. Finanziert wird die Restauration, deren Gesamtkosten sich auf 3,4 Millionen Euro belaufen, ungefähr zur Hälfte aus privaten Spenden und aus dem World Monuments Fund (WMF). Der Abschluss der Arbeiten ist auf den 22. März terminiert. (kna)

Irak
Während um West-Mossul erbitterte Kämpfe zwischen der irakischen Armee und der IS-Terrormiliz toben, sind dieser Tage die ersten Christen in den bereits eroberten Ostteil zurückgekehrt. Das bestätigte der chaldäische Patriarch Louis Sako gegenüber Journalisten in Erbil. Noch sei die Sicherheitslage sehr prekär, der Kampf um Mossul noch längst nicht vorbei. Auch im Ostteil der Stadt bestehe immer noch die Gefahr, dass einzelne IS-Kämpfer Terroranschläge verübten. Sako wies weiter auf die Notwendigkeit von Versöhnung zwischen den Religionen hin: Es brauche moderate Imame, die in den Moscheen Respekt und Achtung gegenüber den Christen predigten. (kap)

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