RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.2.2017

Tagesmeldungen vom 25.2.2017

- Papst Franziskus: Inklusion heißt aktive Teilhabe -
- Papst: „Auch Paaren ohne Trauschein nahe sein“ -
Australiens Bischöfe: „Nie wieder!” -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: Inklusion heißt aktive Teilhabe
„Die Lebensqualität innerhalb einer Gesellschaft misst man in großem Maße durch die Fähigkeit, diejenigen einzubeziehen, die am schwächsten und hilfsbedürftigsten sind: Papst Franziskus emping an diesem Samstag eine italienweites Projekt zur Inklusion von Menschen mit körperlichem Handicap, Suchtproblemen oder mentalen Krankheiten. Eine Diskriminierung, die aufgrund der Fähigkeit erfolge, inwieweit man in der Gesellschaft produktiv wirken könne, sei nicht weniger gravierend als eine Diskriminierung aufgrund des Glaubens, der Hautfarbe oder des Gesellschaftlichen Status, fuhr der Papst fort. Gerade die Kirchengemeinschaft müsse diesen „Kleinen“ einen besonderen Platz einräumen, denn sie seien besondere Zeugen der Zärtlichkeit Gottes, von denen alle anderen viel zu lernen hätten, so Franziskus. (rv)
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Papst: „Auch Paaren ohne Trauschein nahe sein“
Der Papst ermutigt Seelsorger dazu, auch jungen Leuten, die ohne Trauschein zusammenleben, nahe zu sein. „Das Herz Christi liebt auch diese Menschen“, sagte Franziskus bei einer Audienz an diesem Samstag. „In geistlicher und moralischer Hinsicht gehören diese Paare zu den Armen und Kleinen, für die die Kirche nach dem Vorbild ihres Herrn und Meisters eine Mutter sein will, die sie nicht im Stich lässt, sondern die sich um sie kümmert... Schaut auf diese Paare mit einem zärtlichen und mitfühlenden Blick. Diese Sorge um die Geringsten kommt direkt aus dem Evangelium und ist deswegen ein wesentlicher Bestandteil eurer Arbeit zur Förderung und Verteidigung des Ehesakraments!“ (rv)
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Interview: Der Papst und die Pfarrer
„Ich kann mir vorstellen, dass es das erste Mal war, dass in einem römischen Palast auf einmal so viele Pfarrer gesessen haben“: Das sagt Ludwig Waldmüller, Pfarrer und Dekan in Memmingen (Bistum Augsburg) und langjähriger Mitarbeiter von Radio Vatikan, über den Kurs an der „Römischen Rota“. Das hohe kirchliche Ehegericht hat etwa 300 Pfarrern aus aller Welt bei diesem Kurs in den letzten Tagen die Feinheiten des neuen Ehenichtigkeitsprozesses erklärt. (rv)
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Australiens Bischöfe zu Missbrauchsskandal: „Nie wieder!”
„Nie wieder!” – mit dieser Überzeugung zieht die katholische Kirche Australiens in Gestalt des Vorsitzenden der Australischen Bischofskonferenz ein Resümee zur langwierigen Arbeit der Royal Commission, die zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker eingesetzt worden ist. Die Kommission hatte Anfang des Monats erschütternde Zahlen vorgelegt, rund sieben Prozent aller Geistlicher seien demnach in den Jahren1980 bis 2010 in Missbrauchsfälle involviert gewesen. (rv)
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LIVE BEI RADIO VATIKAN:

Ökumenischer Besuch in Rom
Eine weitere starke ökumenische Geste von Papst Franziskus: An diesem Sonntag wird er als erster Papst überhaupt die anglikanische Gemeinde Roms besuchen. In der All Saints-Kirche trifft er die Gläubigen und Vertreter der größten anglikanischen Gemeinde Italiens und nimmt am Abendgebet teil. Im Rahmen der Liturgie wird er eine Predigt halten. Ab 16 Uhr überträgt Radio Vatikan die Begegnung live und mit Deutschem Kommentar, sie können die Übertragung über unseren Vatican Player oder über Youtube verfolgen. (rv)

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UNSER BUCHTIPP:

Andreas Rödder, 21.0 – Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Eine Besprechung von Stefan von Kempis.
Er hat sich zum Schreiben – seine Danksagung verrät’s – zu den Benediktinerinnen der hl. Hildegard in Eibingen zurückgezogen, oder zu Zisterzienserinnen in Marienstatt. „Ein ganzes Kapitel“ ist ihm außerdem, wie wir an gleicher Stelle erfahren, während eines Konzerts in London „eingefallen“. Das Ergebnis fällt entsprechend ungewöhnlich aus: Mit „21.0 – Kurze Geschichte der Gegenwart“ legt Andreas Rödder nicht weniger als eine moderne „Summa“, eine umfassende Welterklärung vor. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kurienkardinal Gianfranco Ravasi hält ein Diakonat der Frau für möglich. „Aber natürlich muss darüber diskutiert werden, die historische Tradition ist sehr komplex“, sagte der Präsident des Päpstlichen Kulturrates am Freitag in einem Interview. Der Kurienkardinal kritisierte zugleich eine Fixierung auf das Frauenpriestertum als „klerikal“. Stattdessen sollte über andere wichtige Funktionen von Frauen in der Kirche nachgedacht werden. Etwa den Bereich der Katechese, der Freiwilligenarbeit, der Finanzen und der architektonischen Planung könne sich Ravasi gut unter der Führung von Frauen vorstellen. Auch in den Vatikan-Behörden könnten Frauen stärker vertreten sein. (kna)

Europa

Österreich
Ein generelles Kopftuchverbot ist unzulässig und diskriminierend. Das sagt Kardinal Christoph Schönborn der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“. Der Wiener Erzbischof sprach sich für eine differenzierte Diskussion über die Grundfrage, ob Religion etwas mit dem öffentlichen Leben zu tun habe. Wer einen religiös aseptischen öffentlichen Raum wolle, wolle ein anders Land, so Schönborn. Auch die Diskussion um die Burka solle „nicht mit einem generellen Verbot, sondern mit Klarstellungen, in welchen Situationen das Tragen nicht erlaubt ist, verbunden werden – etwa vor Gericht“, sagte der Kardinal. Im Rahmen des Integrationsgesetzes ist in Österreich auch ein Verbot von Vollverschleierung von der Regierungskoalition festgelegt worden. (kap)

Polen
Polens Kirche ruft zum ersten Gebetstag für Missbrauchsopfer auf. Am ersten Freitag in der Fastenzeit soll landesweit für die Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester gebetet werden. So wollten sich die Kirche und besonders die Priester für die „Sünde mancher unserer Brüder entschuldigen“, sagte Erzbischof Wojciech Polak am Freitag der polnischen Nachrichtenagentur „KAI“. Zudem gehe vom Bußgebetstag die Botschaft „null Toleranz für Pädophilie“ aus. Mit dem Bußgebetstag entspreche man einer Bitte von Papst Franziskus an alle Bischofskonferenzen, so Polak. (kna)

Afrika

Ägypten
Der Fundamentalismus in Europa ist nur durch die wahre Kenntnis des Islams und seiner Werte zu bekämpfen. Das sagte der Großimam der Al-Azhar-Moschee, Scheich Ahmad Mohammad al-Tayyeb, in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“. Der Islam lehne jede Form von Diskriminierung ab. Als Beispiel dafür nannte er die erste islamische Gesellschaft zur Zeit des Propheten in Medina: Dies sei eine Zeit „einer wahren Koexistenz (..) in einem Kontext des gegenseitigen Respekts und der Gleichberechtigung“ gewesen. Das Wesentliche im Dialog zwischen jungen Muslimen und Christen, den auch die Universität al-Azhar fördere, sei der Kampf gegen Hass und Radikalismus. (agi)`
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Unterstützung der ägyptischen Regierung für die koptischen Christen in dem Land gewürdigt. Diese hätten „eine sehr gute Situation für die Ausübung ihrer Religion“, sagte Merkel in ihrer neuen Videobotschaft, die am Samstag verbreitet wurde. Gerade in einem muslimisch geprägten Land sei das beispielhaft. Merkel besucht in der kommenden Woche Ägypten. (kna)

Asien

Pakistan
Alle Christen, ungeachtet ihrer Konfession, sollen an der bevorstehenden Volkszählung teilnehmen. Dazu ermuntern die Bischöfe Pakistans. Eine besondere Rolle komme dabei den Bischöfen, Pfarrern und pastoralen Mitarbeitern zu. Sie müssten die Bevölkerung für die Wichtigkeit der Volkszählung sensibilisieren, zitiert die Vatikanzeitung Osservatore Romano den Erzbischof von Karachi, Joseph Coutts. Insbesondere für die religiösen Minderheiten erhoffen die katholischen Bischöfe sich Vorteile von einer Volkszählung. Diese Gruppierungen sind im politischen und öffentlichen Leben Pakistans oft unterrepräsentiert und diskriminiert. Deshalb hätten „verlässliche Daten und eine korrekte Klassifizierung der Religionen eine grundlegende Bedeutung für den Status der nicht-muslimischen Pakistaner“. (or)

Amerika

Vereinigte Staaten
„Amoris Laetitia ist sehr klar und vor allem ein lehramtliches Dokument”: Mit diesen Worten beteiligt sich der Erzbischof von Chicago, Kardinal Blaise Cupich, an der Debatte um das Päpstliche Schreiben. Er sei aber nicht besorgt über die Debatte, so der Kardinal in einem Interview, weil es dazu führe, dass das Schreiben von noch mehr Menschen gelesen werde. Die Zahl derer, die den Text uneindeutig finden und sich gegen einige seiner Bestandteile aussprechen ist laut Cupich eher gering - "auch wenn diese Leute viel Lärm machen". (vatican insider)
Ein Tag zugunsten der Rechte von Einwanderern und Flüchtigen wird im US-Bundesstaat Texas organisiert. Am kommenden Dienstag veranstalten verschiedene Gruppen und Organisationen einen Marsch in der zum Rathaus der Hauptstadt Austin. Der Demonstration unter dem Motto „#WeAreAllTexas“, schließt sich ein Treffen mit Repräsentanten des Staates an. Unter den Teilnehmer sind auch kirchliche Gemeinden und Organisationen. (fides)

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