RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.2.2017

Tagesmeldungen vom 28.2.2017

Papstinterview: Es geht immer um Integration -
Nigeria: Humanitäre Katastrophe mit Ankündigung -
UNO-Report: Tödliche Reise für Kinder -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Papstinterview mit Obdachlosenzeitung: „Das Volk der Unsichtbaren“
Ganz gleich, ob man über Migranten oder Obdachlose spricht: Es geht immer um Integration. In einem ausführlichen Interview mit der Mailänder Zeitung „Scarp d’Tenis“ (Tennisschuhe – eine Obdachlosenzeitung) spricht Papst Franziskus ausführlich darüber, dass helfen und geben allein nicht ausreiche, „das zu erreichende Ziel muss immer das der Integration sein“, so der Papst. Zunächst ginge es darum, zu verstehen. Dazu müsse man die Welt aus den Augen anderer Menschen sehen, sich ihre Schuhe anziehen, wie ein italienisches Sprichwort das sagt. (rv)
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Papstpredigt: Wählt Gottes Reichtum
Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Reichtum – daran hat der Papst an diesem Dienstag in seiner Morgenmesse erinnert. Ausgehend vom Tagesevangelium nach Markus, das von der reichen „Entlohnung“ durch Gott erzählt, beschrieb Franziskus den „Stil des Christen“: Entbehrung, Freude und Mut zur Nachfolge Jesu. Der Apostel Petrus wollte wissen, wie es den Jüngern denn ergehen werde, wenn sie Besitz und Familie verließen, um Jesus zu folgen. Petrus wollte sichergehen, er habe sozusagen eine Rechnung mit Gott aufmachen wollen, so der Papst. „Das Hundertfache“ werde „jeder“ empfangen, der „um meinetwillen und des Evangeliums willen“ Haus und Familie hinter sich lasse, fasste er Jesu Worte zusammen. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Nigeria: Humanitäre Katastrophe mit Ankündigung
Eine der größten humanitären Katastrophen der jüngeren Vergangenheit bahnt sich in Nigeria an – und die Weltöffentlichkeit bekommt aufgrund der vielen anderen Krisenherde kaum etwas davon mit. Die Geberkonferenz für notleidende Menschen in der Tschadsee-Region, die am vergangenen Freitag in Oslo zusammen getreten ist, hat für die kommenden drei Jahre Hilfen in Höhe von 634 Millionen Euro zugesagt. Allein aus Deutschland fließen 120 Millionen Euro. Teresa Sancristoval von „Ärzte ohne Grenzen“ schlägt im Interview mit Radio Vatikan Alarm: „Die Sterblichkeitsrate ist höher, als ich sie in den letzten fünfzehn Jahren je gesehen habe.“ (rv/pm)
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Kongo: Kirche wird mehr und mehr zur Zielscheibe
Im Zuge der angespannten politischen Lage in der Demokratischen Republik Kongo nehmen Übergriffe auf kirchliche Einrichtungen zu. Das bestätigt im Interview mit dem Kölner Domradio Berthold Pelster. Vor allem in der Hauptstadtprovinz Kinshasa würden kirchliche Einrichtungen angegriffen, so der Fachmann vom katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“: „Die Kirche erfährt eine Gewalt, wie sie es bisher nicht erlebt hat. Priesterseminare werden in Brand gesteckt, Klöster und Kirchen werden verwüstet.“ Politik im wörtlichen Sinn macht die Kirche im Kongo nicht – sie weiß, was auf dem Spiel steht, und bemüht sich um Vermittlung. (domradio/rv)
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IN EIGENER SACHE:

Die Schweizermacher: Bruder Klaus und Huldyrch Zwingli
2017 feiern die Schweizer ihren Heiligen, gleichzeitig ist es auch das Jubiläumsjahr für die Reformation. Der Grund ist einfach: Niklaus von Flüe ist 1417 zur Welt gekommen, hundert Jahre später wirkte in Zürich der Reformator Huldyrch Zwingli. Ein großer öffentlicher Anlass führt der Trägerverein „600 Jahre Niklaus von Flüe“ demnächst durch und zwar wird am 1. April die katholische und die evangelische Kirche in der Stadt Zug gemeinsam einen nationalen ökumenischen Feier- und Gedenktag organisieren. Damit soll ein Zeichen der Ökumene gesetzt werden. In unserer Radio Akademie-Reihe im Monat Februar hat Mario Galgano die beiden Schweizerfiguren Bruder Klaus und Zwingli etwas genauer betrachtet. Sie können die Reihe bequem auf CD nachhören. Bestellen Sie ganz einfach die Hör-CD per Mail unter cd@radiovatikan.de. Wir bitten um eine Spende für den Versand und die Unkosten. (rv)

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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Aus Sicht des vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen, Kardinal Kurt Koch, kann das gemeinsame Reformationsgedenken eine Chance für die Ökumene sein. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass das Jahr 2017 „nicht der Abschluss, sondern der Neubeginn des ökumenischen Ringens um die volle Gemeinschaft zwischen Lutheranern und Katholiken sein wird“. Das sagte der Schweizer Kardinal am Sonntagabend an der römischen Gregoriana-Universität in einem Vortrag zum Thema „Reformation und katholische Kirche“. Bei der internationalen Tagung „Luther und die Sakramente. Eine katholische Relecture in ökumenischer Perspektive“ wird dort am Donnerstag auch Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller sprechen. Kardinal Koch betonte dass beim gemeinsamen Reformationsgedenken der „Dreiklang von Dankbarkeit, Buße und Hoffnung“ nötig sei, damit die „Symphonie des Reformationsgedenkens“ wahrgenommen werden könne. (kap)
Zum Weltfrauentag am 8. März diskutieren Frauen im Vatikan über Perspektiven für eine stärkere weibliche Präsenz in Führungspositionen der katholischen Kirche. Das Thema steht auf dem Programm der Tagung „Das Wasser aufwühlen - das Unmögliche möglich machen“, die der Jesuiten-Flüchtlingsdienst und die Initiative „Voices of Faith“, „Stimmen des Glaubens“, der Fidel-Götz-Stiftung am 8. März im Vatikan organisieren. Im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung stehen die Berichte von vier Frauen, die sich für Flüchtlinge, Menschenrechte und Abrüstung einsetzen. Eröffnet wird sie vom Generaloberen des Jesuitenordens, Pater Arturo Sosa. (kna)
Die ganze Pracht der Sixtinischen Kapelle versammeln drei neue Bildbände mit insgesamt 270.000 Digitalfotos, die die Vatikanischen Museen jetzt auf den Markt bringen. Die Buchreihe mit insgesamt 870 Seiten soll in einer limitierten Sonderauflage von knapp 2.000 Ausgaben erscheinen, berichtet die italienische Zeitung „La Stampa“. Dank effizienter Teleobjektive und neuster Digitaltechnik handelt es sich um Bilder höchster Qualität; aufgenommen wurde im Zeitraum 1980-1994. Verantwortlich für das Projekt ist der ehemalige Museumsleiter Antonio Paolucci: Dank der neuen Technik könne man „in Zukunft jeden Zentimeter der Sixtina kennenlernen“, sagte er laut Nachrichtenagentur „Reuters“. (la stampa/reuters)

Vatikan/Italien
Papst Franziskus setzt die Reihe an Pastoralbesuchen auf italienischem Territorium fort: Nur kurz nach seinem Besuch in der Diözese Mailand Ende März wird er am 2. April in der Diözese Carpi bei Modena erwartet. Das geht aus einer Mitteilung des Vatikans und der Diözese von diesem Dienstag hervor. Anlass für den Besuch des Papstes ist der Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Dom, der bei einem Erdbeben mit Epizentrum in der italienischen Region Emilia Romagna im Jahr 2012 schwer beschädigt worden war. Am 25. März wird die malerische Kirche im Beisein des vatikanischen Staatssekretärs, Kardinal Pietro Parolin, wieder eröffnet. (rv)

Europa

Deutschland
Die Lebenssituation von Frauen auf den Philippinen steht im Zentrum des diesjährigen ökumenischen Weltgebetstages der Frauen am kommenden Freitag. Das steht in einer gemeinsamen Presseerklärung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die zur Teilnahme an dem Gebetstag aufrufen. Unter dem Leitwort „Was ist denn fair?“ geht es beim Weltgebetstag in diesem Jahr um globale Gerechtigkeit. Allein in Deutschland werden Hunderttausende Mitfeiernde in zahlreichen Gottesdiensten erwartet. Die Unterzeichner der gemeinsamen Presseerklärung würdigen das weibliche Engagement für globale Gerechtigkeit, Frieden und Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft über Konfessions-, Alters- und Ländergrenzen hinweg. (pm)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Der gewaltsame Konflikt in der Provinz Kasai ist nach Ansicht der Bischöfe des Landes das Ergebnis politischer Manipulation. Die Gründe der Gewalt lägen in „einem schlechten Umgang mit traditionellen Stammesstrukturen, die manipuliert und strapaziert wurden“, heißt es in einer Erklärung der Bischofskonferenz, aus der der vatikanische Fides-Dienst zitiert. Grundlage des Konflikts seien „die Frustration einer ganzen Region, die lange ausgegrenzt wurde“, sowie die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Seit Juli 2016 habe der Konflikt zwischen dem Stammeshäuptling Jean-Prince Kamwina-Nsapu Pandi und den Behörden der Provinz Kasai ein „tragisches Ausmaß“ angenommen, „das weit über die ursprünglichen Brandherde hinausgeht und viele Gemeinden in der Region betrifft”, so die Versammlung der Bischöfe der Kirchenprovinz Kananga. In der Region liefern sich Anhänger des traditionellen Führers Kamwina Nsapu seit letztem Sommer einen Kleinkrieg mit der Zentralregierung. (fides)

Amerika

Kanada
Keine Krankensalbung und auch kein christliches Begräbnis ist für Menschen vorgesehen, die in Kanada Beihilfe zur Selbsttötung in Anspruch nehmen. Das haben die Bischöfe von Alberta im Nordosten des Landes bekräftigt. Der assistierte Suizid ist in Kanada seit dem Sommer 2016 für sterbewillige Erwachsene legal. Als Reaktion darauf hatten die Bischöfe Leitlinien für Priester und Gemeinden zunächst auf Englisch veröffentlicht, nach denen die neue Praxis mit dem Sakrament der Krankensalbung und einem christlichen Begräbnis inkompatibel sei. Diese Leitlinien sind nun auch auf Französisch veröffentlicht worden. Die Selbsttötung bleibe ein schwerer Angriff auf die menschliche Würde, halten die Bischöfe in ihrer Erklärung fest. Menschen, die einen ärztlichen Eingriff verlangten, um ihr Leben zu beenden, befänden sich in einem „objektiven Zustand der schweren Sünde“. (rv)

Vereinte Nationen

Kinder und Jugendliche auf der Flucht- und Migrationsroute über Nordafrika nach Italien sind regelmäßig sexueller Gewalt, Ausbeutung sowie Misshandlungen durch Menschenschmuggler oder Personal in Haftzentren in Libyen ausgesetzt. Dies ist ein zentrales Ergebnis des neuen UNICEF-Reports „A Deadly Journey for Children: The Central Mediterranean Migrant Route“. Für den Bericht hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in Libyen geflüchtete und migrierte Kinder aus elf Ländern interviewt, die versuchten, nach Europa zu gelangen. Der Report dokumentiert ein erschreckendes Maß an Schutzlosigkeit und Gewalt und appelliert an die Regierungen und an die Europäische Union, sechs Kernpunkte zum Schutz von Kindern auf der Flucht und in der Migration umzusetzen. (pm)

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