RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.1.2017

Tagesmeldungen vom 2.1.2017

- Papst schreibt Bischöfen: „Nie wieder Missbrauch!“ -
- Kurienerzbischof: Zeitfenster für Syrien nutzen! -
Venezuela lässt auf Vatikan-Bitte Oppositionelle frei -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstbrief: Weihnachten, Klage, Missbrauch
Papst Franziskus hat einen Brief an die Bischöfe der Welt geschrieben. Ihre weihnachtliche Aufgabe sei es, bei aller Freude des Festes die Trauer und die Klage nicht zu überhören, so das Kirchenoberhaupt zum Fest der Unschuldigen Kinder am 28. Dezember, dieses Datum trägt der Brief, der Vatikan veröffentlichte ihn an diesem Montag. Thema des Papstbriefes war die Freude, wie auch schon in seinem apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium 2013. Dennoch hat der Brief eine eher dunkle Färbung, es ging dem Papst um den Schutz des Lebens von Kindern. (rv)
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Türkei: Apostolischer Vikar betroffen über Attentate
Die Plage des Terrorismus muss mit gemeinsamen Einsatz angegangen werden. Mit diesen Worten hat der Papst an diesem Sonntag des blutigen Anschlags in der Türkei gedacht, dem mindestens 39 Menschen zum Opfer gefallen waren, darunter offenbar auch zwei Deutsche. Erzbischof Paolo Bizzetti ist Apostolischer Vikar in Anatolien, gegenüber Radio Vatikan äußerte er sich zu den Worten des Papstes und die Notwendigkeit, den Terrorismus zu besiegen. (rv)
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Vatikan-Erzbischof Tomasi: Zeitfenster für Syrien nutzen!
Knallharte politische Interessen und der Kampf um die Vorherrschaft im Nahen Osten stehen hinter dem nunmehr seit über fünf Jahren wütenden Konflikt in Syrien. Umso wichtiger ist es nun, den fragilen Waffenstillstand zu nutzen, um auf internationaler Ebene zu einer Einigung zu gelangen. Das betont Erzbischof Silvano Maria Tomasi, ehemaliger Vatikandiplomat bei den Vereinten Nation in Genf und Mitglied des neu gegründeten Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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Lichtinstallation zu Neujahr in Köln: Werte, nicht bloß Worte
Köln hat aufgeräumt nach der Silvesternacht. Mit viel Aufmerksamkeit und Spannung war auf die Feiern rund um die Domplatte geblickt worden, nachdem ein Jahr zuvor die Übergriffe gegen Frauen die Flüchtlingsdebatte in Deutschland in Schräglage gebracht hatte. In diesem Jahr hingegen wurde gefeiert. „Köln kann auch anders! Wir sind auf dem richtigen Weg. Das wäre für mich eine Überschrift nach dieser der Silvesternacht“: Kölns Domprobst Gerd Bachner zieht seine persönliche Bilanz. Was um den Dom herum geschehe, könne der Kirche natürlich nicht gleichgültig sein, als Verantwortlicher für die Kirche hielt er deswegen engen Kontakt zu den Ordnungskräften und der Stadt. (domradio)
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DIE BESONDERE GESCHICHTE:

Deutschland: Malteser machen Hausbesuch per Telefon
Die Festtage sind vorbei, doch die langen einsamen Winterabende für viele Menschen, insbesondere Senioren, die alleine leben, bleiben. Ein Lichtblick ist da ein Hausbesuch der besonderen Art: Der Malteserruf bietet Menschen, die sich nach einer Plauderei sehnen, aber vielleicht nicht unbedingt fremde Menschen in ihre Wohnung lassen möchten, Gespräche per Telefon an. Ehrenamtliche Mitarbeiter rufen die Senioren regelmäßig und unentgeltlich an, hören zu und schenken Aufmerksamkeit. Über die Gespräche werden Protokolle geführt, um an bereits Besprochenes wieder anknüpfen zu können – insbesondere für Demenzkranke eine wertvolle Art der Begleitung. Wir haben mit Helga Schindler gesprochen, sie kümmert sich in Bad Reichenhall um den Malteserruf und hat uns erklärt, worin ihre ehrenamtliche Tätigkeit besteht. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der französische Kardinal Philippe Barbarin wird den Papst als Sondergesandter beim kommenden vierten Weltkongress der Barmherzigkeit 2017 vertreten. Das gab das vatikanische Presseamt an diesem Montag bekannt. Der Kongress wird vom 16. bis 20. Januar in der philippinischen Hauptstadt Manila stattfinden. Seit 2008 finden, neben nationalen Barmherzigkeitskongressen, alle drei Jahre auch Weltkongresse mit diesem Thema statt. Nach Rom, Krakau und Bogota ist nun Manila der Ausrichter des diesjährigen „World Apostolic Congress Of Mercy“ (WACOM). (rv)

Vatikan/Malteserorden
Der Großmeister des Malteserordens hat Papst Franziskus einen Brief zum 50. Weltfriedenstag geschrieben. Darin dankt Matthew Festing dem Papst dafür, dass dieser in seiner Botschaft das Thema Gewaltlosigkeit ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt habe. Gewaltlosigkeit betreffe „auch das Thema Gewalt zwischen Personen, Staaten und vielen nichtstaatlichen Akteuren, die unvermeidlich zu Ko-Protagonisten auf der weltweiten Bühne geworden“ seien. Im Namen des Malteserordens schließe er sich den Inhalten der Botschaft an, schreibt der Großmeister und fährt fort: „In diesen schwierigen Zeiten versuchen wir unseren Dienst so nah wie möglich an der Lehre der Kirche und an den Weisungen des Nachfolgers Petri auszurichten.
Auf die Auseinandersetzungen mit dem Vatikan um die Führung im Malteserorden geht der Großmeister in seinem Brief an dem Papst nicht direkt ein. (pm)

Europa

Deutschland
Zum Jahresauftakt 2017 haben viele Bischöfe die Aufmerksamkeit der Menschen auf dezidiert christliche Werte gelenkt. Der Passauer Bischof Stefan Oster warnt davor, sich bloßen Wellnessangeboten hinzugeben. Dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist die Intensivierung der Glaubensweitergabe ein besonderes Anliegen. Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hofft 2017 auf eine Beendigung der Fremdenfeindlichkeit. (kna)
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Es gibt einen neuen Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die Deutsche Welle. Seit dem 1. Januar ist der studierte Theologe Martin Korden zugleich stellvertretender Beauftragter für Deutschlandradio Kultur. Der 36-jährige Journalist tritt die Nachfolge von Juliane Bittner an, die zum 31. Dezember 2016 in den Ruhestand gegangen ist. Martin Korden studierte in Trier und Brixen Katholische Theologie. Sein journalistisches Volontariat absolvierte er bei der Katholischen Fernseharbeit in Frankfurt. Weitere journalistische Erfahrungen sammelte er beim Kölner domradio. (pm)

Ukraine
Das ukrainische Außenministerium hat die Beschlagnahmung von kirchlichen Gebäuden in den besetzten Gebieten der Ostukraine und auf der Krim verurteilt. Mehrere Gotteshäuser seien von den pro-russischen Separatisten geschlossen worden, zitierte der ukrainische Religionsnachrichtendienst RISU am Wochenende das Kiewer „Institut für Religiöse Freiheit“. Kurz vor Weihnachten seien derartige Verstöße gegen die Religionsfreiheit Thema eines Treffen des im Ministerium angesiedelten Rates für die Zusammenarbeit mit den religiösen Organisationen gewesen. (kap)

Türkei
Trotz der aktuell friedlichen Situation in der Türkei zeigt sich der Erzbischof von Izmir beunruhigt über den Terrorakt in der Silvesternacht in Istanbul. „Die Bevölkerung leidet unter der Lage der Spannung und Unsicherheit“, sagte Erzbischof Lorenzo Piretto laut der Agentur „Adnkronos“. Izmir, das antike Smyrna, ist mit vier Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der Türkei, rund 15.000 Katholiken leben dort noch. Präsident Erdogan habe sich der christlichen Minderheit gegenüber immer aufgeschlossen gezeigt, meint der Dominikaner weiter. Unkommentiert ließ er Erdogans Maßnahmen gegen Oppositionelle, Journalisten und Akademiker. (adnkronos)

Naher Osten

Irak
Die lokalen Autoritäten der südirakischen Provinz Basra laden die geflohenen Christen mit Nachdruck ein, wieder in ihre Dörfer zurück zu kehren, die von den Terroristen des Islamischen Staates befreit worden sind. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst an diesem Montag. Anlässlich der Feierlichkeiten zum Jahreswechsel habe der Ministerpräsident der Provinz, Khalaf Abdul al Samad, eine armenische Kirche besucht und den Christen Hilfe beim Wiederaufbau ihrer Gotteshäuser zugesichert. Auch in der 600 Kilometer von Bagdad entfernten Stadt Basra hat sich die Anzahl der Christen drastisch verringert, von rund 2500 vor dem ersten Krieg Iran-Irak auf wenige Hundert Getaufte heutzutage. (fides)

Asien

Bangladesch
Gute Nachrichten zum Thema Priesternachwuchs kommen aus Bangladesch. Gleich 13 Seminaristen wurden am vergangenen 30. Dezember zu Priestern geweiht, berichtet die Nachrichtenagentur „Asianews“. Bei der Zeremonie in der Diözese von Rajshahi anwesend waren etwa 40 weitere Priester sowie rund 500 Gläubige. In den vergangenen Jahren habe es einen Anstieg von Priesterberufungen im Land gegeben, berichtet Pater Emmanuel Kanon Rozario, der Rektor des einzigen Höheren Priesterseminars im Land. Bangladesch ist ein mehrheitlich muslimisches Land, doch die katholischen Christen stellen mit etwa 600.000 Gläubigen eine wichtige Minderheit dar. (asianews)

Amerika

Venezuela
Die sozialistische Regierung hat zum Jahreswechsel mehrere inhaftierte Oppositionelle freigelassen. Unter ihnen ist auch der frühere Präsidentschaftskandidat Manuel Rosales, der sich via Twitter zu Wort meldete. Die jüngste Freilassung ist Ergebnis der gemeinsamen Vermittlung von Nuntius Erzbischof Aldo Giordano und der Spanischen Botschaft und soll den festgefahrenen Dialogs zwischen Regierung und Opposition wieder in Fahrt bringen. Venezuela wird seit mehr als zwei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Der Vatikan versucht dabei zu vermitteln. (kna)

Honduras
Papst Franziskus hat eine neue Diözese errichtet. Das gab der Vatikan an diesem Montag bekannt. Der neue Bischofssitz befindet sich in Honduras und hat den Namen Danlí. Das Territorium der neuen Diözese befand sich bisher im Gebiet der Erzdiözese Tegucigalpa. Der ehemalige Pfarrer der lokalen Kathedrale, Jose Antonio Canales Motino, ist zum ersten Bischof der jungen Diözese ernannt worden. (rv)

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