RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.1.2017

Tagesmeldungen vom 3.1.2017

Neues Dikasterium: Theorie und Praxis des Menschen -
DR Kongo: „Die Kongolesen haben es geschafft“ -
Bibelwerk erwartet Impulse durch Neuübersetzung -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

BLICKPUNKT VATIKAN:

Neues Papstministerium: Theorie und Praxis des Menschen
Die Gründung der neuen vatikanischen Institution zur Förderung der ganzheitliche Entwicklung des Menschen entspricht dem Ansatz des Papstes, Theorie und Praxis zusammen zu bringen. Das sagte im Gespräch mit Radio Vatikan die delegierte Untersekretärin des Dikasteriums, Flaminia Giovanelli. Die Behörde ging am 1. Januar an den Start und entstand durch Zusammenlegung von vier päpstlichen Räten: jenem für Gerechtigkeit und Frieden, jenem der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs, jenem für die Pastoral im Krankendienst und schließlich „Cor Unum“, der eine Art Caritas-Rat für tätige Nächstenliebe war. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Flucht und Vertreibung: Vatikan gibt Betroffenen eine Stimme
Jeder siebte Erdenbürger ist derzeit Migrant –und dies in den allermeisten Fällen nicht freiwillig. Diese unvorstellbare Zahl von einer Milliarde Menschen auf der Flucht nennt der Vatikandiplomat Ivan Jurkovic im Gespräch mit der Agentur „ACI Stampa“, um die Wichtigkeit des Einsatzes der internationalen Gemeinschaft für das sensible Thema der Migration zu illustrieren. Der Heilige Stuhl ist seit 2011 vollwertiges Mitglied des Internationalen Organisation für Migration (IOM) und der Erzbischof vertritt, neben seiner Tätigkeit als Beobachter bei den Vereinten Nationen in Genf, den Vatikan bei dem Gremium. (aci stampa)
Hier lesen Sie mehr

____________________________________

WEITERE THEMEN DES TAGES:

Demokratische Republik Kongo: „In aller Demut, die Kongolesen haben es geschafft“
Im Kongo herrschen Erleichterung, Freude und Genugtuung nach der Beilegung des schweren inneren Konflikts um die Macht im Land. Regierung und Opposition haben sich unter Vermittlung der kongolesischen Bischofskonferenz auf eine Regelung zur Übergabe des Präsidentenamtes geeinigt. Der Amtsinhaber Joseph Kabila wird – über sein im Dezember abgelaufenes zweites Mandat hinaus – noch ein Jahr im Amt bleiben, so sieht es das nun erzielte Abkommen vor, das der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Marcel Utembi, im Gespräch mit Radio Vatikan als „großes Geschenk zu Weihnachten und Neujahr“ präsentierte. Die politischen Akteure würden nun auch bei der Umsetzung des Abkommens begleitet werden. (rv/pm)
Hier mehr in Text und Ton

Sibylle Lewitscharoff: „Literarisch von der Bibel zu schmausen, ist eine schöne Sache“
Die deutsche Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff bezieht aus der Heiligen Schrift viel Inspiration für ihr Schaffen. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte die Romanautorin, ihr „Respekt vor biblischen Texten und übrigens auch vor der Theologie“ sei „sehr groß, und wenn ich etwas davon übernehme, versuche ich das nicht auf banale Weise zu tun.“ Lewitscharoff hat Religionswissenschaft studiert, heute Abend eröffnet sie die Radioakademie des Monats Januar zum Thema „Schriftsteller und die Bibel“. Eine Sendereihe von Stefan von Kempis. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Österreich: Bibelwerk erwartet Impulse durch Neuübersetzung
Die Bibel als Bestseller, im Jahr 2017, in den angeblich so säkularisierten Ländern deutscher Sprache – wer hätte das gedacht. Doch tatsächlich erweist sich die revidierte Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift ins Deutsche, die letzten Herbst auf den Markt kam, als Verkaufsschlager. Nach wie vor vergriffen ist die Jahresedition 2017, nach Auskunft des Stuttgarter Bibelwerk-Verlags wird sie in diesen Tagen nachgedruckt und soll Ende Januar wieder im Handel sein. Erhältlich sind aber die Standard- und die Kompaktausgabe der neuen Einheitsübersetzung. Woher kommt das große Interesse an der neuen Bibelübersetzung? Das wollten wir vom Direktor des österreichischen katholischen Bibelwerkes wissen, dem Priester Wolfgang Schwarz. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

HINTERGRUND:

Kommentar: Alles bleibt anders
Es ist irgendwie anders als sonst. Wir schauen voraus und planen das Jahr und stellen fest, dass da gar nichts zu planen ist. Der Papst hat kaum Reisen geplant – bis jetzt – und es gibt auch keine Versammlung der Bischofssynode oder einen internationalen Weltjugendtag. Was steht dann an? Gedanken von Pater Bernd Hagenkord (rv)

____________________________________

UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eine Begegnung mit Menschen, die bei den Erdbeben in Italien Angehörige verloren haben: an diesem Donnerstag wird Papst Franziskus eine Sonderaudienz halten, zu der Bewohner der betroffenen Gebiete Umbriens und Lazios eingeladen sind. Menschen, die ihre Arbeit, ökonomische Sicherheit oder ihr Haus verloren haben, sind ebenso eingeladen wie Vertreter der staatlichen Behörden, die sich um diese Menschen in besonderer Weise kümmern. Der Papst habe sich diesen Termin ausdrücklich für die betroffenen Menschen reserviert, sagt der Bischof von Spoleto-Norcia, Renato Boccardo, in einer Pressemitteilung. Er wolle in dieser Sonderaudienz Trost und Hoffnung spenden. (pm)

Europa

Spanien
Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela hat 2016 einen neuen Rekord verzeichnet. 278.041 Pilger erhielten im vergangenen Jahr die „Compostela-Urkunde“, wie das Pilgerbüro in dem nordspanischen Wallfahrtsort mitteilte. Damit wurde der bisherige Rekord von 272.412 Personen aus dem Jahr 2010 übertroffen. Deutsche waren den Angaben zufolge nach Spaniern und Italienern die drittstärkste Gruppe. Um die Urkunde zu erhalten, muss man durch Stempel im Pilgerausweis nachweisen, mindestens die letzten 100 Kilometer bis Santiago zu Fuß oder die letzten 200 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt zu haben. (kap)

Ukraine
„Die Menschen in der Ukraine leiden nach wie vor unter den Kämpfen und den Zerstörungen, unter Versorgungsengpässen und Arbeitslosigkeit" - sie brauchen dringend unsere Hilfe: Diesen Appell richtete der Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, Christoph Schweifer, am Dienstag in die Heimat; er befindet sich derzeit gemeinsam mit Außenminister Sebastian Kurz auf Lokalaugenschein in der Ostukraine. Besonders schwierig sei die Lage für jene, die in den Kleinstädten und Dörfern entlang der Konfliktlinie im Osten des Landes leben. Sie seien oft völlig von der Außenwelt abgeschnitten, so Schweifer in einer Aussendung über die nunmehr dreijährige Ukraine-Krise. Es sei ein „wichtiges und gutes Signal", dass die erste Reise von Außenminister Kurz als neuer OSZE-Vorsitzender in die Ukraine führe, twitterte Michael Landau über die Visite, die am Dienstag auch an die Frontlinie nach Mariupol führte. Auch Schweifer würdigte den Besuch von Kurz sowie die Unterstützung der Gesundheitsversorgung in der ukrainischen Pufferzone durch die Austrian Development Agency (ADA). Und der Auslandshilfe-Chef bat um Spenden: „Dank der Österreicherinnen und Österreicher werden wir die Menschen in der Ukraine auch in Zukunft nicht vergessen.“ (kap)

Afrika

Äthiopien
Die Katholische Kirche Äthiopiens hat einen dreitägigen Workshop für Schuldirektoren und Lehrer zum Problem der Genitalverstümmelung organisiert. Er fand vom 12. bis 14. Dezember 2016 in Addis Abeba statt. In der Vorbereitung und Durchführung arbeitete das Bildungsgremium der Sozialen Entwicklungskommission mit einem Ausschuss für Familienangelegenheiten zusammen. Die Tagung konzentrierte sich mit der Genitalverstümmelung auf eines der Hauptprobleme, mit dem Frauen und Mädchen in einigen Teilen Äthiopiens, vor allem in den ländlichen Gebieten, konfrontiert werden. Lehrer und Erzieher seien in der Lage, eine Änderung in der Haltung gegenüber traditionellen Klischees zu beeinflussen, so die kirchlichen Organisatoren des Workshops. (rv)

Marokko
Scharfe Kritik an der EU-Migrationspolitik hat der Erzbischof aus dem marokkanischen Tanger, Santiago Agrelo, geäußert. In seiner Stadt an der Meerenge von Gibraltar gab es am Silvestertag zwei Tote, als hunderte Migranten versuchten, den EU-Grenzzaun zu überwinden, der Marokko von der spanischen Exklave Ceuta trennt. Die Behörden in Ceuta warfen den Migranten Gewalttätigkeit und organisiertes Vorgehen vor. Er selbst habe jedoch feststellen können, dass die Migranten „nichts als Hunger, Kälte und Schmutz, niemals jedoch Waffen" bei sich gehabt hätten, schrieb der Erzbischof auf Facebook. Agrelo sprach von einem „ungleichen Krieg gegen die Armen", dessen mächtigste Waffen die Zensur und die Lüge seien. (kap)

Naher Osten

Die Dokumente des Orthodoxen Konzils von 2016 haben keine Gültigkeit: Mit dieser Ansicht schließt das Patriarchat von Georgien jede nachträgliche Anerkennung der „Heiligen und Großen Synode“ aus. Im Juni 2016 hatte auf der Insel Kreta das lange erwartete Konzil stattgefunden, die Kirche von Georgien hatte wie auch die orthodoxen Kirchen von Syrien, Russland und Bulgarien nicht an der Versammlung teilgenommen. Allerdings lässt Georgiens „Heiliger Synod“ die Möglichkeit offen, die Konzilstexte in der Zukunft zu überarbeiten und sie einer wirklich allorthodoxen Synode zur Billigung vorzulegen. Vor der Kirche Georgiens hatte bereits Bulgariens orthodoxe Kirche eine nachträgliche Anerkennung ausgeschlossen, anders als die Bulgarische und jetzt die Georgische Orthodoxe Kirche halten sich die Konzilsgegner Antiochia und Moskau (Syrien und Russland) mit abschließenden Festlegungen noch immer bedeckt. (kna)

Nahost/Italien
Hilarion Capucci, umstrittener ehemaliger griechisch-katholischer Erzbischof von Jerusalem, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 94 Jahren in Rom, wie italienische Medien am Montag berichteten. Der aus Syrien stammende Capucci, der einst Apostolischer Visitator für die mit Rom unierten Melkiten in Westeuropa war, lebte seit mehr als 40 Jahren in der italienischen Hauptstadt im Exil. Der in Aleppo geborene Capucci hatte im Laufe seiner Amtszeit (1965-1999) wie kein anderer Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem wurde er wegen Beihilfe zum Terror durch ein israelisches Gericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt und auf Intervention des Vatikans vorzeitig freigelassen. (kap)

Asien

Indien
Die Kirche in Kerala hat eine Gruppe von Priestern, Ordensschwestern und Laien gebildet, um auf die pastoralen Bedürfnisse transsexueller Menschen einzugehen. In Indien leben geschätzt 500.000 Transsexuelle, die oft von ihren Familien geächtet werden. Sie würden bettelnd auf der Straße enden oder durch den Sexhandel ausgebeutet werden, wenn sie keine Unterstützung bezüglich Erwerbstätigkeit, Gesundheit und Bildung erfahren würden. Mitte Dezember stellten die Schwestern vom Berg Karmel ihre Räumlichkeiten als Schule für Aussteiger unter den Transsexuellen zur Verfügung. Mindestens 50 Eigentümer hatten zuvor eine Absage erteilt, so Pater Madassey vom Kerala Catholic Bishops´ Council. Dies zeige die vorherrschende Diskriminierung in der Gesellschaft an. (ucanews)

Amerika

Brasilien
Die Bischöfe Brasiliens haben angesichts ausufernder Gewaltexzesse im Gefängnis von Manaus zu Gewaltlosigkeit aufgerufen. 56 Insassen waren bei den Kämpfen zwischen Mitgliedern von rivalisierenden Drogenkartellen, die am 1. Januar ausgebrochen waren und erst am Morgen des folgenden Tages eingedämmt werden konnten. Einige der Opfer seien den Angaben nach enthauptet worden. Die katholischen Bischöfe und insbesondere der Weihbischof von Manaus, Jose Albuquerque Araújo, hatten in Botschaften ihrem Schmerz und ihrer Trauer über die Gewalt Ausdruck verliehen. Die Situation in den Gefängnissen sei bekanntermaßen schwierig, er hege nun die Hoffnung, dass die Autoritäten die Situation auch zum Besten der Gefangenen und ihrer Angehörigen in den Griff bekämen und langfristig verbesserten, so Bischof Albuquerque. (rv/sir)

El Salvador
Die katholische Kirche in El Salvador rechnet mit einer baldigen Heiligsprechung des Märtyrer-Erzbischofs Oscar Arnulfo Romero. Der Papst könnte Details dazu am 24. März - Romeros Todestag - beim Besuch der Bischöfe bekanntgeben, stellte der Weihbischof von San Salvador, Gregorio Rosa Chavez, am Montag vor Journalisten in Aussicht. Papst Franziskus sei bestrebt, dass Romeros Heiligsprechungsprozess schnell abgeschlossen werde. Romero wurde 1980 ermordet und 2015 seliggesprochen. Als Indiz für Fortschritte in der Causa gilt auch, dass der Vatikan im vergangenen Oktober erstmals außerhalb von El Salvador einen Gottesdienst zu Ehren Romeros genehmigt hat. Jeden 24. März darf dies nun auch in der Londoner Kathedrale Southwark geschehen. (kap)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va