RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.1.2017

Tagesmeldungen vom 7.1.2017

Weihnacht in Ägypten: Präsident ruft zu Toleranz auf -
Haiti: Schicksalsjahr 2017 -
- Italien: Bischöfe gegen ´Ndrangheta -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Ägypten: Präsident ruft an Weihnacht zu Toleranz auf
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben die koptischen Christen in Ägypten ihr Weihnachtsfest begangen. An einem Gottesdienst mit Papst Tawadros II. in der Markus-Kathedrale in Kairo am Freitagabend nahm laut der ägyptischen Zeitung „Ahram Online" auch Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi teil. Dabei entschuldigte er sich den Angaben zufolge für Verzögerungen beim Wiederaufbau von Kirchen, die nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi im Jahr 2013 von dessen Anhängern attackiert und beschädigt worden waren. Sisi warb für Vielfalt und Toleranz. Unterschiede zwischen den Menschen seien von Gott geschaffen und müssten respektiert werden. Er bete für Frieden und Stabilität in Ägypten, zitierte ihn die Zeitung. (rv)
Mehr in Text und Ton

Haiti: Schicksalsjahr 2017
Erdbeben, Hurrikan, Armut, Hunger: Haiti wird seit Jahren schlimm getroffen. Das Beben vor sieben Jahren hatte mehr als 200.000 Todesopfer gefordert, 1,5 Millionen Menschen wurden obdachlos, und vor drei Monaten fegte der Hurrikan Matthew übers Land. Haiti, schon davor einer der ärmsten Staaten der Welt, tut sich schwer damit, wieder auf die Beine zu kommen. Margit Wichelmann ist seit 2003 Länderreferentin für Haiti beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat der deutschen Bischöfe. Sie war kurz nach dem Wirbelsturm das letzte Mal vor Ort. (rv)
Mehr in Text und Ton

Von Frankreich aus in die Welt: 200 Jahre Maristen
Nicht jeder weiß, was das ist: ein Marist. Dabei feiert diese Gemeinschaft jetzt schon ihr 200-jähriges Bestehen. Ihr Gründer war ein Priesteramtskandidat aus Lyon, Frankreich, im 19. Jahrhundert. Er hieß Marcellin Champagnat. Ihm schwebte ein Verband von Brüdern vor, erfüllt vom Geist der Urkirche und orientiert am Vorbild Mariens. André Lanfrey ist Maristenbruder und Historiker; er sagt im Gespräch mit Radio Vatikan: „Am Anfang stand für Champagnat die Idee, sich um benachteiligte Kinder im ländlichen Raum zu kümmern, die kaum Möglichkeiten hatten, eine Schulbildung zu bekommen. Er wollte ihnen gute Lehrer geben, die gleichzeitig gute Katechisten sein sollten: die Brüder.“
Mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSER BUCHTIPP:

Der Campo Santo Teutonico. Eine Besprechung von Gudrun Sailer
Wer aus Ländern deutscher Sprache nach Rom kommt und sich, pilgernd oder nicht, dem Vatikan nähert, steuert bei der Gelegenheit gerne auch den Campo Santo Teutonico an. „Deutscher Friedhof“ heißt das übersetzt, und selbst wenn hier auch ein Priesterkolleg und das römische Institut der Görres-Gesellschaft sitzen, so ist doch der Gottesacker der Mittelpunkt dieses Ortes. Der Friedhof der Deutschen im Vatikan ist malerisch, Palmen und Efeu grünen um die Wette, und die Kuppel des Petersdoms ist zum anfassen nahe. (rv)
Mehr in Text und Ton

____________________________________

LIVE BEI UNS:

Das Fest Taufe des Herrn begehen die Päpste traditionell damit, dass sie selber auch taufen, allerdings Kinder, nicht Erwachsene. So wird Papst Franziskus an diesem Sonntag 28 Kinder von Vatikanmitarbeitern taufen. Ort der Feier ist die Sixtinische Kapelle. Radio Vatikan überträgt live mit deutschem Kommentar ab 9.30 Uhr. (rv)

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat die Leiterin des päpstlichen Kinderkrankenhauses „Bambino Gesù“ für die nächsten vier Jahren im Amt bestätigt. Das gab der Pressesaal am Samstag bekannt. Die 72-jährige italienische Krankenhausmanagerin Mariella Enoc bleibt damit bis 2020 im Amt. Enoc übernahm die Leitung des „Bambino Gesù“ vor zwei Jahren, als ihr Vorgänger Giuseppe Profiti zurücktrat. Im Hintergrund standen Vorwürfe, Spenden an Europas größtes Kinderkrankenhaus für andere als die vorgesehenen Zwecke verwendet zu haben. (rv)
Italienische Verbraucherschützer haben Papst Franziskus dazu aufgefordert, ein neues Fastfood-Restaurant von McDonald's beim Vatikan schließen zu lassen. „Wir bitten den Papst persönlich einzugreifen, um den Mietvertrag für die vatikaneigene Immobilie zu kündigen und McDonald's dazu zu bringen, aus dem Borgo-Pio-Viertel wegzugehen", heißt es in einem Schreiben des Verbraucherschutzverbandes Codacons an Franziskus. Verbandspräsident Carlo Rienzi fordert den Papst dazu auf, stattdessen „eine Caritas-Mensa zur Unterstützung von Bedürftigen“ einzurichten. Die Küche sei dazu ja nun vorhanden. Das gut 500 Quadratmeter große Ladenlokal in bester Lage wenige Schritte vom Petersplatz stand längere Zeit leer, davor war eine Bank eingemietet. (repubblica)

Europa

Deutschland
Das ursprünglich katholische Sternsingen ist nach Einschätzung des obersten Protestanten Deutschlands zu einem ökumenischen Brauch geworden. Er schätze die Sternsinger, weil sie „den Geist der Weihnacht lebendig vermitteln“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. Er äußerte sich am Freitag beim traditionellen Epiphanias-Gottesdienst des Berliner Missionswerks und der Gossner Mission (Berlin). Die jährlich um den Dreikönigstag am 6. Januar stattfindende Sternsingeraktion ist die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. (kna)

Österreich
Eine erfreuliche erste Bilanz zur diesjährigen Sternsingeraktion in Österreich hat die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar gezogen. „Die Österreicher haben den Sternsingern wieder Türen, Herzen und Geldbörsen geöffnet“, dankte die Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar, Christina Pfister, am Samstag in einer Aussendung. Mit Blick auf die ersten Rückmeldungen aus den Pfarren hoffe man auf ein „ähnlich fantastisches Spendenergebnis wie im Vorjahr. Damals sammelten die 85.000 Mädchen und Buben, die jedes Jahr in ganz Österreich als Heilige Drei Könige verkleidet unterwegs sind, 16,7 Millionen Euro. (kap)

Schweiz
Die Ehefrau des Schweizer Heiligen und Mystikers Bruder Klaus von Flüe, Dorothee, soll nach Wunsch des Bruder-Klausen-Kaplans, Pater Josef Rosenast, heiliggesprochen werden. „Weil Niklaus von Flüe und Dorothee zusammengehören“, begründete er seinen Einsatz. Dorothee habe zehn Kinder großgezogen, als Nikolaus von Flüe den „Ruf Gottes gehört“ und als Einsiedler die Familie verlassen habe. Sie sei „in unserer heutigen Zeit und der zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber Glaubensfragen“ ein Vorbild. Auch wäre es wunderbar, wenn die beiden als „heiliges Paar“ gelten würden, fügte er an. (cath.ch)

Italien
Die Bischöfe der süditalienischen Region Kalabrien haben sich abermals gemeinsam gegen die kriminelle Organisation ´Ndrangheta ausgesprochen. In einem Leitartikel, die auf der Internetseite der kalabrischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde, beschreiben sie die Organisierte Kriminalität als „Anti-Evangelium“. Wer Gewalt anwende, Geld verherrliche und Macht nach strebe, habe die christliche Botschaft nicht verstanden, so das Fazit des Leitartikels. Die ´Ndrangheta gilt als eines der gefährlichsten Mafiaorganisationen der Welt. Es handelt sich um Familienclans, die heute im Drogen- und Waffengeschäft weltweit tätig sind. Die Struktur der Organisationen kennt jedoch auch viele pseudo-religiöse Elemente und Rituale, die ebenfalls von den Bischöfen kritisiert und als antikatholisch bezeichnen. (rv)

Serbien
Der Belgrader Patriarch Irenäus glaubt nicht an einen baldigen Besuch von Papst Franziskus in Serbien. Die Gründe dafür ortet der serbisch-orthodoxe Kirchenführer nicht im Vatikan, sondern im eigenen Land, wie er im Gespräch mit der serbischen Zeitung „Kurier“ vom Freitag durchblicken ließ. „Es freut uns, dass der Papst den Wunsch hat, nach Serbien zu kommen“, so Irenäus in dem Interview, „aber aufgrund dessen, was hier in der Vergangenheit vorfiel, ist ein großer Teil der Nation dagegen.“ Der Patriarch spielte damit auf die serbischen Flüchtlinge an, die während des Jugoslawien-Krieges vom katholischen Kroatien des Landes verwiesen wurden. (cath.ch)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Eine Delegation der kongolesischen Bischofskonferenz hat am Freitag erfolglos versucht, den Premierminister zur Unterschrift unter das Abkommen zur Lösung der Politkrise im Land zu bewegen. Samy Badibanga, der erst seit November 2016 im Amt ist, verweigerte seine Zustimmung. Das von der Bischofskonferenz erfolgreich vermittelte Abkommen sieht Präsidentschaftswahlen spätestens Ende dieses Jahres vor. Anlass war die Weigerung des Präsidenten Joseph Kabila, nach zwei Perioden wie vorgesehen aus dem Amt zu scheiden. (cath.ch)

Asien

Indien
Zwei mutmaßliche Vergewaltiger einer Ordensschwester aus dem indischen Bundesstaat Chhattisgarh sind aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Dieses Urteil sei eine „grobe Ungerechtigkeit, nicht nur für uns Gottgeweihte, sondern auch für alle Frauen, die ein ähnliches Trauma erlitten mussten“: so kommentierte der Erzbischof von Mumbai, Kardinal Oswald Gracias. Er kündigte an, dass die Kirche in Berufung gehen wolle. „Dieser Freispruch macht uns aufs Neue aufmerksam auf das Problem der Gewalt gegen Frauen. Es ist ein großer Rückschlag für unsere Arbeit für die Rechte und die Würde der Frauen“, so Gracias. (asianews)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va