RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.1.2017

Tagesmeldungen vom 12.1.2017

Russland: „Papstbesuch ist kein Problem mehr“ -
Papstmesse: „Unser Leben ist ein Heute“ -
Kolumbien: Kirche hilft bei Friedensgesprächen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Russland: „Papstbesuch ist kein Problem mehr“
Der Papst auf dem Roten Platz in Moskau? Das könnte schon bald möglich werden, sagt der katholische Erzbischof der russischen Hauptstadt, der Italiener Paolo Pezzi. Franziskus’ bahnbrechende Begegnung mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill auf Kuba vor einem Jahr habe auch die Tür zu einem Papstbesuch in Russland aufgestoßen. Erzwingen wolle Franziskus aber natürlich nichts. (rv)
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Papstmesse: Unser Leben ist ein Heute
Heute gilt’s, das Heute ist entscheidend: Um diesen Gedanken kreiste die Predigt des Papstes an diesem Donnerstag. In seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta des Vatikans predigte Franziskus über einen Satz aus dem Hebräerbrief: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht.“ Dieses Heute, von dem da Rede sei, meine „unser Leben“, es sei ein Heute „voller Tage“, nach dem es aber „kein Replay, kein Morgen“ gebe. (rv)
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Kolumbien: Kirche bei Friedensgesprächen mit am Tisch
Neue Friedensgespräche in Kolumbien: Aber diesmal redet die Regierung nicht mit den FARC-Rebellen, sondern mit der zweitgrößten Guerillagruppe ELN. Ein Déjà-vu? Nicht ganz. Denn die Gespräche, die an diesem Donnerstag in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito starten, ähneln nur von fern dem Friedensprozess mit den FARC, der vor kurzem schon zu einem Abkommen geführt hat. (rv)
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Deutschland: „Mich beruhigen die neuen Flüchtlingszahlen nicht“
Für die Bundesregierung ist es ein Erfolg: Nur 280.000 neue Flüchtlinge sind 2016 nach Deutschland gekommen, das ist gar kein Vergleich zum Ansturm vom Jahr zuvor. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, sieht in der neuen Statistik indes keinen Grund zum Jubel. „Mich beruhigen diese aktuellen Zahlen überhaupt nicht“, sagte er dem Kölner Domradio. „Im vergangenen Jahr sind mehr Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ertrunken als je zuvor.“ (domradio)
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Österreich: „Ausgetretene sind nach wie vor gläubig!“
In Zeiten der Missbrauchs- und anderer Skandale, die die katholische Kirche erschütterten, sind Kirchenaustritte nicht unbedingt als ideologisch motiviert zu betrachten – vielmehr sind es oft Probleme mit der Institution, die die Menschen zu diesem Schritt bewegen. Das sagte bei einem Podiumsgespräch zum Thema „Comeback nach dem Austritt“ in Wien der Dompfarrer der Stadt, Toni Faber. (kap)
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AMORIS LAETITIA:

Synodensekretär lobt Rezeption des Papstschreibens
Zufrieden mit der Rezeption des postsynodalen Schreibens „Amoris Laetitia“ ist der Generalsekretär der Weltbischofssynode. In einem Interview mit der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ sagte Kardinal Lorenzo Baldisseri, das Dokument entwickele sich zu einem „ausgezeichneten Instrument der Familienpastoral.“ Viele Priester und pastorale Mitarbeiter fühlten sich angespornt durch die Einladung des Papstes zu einer realistischen und kreativen Reflexion über den seelsorglichen Inhalt des päpstlichen Schreibens. In Anspielung auf den „Dubia“-Brief der vier Kardinäle, die mehr Klarheit forderten, sagte Baldisseri, dem Dokument sei nichts weiter hinzuzufügen. (or)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst hat im vergangenen Jahr zehn Menschen heilig gesprochen; außerdem ordnete er vierzehn Seligsprechungen an. Diese Zahlen nannte der verantwortliche Kurienkardinal Angelo Amato jetzt bei einem Kurs für Postulatoren in Rom. Fünf der neuen Heiligen waren Priester; einer von ihnen war Bischof, drei gründeten neue religiöse Gemeinschaften. Drei neue Heilige waren Frauen – allesamt Ordensfrauen, darunter Mutter Teresa von Kalkutta. Einziger Laie unter den Heiligen 2016 ist der mexikanische Märtyrer José Sánchez del Río. Zwischen 2006 und 2016 hat die Heiligenkongregation nach Angaben Amatos offiziell 351 Dossiers über Kandidaten für eine Heiligsprechung entgegengenommen. Vierzig Prozent davon kamen aus Italien. (cath.ch)
Wurden Vatikancomputer von zwei Hackern gezielt ausspioniert? Dazu finden derzeit im Vatikan interne Ermittlungen statt. Zwei italienische Unternehmer, Bruder und Schwester, sitzen in Haft, weil sie virtuell in die Computer von Dutzenden von Politikern und Prominenten eingedrungen sind. Nach Agenturangaben waren auch die Computer zweier Mitarbeiter von Kurienkardinal Gianfranco Ravasi betroffen. Vatikansprecher Greg Burke bestätigte, dass es interne Untersuchungen gebe. Er setzte aber hinzu, es sei gar nicht sicher, dass der Vatikan von dem Hackerskandal wirklich betroffen sei. Schließlich habe der Päpstliche Kulturrat, den Kardinal Ravasi leitet, auch viele auswärtige Mitarbeiter. (ansa)

Europa

Deutschland
Post vom Bischof: Gebhard Fürst hat einen Offenen Brief an die Flüchtlinge in seinem Bistum Rottenburg-Stuttgart geschrieben. Darin fordert er sie auf, die Werte und die christliche Grundorientierung in Deutschland  kennenzulernen, wertzuschätzen und zu achten. Dazu zähle die Anerkennung der Verfassung und der Gesetze sowie die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Bischof Fürst ermuntert in dem Brief vom Donnerstag alle neu ins Land Gekommenen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Auch wenn die Gesellschaft in Deutschland heute weitestgehend säkular wirke, beruhten ihre Traditionen, ihr Bild vom Menschen und seine unantastbare Würde auf christlichen Grundlagen. (pm)
Die Katholisch-Theologische, die Evangelisch-Theologische und die noch zu gründende Islamisch-Theologische Fakultät der Universität Münster ziehen bis voraussichtlich 2022 auf einen gemeinsamen Campus. Nach Angaben der Beteiligten handelt es sich hierbei um ein weltweit einmaliges Vorhaben. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Hochschule, sieht in dem geplanten Campus ein Signal in Richtung der Muslime. Er zeige „dass die Muslime in diesem Land und in Europa nicht isoliert leben und auch nicht isoliert leben sollten“. (pm/kna)

Serbien
Die serbische Caritas hilft etwa 7.500 Flüchtlingen, die unter dem massiven Kälteeinbruch im Land leiden. Das sagte der Erzbischof von Belgrad, Stanislav Hocevar, am Donnerstag im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur Kathpress. Serbiens katholische Caritas spreche die Nothilfe-Einsatzorte mit dem Hilfswerk der serbisch-orthodoxen Kirche „Philanthropia“ ab. Unter den geflüchteten Menschen, die in Belgrader Notquartieren frieren, seien auch viele Jugendliche und Mütter mit Kindern, berichtete der Erzbischof. (kap)

Afrika

Nigeria
Die Christen im Norden Nigerias sind immer noch nicht in Sicherheit, auch wenn die islamistische Sekte Boko Haram im Moment geschwächt sein soll. Wie die vatikanische Nachrichtenagentur „Fides“  am Mittwoch mitteilte, haben muslimische Hirten der sogenannten Fulani-Gruppe ihre Angriffe gegen die Bevölkerung, besonders gegen die Christen, intensiviert. Joseph Danlami Bagobiri, ein Bischof vor Ort, will die Öffentlichkeit dafür aufmerksam machen. „Im Westen ist die Gruppe der Fulani fast unbekannt“, betont er. Dennoch habe die islamistische Organisation seit September 2016 Morde an mehr als 800 Personen zu verantworten. (fides)

Amerika

Panama
Der nächste Weltjugendtag wird bereits im Frühjahr 2019 stattfinden. In Panama herrsche in den Sommermonaten Regenzeit, sagte der vatikanische Mitorganisator des Jugendtreffens, Kardinal Kevin Farrell, zur Begründung. Ein genaues Datum stehe aber noch nicht fest. Farrell ist Leiter des vatikanischen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, das für die Organisation der weltweiten Weltjungendtage zuständig ist. Bereits bei der Bekanntgabe Panamas als Gastgeberland des Treffens, nannte Erzbischof Andreas Carrascosa Coso, Nuntius in Panama, Januar oder Februar 2019 als Termin. (kap)

Vereinigte Staaten
Einwanderung ist mehr als alles andere ein Akt großer Hoffnung. Das schreiben die US-amerikanischen Bischöfe zur „Nationalen Woche der Einwanderer“ und laden dazu ein, eine Kultur der Begegnung zu schaffen in der alte und neue Einwohner, neue und alte Einwanderer miteinander die Hoffnung auf ein besseres Leben teilen könnten. „Flüchtlinge fliehen aus ihren Ländern aufgrund von Krieg und Verfolgung, die sie dazu bewegen, alles für die Möglichkeit eines Lebens in Frieden zu riskieren“, so die US-Bischofskonferenz. (pm)

Bolivien
Die Exhumierung des Jesuitenpaters Luis Espinal ist am 9. Januar 2017 in La Paz, dem Regierungssitz Boliviens, unterbrochen worden. Die Entscheidung traf die Staatsanwaltschaft „aus verfahrenstechnischen Gründen“. Die Jesuiten hatten zwei Tage zuvor gegen die Exhumierung demonstriert. Die Exhumierung hatte das Ziel, den geführten Untersuchungen zu seinem Tod entgegen zu kommen. Die Ermittler wollten eine Autopsie nachholen, die in der Zeit des Verbrechens nicht durchgeführt worden war. (kath.ch)

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