RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.1.2017

Tagesmeldungen vom 15.1.2017

- Papst: „Kirche darf sich nicht selbst verkünden“ -
- Appell an Migranten: Gesetze respektieren -
- Franziskus tauft Kinder aus Erdbebengebiet -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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FOKUS VATIKAN:

Papst: Kirche darf sich nicht selbst verkünden
„Wenn die Kirche sich selbst verkündet“ und nicht Jesus, „verliert sie ihren Kompass.“ Das sagte Papst Franziskus bei seinem Angelusgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. „Die Kirche verkündet Christus! Sie bringt nicht sich selbst zu den Menschen, sondern Christus!“ (rv)
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Papst-Appell an Migranten: Gesetze respektieren
Papst Franziskus ruft Migranten dazu auf, die Gebräuche ihrer Aufnahmeländer zu achten. „Ich wünsche euch, dass ihr in Frieden an den Orten lebt, die euch aufgenommen haben, dass ihr ihre Gesetze und Traditionen respektiert und gleichzeitig die Werte eurer Herkunftskulturen bewahrt“, sagte er am Sonntag am Petersplatz zu einer Gruppe von Migranten. Mit Verve setzte sich der Papst für den Schutz minderjähriger Migranten ein: „Unsere kleinen Brüder“ bräuchten mehr Schutz und Integrationsmöglichkeiten. (rv)
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Franziskus tauft Kinder aus Erdbebengebiet
Es war eine private Feier ohne Live-Übertragungen und große Reden: Papst Franziskus hat am Samstagnachmittag im Vatikan 13 Kinder aus dem italienischen Erdbebengebiet getauft, die nach dem großen Beben vom 24. August 2016 in den schwer getroffenen Orten Amatrice und Accumoli geboren worden sind. Das jüngste der Kinder war fünf Tage alt. (rv)
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Dominikaner und Ökumene – Blick in Franziskus’ Terminkalender
Am Mittwoch beginnt die Gebetswoche für die Einheit der Christen; ein besonderes Augenmerk gilt diesmal dem Reformationsjubiläum. Am Samstag feiert der Papst in der römischen Lateran-Basilika eine Messe zu Ehren des 800. Jahrestag´s der Gründung des Dominikanerordens. (rv)
Was diese Woche alles läuft im Vatikan

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UNSERE INTERVIEWS:

Berühmt und doch unbekannt: Luthers 95 Thesen
Was wollte Martin Luther vor 500 Jahren genau mit seinen 95 Thesen? Für den Kirchenhistoriker Lothar Vogel ging es dem Reformator in erster Linie um die Buße: „die Frage, inwiefern der Mensch Buße tun kann vor Gott, um zum Heil zu gelangen“. Die Thesen seien keineswegs im luftleeren Raum entstanden. Ein Gespräch über den Urknall der Reformation. (rv)
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Jean Ziegler: Streiter im Auftrag der Menschenrechte
Er ist in vielerlei Hinsicht ein „Enfant terrible“: der Schweizer Jean Ziegler. Der Soziologe, der Sartre und Che Guevara kannte, setzt sich in der UNO unkonventionell und wortgewaltig für die Rechte der Armen in aller Welt ein. Ein Gespräch Zieglers mit Aldo Parmeggiani. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Eine spanische Kirchenzeitschrift meldet, Papst Franziskus wolle seinen Vorgänger Paul VI. auch heilig sprechen. Dazu plane er, das Verfahren des vor drei Jahren selig gesprochenen Montini-Papstes zu beschleunigen; die Bedingung eines erneuten Wunders auf Fürsprache Pauls VI.’ hin wolle Franziskus fallenlassen. Ähnlich war Franziskus auch mit der Heiligsprechung von Johannes XXIII., Pauls Vorgänger, verfahren. Der Vatikan hat die Angaben der Zeitschrift „Vida Nueva“ bislang nicht kommentiert. Im Jahr 2017 jährt sich die Enzyklika Pauls VI.’ „Populorum progressio“ zum fünfzigsten Mal. (imedia)

Europa

Deutschland
Der Theologe und Psychotherapeut Wunibald Müller sieht Priester nicht ausreichend auf die verpflichtende Ehelosigkeit vorbereitet. Dies geschehe, „weil man das zölibatäre Leben oft spirituell überhöht hat“, sagte Müller am Sonntag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur in Würzburg. Er leitete 25 Jahre das Münsterschwarzacher Recollectio-Haus für Priester in Lebenskrisen. Die Einsamkeit bei Priestern nehme zu. Bei vielen verschärfe sich dieses Gefühl mit dem Alter. Müller reagierte auf einen öffentlichen Brief von elf Priestern aus dem Erzbistum Köln, die dieses Jahr den 50. Jahrestag ihrer Weihe feiern. In dem Schreiben an den Klerus und die Öffentlichkeit beklagen sie Einsamkeit und regen eine Debatte über die verpflichtende Ehelosigkeit bei Priestern an. (kna)

Österreich
Flucht und Migration stellen die „große Nagelprobe“ für Europa „als Solidar- und Wertegemeinschaft, als Friedens- und Freiheitsprojekt“ dar. Das betont der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics. Hilfsbereitschaft und Empathie seien „nicht Zeichen von Schwäche, sondern machen eine Gesellschaft als offene Solidar- und Wertegemeinschaft stark“, so der österreichische „Flüchtlingsbischof“ am Samstag. Er warnte davor, beide Seiten gegeneinander auszuspielen: „Eine Haltung der Humanität gegenüber Flüchtlingen und die Wahrung der Grundbedürfnisse des Gemeinwohls sind keine Gegensätze.“ (kap)

Malta
Die Bischöfe haben sich in die Debatte über den Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen eingeschaltet - und die Betroffenen ermutigt. Einem Medienbericht zufolge haben sie Leitlinien veröffentlicht, wonach wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen und auch beichten können, wenn sie „im Frieden mit Gott“ leben. Dem muss laut den Leitlinien das „redliche Bemühen um Gottes Willen“ und die „Sehnsucht, diesem besser zu entsprechen“, vorausgehen – also eine ehrliche Gewissensprüfung. Wenn eine getrennt oder geschieden lebende Person, die in einer neuen Beziehung ist, mit einem „aufgeklärten Gewissen“ glaube, dass sie mit Gott im Frieden sei, könne sie „nicht von der Teilnahme an den Sakramenten der Versöhnung und der Eucharistie ausgeschlossen werden“. Die Teilnahme an Kommunion und Beichte sei damit nach eingehender Gewissensprüfung möglich, auch wenn man in „irregulären Situationen“ lebt. (kna)

Naher Osten

Heiliges Land
Ein düsteres Bild der gegenwärtigen Lage der palästinensischen Christen haben die Bürgermeister des „christlichen Dreiecks“ Bethlehem, Beit Dschala und Beit Sahour gezeichnet. Die Auswirkungen des ungelösten israelisch-palästinensischen Konflikts verstärkten die Abwanderung der Christen, warnten sie am Samstagabend in Bethlehem vor einer Bischofsgruppe. Gleichzeitig verzeichne der Bethlehemdistrikt eine starke und überwiegend muslimische Zuwanderung aus Jerusalem und Hebron. Die Begegnung war der Auftakt des 17. Internationalen Bischofstreffens im Heiligen Land. Angesichts der christlichen Abwanderung und der muslimischen Zuwanderung stelle sich die Frage, wie sich der christliche Charakter Bethlehems erhalten lasse, sagte Bethlehems Bürgermeisterin Vera Baboun. 2017 bezeichnete sie dabei als kritisches Jahr. Insbesondere sei gegenwärtig nicht klar, was vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu erwarten sei. Sollte Trump die Pläne verwirklichen, die amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, sei dies das Ende des Friedensprozesse, zitierte Baboun Palästinenserpräsident Abbas. (kna)

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