RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.1.2017

Tagesmeldungen vom 16.1.2017

- Rom, der Frost, die Armen: Wie der Papst hilft -
Franziskus auf Pfarreibesuch: „Kein Geschwätz bitte“ -
Syrien: In Aleppo wird weitergekämpft -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Rom, der Frost, die Armen: Wie der Papst hilft
Drei Obdachlose sind bereits dem ungewöhnlich harten Winter in Rom zum Opfer gefallen – und nur den unermüdlichen Helfern, die nachts um die Häuser ziehen, um den Notleidenden Decken und warme Speisen und Getränke zu bringen, ist es zu verdanken, dass es nicht noch viel mehr sind. Das sagte uns der römische Caritasdirektor Enrico Feroci. „Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht“, schrieb Papst Franziskus seinerzeit in „Evangelii Gaudium“. (rv)
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Papst besucht römische Pfarrei: „Schwätzt nicht“
Schwätzt nicht, und eure Gemeinde wird gesund sein – eine Absage an die Gerüchteküche und ans schlechte Gerede hat der Papst am Sonntagnachmittag erteilt. Bei einem Besuch in Setteville vor den Toren Roms legte Franziskus seinen Zuhörern diesen guten Vorsatz für 2017 ans Herz. „Und wenn ihr Lust aufs Schwätzen bekommt, beißt euch auf die Zunge: sie wird dick werden, aber es wird euch gut tun…“ (rv)
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Jugendsynode stellt junge Menschen als Akteure ins Zentrum
Die für 2018 angesetzte Synode zum Thema „Jugend, Glaube, Berufung“ will Jugend als Akteur ins Zentrum stellen. Das betont im Interview mit Radio Vatikan der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri. Es gehe darum, „die Jugendlichen wirklich einzubeziehen, denn oft spricht man über sie als zerbrechliche Personen mit Problemen.“ (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Syrien: Es wird weitergekämpft in Aleppo
Aleppo kommt auch nach seiner blutigen Befreiung nicht zur Ruhe: Trotz der vereinbarten Waffenruhe zwischen Russland, Iran, Türkei und Syrien gehen die Kämpfe in der Millionenstadt weiter. Das bestätigt gegenüber Radio Vatikan die Geschäftsführerin des deutschen Zweiges des katholischen Hilfswerkes „Kirche in Not“, Karin Maria Fenbert. Sie war vergangene Woche in Aleppo und hat dort Bischöfe und viele Laienchristen getroffen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein im Internet kursierender Gebetsaufruf für von Islamisten bedrohte Christen im Irak stammt nicht vom Papst. In der Falschmeldung, die sich vor allem über Email und die sozialen Netzwerke verbreitet, wird zu einem Friedensgebet aufgerufen. Der Anlass sei die Eroberung der „größten irakischen christlichen Stadt“ durch „die radikal-islamische Gruppe Quaragosh“. Den christlichen Bewohnern drohe die Enthauptung. Der Aufruf geht auf einen Kettenbrief auf dem Jahr 2014 zurück, der in verschiedenen Fassungen und Sprachen verbreitet ist. (katholisch.de)

Vatikan/Türkei
Der Papst trauert um die Todesopfer des Flugzeugabsturzes von Turkish Airlines in Kirgisien. Das Frachtflugzeug auf dem Weg von Hong Kong nach Istanbul war an diesem Montagmorgen nahe dem Flughafen der kirgisischen Hauptstadt Bischkek abgestürzt, wo es hätte zwischenlanden sollen. Dabei kamen mindestens 37 Menschen ums Leben, darunter die vier Besatzungsmitglieder. Als Ursache wird ein Pilotenfehler vermutet. Die Untersuchungen dauern an. In einem Beileidstelegramm von diesem Montag drückt Franziskus seine Betroffenheit über das Unglück und seine Nähe zu den Angehörigen aus. (rv)

Vatikan/Guinea
Der Papst hat mit dem Präsidenten der Republik Guinea, Alpha Condé, über Frieden und Menschenrechte in dem westafrikanischen Land gesprochen. Weitere Themen der Unterredung an diesem Montag im Vatikan waren den offiziellen Angaben nach der Umweltschutz, der Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Armut sowie Fragen der Migrationspolitik. Positiv hätten beide Seiten die „guten Beziehungen“ zwischen Heiligem Stuhl und Guinea hervorgehoben, heißt es in der Vatikannote weiter. Außerdem sei die wichtige Rolle der katholischen Kirche vor allem im Bereich Erziehung, Dialog mit der muslimischen Gemeinschaft und der Gesundheitsversorgung zur Sprache gekommen. (rv/kna)

Europa

Deutschland/Vatikan
Eine evangelische Delegation aus Deutschland wird am 6. Februar mit Papst Franziskus zusammentreffen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, nimmt ebenfalls an der Privataudienz teil, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Montag in Hannover mitteilte. Die Begegnung mit Papst Franziskus sei „ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem ökumenisch gestalteten Reformationsjubiläum 2017“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. (kna)

Schweiz
Die Schweizer Bischöfe schaffen eine Fachstelle für Palliativpflege. Die erste Inhaberin der Fachstelle ist die Schweizer Theologin Jeanine Kosch-Vernier, die die Arbeit mit Jahresbeginn bereits aufgenommen hat. Das Hauptziel der neuen Fachstelle ist neben der medizinischen und pflegerischen Behandlung der Schwerkranken auch die Gewährleistung einer professionellen seelsorgerlichen Begleitung. Die Palliativbehandlung nimmt in der Schweiz eine dynamische Entwicklung und ist heute fest im Gesundheitswesen etabliert. Sie hat es zum Ziel, unheilbar kranken Menschen eine möglichst hohe Lebensqualität zu geben. (pm)

Italien
Das Opus Dei wählt einen neuen Leiter. Am 21. Januar tritt in Rom der Wahlkongress zusammen, der einen Nachfolger für den Mitte Dezember im Alter von 84 Jahren verstorbenen Spanier Javier Echevarria bestimmt. Das teilte die katholische Gemeinschaft am Montag auf ihrer Internetseite mit. Der Wahlprozess selbst beginnt demnach am 23. Januar. Stimmberechtigt sind rund 150 Delegierte der katholischen Gemeinschaft aus aller Welt, Priester und männliche Laien. Der genaue Zeitpunkt der Wahl wird noch festgelegt. (kna)

Frankreich
Mit einem Appell an Israel und Palästina, die Friedensbemühungen im Nahen Osten im Hinblick auf die zwei Staaten zu erneuern, ist in Paris die Nahost-Friedenskonferenz zu Ende gegangen. Auch der Status der Stadt Jerusalem, die Grenzen und Fragen bezüglich der Flüchtlinge waren Themen der Konferenz. Eine weitere zentrale Frage blieb in der Schwebe: Das Vorhaben des amerikanischen President-Elect Donald Trump, die Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Während Israel diese Pläne begrüßt, stößt das Vorhaben bei Palästinensern auf Widerstand. (asianews)

Afrika

Kenia
Im Streik des Krankenhauspersonals in Kenia haben die Bischöfe abermals dringend an Ärzte und Pflegekräfte appelliert, für Patienten zu sorgen, vor allem für jene in Lebensgefahr und chronisch Kranke. Dutzende Menschen seien wegen des Ausstands bereits gestorben, so die Bischöfe eindringlich. Die Bischöfe wandten sich auch an Regierung und Gewerkschaften mit der Bitte, sich um ein Ende des Streiks zu bemühen. Zugleich dankten sie Ärzten und Pflegern, die in privaten Einrichtungen die medizinische Versorgung garantieren. Seit Anfang September streikt in Kenia das Krankenhauspersonal, weil eine zugesagte massive Gehaltserhöhung ausbleibt. (fides)

Ägypten
Der Rechtsfall einer 70-jährigen Christin, die von einer Gruppe Männer öffentlich verspottet wurde, ist am Wochenende von der ägyptischen Staatsanwaltschaft abgewiesen worden. Wie der Anwalt der Klägerin am Sonntag angab, habe die Bande der Frau die Kleider ausgezogen und sie nackt durch die Straßen getrieben. Der Fall ereignete sich im Mai infolge des Gerüchts, der Sohn der Frau habe ein Verhältnis mit einer Muslimin. Seither könnten ihre Familie und sie selbst nicht nach Hause zurück, weil muslimische Extremisten im Dorf sie bedrohen, sagte die Frau gegenüber einem christlichen Nachrichtensender. Die Klage wurde ist aus Mangel an Beweisen abgelehnt, berichten ägyptische Medien. (ap)

Naher Osten

Israel/Vatikan
Nach mehrmonatiger Pause sind die Verhandlungen zwischen Israel und dem Vatikan wieder aufgenommen worden. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Monaten zu einer Einigung kommen werden“, sagte der Nuntius im Heiligen Land, Erzbischof Giuseppe Lazzarotto, am Sonntag am Rande eines Treffens mit einer internationalen Bischofsgruppe gegenüber der KNA in Bethlehem. Nach Aussage Lazzarottos sind bereits in der kommenden Woche zwei weitere Treffen geplant, bei denen bislang ungeklärte Detailfragen diskutiert werden sollen. Zwischen Israel und dem Vatikan gibt es seit 1993 einen Vertrag über bilaterale Beziehungen. (kna)

Amerika

El Salvador
Der 25. Jahrestag der Friedensvereinbarungen für El Salvador fällt in einen Moment der Krise und der Verzweiflung. In dem kleinen mittelamerikanischen Land werden heute täglich mehr Menschen ermordet als in der heißen Phase des Bürgerkriegs. „Wir brauchen dringend den Willen zum Frieden, denn wir haben zwar einst Friedensvereinbarungen unterzeichnet, doch wir leben immer noch nicht in Frieden“, sagt Gregorio Rosa Chavez, Weihbischof in San Salvador. Es gebe im Land keine Einigkeit in der Politik und daher noch nicht einmal einen gültigen Haushalt. (fides)

Venezuela
Die Situation in Venezuela ist dramatisch. Es fehle an Nahrung und Medizin, schreiben die venezolanischen Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung. Sie seien besorgt über „den Hass und die politische Gewalt, die hohe Kriminalität und Unsicherheit, mit bedrückenden und zerstörerischen Folgen“. Es gebe eine Welle der Unterdrückung und der politischen Verfolgung. Die Bischöfe erneuerten auch ihre Forderung nach Neuwahlen. Kinder seien die ersten Opfer der Krise. Im Vergleich zum Vorjahr sei, laut einer Studie der Zentraluniversität Venezuelas, die Rate der unterernährten Kinder im Schulalter um drei Prozent gestiegen. (or/kna)

Kuba
Die Bischöfe Kubas haben US-Präsident Barack Obama nach dessen Kehrtwende in der Asylpolitik dazu aufgefordert, eine Lösung für die in vielen Ländern Lateinamerikas gestrandeten kubanischen Flüchtlinge zu suchen. Es müssten nun Wege gefunden werden, die im Einklang mit der Justiz stünden, hieß es in einer am Wochenende verbreiteten Erklärung. Die plötzliche Beendigung der sogenannten „Trockenfuß“-Politik hat zur Folge, dass Flüchtlinge aus Kuba künftig nicht mehr automatisch ein dauerhaftes Bleiberecht in den Vereinigten Staaten bekommen. 2015 waren etwa 63.000 Kubaner in die Vereinigten Staaten gezogen. (kap/kna)

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