RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.1.2017

Tagesmeldungen vom 17.1.2017

- Vatikan weist Malteser-Spitze zurecht -
- Franziskus: „Kirche ist kein Parkplatz“ -
- Heiliges Land: „Nur Zweistaatenlösung geht“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan weist Malteser-Spitze zurecht
Der Heilige Stuhl verwahrt sich gegen Versuche einer Diskreditierung der Untersuchungskommission, die dem Papst über die Leitungskrise des Malteserordens berichten soll. Das geht aus einer Mitteilung des vatikanischen Pressesaals von diesem Dienstag hervor. Anlass des vatikanischen Vorgehens ist ein Streit um die Absetzung des Deutschen Albrecht von Boeselager als Großkanzler der Malteser. (rv)
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Papstpredigt: „Kirche ist kein Parkplatz“
Ein Plädoyer für Mut und Hoffnung war die Papstpredigt von diesem Dienstagmorgen im Gästehaus Santa Marta: Ausgehend von der Lesung vom Brief an die Hebräer (Hebr 6, 10-20) stellte Franziskus die christlichen Tugenden den menschlichen Schwächen Faulheit und Egoismus gegenüber. (rv)
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Heiliges Land: „Nur Zweistaatenlösung geht“
Die fortgeführte Siedlungspolitik Israels und eine immer geringere Kommunikationsbereitschaft von Israelis und Palästinensern im Heiligen Land könnten das Zustandekommen einer Zweistaatenlösung schwierig machen – dennoch gibt es keine nennenswerte Alternative dazu, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Bischof Stephan Ackermann, der gerade im Heiligen Land unterwegs ist. (rv)
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HINTERGRÜNDE:

Politikexperte: Kirche muss anders auf Populismus reagieren
Einen anderen Umgang mit Rechtspopulisten fordert von den Kirchen der Politikwissenschaftler Werner Patzelt. „Es wäre schon ihre Aufgabe, den verlorenen Schafen nachzugehen“, sagt der Autor des Buches „AfD, Pegida und Co.: Angriff auf die Religionen“ gegenüber dem Kölner Domradio. Populismus entsteht seiner Analyse nach wesentlich aus der Vertrauenskrise in die politische Elite. (domradio)
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Im Radio Vatikan-Gespräch: Schriftsteller Ralf Rothmann
Um Schriftsteller und die Bibel geht es in der Radio-Akademie im Januar. Die Ausgangsfrage heißt: Woher stammen die biblischen Motive in Romanen und Erzählungen von heute, und was wird aus ihnen in dem Moment, wo sie in jetzige Literatur eingehen? In der dritten Folge sprechen wir mit dem deutschen Autor Ralf Rothmann. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat sich vom verstorbenen Schweizer Kurienkardinal Gilberto Agustoni verabschiedet. Der ranghöchste Kardinal, Angelo Sodano, leitete am Dienstag im Petersdom die Totenmesse für Agustoni. Dazu waren Kardinäle und weitere Weggefährten des Schweizers gekommen. In seiner Predigt würdigte Kardinaldekan Sodano den Verstorbenen als heimatverbundenen Mann der römischen Kirche. „Auch wenn er in seinem Herzen immer die Erinnerung an seine geliebte Schweizer Gemeinde bewahrte, baute er mit seiner großen Liebe auch immer die Kirche von Rom auf“, so der Kardinaldekan. Sodano rief zum Gebet für den „geliebten Mitbruder“ auf. Das Totengebet nach der Messe sprach Papst Franziskus. (kna/kath.ch)
Der 17. Januar, „Tag des Dialogs zwischen Katholiken und Juden“, bietet eine gute Gelegenheit, sich mit Dankbarkeit an die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens zu erinnern. Das schreibt der für den Dialog zuständige Kurienmitarbeiter P. Norbert Hoffmann in der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“. Er hoffe auch, dass die Katholiken „sich mit Sensibilität bewusst werden“, was heute an Dialog zwischen Juden und Katholiken geschehe. Jeder der letzten drei Päpste hätte auf je eigene Art den Willen gezeigt, „den jüdisch-katholischen Dialog erfolgreich zu fördern und zu vertiefen“. (sir/or)

Europa

Irland
Irlands Bischöfe sind an diesem Montag zum Ad-Limina-Besuch nach Rom angekommen. An diesem Freitag werden sie den Papst bei einer Privataudienz treffen und mit Franziskus und den Verantwortlichen der vatikanischen Dikasterien über die Situation im eigenen Land sprechen. Eines der Themen ist die von der Regierung geplante Abschaffung des Religionsunterrichtes an den Schulen. Etwa 90 Prozent der irischen Grundschulen befinden sich derzeit in kirchlicher Trägerschaft und wären davon betroffen. (rv)

Malta
Der Erzbischof von Malta, Charles Scicluna, verteidigt die Öffnung der Bischöfe gegenüber wiederverheiraten Geschiedenen. Er ist einer der Verfasser von Richtlinien für den Umgang mit dieser Gruppe von Gläubigen, die die Bischofskonferenz zuletzt veröffentlichte. Konservative katholische Kreise hatten die Handreichung zum Kommunionempfang für Wiederverheiratete als zu liberal angegriffen. Das Dokument halte sich eng an das päpstliche Schreiben „Amoris laetitia“, antwortete Scicluna laut der Zeitung „Times of Malta“ auf die Kritik. Die Richtlinien sehen die Zulassung von Geschiedenen zu den Sakramenten unter bestimmten Bedingungen vor. (kna)

Türkei/Ukraine
Orthodoxe Kirchenvertreter des bisher nicht-kanonischen Kiewer Patriarchats haben sich am vergangenen Donnerstag beim Sitz des Ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel getroffen. Zweck des Treffens sei die Suche nach einer Lösung für die „komplizierte“ Situation der Orthodoxie in der Ukraine. Das Kiewer Patriarchat wird von der Weltorthodoxie nicht offiziell anerkannt, da es in der Ukraine auch eine kanonisch-anerkannte orthodoxe Kirche gibt, die allerdings dem Moskauer Patriarchat angehört. Hinzu kommt noch eine dritte ebenfalls von der Weltorthodoxie nicht anerkannte autokephale orthodoxe Kirche der Ukraine. Der Kiewer Patriarch Philaret II. sandte drei Vertreter zu den Verhandlungen, seitens des Ökumenischen Patriarchen nahmen ebenfalls drei Vertreter teil. (risu)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Kongos Bischöfe sind besorgt über die ausbleibende Befreiung politischer Gefangener nach dem Friedensabkommen. „Es gibt Gefangene, denen die Entlassung angekündigt wurde und bis jetzt haben wir keine Bestätigung, dass es tatsächlich geschehen ist. Diese Entlassungen hatten sofortige Wirkung“, sagt Fridolin Ambongo, Vizepräsident der kongolesischen Bischofskonferenz. Die Situation im Land sei weiter sehr brüchig, die Bischöfe würden den politischen Prozess bis zu den Neuwahlen weiter begleiten, hieß es. (rv)

Asien

China
Die Volksrepublik will offenbar den Umgang mit Religionen neu ordnen. Ein chinesischer Spitzenbeamter gab gemäß der Nachrichtenagentur „Ucanews“ bekannt, dass die staatliche Verwaltung für religiöse Angelegenheiten in Kürze neue Verordnungen veröffentlichen wolle, die eine engere Anbindung religiöser Arbeit an die Politik und mehr Kontrolle der Religionsgemeinschaften vorsehen. Der Entwurf zur religiösen Verwaltung wurde im Zuge der Nationalen Konferenz für Religiöse Arbeit im April 2016 von Präsident Xi Jinping entworfen. (ucanews)

Myanmar
Zwei Christen werden seit über einem Monat in Myanmar vermisst. Bei den beiden Verschollenen, jeweils 65 und 35 Jahre alt, handelt es sich um zwei Baptistenführer. Sie seien gewaltsam verschwunden, ließen eine US-amerikanische und eine asiatische Menschenrechtsorganisation am Montag verlautbaren. Die beiden Verschollenen waren zuletzt am 2. Dezember gesehen worden. Sie hatten Journalisten über die Luftangriffe in Myanmar informiert, die eine Katholische Kirche zerstört haben sollen. (ucanews)

Amerika

Panama
Kinderschutz und der Kampf gegen Korruption waren die Hauptthemen der Vollversammlung der Bischöfe Panamas. In dem Abschlussdokument bekräftigen die Bischöfe an erster Stelle die Notwendigkeit, die Minderjährigen zu schützen. „Kinderarbeit, Sklaverei, Prostitution, Ausbeutung, Zwangsmigration, die Mafias und die Märkte des Todes“ seien Übel, die die Kinder besonders bedrückten. In Bezug auf den Missbrauch durch Priester sprachen die Bischöfe von einer „Null-Toleranz-Grenze“ und von „einer Sünde, für die die Kirche um Vergebung bittet“. (rv)

Vereinigte Staaten
Einige Mitglieder des Chors der „National Cathedral“ in Washington beurteilen ihren geplanten Auftritt bei der Amtseinführung des künftigen Präsidenten Donald Trump als nicht richtig. Dies erklärten sie am Wochenende in der US-Presse. Sie wollten nicht für jemanden auftreten, der sich in so harschem Ton über Muslime oder Immigranten äußere. Der Dechant Randy Hollerith hatte entschieden, an den Feiern zur Amtseinführung mitzuwirken. Er habe jedoch großen Respekt vor denen, die mit der Teilnahme nicht einverstanden seien, merkte er an. (kap/kna)

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