RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.1.2017

Tagesmeldungen vom 19.1.2017

- Papst: „Luther wollte Kirche nicht spalten“ -
- Kardinal Parolin spricht beim WEF in Davos -
- Woelki warnt vor nationalistischen Tendenzen -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: „Luther wollte Kirche nicht spalten“
„Echte Ökumene fußt auf der gemeinsamen Bekehrung zu Jesus Christus als unserem Herrn und Erlöser. Wenn wir uns ihm gemeinsam nähern, nähern wir uns auch untereinander.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag zu einer ökumenischen Delegation aus Finnland, die auch in den vergangenen Jahren jeweils zur Gebetswoche für die Einheit der Christen nach Rom reist. Luther zielte vor 500 Jahren darauf, die Kirche zu erneuern und nicht zu spalten, erneuerte Franziskus seine bereits in Lund getroffene Aussage. (rv)
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Deutschland: „Am Ziel der einen Kirche festhalten“, wünscht Kardinal Marx
Beim zentralen Münchner Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen hat Kardinal Reinhard Marx dazu aufgerufen, „am Ziel der einen Kirche festzuhalten“. Man dürfe nicht „zu schnell zufrieden sein mit dem, was wir bereits erreicht haben“, so der Erzbischof von München und Freising am Mittwoch in einer evangelischen Münchner Kirche. (pm)
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Deutschland: Kardinal Woelki warnt vor nationalistischen Tendenzen
Beim traditionellen Internationalen Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag im Kölner Dom hat Kardinal Rainer Maria Woelki vor nationalistischen Tendenzen gewarnt: „Je mehr Nationalismus unsere politisch Verantwortlichen leitet, umso gefährdeter ist der Frieden für alle.“ Für die Kirche sei immer „der Friede das Ziel, nie der Krieg, auch nicht ein sogenannter gerechter Krieg“, sagte der Kardinal vor Hunderten Soldaten und Soldatinnen. (domradio)
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Parolin in Davos: Wirtschaftliche Gerechtigkeit für Frieden
Vom diesjährigen World Economic Forum - kurz WEF - in Davos erwartet Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sich Maßnahmen für eine gerechtere Wirtschaft. Nur wenn Gerechtigkeit herrscht, kann es auch Frieden in der Welt geben, sagte Parolin, der „zweite Mann“ im Vatikan, am Donnerstag im öffentlichen Gespräch mit dem ehemaligen deutschen Wirtschaftsminister und FDP-Politiker Philipp Rösler, Geschäftsführer der Stiftung Weltwirtschaftsforum. (rv)
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MORGENMESSE MIT DEM PAPST:

Papstmesse: Glaube ich, dass mein Leben ans Herz Jesu rührt?
Unser Leben ist ein täglicher Kampf: Nein, das ist kein neuer Tweet von Donald Trump, das ist der Leitgedanke aus der Predigt des Papstes von diesem Donnerstag. In der Kapelle der vatikanischen Casa Santa Marta predigte der Papst über das Tagesevangelium (Mk 3,7-12), in dem Jesus in Galiläa von einer Menschenmenge geradezu belagert wird. „Warum kamen so viele Menschen zu Jesus?“, fragte Franziskus. Klar, viele von ihnen seien Kranke gewesen, die auf Heilung hofften. Aber dann gab es doch auch viele, „die Jesus einfach gerne zuhörten, weil er nicht wie ihre Schriftgelehrten redete, sondern mit Vollmacht, und weil das an die Herzen rührte“. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus lässt sich „konstant“ über die Lage in den mittelitalienischen Erdbebengebieten informieren. Das sagte der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Nunzio Galantino, dem Infodienst „SIR“. „Ich weiß, dass er auch von Zeit zu Zeit Ortsbischöfe anruft, er ist rundum auf dem Laufenden“, so Galantino. Franziskus dränge die italienischen Bischöfe, „alles Mögliche zu tun, damit die Leute in diesem Moment die Nähe und Hilfe der Kirche spüren“. (sir)
Der Papst hat dem vatikanischen Kinderkrankenhaus „Bambino Gesu zwei Krankenwagen geschenkt. Mit den beiden Einsatzfahrzeugen sollen vor allem Kindern in den römischen Vororten geholfen werden. Vor der ersten Ausfahrt segnete Papst Franziskus einen der Krankenwägen nach der Generalaudienz am Mittwoch. Der andere ist bereits im Dienst und transportierte schon 983 Kinder. (cath.ch)

Vatikan/Israel
Die Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel gehen voran. An diesem Mittwoch hat sich die ständige Arbeitsgruppe für die bilateralen Jerusalem getroffen. Die Verhandlungen fand in einer „rücksichtvollen und konstruktiven Atmosphäre“ statt, teilte der Heilige Stuhl im Anschluss an die Verhandlungen mit. Ziel der Verhandlungen ist die Entwicklung eines rechtlichen und steuerlichen Rahmen zwischen den Parteien. Seit dem Abschluss eines Grundlagenabkommens im Jahr 1993 laufen die bilateralen Gesprächen. Das nächste Treffen ist für März 2017 im Vatikan geplant. (rv)

Europa

Deutschland
Ein Marshall-Plan für Afrika soll einen Perspektivwechsel herbeiführen, das wünscht sich Bundesentwicklungsminister Gerd Müller. Von kirchlicher Seite gibt es positive Rückmeldung dazu: das kirchliche Hilfswerk „Missio“ würdigt den Hilfsplan für Afrika, weil es der Realität der globalisierten Welt Rechnung trage, heißt es in einer Mitteilung. Konditionierung, Kampf gegen Korruption, Konzentration und Kooperation seien vier „K“ auf die Müllers Idee, die er an diesem Mittwoch vorstellte, aufbaue, unterstreicht Missio. „Dem kann der Minister getrost ein fünfte K für Kirche hinzusetzen: Kirche ist vor Ort, setzt nachhaltig auf Bildung und bekämpft Fluchtursachen an den Brennpunkten der Welt“, betont Missio-Präsident Wolfgang Huber. (pm)
Ein Jahr der Barmherzigkeit für Muslime fordert der islamische Theologe Mouhanad Khorchiede. Der Koran mache die Barmherzigkeit „zur zentralen Kategorie der islamischen Verkündigung“, schreibt Khorchiede in einem Beitrag in der „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“. Für viele Menschen jedoch klinge dies „angesichts der vielen Terrormeldungen im Namen des Islam absurd.“ Im theologischen Diskurs könne man sehr viel über die Barmherzigkeit sagen, „dennoch vermisst man sehr oft nicht nur die Rede von der Barmherzigkeit im Alltag mancher Muslime, sondern und vor allem deren Umsetzung im Handeln dieser Gläubigen. (christ&welt)

Italien
Die Kirche in Italien hilft mit Hunderten Ehrenamtlichen den Opfern der Erdbeben-, Schneechaos- und Lawinenkatastrophe im Apennin. Auf die Erdbebenserie am Mittwoch folgte in der Nacht auf Donnerstag eine Monsterlawine im Bergdorf Farindola, die ein Hotel zerstörte, wobei zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Die Helfer versuchten, in die isolierten Orte und Pfarrzentren hinaufzukommen, berichtete Erzbischof Tommaso Valentinetti am Donnerstag.  (kap)

Ungarn/Serbien
Tausende Flüchtlinge entlang der Balkanroute leiden unter der extremen Kälte. Die Hilfsorganisation der SOS-Kinderdörfer forderte an diesem Donnerstag deshalb die betreffenden Länder auf, mehr warme und geschützte Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. Durch die verschärften Grenzkontrollen in Ungarn säßen viele Flüchtlinge in Serbien fest, darunter viele unbegleitete Minderjährige. Weil die Lage überfüllt seien, hausten viele in Lagerhallen, Baracken oder unter freiem Himmel. Bei Temperatur bis zu minus 30 Grad, seien die Flüchtlinge vom Kältetod bedroht, so das Hilfswerk. (kna)

Russland
Die russisch-orthodoxe Kirche wird sich aktiv am Wiederaufbau der Kirchen beteiligen, die während des Konflikts in Syrien zerstört oder beschädigt wurden. Dies teilte der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), bei einem Treffen mit Studenten der Linguistik-Universität in Moskau mit. Die Stiftung „Pro Oriente“ berichtet an diesem Donnerstag von diesem Treffen. Der Metropolit betonte, dass der Umfang und die Modalitäten der Hilfe beim Wiederaufbau in Syrien erst detailliert festgelegt werden können, wenn alle bewaffneten Konflikte zu Ende und die „Terroristen“ besiegt sind. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Bibellesungen, gottesdienstliche Hymnen und Gebete werden bei der Vereidigung von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA am Freitag auf den Stufen des Kapitols in Washington eine Rolle spielen - ebenso wie schon bei Trumps 44 Vorgängern. Den Amtseid werden Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence ablegen. Die Lesungen aus dem Alten und dem Neuen Testament werden Kardinal Timothy Dolan, Pfarrer Samuel Rodriguez, Pastorin Paula White, Rabbi Marvin Hier, Pfarrer Franklin Graham sowie Afrochurch-Bischof Wayne T. Jackson vortragen. Außer den Obamas werden auch Hillary und Bill Clinton anwesend sein. (kap)
Derweil hat US-Bischof Frank J. Dewane, der im Episkopat für Gesundheitsfragen zuständig ist, den künftigen Staatschef Trump sowie die Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats aufgefordert, Obamas Gesundheitsreform nur dann zurückzunehmen, wenn gleichzeitig ein Ersatzplan verabschiedet wird, der die Armen unterstützt. Dies müsse sein, „damit Millionen von Amerikanern weiterhin Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitsversorgungs-Bereichen haben“, so Dewane am Donnerstag. (kap)
Sieben von zehn Amerikanern bewerten Papst Franziskus „sehr“ oder „überwiegen“ positiv. Das ist das Ergebnis einer an diesem Mittwoch veröffentlichten Studie des Forschungszentrums Pew. Zu seinem Amtsantritt im März 2013 hatten nur 53 Prozent der Befragten ein positives Bild vom Papst, 29 Prozent sagten, sie könnten ihn noch nicht einschätzen. Von den amerikanischen Katholiken bewerten sogar 87 Prozent Franziskus positiv. Bei den Protestanten verteilt gut die Hälfte der Befragten eine positive Bewertung, unter den Konfessionslosen und Atheisten sind es 71 Prozent. Der Spitzenwert der Vorgänger waren 83 Prozent für Papst Benedikt und 93 Prozent für Papst Johannes Paul II. (pm)

Kolumbien
Die Friedensgespräche in Kolumbien sollen am 7. Februar beginnen. Das teilten Vertreter der kolumbianischen Regierung sowie der Guerillabewegung ELN in Quito, der ecuadorianischen Hauptstadt, mit. Die katholische Kirche begleitet den Gesprächsprozess, der im Oktober 2016 angekündigt worden war. Die Wiederaufnahme der Gespräche wurde möglich, da sich die ELN bereit erklärt hatte, den ehemaligen Abgeordneten Odín Sánchez bis zum 2. Februar freizulassen. Die ELN ist die zweitgrößte Guerillabewegung in Kolumbien nach der FARC mit der die kolumbianische Regierung Ende 2016 ein Friedensabkommen schließen konnte. (efe)

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