RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.1.2017

Tagesmeldungen vom 20.1.2017

- Papst an Irlands Kirche: „Geistliches Amt des Ohres“ -
- Hoteleinsturz in Italien: Papst fühlt mit Verschütteten -
- Trump-Vereidigung: „Er wird die Mauer bauen“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus an Irlands Kirche: „Geistliches Amt des Ohres“
Nicht nur die Missbrauchsfälle in der irischen Kirche waren Thema bei der Privataudienz des Papstes für die irischen Bischöfe an diesem Freitag: auch um die wachsende Armut im Zug der Wirtschaftskrise, Migration und die sinkende Zahl der Berufungen ging es im Vatikan. Franziskus habe sich erkundigt, ob es in Irland Kritik an der Kurie oder am Papst gebe, sagte der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin im Anschluss gegenüber Radio Vatikan. (rv)
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Hoteleinsturz in Italien: Papst fühlt mit Verschütteten
Papst Franziskus lässt sich kontinuierlich über die Situation des unter Schneemassen begrabenen Hotels am Fuß des Gran Sasso informieren. Das bezeugt gegenüber Radio Vatikan Nunzio Galantino, der Sekretär der Italienischen Bischofskonferenz. Das Gebäude war am Mittwochabend von einer Lawine erfasst worden, die wohl durch das Erdbeben in Mittelitalien ausgelöst worden war. Inzwischen konnten einige Überlebende geborgen werden. (rv)
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Trump-Vereidigung: „Er wird die Mauer bauen“
An diesem Freitag tritt Donald Trump sein Amt als 45. Präsident der Vereinigten Staaten an. Wird er nun tatsächlich eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen? „Ja“ antwortet Bernd Klaschka, der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerikahilfswerkes Adveniat. Trump reagiere mit der Mauer, für die er Mexiko auch zahlen lassen will, auf die in den USA empfundene Bedrohung durch „zu viele“ Einwanderer, so der Prälat. (rv)
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Papstpredigt: Sich tief vom Herrn verändern lassen
Sich innerlich vom Herrn verändern lassen, Egoismus und Herzenshärte hinter sich lassen – dazu hat Franziskus an diesem Freitag in seiner Morgenpredigt aufgerufen. Bei der Messe im vatikanischen Gästehaus ging er auf den Neuen Bund ein, den Gott mit uns in Jesus Christus geschlossen hat. (rv)
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NAHAUFNAHMEN:

Italien: Opus Dei wählt neuen Leiter
Eine große und lebendige Seelsorgeeinrichtung der katholischen Kirche erhält Anfang kommender Woche einen neuen Leiter: das Opus Dei mit seinen 2.100 Priestern und 90.000 Laien auf der ganzen Welt. Das Wahlverfahren für den neuen Prälaten beginnt an diesem Samstag in Rom. Knapp 200 Angehörige des „Werkes Gottes“ sind auf verschiedene Weise an der Wahl beteiligt, davon gehören gut 150 dem eigentlichen Wahlkongress an, und auf 94 von ihnen treffen die formalen Kriterien zu, die der neue Leiter des Opus Dei laut Statuten mitbringen muss. (rv)

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Den Haag: Ein Ex-Kindersoldat vor Gericht
Ein ehemaliger Kindersoldat vor Gericht: Der Ugander Dominic Ongwen muss sich seit 6. Dezember in Den Haag vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten. Im Alter von 14 Jahren von der gefürchteten „Lord’s Resistance Army“ entführt, stieg Ongwen zu einem ihrer Kommandanten auf. Isabelle Guitard ist Programmdirektorin bei „Child Soldiers International“. Gegenüber Radio Vatikan erklärt sie, dass gerade der Fall Ongwen besondere Herausforderungen für die Richter birgt. (rv)
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Indonesien: Teilsieg für christlichen Gouverneur
Der wegen Blasphemie angeklagte christliche Gouverneur von Jakarta hat einen juristischen Teilsieg errungen. Die islamistische Vereinigung „Patriotische Rechtsanwälte“ musste eine Sammelklage gegen Gouverneur Basuki „Ahok“ Tjahaja Purnama zurückziehen, berichteten indonesische Medien am Freitag. Ein Gericht in Jakarta habe es abgelehnt, die Klage in den bereits laufenden Prozess wegen Blasphemie gegen den Gouverneur aufzunehmen. (kap)
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LIVE BEI UNS:

Papstmesse zum 800-Jahr-Jubiläum des Dominikanerordens
Mit einer Papstmesse endet am Samstag in Rom das 800-Jahr-Jubiläum des Dominikanerordens. Gemeinsam mit dem Generaloberen der Dominikaner, Bruno Cadoré, feiert Franziskus einen Festgottesdienst in der Lateran-Basilika. Dieses Ereignis überträgt Radio Vatikan live und mit deutschem Kommentar ab 16.00 Uhr über den Vatikan-Player. (rv)

Vesper zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen
Zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen feiert der Papst am kommenden Mittwoch eine Vesper in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern, die musikalisch vom Anglikanischen Chor von Westminster Abbey und dem Päpstlichen Chor der Sixtinischen Kapelle gestaltet wird. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar ab 17.25 Uhr über den Vatikan-Player. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Frankreich
Papst Franziskus unterstützt den bevorstehenden Marsch für das Leben in Paris. Die Kundgebung zielt auf das politisch aktuelle Thema Abtreibung. Die Kirche dürfe „niemals müde werden, Anwältin für das Leben zu sein“, schreibt der Papst den Teilnehmern des Marsches; sie müsse jederzeit „vertreten, dass das menschliche Leben bedingungslos geschützt werden muss, von der Zeugung bis zum natürlichen Tod.“ Der Nuntius in Frankreich, Erzbischof Luigi Ventura, übergab das päpstliche Schreiben den Organisatoren der Veranstaltung. (rv)

Europa

Deutschland
Einen Monat nach dem Terroranschlag in Berlin mahnt der Nuntius des Papstes in Deutschland, die Hinterbliebenen der Opfer dürften in ihrem Schmerz nicht allein gelassen werden. Erzbischof Nikola Eterovic sprach bei einem Gedenkgottesdienst in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche am Donnerstagabend. Die beste Art der Anteilnahme bestehe darin, „Nähe und Mitleid“ zu vermitteln, „was auch im Schweigen begleitet wird von Gesten, die unser tiefes Mitgefühl und den Wunsch ausdrücken, das Leid mit denen zu teilen, die mehr als wir zu leiden haben“. Der Papst-Botschafter verurteilte den Anschlag als „unmenschlichen terroristischen Akt“. (kap/kna)

In keinem deutschen Bistum sieht der Bischof von Limburg eine Alternative zu Großpfarreien. „Die Ressourcen werden immer weniger“, sagt Georg Bätzing. Weder gebe es ausreichend Nachwuchs, noch könne zusätzliches Personal auf Dauer finanziert werden. Die Nähe zu den Menschen bleibe aber ein großer Wunsch in der Seelsorge. Bätzing geht es darum, gemeinsam Kirche zu sein, „weg vom Versorgungsdenken hin zu einer neuen Kultur kirchlichen Lebens.“ Bätzing ist seit Mitte September Bischof von Limburg. (kna)

Nach dem Umbau erwartet Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) mehr Aufmerksamkeit für die Berliner Hedwigs-Kathedrale. Die katholische Kirche befinde sich zwar im Herzen der Stadt, aber sei derzeit „ein bisschen versteckt“, sagte Hendricks der Katholischen Nachrichten-Agentur. Ab frühestens 2018 soll die Bischofskirche umfassend umgebaut werden. Unter anderem soll die Bodenöffnung in der Mitte der Kirche mit Treppe zur Unterkirche geschlossen werden. Die Pläne stoßen bei Denkmalschützern auf Kritik. (kna)

Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick hat erneut auf die prekäre Lage von abgelehnten Asylbewerbern aus Afrika aufmerksam gemacht. Sie würden nach der Rückkehr in ihre Heimat als „gescheiterte Existenzen“ gelten und daheim oft schlecht behandelt, sagte Schick am Freitag der deutschen KNA in Bamberg. Viele Verantwortungsträger seien diesen Menschen gegenüber „einfach desinteressiert“. Der Erzbischof, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, hatte vom 5. bis 15. Januar den Senegal bereist, wo seine Diözese seit zehn Jahren eine Partnerschaft pflegt. (kna)

Frankreich
Für syrische Flüchtlinge soll ein humanitärer Korridor nach Frankreich eingerichtet werden. Das kündigte der Präsident der Protestantischen Föderation, Francois Clavairoly, am Mittwoch an. Innenminister Bruno Le Roux werde die entsprechende Absichtserklärung „in den nächsten Wochen“ unterzeichnen, berichtete die französische Zeitung „La Croix“ am Donnerstag. Die Initiative gehe auf die katholische Laiengemeinschaft Sant’Egidio zurück, und der Plan der Protestantischen Föderation, an dem sich auch die Französische Bischofskonferenz und die Organisation „Secours catholique“ beteiligen, liege schon seit Monaten auf dem Tisch. Er sehe vor, dass ausgewählte Familien syrischer Flüchtlinge in kürzerer Zeit eine Einreisegenehmigung für Europa bekommen können. (la croix)

Afrika

Gambia
In Gambia hat der abgewählte Präsident Yahya Jammeh um eine mehrstündige Verschiebung des Ultimatums gebeten, das ihm die Afrikanische Staatengemeinschaft für seine Abdankung gegeben hatte. Bis zu diesem Freitag um zwölf Uhr hatte die Afrikanische Staatengemeinschaft ihm Zeit gelassen, seinen Stuhl für den rechtmäßig gewählten Präsident Adama Barrow zu räumen. Wie Nachrichtenagenturen melden, habe Jammeh jedoch um einen Aufschub gebeten. Die Präsidenten Guineas und Mauretaniens sind an diesem Freitag in der Hauptstadt Banjul eingetroffen, um Jammeh vor einem militärischen Einsatz nochmals zum Einlenken zu bewegen. Rund 7.000 Soldaten der Afrikanische Staatengemeinschaft sind bereits für den Marsch auf Banjul mobilisiert, während Jammeh nur auf 2.500 Männer unter Waffen zählen kann. (rv)

Asien

Sri Lanka
Etwa 400 christliche Gemeinden wollen gegen das Dengue-Fieber vorgehen. Sie werden stehende Gewässer reinigen, in denen sich bislang Mücken fortpflanzen, die das Dengue-Virus übertragen. Der Kardinal von Colombo, Malcolm Ranjith, hat die Katholiken im Land ermutigt, an diesem Sonntag mitzuhelfen, die Ausbreitung des Dengue-Fiebers einzudämmen. Schon 2.584 Fälle mit Verdacht auf Dengue-Fieber wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in diesem Jahr in Sri Lanka registriert. (ucanews)

Amerika

Venezuela
Der vatikanische Sondervermittler wird nicht an den Vermittlungsgesprächen zwischen sozialistischer Regierung und Opposition teilnehmen. Der Nuntius, Erzbischof Aldo Giordano, schreibt in einem Brief, Kurienerzbischof Claudio Celli werde zu „den möglichen Versammlungen, die für die kommenden Tage geplant sind“, nicht erscheinen. In einem Schreiben an das Oppositionsbündnis „Tisch der demokratischen Einheit“ (MUD) wird hingegen Giordanos Teilnahme angekündigt. Gründe für Cellis Abwesenheit werden nicht genannt. In Caracas waren getrennte Gespräche mit den beiden Delegationen geplant. (kna)

Mexiko
Fast 200.000 Menschen sind im vergangenen Jahr von Mexiko abgeschoben worden. Das berichten die Medien des Landes an diesem Donnerstag. Der Anteil der Flüchtlinge aus Haiti, Afrika und Asien, die wieder zurückgeschickt wurden, ist nach ihren Angaben deutlich angestiegen. Zugleich seien rund 220.000 aus den USA abgeschobene Mexikaner wieder aufgenommen worden, teilte das Amt für Migration mit. (kna)

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20.20 Uhr „Magazin“

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