RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.1.2017

Tagesmeldungen vom 23.1.2017

- Papst ermuntert zum Kampf gegen die Mafia -
- Unicef: Syrische Kriegskinder ohne Chancen -
- Trumps Pastor nennt katholische Kirche Sekte -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN AUS DEM VATIKAN:

Papst ermuntert zum Kampf gegen die Mafia
Papst Franziskus hat einmal mehr zum entschiedenen Kampf gegen die Mafia aufgerufen. Im Vatikan empfing er an diesem Montag die Spitzen der italienischen Antimafia-Behörde Dia. Er ermunterte sie, gegen die „sozialen Plagen“ des Drogenhandels, der Korruption, der Erpressung und des Menschenhandels vorzugehen. „Das Geld der schmutzigen Geschäfte und der mafiösen Delikte ist blutverschmiert, es bringt nur Ungleichheit hervor.“ (rv)
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Vatikanische Museen mit neuer Webseite: „Möglichst für alle Menschen zugänglich“
Die neue Generaldirektorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, hat den neuen Internetauftritt der Museen vorgestellt. Unter der Adresse
museivaticani.va sind Informationen nunmehr in fünf Sprachen, darunter Deutsch, abrufbar. Die Seite steht laut Jatta für einen bestimmten Ansatz: Die Kunstschätze der Päpste sollen künftig für möglichst alle Menschen zugänglich sein. (rv)
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Papstmesse: Jesus als Hoherpriester, der für uns beim Vater eintritt
Durch Gottes Menschwerdung hat jeder Glaubende Anteil am Priestertum Christi. Um diese theologische Feststellung drehte sich die Predigt des Papstes bei der Frühmesse in der vatikanischen Casa Santa Marta. Jesus sei der Hohepriester schlechthin, der beim Vater ständig für uns eintrete. „Bitten wir den Herrn, dass sich unsere Herzen niemals verschließen – niemals! – gegenüber diesem Wunder.“ (rv)
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KRIEG IN SYRIEN – HINTERGRUND:

Unicef: Kriegskinder ohne Chancen
Der jahrelange Bürgerkrieg in Syrien raubt Hunderttausenden von Kindern ihre Zukunftschancen. In einer an diesem Montag veröffentlichten Studie berichtet Unicef, 187.000 in den Libanon geflohene Kinder und Jugendliche besuchten keine Schule. Das sind rund die Hälfte aller syrischen Kinder im schulpflichtigen Alter im Libanon. Stattdessen müssten sich viele als Billig-Arbeitskräfte verdingen oder landeten in Kinderehen. (unicef)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland/Großbritannien
Der Aachener Karlspreis geht in diesem Jahr an den britischen Historiker und Publizisten Timothy Garton Ash. Ash sei ein „überzeugender und bedeutender englischer Europäer und europäischer Engländer“, heißt es in der Begründung. Er habe gegen den Brexit argumentiert, leide heute an dem Ergebnis und wolle nicht aufgeben, für eine enge Bindung des Vereinigten Königreichs und der EU einzutreten. Als Historiker bewerte er „den europäischen Integrationsprozess nicht nach kurzfristigen oder tagespolitischen Ereignissen.“ (pm)
Info: Wer ist Timothy Garton Ash

Großbritannien
Die männliche Rede von Gott ist „konsequent sexistisch“. Mit dieser Begründung fordert ein anglikanisches Theologie-College in Oxford seine Studenten auf, die männliche Rede von Gott zu vermeiden. Die Zeitung „Sunday Times“ berichtet, statt „Sohn Gottes“ solle Jesus als „Kind Gottes“ bezeichnet werden. Die Studenten des Wycliff Hall College seien aufgefordert, „the one who“ (jener, jene, jenes) anstelle von „er“ zu benutzen, wenn sie von Gott sprechen. Das patriarchale Maskulinum ist für viele Frauen und auch für viele Männer eine Form der Entfremdung geworden.“ Frauen könnten sich nicht als „gleichberechtigte Kinder Gottes“ fühlen. (kna)

Frankreich
Mehrere zehntausend Menschen haben am diesjährigen französischen „Marsch für das Leben“ teilgenommen. Die Demonstration gegen Abtreibung und Sterbehilfe fand am Sonntagnachmittag zum elften Mal in Paris statt. Die Veranstalter sprachen von mehr als 50.000 Teilnehmern. Papst Franziskus sowie 21 französische Diözesanbischöfe hatten die Kundgebung im Vorfeld unterstützt. Zu den prominenten Unterstützern des Marsches gehörten der französische Primas, Kardinal Philippe Barbarin, sowie der Präfekt der vatikanischen Gottesdienstkongregation, Kurienkardinal Robert Sarah. (kna)

Tschechische Republik
Der Prager Alterzbischof und frühere Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, Kardinal Miloslav Vlk, leidet an Lungenkrebs und Metastasen an den Knochen. Dies meldete Vlks Webseite kardinal.cz am Sonntag. Vlk wurde nach einer Komplettuntersuchung aus dem Krankenhaus entlassen und sieht jetzt einer Chemotherapie entgegen. (kap)

Afrika

Gambia
Gambias ehemaliger Präsident Yahya Jammeh soll seit seiner Abwahl mindestens zwölf Millionen Dollar, das sind umgerechnet um die 11,2 Millionen Euro, von der Zentralbank erhalten haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Stab des Amtsnachfolgers Adama Barrow. Yahya Jammeh ist am Samstag ins Exil gegangen. Seit 1994 hatte er die Macht im westafrikanischen Gambia. Die Wahl am 1. Dezember verlor er, doch er weigerte sich zunächst, sie an den gewählten Nachfolger abzugeben. Erst angesichts einer angedrohten militärischen Intervention anderer afrikanischer Staaten räumte er den Platz für Barrow. (reuters)

Naher Osten

Syrien
Das syrisch-orthodoxe Patriarchat hat sich in einer Stellungnahme von der „Schwester-Hatune-Stiftung“ distanziert. Die Stiftung „arbeitet vollkommen unabhängig und ohne Anerkennung oder Zustimmung der syrisch-orthodoxen Kirche und deren Bischöfe in Europa und in aller Welt“, heißt es in der Verlautbarung. Den eigenen Angaben zufolge unterstützt die Stiftung Hilfsprojekte in 19 Ländern, um Armen, Schutzlosen und Verfolgten zu helfen. (fides) 

Asien

Philippinen
Der Apostolische Weltkongress der Barmherzigkeit ist mit einer „Missionssendung“ am Sonntag zu Ende gegangen. Ungefähr 6.000 Anhänger und Befürworter der Göttlichen Barmherzigkeit hatten sich zu dem fünftägigen Treffen zusammengefunden. Christen, die „Missionare der Barmherzigkeit“ sein wollen, sollten wachsam vor Lügen und verantwortungslosem Verhalten, die in den sozialen Medien verbreitet würden, warnte ein Bischof. „Falschmeldungen und Trolle sind keine Barmherzigkeit. Sie sind Lügen“, so der verantwortliche Organisator des Kongresses, Bischof Ruperto Santos. (ucanews)

Indien
Dem 
Gebetsaufruf der indischen Bischöfe für einen entführten Priester haben sich auch andere christliche Konfessionen angeschlossen. „Wir beten auch für seine Entführer, für einen Wandel ihrer Herzen und ihre Bekehrung“, sagte ein Pfarrer der Church of North India. Die Gebetstage fanden an diesem Wochenende in Indien und im Jemen statt. Im März war der 59-jährige Salesianer Tom Uzhunnalil im Kontext eines Anschlags von Islamisten entführt worden. Sie töteten bei der Attacke vier Mutter Teresa-Schwestern und zwölf weitere Personen. Die Church of North India ist eine anglikanische Kirchengemeinschaft in Indien, zu der auch Methodisten und Presbyterianer gehören. (asianews) 

Amerika

Vereinigte Staaten
Der Pastor Donald Trumps hält die katholische Kirche für „das Geniestück Satans“. Das hatte Robert Jeffress, der am Freitag den Gottesdienst vor der Vereidigung des neuen US-Präsidenten feierte, noch im Jahr 2010 gesagt. Während des jüngsten Wahlkampfs hatte der Baptistenpastor nachdrücklich den Milliardär Trump unterstützt. Dass dieser den Fernseh-Prediger dann für die religiöse Zeremonie auswählte, überraschte viele Beobachter. Donald Trump, ein Presbyterianer, hatte keine bekannte Verbindung mit dem Pfarrer, der die Baptist First Church in Dallas führt. Reverend Jeffress ist auch mit islamophoben Kommentaren aufgefallen. (kna)

Mexiko
Die Bischöfe haben die Regierung aufgefordert, die Kraftstoffpreise wieder zu senken. Bei einem Treffen mit Präsident Enrique Peña Nieto am Freitag baten Vertreter der Bischofskonferenz (Cem) außerdem um „größere Sensibilität für Armut, niedrige Löhne, Korruption, Straffreiheit und Gewalt“. Die Bischöfe betonten auch die Pflicht der Kirche, mitzuarbeiten für „die Versöhnung, den Frieden, die schnelle Wiederherstellung der Gerechtigkeit und des Rechts in unserem Land“. Neben dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal José Francisco Robles, nahmen auch die drei anderen mexikanischen Kardinäle und der Nuntius an dem Treffen mit dem Präsidenten teil. Peña Nieto hat Ende Dezember die Kraftstoffpreise um 20 Prozent erhöht. Teile der Bevölkerung reagierten mit gewaltsamen Protesten und Plünderungen. (sir)

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