RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.1.2017

Tagesmeldungen vom 25.1.2017

- Malteserorden: Großmeister tritt zurück -
- Papst: „Frauen sind mutiger als Männer“ -
- „Aleppo erwacht aus der Schockstarre“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Malteserorden: Der Großmeister tritt zurück
Der Streit rund um den Malteserorden endet mit einem Rücktritt: Großmeister Matthew Festing – eigentlich auf Lebenszeit gewählt – hat bei einer Audienz mit Papst Franziskus sein Amt niedergelegt. Der Papst dankte dem Briten  für seine Loyalität und für seine Verfügbarkeit, mit diesem Schritt „dem Wohl der Kirche und des Ordens“ zu dienen. Für eine Zeit des Übergangs wird nun der Großkomtur Ludwig Hoffmann-Rumerstein den Malteserorden leiten. Danach will Franziskus einen Päpstlichen Beauftragten für den Orden ernennen. (pm/ansa/ap/kna/rv)
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Generalaudienz: „Frauen sind mutiger als Männer“
„Das ist meine Meinung: Frauen sind mutiger als Männer“. Mit dieser spontanen Bekundung hat Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz am Mittwoch aufhorchen lassen. Er sprach in der Katechese über die biblische Judith, „eine großes Heldin des Volkes“, wie der Papst sie nannte, eine, die mit der „Kraft eines Propheten“ weitblickend und stark über Ängste hinausging, die Männer ihres Volkes zusammenrief und sie dazu brachte, ihr Vertrauen wieder auf Gott zu setzen. (rv)
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Syrien/Vatikan: „Die Menschen hoffen“
Die Bevölkerung Aleppos hofft, und sie sieht den Frieden am Horizont auftauchen. Das sagt der Kurienpriester Giampietro Dal Toso, der mit einer Delegation aus dem Vatikan ins geplagte Syrien reiste und eine Woche lang Flüchtlingslager, christliche Gemeinden und Vertreter des Islam besuchte. „Es ging darum, die Sorge und Sympathie des Heiligen Vaters für diese Gemeinschaften zum Ausdruck zu bringen, denn sie haben unvorstellbar gelitten in diesen Jahren: christliche Gemeinden wie muslimische Gemeinden, denn das Leid kennt ja keine kulturelle oder religiöse Zugehörigkeit.“ (rv)
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HINTERGRUND:

Vatikan: „Gute Nachricht heißt nicht banaler Optimismus“
Was ist gute Kommunikation, im christlichen Sinn? In seiner Botschaft an die Journalisten zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel hat Papst Franziskus die Journalisten und Journalistinnen dazu eingeladen, die Dinge der Welt in einer „Logik der guten Nachricht“ zu betrachten; die gute Nachricht schlechthin für Christen ist die Frohe Botschaft. Wir sprachen mit Natasa Govekar, der Leiterin der theologisch-pastoralen Abteilung des päpstlichen Sekretariats für Kommunikation. (rv)
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HEUTE LIVE:

Franziskus feiert Vesper für Einheit der Christen
Papst Franziskus steht am Mittwochnachmittag einer ökumenischen Vesper zum Ende der Gebetswoche für die Einheit der Christen vor. Die Feier beginnt um 17:30 Uhr. Radio Vatikan überträgt die Vesper aus der päpstlichen Basilika Sankt Paul vor den Mauern live auf Deutsch. (rv)

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UNSER FILMTIPP:

Die schönen Tage von Aranjuez
Eine Frau und ein Mann verbringen einen idyllischen Sommertag mit langen Gesprächen in einem aus der Zeit wie der äußeren Wirklichkeit gefallenen Garten. Wim Wenders adaptiert Peter Handkes Zwei-Personen-Bühnenstück als einen eleganten Fluss aus Reden und Gegenreden, bei dem der Inhalt der Gespräche oft unwichtiger erscheint als der pure Akt des Sprechens. Dank der visuell betörenden Ausformung wird der Film zum Schöpfungsakt, bei dem man zusieht und zuhört, wie Gedanken Gestalt annehmen und Literatur sowie Film entstehen. Dabei bricht die Inszenierung die Anordnung immer wieder mit delikater Raffinesse und oft auch sanfter Ironie zu einem ergebnisoffenen, gleichwohl subtilen Spiel mit Fiktion und Fantasie. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der österreichische Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger saß am Mittwoch bei der Generalaudienz mit Papst Franziskus in der ersten Reihe. Internationale Medien spekulieren, der 69-jährige Katholik und Ex-Hollywood-Star könnte neuer US-Botschafter am Heiligen Stuhl werden. Schwarzenegger wirkte 2003 bis 2011 als Gouverneur Kaliforniens. Nach dem Machtwechsel in den USA ist es an Präsident Donald Trump, eine Reihe neuer Botschafter zu ernennen, darunter auch jenen beim Heiligen Stuhl. Schwarzenegger kam in Begleitung seiner Lebensgefährtin Heather Milligan in die vatikanische Audienzhalle. (rv)
Erzbischof Georg Gänswein hat in Rom die Totenmesse für den langjährigen päpstlichen Leibarzt Renato Buzzonetti gehalten. Rund ein Dutzend Kardinäle und Bischöfe kamen in die Kirche „Sacro Cuore del Suffragio“, um von dem Italiener Abschied zu nehmen, berichtete der Osservatore Romano. Buzzonetti war der Leibarzt von Benedikt XVI. und von Johannes Paul II. gewesen. Zudem leitete er viele Jahre den medizinischen Dienst im Vatikan. In der Nacht auf Samstag war Buzzonetti im Alter von 92 Jahren in Rom gestorben. (or)

Europa

Deutschland/Vereinigte Staaten
Der deutsche Klimaforscher und Papstberater Hans Joachim Schellnhuber warnt vor „desaströsen und unumkehrbaren Folgen“ für die Welt, falls sich die USA unter Präsident Donald Trump aus den internationalen Klimaverhandlungen zurückzögen. „Es wäre tragisch, wenn die USA als Partner im internationalen Klimaschutz ausfielen - auch für das Land selbst, da Nordamerika von zunehmenden Wetterextremen besonders hart getroffen würde“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Schellnhuber gehört der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften an. Er stellte im letzten Jahr die Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus offiziell vor. (kna)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Die Bischöfe haben Regierung und Opposition dazu ermahnt, ihre Absprachen zur Lösung der politischen Krise im Land einzuhalten. Sie forderten beide Seiten dazu auf, die Ende 2016 getroffene Vereinbarung bis zum 28. Januar verbindlich zu unterzeichnen. Andernfalls würden die Bischöfe als Vermittler aussteigen. Nach wochenlangen Protesten hatten Präsident Joseph Kabila und die Opposition zum Jahresende 2016 einen Kompromiss gefunden und hatten sich auf einen Übergangsprozess geeinigt. Demnach soll Präsident Kabila spätestens Ende 2017 zurücktreten, ihm soll ein Ministerpräsident aus dem Lager der Opposition folgen.  (fides)

Naher Osten

Irak
Der erwartete Sieg über die Dschihadisten eröffnet die Möglichkeit für einen wirklichen Politikwechsel im Irak. Ziel dessen sei ein demokratischen Staat, gegründet auf dem Prinzip der Staatsbürgerschaft. Das sagte der chaldäische Patriarch Raphael Louis Sako I. bei einer Konferenz zur Verteidigung der Religionsfreiheit am vergangenen Wochenende in Bagdad. Notwendig sei dafür ein Prozess der „nationalen Versöhnung“, ähnlich wie in Südafrika nach dem Ende der Apartheid. Der Patriarch registriere „positive Zeichen“ für eine Emanzipation des Islam vom Extremismus. Als Beispiele nannte er unter anderem den Aufruf einer lokalen Behörde an die Muslime, sich der Freude der Christen am Weihnachtsfest anzuschließen, sowie die Maßnahmen des Ministerium für religiöse Angelegenheiten in der autonomen Region Kurdistan, jegliche Rede oder angreifende Äußerung gegen eine andere Glaubensgemeinschaft, zu verbieten. (fides)

Asien

Indien
In Schokoladenpapier eingewickelte Goldbarren haben Zollbehörden an einem Flughafen in Indien im Gepäck eines Schweizer Priesters gefunden. Der Vorfall ereignete sich am Montag und wurde am Dienstag von einem Zollsprecher bestätigt. Zwei indische Zeitungen berichteten über das Geschehen. Der 59-jährige Kaplan habe versucht, drei Goldbarren zu je 100 Gramm, die sich unter echter Schokolade befanden, am Zoll vorbeizuschleusen. Wie das Bistum Basel an diesem Mittwoch mitteilte, sei der Priester für einen Urlaub nach Indien gereist. Dort habe er die 300 Gramm Gold „für wohltätige Zwecke“ einsetzen wollen, wie er dem Bistum gegenüber selbst angab. Das Gold hatte einen Wert von fast 12.000 Franken. Gemäß lokalem Gesetz hätte der Priester dafür 1.200 Franken Steuern zahlen müssen. Aufgefallen sei er den Behörden, als er den Flughafen am Zollfrei-Ausgang verlassen wollte. Nun droht ihm eine Buße und es wird untersucht, ob er Verbindungen zu Schmugglern hat. (pm/sda)

Japan
Japan will historische Stätten der Christenverfolgung zum Weltkulturerbe erklären lassen. Zum 1. Februar will die japanische Regierung einige Orte in den Präfekturen Nagasaki und Kumamoto, die mit der Christenverfolgung in Verbindung stehen, dem Welterbekomitee der UNESCO vorschlagen. Unter anderen geht es um die Kirche von Oura, die älteste bestehende Kirche des Landes und das Dorf Sakitsu, in dem verborgene Christen („Kakure Kirishitan“) lebten. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert wurden Christen in Japan verfolgt. Martin Scorseses Film „Silcence“, der Anfang März in den deutschsprachigen Ländern in die Kinos kommt, thematisiert die Christenverfolgung in Japan. (ucanews)

China
Über eine mögliche Einladung des Papstes in die Volksrepublik China will sich die Führung des Landes bislang nicht verbindlich äußern. „Wir versuchen aufrichtig, die Beziehung zum Vatikan auszubauen und der derzeitige Kontakt zwischen beiden Seiten ist effektiv“, antwortete die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, laut der Nachrichtenagentur „Ucanews“ auf die Frage nach einem möglichen Papstbesuch in dem Land. Chinas Position sei „eindeutig und klar“: Zusammen mit dem Vatikan wolle das Land für einen konstruktiven Dialog arbeiten und sich für eine weitere Entwicklung der bilateralen Beziehungen einsetzen, so die Sprecherin weiter. In einem Interview mit der spanischen Zeitung „El Pais“ hatte Papst Franziskus seine Bereitschaft zu einem Besuch in China ausgedrückt. In dem Beitrag, den das Blatt am Wochenende veröffentlichte, sagte der Papst auch, dass eine vatikanische Kommission seit Jahren mit China in Kommunikation stehe und alle drei Monate Treffen in Rom bzw. Peking stattfänden. (ucanews)

Pakistan
Im pakistanischen Senat hat die Debatte um die Reform des umstrittenen Blasphemiegesetzes begonnen. Ziel der Debatte ist es, Wege zu finden, den Missbrauch des Gesetzes zu stoppen. Beim Gericht in Lahore ist bereits beantragt worden, die Diskussion zu stoppen. Der Anwalt Nadeem Siddiqi argumentiert mit dem Prinzip, dass kein Gesetz des Parlaments dem islamischen Gesetz widersprechen darf. Eine Stellungnahme des Gerichts wird innerhalb von zwei Wochen erwartet. Initiator der Debatte ist der muslimische Senator Farhatullah Baber, Mitglied der pakistanischen Volkspartei und Beauftragter des Menschenrechtskomitees im Senat. Bereits 2007 und 2010 gab es Initiativen, das Gesetzt zu verändern. Aus Angst, die Gefühle der Muslime zu verletzten und mit Rücksicht auf das genannte Prinzip, wurden die Initiativen gestoppt. Befürworter einer Veränderung erhielten Morddrohungen. Die Politiker Salmaan Taseer und Shahbaz Bhatti wurden ermordet, weil sie sich für eine Veränderung des Gesetzes engagierten. Auf Blasphemie gegen den Propheten Mohammed steht in Pakistan die Todesstrafe. Das Gesetz dient nicht selten als Vorwand, etwa Streitigkeiten unter Nachbarn auf drastische Weise auszuräumen. Nur selten gelingt es Nicht-Muslimen, die der Gotteslästerung angeklagt sind, ihre Schuldlosigkeit zu beweisen. Bekanntes Beispiel ist das Todesurteil gegen die Christin Asia Bibi. (fides)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die amerikanischen Bischöfe begrüßen die Entscheidung des neuen Präsidenten Donald Trump, Abtreibungshelfern im Ausland staatliche Mittel zu streichen. „Wir gratulieren zu dieser Entscheidung des Präsidenten“, schreibt Kardinal Timothy Dolan, Vorsitzender des Lebensschutzkomitees der US-Bischofskonferenz. Trump stoppte in einer seiner ersten Amtshandlungen US-Entwicklungshilfe an Organisationen, die im Ausland – etwa in Entwicklungsländern - Abtreibungen vornehmen oder als reguläres Mittel der Familienplanung ansehen. Davon betroffen ist unter anderem der internationale Arm von „Planned Parenthood“. Pro Life-Aktivisten in den USA hoffen, dass Trump der Organisation auch in den USA die Mittel streicht. Dafür bedarf es einer Gesetzesinitiative, die im Kongress anhängig ist. (rv)

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