RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.1.2017

Tagesmeldungen vom 26.1.2017

- Papst hält Plädoyer für ökumenische Offenheit -
- USA: Kirche kritisiert Trump für Mauerbau-Dekret -
- Philippinen: Hinrichtungen auf offener Straße -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus hält Plädoyer für ökumenische Offenheit
„Nach Jahrhunderten der Trennung“ sollten die Christen ein „Evangelium der Versöhnung verkünden“: Dazu hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch aufgerufen. Weniger „Image-Pflege“ und mehr Vertrauen darauf, dass der Heilige Geist eine „neue Zukunft“ herbeiführen kann, so lautete das ökumenische Rezept des Papstes, das er in der Predigt vorlegte. Über dem Grab des Völkerapostels Paulus feierte er die Vesper, mit der traditionsgemäß am Fest der Bekehrung des Paulus die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen zu Ende geht. (rv)
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USA: Kirche kritisiert Trump für Mauerbau-Dekret
Scharfe Kritik an Präsident Trumps Order zum Bau der Mauer entlang der Grenze Mexiko kommt aus den Reihen der US-Bischöfe. Der Vorsitzende der Migrationskommission, Bischof Joe Vasquez, schrieb, die Mauer bringe „das Leben von Einwanderern unnötig in Gefahr“ und löse „Angst und Panik in Gemeinschaften“ aus. Außerdem reiße sie Familien und Gemeinschaften auseinander, die friedlich entlang der Grenze lebten. Vasquez betonte, die Bischöfe respektierten das Recht der Regierung, die Grenzen zu kontrollieren und die Sicherheit aller Amerikaner zu gewährleisten. Doch Mauern lösten keine Probleme. (usccb/nytimes)
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Philippinen: Hinrichtungen auf offener Straße
Die Schüsse fallen auf offener Straße, und obwohl in vielen Fällen Überwachungskameras die Szene mitgeschnitten haben, ist noch keiner dieser Mörder verurteilt worden. Sie können sich des Rückhalts von oben sicher sein. Etwa 7.000 Menschen starben in den letzten Wochen auf den Philippinen im Rahmen von Rodrigo Dutertes brutaler Anti-Drogen-Kampagne. Der Kurs des Präsidenten stößt auf viel Zustimmung im Land. Und die katholische Kirche? Sie hat etwas Zeit gebraucht, doch jetzt übt sie scharfe Kritik, erzählt uns der Missionar Bernard Holzer, der seit zehn Jahren auf den Philippinen wirkt. (rv)
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Irak: Im Westen Mossuls herrscht der Islamische Staat
Eine gute und eine sehr schlechte Nachricht aus Mossul im Nordirak. Die gute zuerst: Alle Stadtviertel am östlichen Tigris-Ufer sind jetzt aus den Händen der IS-Terroristen befreit - drei Monate hat das gedauert. Die sehr schlechte Nachricht: In den Stadtvierteln am Westufer sind 750.000 Menschen eingeschlossen, dort herrscht weiter der „Islamische Staat“. Und eine Offensive der irakischen Armee auf der Westseite könnte, so fürchtet die UNO, vielen Unschuldigen das Leben kosten. Die Lage ist kompliziert und tragisch, sagte uns der chaldäische Patriarch, Erzbischof Louis Raphael I. Sako. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat die Familie eines toten Sonderermittlers aus Argentinien getroffen. Das berichtet die Ehefrau von Alberto Nisman, der im Januar 2015 in Buenos Aires unter ungeklärten Umständen erschossen wurde. Der Papst hoffe auf eine umfassende Aufklärung des Todes, so die Ehefrau. Nisman untersuchte den Bombenanschlag auf die jüdische Gemeinde von Buenos Aires im Jahr 1994, bei dem 85 Menschen starben. In der Nacht vor dem Bericht seiner Ermittlungen im argentinischen Parlament wurde Nisman erschossen. Er hatte der Regierung der ehemaligen Präsidentin Cristina Kirchner vorgeworfen, die iranischen Hintermänner des Anschlags wissentlich gedeckt zu haben, um ein Ölgeschäft mit dem Iran nicht zu gefährden. (kna)

Europa

Deutschland
Es gibt keinen Gegensatz zwischen Kurie und Papst. Das sagte die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, am Mittwoch in Saarbrücken. Einzelne Widerstände gegen Reformvorhaben seien üblich. Sie warnte davor, Franziskus in politische Schublanden zu stecken. Die frühere Bundesministerin hob Franziskus‘ „unglaubliche Präsenz und Aufmerksamkeit für diesen einen Menschen“ bei Audienzen hervor. Schavan ist seit 2014 Botschafterin beim Heiligen Stuhl und damit eine von zwölf Botschafterinnen beim Heiligen Stuhl. „Die Quote“, merkte Schavan an, „ist nicht geringer als bei den Intendantinnen in Deutschland“. (kna)

Österreich
Alexander Van der Bellen hat seine Amtszeit mit einem Bekenntnis zum „Friedensprojekt Europa“ begonnen. Die Vereidigung des neuen Bundespräsidenten fand diesen Donnerstag im Parlament statt. In seiner ersten Rede sprach sich der frühere Grünen-Politiker dafür aus, den Weg der Integration im „unvollständigen und verletzlichen“ Europa weiterzugehen. Hier sei Gewalt nach dem Zweiten Weltkrieg aus den zwischenstaatlichen Beziehungen verbannt worden, und die Erhaltung dieses Projektes sei „aller Mühen wert“. Das neue Staatsoberhaupt bezeichnete die unteilbare Menschenwürde und die uneingeschränkt geltenden Menschenrechte als „zentrale Glaubenssätze“ für Österreich. (kap)

Italien
Kostenlos restaurieren die Vatikanischen Museen einige Kunstwerke, die durch die Erdbeben in Italien beschädigt wurden. Barbara Jatta, die neue Direktorin der Vatikanischen Museen, begab sich am Mittwoch mit einigen Restaurateuren in die von den Erdbeben betroffene Region und wählte gemeinsam mit lokalen Verantwortlichen acht Kunstwerke für die Aktion aus. Unter ihnen ist das Turmkreuz der Benedikts-Basilika in Norcia, das schon Teil der Krippe auf dem Petersplatz war. Die anderen Kunstwerke werden Anfang Februar in den Vatikan gebracht. (rv)

Belgien
Die EU-Bischofskommission (COMECE) hat das jüngste Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur Leihmutterschaft begrüßt. Das Urteil stellt klar, dass keine Verpflichtung zur Anerkennung der Elternschaft besteht, wenn es keine biologische Bindung gibt. Zudem bestätigte der Gerichtshof die ausschließliche Zuständigkeit des Nationalstaates, eine legale Eltern-Kind-Beziehung anzuerkennen. Die Bischofskommission wandte sich in ihrer Stellungnahme „gegen die Instrumentalisierung von Leihmüttern“ und erinnerte an die „zentrale Bedeutung des Schutzes von Kindern gegen illegale Praktiken", die – wie vom Urteil anerkannt - zum Menschenhandel beitragen könnten. Ein italienisches Paar hatte Klage eingereicht, weil die Behörden ihm das Sorgerecht für das in Leihmutterschaft geborene Kind entzogen hatten. Das Gericht wies die Klage ab. (pm)

Amerika

El Salvador
Nach der katholischen Kirche des Landes setzen sich jetzt auch die lutherischen und evangelischen Kirchen für einen Dialog zwischen der Regierung El Salvadors und kriminellen Banden ein. Angaben des Nachrichtendienstes Fides zufolge teilte der evangelische Bischof Medardo Gomez der Presse mit, man wolle dazu die Vereinten Nationen um Unterstützung bitten. Ziel sei es, einen Friedensprozess auf den Weg zu bringen. Erst vor wenigen Tagen hatte Bischof Rosa Chavez die Bereitschaft der katholischen Kirche bekundet, beim Dialog zwischen den Behörden und den Banden unter bestimmten Bedingungen zu vermitteln. (fides)

Vereinigte Staaten
Eine Woche nach dem Frauenmarsch erwartet die US-amerikanische Hauptstadt wieder Hunderttausende Demonstranten: Am Freitag wollen die Teilnehmer des „March for Life“ („Marsch für das Leben“) auf der National Mall demonstrieren. Auf der Rednerliste stehen unter anderem der New Yorker Kardinal Timothy Dolan und die Chefberaterin des neuen US-Präsidenten, Kellyanne Conway. Obwohl der 45. US-Präsident sich inzwischen als ausdrücklichen Unterstützer der Pro-Life-Bewegung bezeichnet, gilt es als wenig wahrscheinlich, dass er zu den Teilnehmern sprechen wird. Kardinal Dolan, der in der Bischofskonferenz für das Thema Lebensschutz zuständig ist, eröffnet den Protestzug mit einer Gebetsvigil am Vorabend.  (kna)

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