RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.1.2017

Tagesmeldungen vom 30.1.2017

- Papst verurteilt Anschlag in kanadischer Moschee -
- USA: Bischöfe gegen Einreisestopp für Flüchtlinge -
- Südsudan: Ethnische Gewalt wird immer schlimmer -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT PAPST:

Papst verurteilt Anschlag in kanadischer Moschee
Franziskus hat den Anschlag auf eine Moschee in Québec verurteilt. Angesichts der Gewalt müssten Christen und Muslime im Gebet vereint sein, erinnerte der Papst bei einem Treffen mit dem Erzbischof der kanadischen Stadt und dem Primas von Kanada: Kardinal Gérald Cyprien LaCroix hatte an der Morgenmesse des Papstes in der Casa Santa Marta teilgenommen und war danach wieder nach Kanada aufgebrochen. Der Papst bete für die Opfer, geht auch aus dem offiziellen Beileidstelegramm an den Erzbischof hervor. In Québec waren am Sonntagabend sechs Männer bei einer Schießerei in einer Moschee getötet worden. (ap/rv)
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Frühmesse: Papst erschüttert über Zeugnis heutiger Märtyrer
Die größte Kraft der Kirche heute sind die kleinen verfolgten Kirchen. Das hat Papst Franziskus in der Morgenmesse am Montag in der Casa Santa Marta gesagt. Im Mittelpunkt seiner Predigt standen die Märtyrer: „Heute gibt es mehr davon als in den ersten Jahrhunderten“, erinnerte Franziskus, „und die Medien sagen es nicht, weil es keine Schlagzeilen macht“. „Die Märtyrer sind diejenigen, die die Kirche voranbringen, diejenigen, die sie unterstützen“, sagte der Papst. (rv)
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Bischöfe der Balkanländer im Vatikan: Thema Migration
Der Strom der Migranten durch Europa und die Versöhnung der Kirche in den Balkanländern: das sind die großen Themen beim derzeitigen Ad-Limina-Besuch der Bischöfe aus Serbien, Montenegro, Mazedonien und Kosovo, die in der Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method (CEICEM) zusammengeschlossen sind. Vorsitzender ist Bischof Ladislav Nemet von Zrenjanin in Serbien. Im Bereich Flüchtlingshilfe sei die Kirche in den Balkanländern „sehr präsent“, sagte er im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

US-Bischöfe empört über Einreisestopp für Flüchtlinge
Der Einreisestopp für syrische Flüchtlinge und Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, den US-Präsident Donald Trump an diesem Freitagnachmittag per Dekret verhängt hat, empört amerikanische Bischöfe und Katholiken. „Dieses Wochenende hat sich als dunkler Moment in der U.S.-Geschichte herausgestellt“, bedauerte Kardinal Blase Cupich von Chicago in einem Statement vom Wochenende. „Die Anordnung, Flüchtlinge abzuweisen und unsere Nation vor denen zu verschließen, insbesondere vor Muslimen, die vor Gewalt, Unterdrückung und Verfolgung fliehen, steht im Widerspruch sowohl zu katholischen als auch zu amerikanischen Werten,“ so der Kardinal weiter. (america/rv)
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Ägypten: Ein großes Land am Abgrund
Armut, Terror, autoritäre Führung: Ägypten steckt in einer tiefen Krise. Sechs Jahre ist es her, dass der Arabische Frühling den Autokraten Hosni Mubarak verdrängte. Heute, im zweiten Jahr der Präsidentschaft Fatah al-Sisis, sind die meisten Ägypter enttäuscht. Das erzählte uns ein Rom-Besucher aus Kairo, Pfarrer Joachim Schrödel. Die immerhin zehn Prozent orthodoxen Christen müssten in dieser Lage die „Option für die Armen“ deutlicher aussprechen, meint der deutsche Auslandsseelsorger. Denn die größten Dramen im Alltag erlebten die Ägypter heute in wirtschaftlicher Hinsicht. (rv)
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Südsudan Ethnische Gewalt könnte zum Flächenbrand werden
Ethnische Gewalt im sudanesischen Bürgerkrieg: Aller Friedensabkommen zum Trotz werden die kriegerischen Konflikte in diesem Jahr zunehmen. Das ist die Einschätzung des deutschen Comboni-Missionars Gregor Schmidt, der seit 2012 in Fangak County tätig ist. Gegenüber Radio Vatikan warnt der Ordensmann sogar vor einem möglichen Völkermord in einigen Regionen des Krisenlandes; er bezieht sich dafür auf Berichte verschiedener Ordensbrüder. Ein UN-Bericht habe bereits im Dezember vor einer solchen möglichen Eskalation der Gewalt gewarnt, so Schmidt. Schmidt selbst hatte bereits Anfang vergangenen Jahres über die spannungsgeladene Situation in der Region berichtet. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Kirche auf Madagaskar und Mauritius soll sich für Schwache und Ausgegrenzte im Bereich Bildung, Gesundheit und Soziales engagieren. Daran hat Kardinal Pietro Parolin die Bischöfe von Madagaskar und Mauritius erinnert. Parolin äußerte sich am Wochenende zu Auftakt seiner Afrikareise, die in Madagaskar startete. In Madagaskar besuchte er die katholische Universität in Antananarivo. Parolin rief die Jugendlichen dazu auf, sich selbst eines Tages für andere junge Menschen in Armut einzusetzen, die keinen Zugang zu höherer Bildung hätten. Anlass der elftägigen Reise, die Parolin auch in die Republik Kongo und nach Kenia führen wird, ist der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Madagaskar. (rv)

Europa

Deutschland
Das Landgericht Köln hat acht muslimische Männer, die jahrelang in Kirchen einbrachen, zu Haftstrafen von zweieinhalb bis knapp fünf Jahren verurteilt. Obwohl einige von ihnen der Salafisten-Szene angehören, sah das Gericht keine Verbindungen zum „Islamischen Staat“ und keine Beweise dafür, dass sie eine Terrortat geplant hätten. Die Männer im Alter zwischen 25 und 37 Jahren sollen bis 2014 mehr als drei Jahre lang in Kirchen und Kindergärten eingebrochen sein. Damit wollten sie laut Staatsanwalt Geld für den bewaffneten Dschihad in Syrien beschaffen. Das Verfahren vor dem Kölner Landgericht hatte im Oktober 2015 unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen begonnen. (kna)
Die gut 900 Katholischen Schulen in freier Trägerschaft präsentieren sich ab sofort mit einem neuen Internetportal. Unter der Adresse katholische-schulen.de sind ab sofort umfassende Informationen über diese Bildungseinrichtungen abrufbar. Ein sogenannter „Schulfinder“ ermöglicht es, jede Katholische Schule in Deutschland zu finden. Für Lehrkräfte ist auf der Seite ein Stellenmarkt eingerichtet. Katholische Schulen erfreuen sich in Deutschland einer ungebrochen hohen Beliebtheit. 360.000 Kinder und Jugendliche erhalten dort ihre Schulbildung. (pm)
US-Präsident Trumps Einreiseverbot für Muslime kann genau den gegenteiligen als den erwünschten Effekt haben. Davor warnen Muslimverbände. Trumps Politik sei Wasser auf die Mühlen des sogenannten „Islamischen Staates“, der behaupte, der Westen würde Krieg gegen die Muslime führen, sagt etwa Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Der effektivste Kampf gegen Terrorismus sei nicht die Einschränkung, sondern die Wahrung der Menschenrechte, so Mazyek in der „Bild“-Zeitung. Trump hatte am Freitag per Dekret ein mehrmonatiges Einreiseverbot für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Staaten verhängt. (kna/rv)
Europa wird sich auf sein christliches Fundament besinnen. Davon zeigte sich der emeritierte Bischof von Pilsen beim traditionellen Karlsamt an diesem Samstag im Frankfurter Kaiserdom überzeugt. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs 1989 habe sich ein „Durst nach geistlichen Werten“ verbreitet, so František Radkovský. „Wo der atheistische Druck am größten war, kehren die Menschen am meisten zurück zum Glauben“, sagte der tschechische Bischof. Europa werde seine eigene Kultur und Identität wieder stärker pflegen. Was seit 25 Jahren in Osteuropa wachse, sei auch eine Hoffnung für das säkularisierte Westeuropa. Der 77-jährige Radkovský predigte am Samstag zum Todestag Karls des Großen vor mehr als 1.000 Gläubigen. (pm)

Österreich
Die Bundesregierung will in Österreich ein Verbot der Vollverschleierung im öffentlichen Raum durchsetzen. Man bekenne sich zu einer offenen Gesellschaft, die auch eine offene Kommunikation voraussetze, „Vollverschleierung im öffentlichen Raum steht dem entgegen und wird daher untersagt“, heißt es in dem Arbeitsübereinkommen der SPÖ-ÖVP-Koalition, das Bundeskanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner am Montag in Wien präsentierten. Beschlossen werden soll die Regelung im neuen Integrationsgesetz, dessen konkreter Entwurf in der kommenden Woche vorgestellt und im Ministerrat Ende März gebilligt werden soll. (kap)

Asien

Myanmar
Die Ermordung eines führenden muslimischen Verfassungsrechtlers ist ein schwerer Rückschlag für die religiöse Toleranz in Myanmar. Das schreibt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einer Pressemitteilung an diesem Montag. Die Motive der Tat sind noch ungeklärt. Der ermordete Ko Ni war ein Kritiker der umstrittenen Rasse- und Religionsgesetze, die die Rechte religiöser Minderheiten im mehrheitlich buddhistischem Land einschränken. „Sollte die Ermordung einen politischen Hintergrund haben, drohen Burma noch mehr Instabilität und religiöse Spannungen“, sagt der GfbV-Asienrefernt, Ulrich Delius. Ni war am Sonntagabend am Flughafen von Yangon durch einen Kopfschuss getötet worden. (pm)

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