RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.7.2017

Tagesmeldungen vom 2.7.2017

- Kardinal Müller will in Rom bleiben -
- „Volk Gottes hilft dem Priester, sich zu bekehren“ -
- Ordensfrau diskutierte kontrovers mit Helmut Kohl -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kardinal Müller will als Theologe und Seelsorger in Rom bleiben
Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat sich zu seiner Ablösung als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation geäußert. „Differenzen zwischen mir und Papst Franziskus gab es nicht“, sagte er der in Mainz erscheinenden „Allgemeinen Zeitung" (Sonntagausgabe). Ihm selbst mache die Abberufung „wenig aus“, sagte der 69-jährige Kardinal. Seine fünfjährige Amtszeit sei abgelaufen, „jeder muss mal aufhören“. Er wolle nun als Theologe und Seelsorger in Rom bleiben, zu tun gebe es da genug. (kna/rv)
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Angelus: „Das Volk Gottes hilft dem Priester, sich zu bekehren“
Je näher ein Priester seinem Volk ist, desto näher ist er bei Jesus – und umgekehrt. Das hat Papst Franziskus am Sonntag beim Angelusgebet hervorgehoben. Ausgangspunkt war das Sonntagsevangelium, in dem Jesus seine Jünger auf besondere Nähe zu sich einschwört und sagt: „Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat“ (Mt 10,40). Wer sich „in das Band der Liebe und des Lebens mit Jesus“ einbinden lasse, so erklärte der Papst, der werde zum „Botschafter“ Jesu, und zwar vor allem mit seiner Art zu sein, mit seiner Lebensweise. (rv)
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Angelus: Papst will demokratische Lösung in Venezuela
Papst Franziskus hat zum Ende der Gewalt in Venezuela aufgerufen. „Ich versichere mein Gebet für diese geliebte Nation und drücke meine Nähe zu den Familien aus, die Kinder in den Demonstrationen verloren haben“, sagte der Papst beim Angelusgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. Er mahnte dazu, eine „friedliche und demokratische Lösung“ der schweren Krise zu finden, die das Land seit drei Monaten fest im Griff hält. Bei den Protesten gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro sind seit April rund 90 Menschen umgekommen. (rv)
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Türkei: „Wir können wenig gegen Kirchenenteignungen tun“
Aramäische Christen in Deutschland erheben schwere Vorwürfe gegen die Türkei: Dort beschlagnahme die Regierung „massenhaft aramäisches Eigentum". Doch ganz eindeutig ist die Besitzsituation manchmal nicht, erklärt Otmar Oehring,  Koordinator für den internationalen Religionsdialog in der Konrad-Adenauer-Stiftung. Nächste Woche tritt der türkische Präsident Erdogan in Hamburg beim G20-Gipfel auf, und es ist nicht ausgeschlossen, dass am Rande auch aramäische Christen gegen ihn demonstrieren. Das Kölner Domradio bat den Türkei-Fachmann Oehring vors Mikrofon und wollte zunächst von ihm wissen: Was ist dran an dem Vorwurf gegen die Türkei, sie würde aramäisches Eigentum beschlagnahmen? (domradio)
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Kardinal Turkson: „Südsudan kann es schaffen“
Verhaltener Optimismus im Vatikan für das jüngste und ärmste Land der Welt: Der Südsudan kann es schaffen, das sagt Kardinal Peter Turkson, Präfekt der päpstlichen Behörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, im Gespräch mit Radio Vatikan. Am vergangenen 21. Juni hatte Turkson die Initiative „Der Papst für Sudan“ vorgestellt, bei der 500.000 Euro in Hilfsprojekte der Bereiche Gesundheit, Bildung und Landwirtschaft fließen sollen. Turkson, der selbst aus Afrika stammt, war auf Bitten des Papstes zweimal im Südsudan, ein Land, das Franziskus gerne noch besuchen würde, wie der Kardinal bestätigt. (rv)
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HELMUT KOHL ZUM LETZTEN GELEIT:

Speyr: Abschied vom Altkanzler
Ein feierlicher Trauergottesdienst für Altkanzler Helmut Kohl fand Samstagabend im Speyerer Dom statt. An der Totenmesse nahmen hochrangige Politiker aus aller Welt teil. Bischof Karl-Heinz Wiesemann würdigte Kohl in seiner Ansprache als „wahrhaft großen Staatsmann“. Zugleich ging er auf die Situation der Angehörigen ein. Kohls Witwe Maike Kohl-Richter habe ihrem Mann gemäß dem Eheversprechen „in guten wie in bösen Tagen, in Gesundheit wie in Krankheit“ beigestanden. Das Mitempfinden gelte aber auch den Söhnen und Enkeln, die ihren Vater und Großvater verloren hätten. (kna) 
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Der Streit mit seinen Söhnen Walter und Peter hat dem verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl zu schaffen gemacht. Das sagte Kohls langjährige Weggefährtin Schwester Basina Kloos am Sonntag der KNA. Auf beiden Seiten habe es „Kränkungen in der Familie“ gegeben, so die 77-jährige Ordensfrau. Im übrigen sei Helmut Kohl überzeugter Katholik gewesen, „auch wenn er nicht mit allen römischen Entscheidungen einverstanden war“. Sie selbst habe mit dem Kanzler „kontrovers diskutiert über seinen Stil im Umgang mit den Medien und starken Frauen.“ (kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die AfD will juristisch gegen die am Freitag im Bundestag beschlossene „Ehe für alle“ vorgehen. Das sagte AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland der „Bild am Sonntag“. Die „Ehe für alle“ bedeute „eine Wertebeliebigkeit, die unserer Gesellschaft schadet“. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) räumte einer Verfassungsklage in derselben Zeitung Erfolgschancen ein. „Ich habe gegen dieses Gesetz gestimmt. Ein Grund dafür ist, dass wir aus meiner Sicht als Jurist dafür eine Verfassungsänderung gebraucht hätten“, sagte er. Außerdem sei für ihn die Ehe „eine Verbindung zwischen Mann und Frau“. (kna)

Naher Osten

Irak
Patriarch Louis Raphael Sako hat in Erbil eine neue Kirche geweiht. Das Gotteshaus fasst 1.000 Gläubige, angeschlossen sind drei Säle sowie Höfe und Gärten. Bei der Weihe am 29. Juni zum Fest Peter und Paul, denen die neue Kirche geweiht ist, bat der Patriarch die Gläubigen, den Irak nicht zu verlassen und ihre christliche Identität zu verteidigen, auch in den schwierigen Umständen, die das Land derzeit kennzeichneten. Besonders dankte der chaldäische Patriarch den Behörden der irakischen Kurdengebiete, die den Bau der neuen Kirche wirtschaftlich unterstützt hatten. Erbil ist Sitz der Regierung der autonomen Region Kurdistan im Irak; die Stadt gilt als älteste heute noch bewohnte Siedlung der Welt. (rv)

Asien

Laos
Der erste Kardinal in Laos, Louis-Marie Ling, gibt den ethnischen Minderheiten im Land ein neues Selbstbewusstsein. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst. Ling, den Papst Franziskus am 28. Juni zum Kardinal erhoben hatte, gehört selbst der Minderheit der Khmou an, die in dem südostasiatischen Land als die sozial niedrigste gilt. Nach der Seligsprechung von 17 Märtyrern aus Laos im vergangenen Dezember, die in der Hauptstadt Vientiane stattfand, sei nun auch der erste Kardinal ein weiterer Schritt zur Anerkennung christlicher Gläubiger in dem Land, erklärt der Postulator der Märtyrer, Pater Roland Jacques. Die meisten Katholiken in Laos gehörten selbst ethnischen Minderheiten an und lebten ihren Glauben „als Bürger zweiter Klasse“. Der Anwesenheit eines Kardinals werde auch in den Beziehungen mit den zivilen Autoritäten wichtig sein, so der Postulator. (fides)

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