RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.7.2017

Tagesmeldungen vom 3.7.2017

- Papst: Hunger und Krieg können vermieden werden -
- El Salvadors Kardinal will in Konflikten vermitteln -
- Südsudan: Hilfsarbeit als Glücksspiel -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Papst: Hunger und Krieg können vermieden werden
Hunger und Krieg sind zu wesentlichem Teil menschengemacht und könnten damit auch verhindert werden. Daran hat Papst Franziskus in einer Botschaft an die Welternährungsbehörde (FAO) erinnert. Den anlässlich der 40. FAO-Generalversammlung veröffentlichten Text verlas Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an diesem Montag stellvertretend für den Papst am Sitz der Welternährungsbehörde in Rom. Dabei kündigte Parolin außerdem einen Besuch des Papstes bei der FAO am kommenden 16. Oktober an. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Der Kardinal von El Salvador will in Konflikten vermitteln
Der erste Kardinal von El Salvador, Weihbischof Gregorio Rosa Chávez, will seine Tätigkeit als Mittler in Konflikten auch in anderen Teilen der Weltkirche einbringen. Darum habe ihn der Papst mehrfach gebeten, sagte der Kardinal im Gespräch mit Radio Vatikan. Rosa Chávez will auch weiterhin als Pfarrer, Caritaspräsident und Weihbischof wirken so wie zuvor. Kirchenrechtlich sei das aber etwas kompliziert, räumte er ein: Rosa Chávez war gewissermaßen am Erzbischof von San Salvador vorbei, der keinen Kardinalspurpur hat, Kardinal geworden. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Vatikan/Heiliges Land: Bildung schafft Frieden
Mit einem Appell zu mutigen Anstrengungen für den Frieden hat am Sonntag in Jerusalem eine internationale Konferenz zu Konfliktlösungen in der Welt begonnen. Die Tagung mit rund 150 Wissenschaftlern, Religionsführern und Jugendvertretern aus aller Welt steht unter dem Motto „Frieden stiften durch eine Kultur der Begegnung“. Organisiert wurde sie von der von Papst Franziskus gegründeten Bildungs-Stiftung „Scholas Ocurrentes“ in Zusammenarbeit der Hebräischen Universität Jerusalem. (kna)
Mehr dazu hier 

Ratzinger-Stiftung: Ökumenische Kirchengeschichte in Regensburg
Aus einer „Denkfabrik“ der evangelischen Kirche in die Joseph-Ratzinger Gastprofessur: Wenn an diesem Dienstag der Vorsitzende der Theologischen Kammer der EKD, Christoph Markschies, die erste seiner Vorlesungen in Regensburg hält, ist er der erste evangelische Theologe, der dorthin eingeladen wird, aber das heißt nicht, dass dort ein Fremder hinkäme. Markschies ist auch der erste evangelische Theologe, der einen Ehrendoktor an einer päpstlichen Universität hat und er ist auch sonst in der Ökumene viel unterwegs, nicht selten auch hier im Vatikan. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

HILFE IN KRISENLÄNDERN:

Südsudan: Hilfsarbeit als Glücksspiel
Die humanitäre Krise im Südsudan verschärft sich: Epidemien und Hunger bedrohen sieben Millionen Menschen mit dem Tod, Krieg und Gewalt trieben eineinhalb Millionen Menschen in die Flucht. Schwierig in diesem Klima ist auch die Hilfsarbeit der internationalen Organisationen, wie uns eine Missionarin und Krankenhausleiterin im Interview berichtet. „Allein die Tatsache, dass wir in unserem Krankenhaus überhaupt noch wirken können, kommt einem Wunder gleich!“, erzählt Schwester Laura Germignani. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

UNO: Viele Syrer kehren zurück
Trotz der unsicheren Lage und großen Zerstörungen kehren viele Syrer in ihre Heimatregionen zurück: Das geht aus einem aktuellen Bericht des Flüchtlingswerkes der Vereinten Nationen UNHCR hervor. Seit Beginn des Jahres sind demnach nahezu eine halbe Million Binnenflüchtlinge heimgekehrt. Mehr als 30.000 Flüchtlinge seien freiwillig aus den Nachbarländern nach Syrien zurückgereist. „Meist sind es spontane Rückreisen, und meist handelt es sich um Binnenflüchtlinge, die also keine internationalen Grenzen passiert haben“, erklärt UNHCR-Sprecherin Cécile Pouilly im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Griechenland
Papst Franziskus hat 50.000 Euro für Erdbebenopfer auf der griechischen Insel Lesbos gespendet. Die Spende sei ein „konkretes Zeichen der Nähe und Zuneigung“ des Papstes gegenüber der betroffenen Bevölkerung, kommentierte die Nuntiatur von Athen die unerwartete Hilfsspritze. Das Geld kommt insbesondere dem orthodoxen Dorf Vrisa zugute, das von dem Erdbeben vollkommen zerstört worden war. (rei/diverse)

Vatikan/Deutschland
Die Stadt Wittenberg ist diese Woche Schauplatz eines weiteren Schrittes in Richtung Einheit der Christen: Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) unterzeichnet in der Lutherstadt am Mittwoch die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre und tritt damit dem von Katholiken, Lutheranern und Methodisten erreichten Konsens über Grundwahrheiten der Rechtfertigung des Menschen vor Gott bei. Der Päpstliche Rat für die Einheit der Christen wertet den Schritt als „weiteren wichtigen Meilenstein“ zur vollen Einheit der Christen. Damit öffneten sich neue Wege vor allem in der Zusammenarbeit der christlichen Konfessionen für mehr Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung in der Welt, heißt es in der Erklärung von diesem Montag. (rv)

Vatikan/Großbritannien
Im Fall des todkranken britischen Babys Charlie Gard hat Papst Franziskus Respekt für den Wunsch der Eltern nach weiteren Behandlungen gefordert. Er verfolge die Entwicklungen und bete für den Kleinen und seine Eltern, erklärte das vatikanische Presseamt am Sonntagabend. Der Papst wünsche sich, „dass der Wunsch der Eltern, ihr Kind bis zum Ende zu begleiten und zu pflegen, nicht vernachlässigt wird“, so Vatikansprecher Greg Burke. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sollen die lebenserhaltenden Maßnahmen für den zehn Monate alten Charlie, der an einer seltenen Krankheit leidet, eingestellt werden. (rv/kna)

Europa

Deutschland
Brot für die Welt, die Heinrich-Böll-Stiftung, „Misereor“ und „Medico Intenational“ kritisierten heute im Vorfeld des G20-Gipfels in Hamburg den zunehmenden Druck auf die Demokratie und die Repression der Zivilgesellschaften weltweit. Auch in einigen Mitgliedsstaaten der G20 würden fundamentale Menschenrechte wie die Versammlungs- oder Meinungsfreiheit missachtet. Deshalb forderten Vertreter der Nichtregierungsorganisationen von den Gipfelteilnehmern konkrete Garantien und Absprachen. „Eine freie, unabhängige Zivilgesellschaft ist unverzichtbar, um die nachhaltigen Entwicklungsziele umzusetzen“, betonte die Präsidentin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. (rv)

Frankreich
Frankreich nimmt in dieser Woche die ersten Flüchtlinge über den neugeschaffenen humanitären Korridor auf. Am Mittwochabend würden vier Familien sowie ein Mann mit Behinderung aus Syrien und dem Irak, die in den Libanon geflohen seien, am Pariser Flughafen Charles de Gaulle erwartet, teilte die Französische Bischofskonferenz in Paris mit. Ein Großteil der Flüchtlinge komme aus der syrischen Stadt Homs. In Frankreich würden sie in der südfranzösischen Stadt Nimes und im Nordwesten des Landes untergebracht. (kna)

Afrika

Nigeria
Auch nach Franziskus‘ Appell an die Katholiken in Ahiara halten die Spannungen um die Leitung des dortigen Bistums an. Wie lokale Medien am Sonntag berichteten, versammelten sich am Wochenende rund 3.000 Menschen vor der Kathedrale von Ahiara in Südostnigeria und forderten neuerlich die Abberufung von Bischof Peter Okpaleke. Beteiligt an dem Protest waren laut Bericht auch zahlreiche Priester. Sie lehnen den im Jahr 2012 von Benedikt XVI. ernannten Bischof ab, weil er nicht ihrer Ethnie noch aus der Region Mbaise stamme. Papst Franziskus hatte bei einem Treffen mit einer Delegation aus der nigerianischen Diözese am 8. Juni im Vatikan in den Streit eingegriffen und Gläubige wie Priester ultimativ zum Gehorsam gegenüber ihrem Bischof aufgefordert. (kna)

Vereinte Nationen

Die Zahl der Hungernden in der Welt ist seit 2015 wieder gestiegen. Wie der Generaldirektor der Ernährungs-und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) José Graziano da Silva den Mitgliedstaaten bei der heutigen Eröffnung der zweijährlich stattfindenden FAO-Konferenz mitteilte, kehrt sich damit die Entwicklung der vorherigen Jahre um. Graziano betonte, dass fast 60 Prozent der Hungernden in Ländern leben, die von Konflikten oder vom Klimawandel betroffen sind. Laut FAO befinden sich momentan 19 Länder in einer langandauernden Krisensituation. (pm)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va