RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.7.2017

Tagesmeldungen vom 4.7.2017

- Franziskus ermutigt Flüchtlingshelfer -
- Vatikan-Dialog mit Al-Azhar kommt in Gang -
- Wittenberg: Für eine tätige Ökumene -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: Wer Migranten hilft, handelt christlich und europäisch
Papst Franziskus schickt eine Ermutigung an alle Institutionen, Vereine und Menschen, die Flüchtlingen helfen. Wer Migranten in Not mit geeigneten Hilfsmitteln unterstütze, bezeuge „jene menschlichen und christlichen Werte, die der europäischen Zivilisation zugrunde liegen“, schreibt der Papst in einer Botschaft an die italienische Nachrichtenagentur „Ansa“. Diese hatte zusammen mit der Deutschen Welle und France Media Monde jüngst das Portal infomigrants.net ins Leben gerufen, das Nachrichten für Migranten bündelt und aufbereitet. (rv)
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Vatikan/Ägypten: Erste Schritte im wiederaufgenommenen Dialog
Der Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und dem al-Azhar-Zentrum kommt langsam wieder in Gang. Am Montag traf eine Delegation des Päpstlichen Dialogrates in Kairo al-Azhar-Vertreter; Ort der Zusammenkunft war die Apostolische Nuntiatur in Ägypten, heißt es in einer Mitteilung des Vatikan. Beide Seiten hätten ihren Willen bekundet, auf der Linie von Papst Franziskus und Großimam al-Tayyeb weiter gemeinsam über einen guten interreligiösen Dialog nachzudenken. Ziel sei die Förderung des Friedens und die Errichtung einer gerechteren Welt. (rv)
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Päpstliche Kinderklinik will Charlie aufnehmen
Das päpstliche Kinderkrankenhaus „Bambino Gesù” in Rom wäre dazu bereit, den sterbenskranken kleinen Charlie Gard aufzunehmen. Krankenhauspräsidentin Mariella Enoc hat die Londoner Klinik, in der Charlie liegt, angefragt, ob das Kleinkind transportfähig ist, teilte das „Bambino Gesù“ am Dienstag mit. „Wir sind den Eltern im Gebet nahe, und wenn sie das wünschen, sind wir dazu bereit, ihren Sohn bei uns aufzunehmen für die Zeit, die ihm noch zu leben bleibt.“ Papst Franziskus hatte Respekt für den Wunsch der Eltern nach weiteren Behandlungen gefordert. (rv)
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WEITERE TAGESTHEMEN:

Ökumene in Wittenberg: Rechtfertigung und Gerechtigkeit
Es ist wohl der größte und wichtigste Meilenstein in der Ökumene: Die 1999 unterschriebene so genannte „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“. Aber es war ein unvollständiger Meilenstein: Katholiken und Lutheraner, später auch Methodisten haben die Erklärung unterschrieben, die vielen reformierten Kirchen auf der Welt waren aber nicht dabei. An diesem Mittwoch änderte sich das: in Wittenberg unterschrieben Vertreter der Weltgemeinschaft der Reformierten Kirchen ebenfalls diese Erklärung. (rv)
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Libanon: Christen und Muslime für neue Staatsdoktrin
Christen und Muslime machen sich gemeinsam für eine neue Staatsdoktrin im arabischen Raum stark. Eine hochrangig besetzte christlich-islamische Versammlung in Beirut verabschiedete am 2. Juli auf Initiative des maronitischen Patriarchen die sogenannte „Erklärung von Louaizé“, die sich als Weiterführung des Impulses der „Erklärung der Al-Azhar-Universität“ vom 1. März versteht. Das Papier regt die Errichtung von arabischen „Staaten ziviler Natur“ an, mit gleichen Rechten und Pflichten für alle Bürgerinnen und Bürger. (kap)
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Heiliges Land: Schuldspruch und Freispruch für Anschlag auf Tabgha
Ein Schuldspruch und ein Freispruch: das sind die Verdikte gegen die beiden jungen Juden in Israel, die nach dem Brandanschlag auf die Brotvermehrungskirche der deutschen Benediktiner in Tabgha im Juni 2015 festgenommen worden waren. Die Kirche steht unter Verwaltung der Benediktiner der Jerusalemer Dormitio-Abtei. Deren Sprecher ist der deutsche Pater Nikodemus Schnabel. Er spricht gegenüber Radio Vatikan von schlimmen Erinnerungen, die an diesem Tag nochmals hochkommen. (rv)
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UNSERE RADIOAKADEMIE:

Marienerscheinungen - Volksfrömmigkeit trifft Doktrin
Marienerscheinungen sind ein schwieriges Feld. Nicht nur für Nichtglaubende, sondern auch für Katholiken. „Weil sie genauso ambivalent sind, wie die menschlichen Ängste und Hoffnungen ambivalent sind“, sagt der Innsbrucker Dogmatiker Josef Niewiadomski im Gespräch mit Radio Vatikan. Niewiadomski sieht in Marienerscheinungen „so etwas wie die Schnittstelle, bei der sich die Volksfrömmigkeit mit der kirchlichen Doktrin trifft“. „Fatima und die Päpste“ ist der Titel der aktuelle Sendereihe im Monat Juli von Stefan Kempis. Gegen eine Spende können Sie die Reihe unter cd@radiovadikan.de bestellen. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Für unsere Schwestern und Brüder, die den Glauben verloren haben: Das ist die Gebetsmeinung von Papst Franziskus für den Monat Juli. Der Vatikan veröffentlichte an diesem Dienstag das monatliche Video, in dem der Papst selbst über seine Gebetsmeinung spricht. „Wenn ein Christ traurig wird, bedeutet das, dass er sich von Jesus entfernt hat“, sagt Franziskus und fährt fort: „In solchen Augenblicken darf man ihn nicht alleine lassen. Wir müssen ihm die christliche Hoffnung bringen – mit unserem Zeugnis, unserer Freiheit, unserer Freude.“ (rv)

Europa

Deutschland
Die beiden großen Kirchen in Deutschland rufen die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder dazu auf, sich bei ihrem Gipfel in Hamburg am Wohl der einen Menschheitsfamilie auszurichten. Demonstranten mahnen sie zu Verzicht auf Gewalt. DBK-Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx und EKD-Ratsvorsitzender Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wünschen sich in einer gemeinsamen Erklärung „mutige und weitreichende Maßnahmen zur Lösung der Weltprobleme“. Zudem legen sie ein klares Bekenntnis zu den Pariser Klimaschutzvereinbarung ab. (pm)
Westliche Beobachter sehen den Buddhismus zu sehr durch eine „rosarote Brille“. Das beanstandet ein Münsteraner Religionswissenschaftler in einem neuen Buch über die fernöstliche Religion. Früher habe der Buddhismus als pessimistisch und nihilistisch gegolten, heutige Klischees hingegen nähmen den Buddhismus als leichte Pop-Religion wahr, „friedfertig und tolerant, als Spiritualität ohne Dogmen und Glaubensvorstellungen, gar ohne Gott“, schreibt Perry Schmidt-Leukel vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster in seinem Einführungsband „Buddhismus verstehen“. (pm)
Die Spenden an „Kirche in Not“ sind so hoch wie noch nie. Letztes Jahr konnte das internationale Hilfswerk päpstlichen Rechts eine Rekordsumme von knapp 130 Millionen Euro an Spendengeldern einwerben, rund fünf Millionen mehr als im Jahr zuvor, wie es in einer Aussendung heißt. „Kirche in Not“ finanzierte damit rund 5.300 Projekte in 148 Ländern. Immer wichtiger wird dabei Afrika. Ein Drittel aller Hilfsanträge stammt inzwischen von dort, was nach Angaben des Hilfswerks auch das Wachstum der Kirche in Afrika spiegelt. (pm)

Österreich
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hat seinen jüngsten Rücktritt als Präsident der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ Österreich mit unterschiedlichen Ansichten über die Politik Israels begründet. Deutschland und Österreich bräuchten aufgrund der Shoah „besondere Verantwortung und Sensibilität gegenüber dem Staat Israel“, schrieb Bischof Scheuer in einer Stellungnahme gegenüber „Kathpress“. „Pax Christi“ ist mit teils israelkritischen Stellungnahmen hervorgetreten, wehrt sich aber gegen den Vorwurf antisemitischer Untertöne. Erklärt hatte Scheuer seinen Rücktritt bereits am Freitag in einem Brief an die Vizepräsidenten von „Pax Christi“ Österreich. (kap/rv)
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Naher Osten

Irak
In Mossul ist die syrisch-orthodoxe Thomaskirche wie durch ein Wunder erhalten geblieben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Asianews“. An den Außenmauern habe die Thomaskirche kaum einen Kratzer davongetragen, heißt es in dem Bericht. Innen allerdings herrschten Chaos und Zerstörung. Die IS-Terroristen hatten die Kirche zur Militärbasis degradiert. St. Thomas ist mutmaßlich die älteste Kirche von Mossul. Sie soll an der Stelle jenes Hauses stehen, in dem der heilige Thomas während seines Aufenthalts in Mesopotamien gelebt hatte. (asianews)

Amerika

Brasilien
Erneut warnen die brasilianischen Erzbischöfe vor den Risiken der Wirtschaftsreformen ihrer Regierung. „Marktinteressen sind kein Motiv, um das Volk zu opfern“, erklärte Kardinal Sergio da Rocha, Präsident der brasilianischen Bischofskonferenz, am 2. Juli. In dieser Woche wird der Senat über ein Gesetz zur Arbeitsreform abstimmen. Im Mai wurde ein erneuter Fall der Korruption bekannt, in den auch Präsident Michel Temer verwickelt sein soll. „Wir müssen daran erinnern, dass Korruption tötet, weil der Mangel an Ressourcen der Bevölkerung Gesundheit, Bildung, Ernährung und Arbeit verwehrt“, sagte da Rocha. (fides)

Kolumbien/Mali
Die kolumbianische Kirche will die Ordensschwester Gloria Cecilia Narvàey Argoty aus den Fängen der Al-Kaida in Mali befreien. Dazu wird sie internationale Organisationen um Hilfe bitten. Dies kündigte Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga, Präsident der Kolumbianischen Bischofskonferenz, an. Die Schwester war bereits am 7. Februar im Süden Malis verschleppt worden, am 2. Juli bewies ein über den Nachrichtendienst Telegram verschicktes Al-Kaida-Video, dass sie noch lebt. Auch fünf weitere Entführte sind in dem Video zu sehen. Sie waren in der der Region Koutiala im Einsatz, die bis dahin als ruhig galt. (fides)

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Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

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