RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.7.2017

Tagesmeldungen vom 6.7.2017

- Ehemaliger Vatikansprecher Navarro-Valls gestorben -
- Anders Arborelius: Vom Konvertiten zum Kardinal -
- Der Dschungel ist das Labor: Sommerserie Teil 1 -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Ehemaliger Vatikansprecher Navarro-Valls gestorben
Der frühere Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls ist am Mittwochnachmittag nach langer Krankheit in Rom gestorben. Das teilte der vatikanische Pressesaal mit. Er war von 1984 bis 2006 Leiter des vatikanischen Presseamtes und enger Mitarbeiter von Papst Johannes Paul II. Navarro-Valls war Spanier und starb im Alter von 80 Jahren. Der gelernte Arzt und Journalist, ein Mitglied des Opus Dei, übte auch im Pontifikat von Benedikt XVI. ein Jahr das Amt des Papstsprechers aus, bevor der Papst aus Deutschland ihn gegen den Jesuiten Federico Lombardi austauschte. Seinen letzten großen Auftritt hatte Navarro-Valls im April 2011, als er zur Seligsprechung von Johannes Paul II. vor rund 200.000 Menschen „seinen“ Pontifex würdigte. (rv)
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Neuer Kardinal Arborelius: Vom Konvertiten zum Kardinal
Es war eine doppelte Sensation: Er ist der erste Kardinal aus Schweden und aus Skandinavien überhaupt, und er ist Konvertit - Lars Anders Arborelius ist einer der insgesamt fünf neuen Kardinäle, die Papst Franziskus am vergangenen 28. Juni kreiert hat. Mit der Anrede „Eminenz“ werde er noch nicht so richtig warm, verrät der 67-jährige Kirchenmann aus dem hohen Norden im Interview mit dem Kölner Domradio: „Es ist ein bisschen ungewohnt. Und hier in Schweden bleibt man einfach Bischof.“ Seine Erhebung wertet Arborelius als „Zeichen“ dafür, dass auch die kleine schwedische Diaspora-Kirche „ein wichtiger, aber demütiger Teil der Weltkirche“ sei. (domradio/kna)
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Wiederaufbau im Irak: Hoffnung für die Christen
Die Kirche ist auf das Blut der Märtyrer gegründet: Diese Worte von Papst Franziskus bei der Generalaudienz in der vergangenen Woche bekommen in diesen Tagen im Irak eine neue Lebendigkeit. Dort wurde in den vergangenen Tagen eine neue Kirche eingeweiht, die Peter-und-Paul-Kirche in Erbil, während die Terrorgruppe IS weiter zurück gedrängt wird. Erzbischof Alberto Ortega Martin ist Päpstlicher Nuntius im Irak, er war bei der Kirchweihe dabei und berichtet gegenüber Radio Vatikan von der Situation der Christen. „Die Kirche steht in Ankawa, einem christlichen Viertel von Erbil im kurdischen Teil des Irak. Hier sind nur noch wenige Christen, vor allem sind es christliche Flüchtlinge. Die neue Kirche zeigt, dass die Kirche weiter lebt, vital ist und trotz aller Schwierigkeiten voran geht.“ (rv)
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ES IST SOMMER:

Der Dschungel ist das Labor: Sommerserie Teil 1
Eine Stuntfrau spricht über Angst, eine Physikerin lernt von Vögeln und ein Bischof besitzt einen Playmobil-Luther. Das Radio Klassik Stephansdom in Wien trifft während des Sommers interessante Menschen mit interessanten Themen, außergewöhnliche Menschen, die eines gemeinsam haben: sie alle setzen sich ein für ihr jeweiliges Gebiet – und wollen damit die Welt ein Stück weit besser machen. Den Anfang machte die Physikerin Ille C. Gebeshuber, die den Dschungel als ihr Labor sieht. Finden können Sie den Beitrag nach wie vor auf der Webseite unseres Partnersenders. Oder in einer kurzen Version hier. (radio klassik stephansdom)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Künstliche Intelligenz: eine ethische Herausforderung?“ Das ist das Thema der aktuellen Ausgabe der Vatikan-Reihe „Vorhof der Völker“ an diesem Donnerstag in Rom. Internationale Philosophen und Wissenschaftler loten auf der vom Päpstlichen Kulturrat in Zusammenarbeit mit der italienischen Botschaft am Heiligen Stuhl organisierten Konferenz aus, welche Chancen und Risiken die neuen technischen Möglichkeiten auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz eröffnen. Dank moderner Technologien ist es im Bereich der „Künstlichen Intelligenz“ heute möglich, biologische und intellektuelle Fähigkeiten des Menschen zu potenzieren und zu erweitern. Welche Folgen haben solche „transhumanen“ und „posthumanen“ Szenarien auf die Menschheit? Diese und ähnliche Fragen werden auf der hochkarätigen Tagung erörtert. (rv)
Kardinal Gerhard Ludwig Müller bietet sich nach seinem Abschied von der Glaubenskongregation als Vermittler zwischen den Fronten in Fragen der Ehelehre an. Er könne sich vorstellen, ein Gespräch zwischen dem Papst und den drei Kardinälen zu moderieren, die öffentlich Zweifel am päpstlichen Dokument „Amoris Laetitia“ von Franziskus angemeldet hatten, sagte der Kardinal der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. Müller sagte, ihm wäre lieber gewesen, wenn die kritischen Anfragen der Kardinäle nicht an die Öffentlichkeit gegangen wäre. Er selbst habe sich „nie auf die eine oder andere Seite geschlagen“, sondern sei immer loyal zum Papst gewesen und wolle es auch in Zukunft bleiben. (pm)

Europa

Deutschland
„Die Kirche braucht eine neue Beteiligungsstruktur“: Mit dieser Forderung meldet sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vor der im Herbst 2018 anstehenden Bischofssynode zum Thema Jugend zu Wort. Der BDKJ-Hauptausschuss fordert deutlich mehr demokratische Beteiligung in der Kirche. „Junge Menschen haben der Kirche etwas zu sagen“, erklärt der neu gewählte BDKJ-Bundesvorsitzende Thomas Andonie. „Damit sie ihre Anliegen nicht nur anbringen können, sondern diese auch zu Veränderungen führen, braucht es neue Ideen, wie echte Partizipation junger Menschen in der Kirche auf allen Ebenen umgesetzt werden kann.“ Der Dachverband der katholischen Jugendverbände fordert, dass Mitbestimmung für junge Menschen innerhalb der Kirche selbstverständlich sein müsse. (pm)
Ein theologischer Trialog zwischen Buddhismus, Islam und Christentum findet in der kommenden Woche im nordrhein-westfälischen Münster statt. Dazu kommen rund 20 Wissenschaftler aus aller Welt von Mittwoch bis Freitag am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität zusammen, um zentrale Glaubensannahmen der drei Weltreligionen zu vergleichen und deren gesellschaftliche Bedeutung zu erörtern. Die Veranstaltung, bei der Experten aus Japan, den USA, Thailand, Vietnam, der Türkei und Deutschland versammelt sind, ist laut Angaben der Veranstalter einer der ersten weltweiten Trialoge dieser Art. (pm)
Kirche muss selbstbewusst zu politischen Fragen Stellung beziehen. Diese Ansicht hat Kardinal Reinhard Marx beim Jahresempfang seines Erzbistums München-Freising am Mittwochabend bekräftigt. Dazu gehöre es manchmal auch, Haltungen zu vertreten, die „dem Zeitgeist widersprechen“, denn „es stimmt nicht, dass Kirche einfach den Mainstream mitmacht“, so der Erzbischof. Es gehe vielmehr darum, „vom Evangelium her den Menschen etwas zu sagen“. Deshalb müsse man „akzeptieren, dass es mit der Politik Meinungsverschiedenheiten geben kann und muss“. Auch wenn in der Regel Mehrheitsentscheidungen getroffen würden, gebe es „Bezugspunkte, die nicht einer parlamentarischen Mehrheit unterworfen werden können“. (pm)

Naher Osten

Ägypten
Das Parlament hat den über das Land verhängten Notstand am Mittwoch um weitere drei Monate verlängert. Mehr als zwei Drittel der Abgeordneten nahmen die Verlängerung laut Medienberichten an. Als Begründung wurden unter anderem die jüngsten Anschläge auf koptische Kirchen und die insgesamt „nach wie vor“ prekäre Sicherheitslage in Ägypten genannt: „Die Gefahr besteht weiter“, sagte der Präsident der Abgeordnetenversammlung, Ali Abdel-Aal. Erst an diesem Mittwoch sind drei Militärs bei einem Attentat in der südlich von Kairo gelegenen Stadt Ayat ums Leben gekommen. (cath.ch)

Amerika

Vereinigte Staaten
Mehr als hundert christlichen Einwanderern aus dem Irak, die seit Jahrzehnten in Detroit leben, droht die Abschiebung. Darauf weist die US-Bischofskonferenz in einem Brandbrief an das Verteidigungsministerium hin. Die neuen Abschiebe-Regeln, die die Regierung Trump im Februar veröffentlicht hat, sehen auch die Repatriierung von Migranten vor, die „Straftaten“ begangen haben. Davon sind in Detroit 114 chaldäische Christen aus dem Irak betroffen, die am 11. Juni verhaftet worden sind. Nach Angaben der Bischofskonferenz besteht die „Straftat“ bei vielen der Verhafteten lediglich darin, dass sie auch nach Ablauf ihres Einreisevisums in den USA geblieben sind. (asianews)
Der Kardinal von Newark, Joseph Tobin, rät seinen Kollegen von der US-Bischofskonferenz zu großer Vorsicht im Umgang mit dem Präsidenten. „Donald Trump ist ein Geschäftsmann“, sagte Tobin der Tageszeitung La Croix. „Er sagt selbst, dass er stets einen Deal machen will. Doch die Bischöfe müssen aufpassen, denn wenn er die Abtreibung ablehnt, wird er uns dazu zwingen, dass wir Verhütung befürworten ... und schweigend zusehen, wie er andere beleidigt, oder Migranten ausweist. Das ist gefährlich.“ Die katholische Kirche in Amerika sei „eine Kirche der Migranten“ und habe sich „immer für Migranten eingesetzt“, so der Kardinal. (fides)

Kolumbien
Oscar Urbina Ortega, Erzbischof von Villavicencio, ist neuer Präsident der katholischen Bischofskonferenz des südamerikanischen Landes. Die Bischöfe wählten Ortega am Mittwoch in Bogotá für die kommenden drei Jahre an die Spitze der kolumbianischen Kirche. Zum Vizepräsidenten machten sie Ricardo Antonio Tobón Retrepo, den Erzbischof von Medellín. Auf einer Pressekonferenz nach seiner Wahl bekräftigte Erzbischof Ortega den Einsatz der Ortskirche für Frieden und Versöhnung: „Wir arbeiten alle auf unterschiedliche Weise für den Frieden und sind auf diesem Weg in eine neue Phase eingetreten: die Versöhnungsarbeit.“ Vor gut einem Jahr hat die Regierung mit der Rebellengruppe FARC einen endgültigen Waffenstillstand vereinbart. (sir/rv)

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