RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.7.2017

Tagesmeldungen vom 12.7.2017

Venezuelas Bischöfe: Drei Schritte zum Frieden -
Befreiung Mossuls: Christen bleiben misstrauisch -
- „Dritter Weg zur Seligsprechung“ schafft Klärung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DER WELTKIRCHE:

Venezuela: Bischöfe fordern Maduro zum Einlenken auf
In der Venezuela-Krise melden sich die Bischöfe des Landes mit einem Brief an Präsident Nicolas Maduro zu Wort. Im Rahmen ihrer 108. Vollversammlung haben sie das Schreiben abgefasst, in dem sie drei notwendige Schritte benennen, die für eine friedliche Beilegung des Konfliktes unumgänglich seien. Dazu gehörten einerseits die Anerkennung sämtlicher staatlicher Autoritäten sowie die Zusammenarbeit mit denselben, insbesondere mit dem Parlament und der Staatsanwaltschaft. Im Parlament hat die Opposition zwar eine klare Mehrheit, doch der Präsident hat in den vergangenen Monaten mehrere Dekrete verabschiedet, mit denen die Volksversammlung de facto ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen kann. (rv)
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Irak: Mossul vom IS befreit, Christen bleiben misstrauisch
Klug handeln und sehr vorsichtig sein: Die aus Mossul in den Norden des Irak vertriebenen Christen möchten wieder zurück in ihre Stadt, die die US-geführte Koalition aus den Händen des sogenannten IS befreit hat. Einfach wird die Rückkehr allerdings nicht: Pater Benham Benoka, syrisch-katholischer Priester des Bistums Mossul, verweist im Interview mit Radio Vatikan auf die Keile, die der Krieg in das Verhältnis von Religionen und Nachbarn trieb. (rv/amnesty international)
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HINTERGRÜNDE AUS DEM VATIKAN:

Motu Proprio „Maiorem hac dilectionem“: Ein Fachmann erklärt
Einen „dritten Weg“ zur Seligsprechung hat Papst Franziskus mit seinem Motu PropriuMaiorem hac dilectionem“ geschaffen. Von nun an können auch Menschen selig gesprochen werden, die den Tatbestand der „Selbsthingabe“ erfüllen. Doch worin genau liegt die Unterscheidung zwischen den bislang regulären Voraussetzungen heroischer Tugendgrad und Martyrium und dem neuen Verfahren? Das haben wir den Rektor der Päpstlichen Lateranuniversität, Enrico Dal Covolo, gefragt. Er hat im Juni des vergangenen Jahres den Kongress der Heiligsprechungskongregation zum Thema „Hingabe des Lebens“ geleitet. (rv)
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Eucharistie: Brot und Wein sind „grundlegende Elemente“
Für Aufsehen hat weltweit ein Brief der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenlehre gesorgt, in dem die Bischöfe dazu aufgefordert werden, die Auswahl der Hostien und des Weins für die Messe in ihren Diözesen strenger zu kontrollieren. Claudio Magnoli ist Liturgiefachmann und Mitglied der Kongregation. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont er die Dringlichkeit der Anweisung, die von seinem Dikasterium ausgesprochen worden ist. Er spricht über die „Missbräuche, die von der so genannten Theologie der Inkulturation herrühren“. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

In this Corner of the World
Außergewöhnlich intensiver Animationsfilm, der am Beispiel zweier Familien in Hiroshima und Umgebung die Kriegsmonate der Jahre 1944 und 1945 mit all ihren Entbehrungen, aber auch ihren verhaltenen Freuden verlebendigt. In meisterlicher Weise übersetzt er die Manga-Vorlage in bewegt-bewegende Bilder voller impressionistischer Poesie, ohne dadurch das Grauen des Krieges je zu beschönigen. Der intensive poetische Realismus findet eine perfekte Balance, um zugleich zu bestürzen und aufzurichten. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Katechist oder Religionslehrer ist man 24 Stunden lang, mit seinem ganzen Leben, nicht nur zu bestimmten Arbeitszeiten. Das schreibt Papst Franziskus in einer Botschaft an ein internationales Symposium über Katechese; es findet seit Dienstag (und noch bis Freitag) in Buenos Aires statt, seinem früheren Bischofssitz. „Man arbeitet nicht als Katechist, sondern man ist Katechist, und das ganze Leben kreist um diese Mission“, formuliert der Papst. Verkünder sollten „das ganze Potential der Volksfrömmigkeit“ im Auge behalten, rät er außerdem. Es reiche nämlich nicht, „nur die Inhalte des Glaubens zu vermitteln“, sondern es gehe um die Gründung „einer richtiggehenden Schule der Weiterbildung, in der man das Geschenk des Glaubens pflegt“. (rv)

Europa

Deutschland
Das Auswärtige Amt hat keine Informationen zum Verbleib der im April 2013 entführten orthodoxen Erzbischöfe von Aleppo. Das geht aus einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor. Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorius Yuhanna Ibrahim und der griechisch-orthodoxe Erzbischof Boulos Yazigi wurden demnach in einem Gebiet unter wechselnder Kontrolle regimefeindlicher Truppen entführt. Die Entführung sei keiner Konfliktpartei zuzuordnen. (kna)
Der deutsche Historiker und Vatikan-Experte Volker Reinhardt rät von Päpsten in Pension ab. „Ein Ex-Papst in Rente, auf den man sich in Konflikten berufen kann, kann nicht die Zukunft der Kirche sein“, sagte Reinhardt im Gespräch mit der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt. „Das Papsttum soll die Einheit der Kirche verkörpern. Es wäre gefährlich, eine Art Aufsichtsrat der Ex-Päpste zu haben“, so der Historiker.(kap/kna)
Zur Beerdigung von Kardinal Joachim Meisner am kommenden Samstag werden zahlreiche hochrangige Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft erwartet. Wie aus der Gästeliste hervorgeht, die das Erzbistum Köln veröffentlicht hat, werden aus Rom Kardinal Gerhard Ludwig Müller und Erzbischof Georg Gänswein an der Feier teilnehmen. Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki wird die um 10 Uhr beginnenden Exequien seines Vorgängers leiten. (pm)

Malta
Gleichgeschlechtliche Ehen werden bald auch im mehrheitlich katholischen Malta möglich sein: An diesem Mittwoch (nach Redaktionsschluss des Newsletters) entscheidet das neu gewählte Parlament darüber, bei der standesamtlichen Eheschließung den traditionellen Passus „Ihr seid nun Mann und Frau“ mit „Ihr seid nun Ehepartner“ zu ersetzen. Damit soll der Weg zu einer Ehe zwischen Partnern gleichen Geschlechts in Zukunft möglich sein. Eine Mehrheit für das Gesetz gilt als sicher. Die katholische Kirche hatte das Gesetz im Vorfeld kritisiert. (ap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Führende Katholiken in den USA sind besorgt über den Verfall der politischen Umgangsformen und eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft in ihrem Land. Von einer „Verrohung der Kultur“ sprach der Direktor des Instituts für Internationale Friedensstudien an der Universität Notre Dame, Gerard Powers, gegenüber dem Nachrichtendienst CNS. Durch die politische Spaltung seien soziale Normen verloren gegangen, auch innerhalb der Glaubensgemeinschaften. Das könne man nicht „einfach per Gesetz wieder herstellen“. (kna)

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