RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.7.2017

Tagesmeldungen vom 15.7.2017

- Kardinal Meisner im Kölner Dom beigesetzt -
- Beleids-Botschaft auch von Benedikt XVI. -
- Schönborn kritisiert „Dubia“-Kardinäle -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kardinal Meisner im Kölner Dom beigesetzt - Beleids-Botschaft auch von Benedikt XVI.
Der verstorbene Kardinal Joachim Meisner ist am Samstag in der Bischofsgruft des Kölner Doms beigesetzt worden. Beim feierlichen Requiem wurden Beileids-Botschaften von Papst Franziskus und auch vom emeritierten Papst Benedikt XVI. verlesen. Benedikt schreibt, er habe die Todesnachricht zunächst gar nicht glauben wollen, da er noch am Tag zuvor mit Meisner telefoniert habe. Tausende nahmen in Köln Abschied von einem Großen der deutschen Kirche. (rv)
Unser ausführlicher Bericht, in Text und Ton

Bootsflüchtlinge: Italiens Caritas ist enttäuscht von EU
Die italienische Caritas kritisiert Pläne der EU, ihre Außengrenzen stärker abzuriegeln und NGOs, die Bootsflüchtlinge retten, einen Verhaltenskodex aufzuerlegen. Damit werde die Arbeit der Retter erschwert, sagt ein Caritas-Sprecher in unserem Interview. Die EU akzeptiere stillschweigend, dass künftig mehr Bootsflüchtlinge beim Versuch der Überfahrt ihr Leben lassen könnten. (rv)
Hier lesen und hören Sie mehr

Aleppo: Befreit, aber kaputt und hoffnungslos
Offiziell wurde Aleppo vor Monaten befreit – doch immer noch explodieren Bomben und Marschflugkörper in der Stadt, berichtet der Franziskaner Ibrahim Alsabagh im RV-Interview. „Die Menschen blicken um sich und fragen: Ist es jetzt vorbei oder nicht? Werden wir die Möglichkeit zu einem neuen Leben bekommen?“ Immer noch verlassen nach seinen Angaben Familien die Stadt, weil sie für sich keine Zukunft mehr dort sehen. (rv)
Hier das ausführliche Interview in Text und Ton

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DAS BESONDERE INTERVIEW:

Kilian Kleinschmidt, oder: Kein Mensch lebt vom Brot allein
Er wurde in Afrika gefoltert, leitete riesige Flüchtlingslager und hat fast die Hälfte seines Lebens für die UNO als Krisenmanager gearbeitet: Kilian Kleinschmidt spricht am Montag im Sommergespräch von Radio Klassik Stephansdom über seine Erfahrungen in der humanitären Hilfe und sein Startup-Unternehmen, das die Armut weltweit beseitigen soll. Einen Vorgeschmack können Sie hier bei uns hören, die ganze Sendung dann am Montag live oder ab Montag über die Webseite unseres Partnersenders. (krs)
Hören Sie doch mal rein...

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst nimmt derzeit ferienbedingt fast keine öffentlichen Termine wahr, ist aber dennoch nicht untätig. An diesem Samstag etwa gibt es von ihm einige neue Ernennungen. Danach wird Kardinal Giuseppe Versaldi, Präfekt der Kongregation für das katholische Bildungswesen, auch zu einem Mitglied der Glaubenskongregation. Außerdem wurde der Anwalt Paolo Papanti-Pelletier, bislang Kollegialrichter des Tribunals des Staates der Vatikanstadt, zum alleinzuständigen Richter für Prozesse ersten Grades desselben Tribunals ernannt. Er löst in dieser Funktion Piero Antonio Bonnet ab. (rv)
Papst Franziskus hat mehr als 35 Millionen Follower auf Twitter: Die entsprechende Marke konnte sein Account Twitter@Pontifex, der Kurzbotschaften in neun Sprachen verbreitet, jetzt überspringen. Der im Dezember 2012 vom damaligen Papst Benedikt XVI. eingerichtete Account gehört zu den weltweit wichtigten, er hat die meisten Retweets überhaupt. Auf Twitter liegt Franziskus sogar vor US-Präsident Donald Trump, der zwei Millionen Follower weniger hat. Seit März 2015 ist der Papst auch auf Instagram; der Account @Franciscus hat dort vier Millionen Follower. (rv)

Europa

Deutschland
Die Kirche ist für die Welt da und „keine Lobbygruppe für eigene Interessen.“ Dies hat Kardinal Reinhard Marx bei einer Messe auf Frauenchiemsee am Dienstagabend betont. Mit der „unglaublich revolutionären Botschaft“, dass alle Menschen lebendige Bilder Gottes seien, unterscheide sich die Kirche von zivilgesellschaftlichen Gruppen, so der Erzbischof von München und Freising. (rv)

Österreich
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat die sogenannten „Dubia-Kardinäle“ wegen ihrer Kritik am Papst angegriffen. Bei einem Besuch in Dublin warf Schönborn den Kardinälen gegenüber der österreichischen Presseagentur Kathpress ein „absolut ungebührliches Verhalten“ vor. Mit ihrem offenen Brief übten diese „nächsten Mitarbeiter des Papstes“ Druck auf ihn aus und versuchten, „ihn zu etwas zu zwingen“. Die Kardinäle Raymond Leo Burke, Walter Brandmüller, Carlo Cafarra und der jüngst verstorbene Joachim Meisner hatten im September 2016 einen Brief veröffentlicht, in dem sie Papst Franziskus Zweifel an seinem Schreiben „Amoris laetita“ unterbreiteten. In einem zweiten Brief forderten die Kardinäle später auch eine Audienz beim Papst. „Wenn sie eine Audienz mit dem Papst haben wollen, sollen sie um eine Audienz bitten“, kritisierte Schönborn. „Aber dann veröffentlicht man nicht, dass man um eine Audienz gebeten hat.“ (kap)

Asien

Indonesien
Die katholische Kirche und die Menschenrechtsorganisation Setara Institute for Democracy and Peace in Jakarta fordern die Einführung eines Anti-Terror-Gesetzes. Wie die Nachrichtenagentur ucanews mitteilt, liegt der Entwurf eines solchen Gesetzes der indonesischen Regierung bereits seit einem Bombenanschlag bei Jakarta im Januar 2016 vor, wurde bisher aber noch nicht beschlossen. Vor dem Hintergrund mehrerer Attacken gegen Polizisten und zweier Bombenanschläge im Mai sei das Gesetz „dringender denn je“, sagte Bonar Tigor Naipospos von der Nichtregierungsorganisation. Nach der aktuellen Gesetzeslage müsse die Polizei Terrorverdächtige nach einem Tag frei lassen, falls keine formelle Anklage gegen sie erhoben wird. Die Polizei könne erst etwas tun, wenn schon ein Anschlag passiert sei, so Naipospos. Auch der Sekretär der Bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Pater Paulus Christian Siswantoko, sprach sich für das neue Gesetz aus. „Untersuchungshaft sollte kein Problem sein, solange die Polizei die Rechte der Terrorverdächtigen achtet“, so Siswantoko. (ucanews)

Amerika

Venezuela
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres fordert dringend einen Dialog zwischen der venezolanischen Regierung und der Opposition, um „Gewalt, Missbrauch und Fanatismus“ einzudämmen. Es müsse ein „vereinbarter, verfassungsmäßiger Weg“ beibehalten werden, mahnt Guterres. Eine Lösung der politischen Wirren Venezuelas könne nur im Innern des Landes selbst erreicht werden, nicht durch eine von außen auferlegte Lösung. Bei den politischen Unruhen in den vergangenen drei Monaten sind in Venezuela mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen. (ap)

Brasilien
Präsident Michel Temer will das Umweltschutzgebiet Jamanxim am Amazonas um 350.000 Hektar verkleinern. Das wäre mehr als ein Viertel der Gesamtfläche. Nach Agenturangaben hat Temer dem Kongress am Freitagabend einen entsprechenden Gesetzesentwurf zugeleitet. Die Gebiete könnten dann für Industrie und Landwirtschaft genutzt werden. Das brasilianische Umweltministerium hatte ursprünglich sogar eine Aufhebung des Schutzes für noch größere Teile des Gebietes gefordert; Temer hatte dies jedoch nach Protesten von Umweltschutzgruppen abgelehnt. Zuletzt forderten Siedler und Farmer mit gewaltsamen Protesten die Aufhebung des Schutzgebietes. Aktivisten befürchten jedoch, dass die Abholzung des Regenwaldes durch die Entscheidung noch schneller voranschreiten wird. Die aktuelle Abholzungsrate ist die höchste seit zehn Jahren. (ap)

Kolumbien
11.000 Personen haben sich in Medellin als Freiwillige für die Organisation des Papstbesuches im kommenden September gemeldet. Dies teilt die Nachrichtenagentur efe mit. Vom 6. bis 10. September wird Papst Franziskus durch die Städte Bogotà, Villavicencio, Medellin und Cartagena de Indias reisen. Die Freiwilligen in Medellin sollen u.a. für einen reibungslosen Ablauf der Papstmesse sorgen, zu der etwa eine Million Menschen erwartet werden. (efe)

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